Nur mit einem Triumph-BH bekleidet sitzt Brigitte am Tresen und hat einen bunt schillernden Drink vor sich. Ihr gewaltiger Hintern findet kaum Platz auf dem schmalen Barhocker. Bereits seit über einer Stunde beobachte ich sie – vor allem aber ihren Partner Holger. Der sitzt seiner Frau am selben Tresen diagonal gegenüber und lässt es sich gut gehen.
Zwei perlmuttgeschmückte Weibchen kümmern sich um ihn, lecken abwechslungsweise seine Ohrläppchen und kitzeln sein dichtes Brusthaar. Der zusätzliche Kick für ihn ist wohl, dass seine Frau Brigitte anwesend ist und er sozusagen „legitim“ fremdgeht in Agnetha’s Swinger Club. Die Lust steht ihm ins Gesicht geschrieben. Auf mich wirkt er nicht besonders sympathisch. Ein Allerweltstyp eben, angeblich Prokurist, und ich kann ihn mir bestens in einem Sitzungszimmer vorstellen, zuunterst am hochglanzpolierten Mahagony-Tisch, nervös an seinem Palm nestelnd, der sowieso nicht richtig funktioniert und Daten suchend, die er sowieso verloren hat.
Jetzt geniesst er bei Agnetha’s; hier ist er wer. Hier ist er Mensch, hier darf er’s sein. Ganz anders seine Frau. Brigitte pflegt Haus und Garten und ist in einem Alter, in dem viele Frauen exponentiell an Selbstwertgefühl einbüssen. Sie ist 38, und ihre einzige Tochter studiert in Hannover Schauspiel. Brigitte hat es längst aufgegeben, mit ihren Reizen Männer anzulocken – wozu auch? Sie hat ja ihren Holger, den Lebemann und Geniesser, wie man sehen kann. Die beiden Kätzchen schnurren friedlich an seiner Schulter. Da geht John auf Brigitte zu.
John ist Kenianer; Brigittes Megahintern hat es ihm offensichtlich angetan.
„May I touch your buttocks?“ fragt er unumwunden. Brigitte kann kein Englisch. Jetzt muss ich reagieren und setze mich zu ihr. „Ob er deinen Po berühren darf, fragt er.“ Brigitte lächelt verwirrt. Offenbar kennt sie sich überhaupt nicht aus in der Swinger-Szene. Mein Job ist es, mich hier um die Frauen zu kümmern. Männer haben keine Unterstützung nötig; sie werden professionell verwöhnt und angeheizt – gewisse Frauen, wie Brigitte eben, müssen erst noch angewärmt werden. Der Schwarze legt seine schwere Hand an Brigittes Hintern. Reflexartig setzt diese sich gerade hin und drückt das Kreuz durch. Jetzt wird auch Holger aufmerksam. So lange seine Frau allein am Tresen sass und an ihrem rot-grün-orange glitzernden Drink süffelte, konnte er sich vollkommen gehen lassen und unbekümmert mit Dora und Lisa an seiner Seite scherzen. Aber jetzt… Was will dieser Schwarze von seinem Frauchen? Hat der etwa gar… seine Hand an ihrem Hintern? Dora lenkt Holger ab und schiebt ihm ihre Zunge in den Mund.
„Nice butt, really!“ schwärmt John und sieht mir dabei tief in die Augen.
„I think she is not ready yet“, bemerke ich und bestelle mir bei Jenny, der tief ausgeschnittenen Barkeeperin, eine Capirinha. Brigitte entspannt sich etwas – wohl auch meiner weiblichen Gegenwart wegen. Ich selbst trage ein klitzekleines schwarzes Höschen und obenrum eigentlich nichts ausser den beiden obligaten Sternchen, die meine Nippel verdecken sollen. „Diese Sternchen schaffen professionelle Distanz“, sagt meine Chefin immer. Ich weiss, dass John auch an mir Gefallen findet – eingelassen habe ich mich aber noch nie mit ihm. John beginnt Brigitte zu streicheln. Er tut das äusserst geschickt. Ihre „persönlichen Zonen“ lässt er aus und begnügt sich mit ihrem nackten Rücken, den Schultern, ihrem wundervoll glänzenden Haar. Brigitte ist wohl etwas füllig, aber eine sehr schöne Frau. Ich wünsche mir oft derartige pralle Rundungen und den damit verbundenen schwingenden Gang, etwas grössere Brüste vielleicht… nein, bei Brigitte ist es nicht die Grösse, die ihren Busen so attraktiv macht, sondern dessen Form: Keck und fest steht er von ihrem Körper ab; die lindgrünen Triumph-Körbchen, die ihn tragen und stützen, versprechen einiges.
Lässig schiebt John Brigitte einen Finger in den Mund. Sie schliesst die Augen und lutscht, ein Zeichen, dass sie ihm vertraut und sich zu amüsieren beginnt. John ist, was seine Figur angeht, eher schlaksig. Er hat endlos lange Beine, die ich sehr bewundere, einen winzigen, aber muskulösen Po und den drahtigsten Oberkörper, den ich an einem Mann je gesehen habe. Seine breiten negroiden Lippen… mich schaudert, wenn ich mir vorstelle, was er bei Frauen damit anrichten kann. Holgers Augen weiten sich, als er beobachtet, wie John mit einer lässigen Handbewegung den Verschluss von Brigittes BH löst. Er fällt nicht gleich von ihr ab, was die erotische Spannung noch erhöht.
„Ouhhh…“ lässt der Schwarze sich vernehmen. „Great boobies, Ma’am.“
Das Weiss in seinen Augen weitet sich. Brigitte wendet sich ihm zu, ein weiteres Zeichen, dass sie jetzt mehr will als nur an einem Drink nuckeln.
„She is ready now“, sage ich überflüssigerweise, „she is ready for you, take her to the locker.“ Der “Locker” ist etwas vom Perversesten, das ich in einem derartigen Club je angetroffen habe. Der Teufel persönlich muss ihn erfunden haben. Alles ist ganz normal an diesem Ort, ganz locker, ganz easy, ey. Entscheidet sich aber eine Frau (zum Besuch in Agnetha’s Swinger Club in den meisten Fällen vom Ehemann überredet) für mehr als kleine Liebkosungen an der Bar, wird sie in den „Locker“ geführt. Es handelt sich dabei um einen Kubus von 4 x 4 Metern. An jeder Seitenfläche ist ein kleines Einweg-Fenster eingelassen. Der Kubus ist aus Metall. Der jeweilige Partner hat so die Möglichkeit, zu beobachten, was mit seiner Frau gemacht wird – aber nur im Status eines machtlosen Voyeurs.
Der „Locker“ ist schalldicht. Wird ein Partner plötzlich eifersüchtig (was in Swinger Clubs gar nicht so selten ist), kann er sich weder akustisch, noch optisch, noch sonstwie bemerkbar machen. Wie ein Tiger kann er um den Kubus herumschleichen, zutiefst verletzt, während seine Lebenspartnerin vom ganzen Schmerz nichts weiss und sich im Innern des Würfels genüsslich hingibt. Einen „Locker“ (vom Englischen „to lock“ – „abschliessen“) gibt es nur in Agnetha’s Club in Stockholm.
John nimmt Brigitte bei der Hand und führt sie zum „Locker“, so, als würde er sie zum Tanz auffordern. Mit Stielaugen verfolgt Holger das Geschehen. Doris’ Hand an seiner Brust fühlt sich plötzlich kalt und leblos an; Lisas Fingerspiel an seinem Gemächt wird zum Ameisenkribbeln. Brigitte, seine Brigitte, und John verschwinden im „Locker“!
Mit einem Mal ist es totenstill. Alle spüren die Spannung, die sich über den Raum legt. Sogar Jenny hält beim Mixen eines Drinks inne. In der Zwischenzeit machen John und Brigitte es sich gemütlich. Sie setzen sich aufs breite Bett; John zieht eine Schublade auf und breitet auf der Satin-Bettdecke unterschiedlichstes Liebesspielzeug aus. Das Meiste ist Brigitte unbekannt; verwundert nimmt sie einen „doppelten Tarzan“ in die Hand und spielt damit herum.
„Curious girl, heh?“ grinst John und verliert allmählich seine höfliche Distanz. Brigitte sieht sich im Raum um. Die Einwegfenster sind nicht zu erkennen und von innen als Hologramme getarnt. Splitternackt sitzt sie neben dem Schwarzen und harrt der Dinge, die da kommen sollen. Das Erste, was kommt, ist Holger. Mit einem federnden Tritt befördert er seinen Barhocker zur Seite und eilt zum „Locker“. Er muss unbedingt wissen, was John mit seiner Brigitte macht. Wir von der Crew sind uns solches gewohnt; Eifersucht treibt bizarrste Spiele mit den Menschen. Wir sind Profis und wissen genau: In manchem Männerkopf spukt die Idee, wie es wohl wäre, wenn sein Schätzchen mal von einem andern gebumst würde… aber wehe es passiert tatsächlich. Und noch viel weher, das Weibchen bekommt Spass an der Sache! Dann ist vorbei mit locker, vorbei mit dem „legitimen Fremdgehen“, aus mit der Idee, „wir sind alles bloss Menschen, die sich lieb haben“. „Le bestie siamo noi“ hat Adriano Celentano schon in den Sechzigern gesungen. Wir sind nichts als fantasiebegabte Tiere, aber Tiere.
Holger legt die Handflächen an die kalte Metallwand des „Lockers“ und starrt durch ein Einwegfenster.
„N… nnnein, nicht auf diese Weise!“ schreit er. Klar. Das Liebesspiel zwischen Brigitte und ihm ist seit Jahren zum Ritual verkommen, zur stereotypen Missionarsstellung im Halbdunkel. Holger grunzt stets kurz vor dem Orgasmus; heutzutage bringt nicht einmal das mehr Brigitte zum Lachen. Was Holger sieht, möchtest du wissen, lieber Leser?
Also: Der quadratische Raum ist hell erleuchtet; acht Halogenlampen strahlen aus jeder Raumecke. Zu verbergen gibt es nichts. John schiebt seine Zunge in Brigittes Mund – so, wie Dora das kurz zuvor bei Holger getan hat. Nur eben: Hier geht es nicht um Holger mit Dora, sondern um Brigitte mit John. John lässt sich Zeit. Nichts Gehetztes ist in seinen Bewegungen. Sein Oberkörper ist nackt; jede Sehne ist zu sehen.
Das „Pummelchen“, wie Holger seine Brigitte oft nennt, scheint den Zungenkuss zu geniessen und gibt sich ganz hin. John fasst nach Brigittes schweren Brüsten, massiert sie erst zärtlich und beginnt dann zu kneten. Holgers Mund wird trocken. „Du Luder, verdammtes…“ stösst er zwischen zusammengebissenen Zähnen hervor. Brigittes Augen sind geschlossen. Alle vier Einwegfenster sind besetzt; auch das Clubpersonal möchte wissen, was da abgeht; vor allem die Frauen unter uns lieben John und seine Coolness. Verrückt, wie er Brigitte langsam hochjagt; ein wahrer Liebeskünstler. „I will fuck you now“, sagt er bestimmt. „Doggie style.“ „Get on your four’s.“ Brigitte kann zwar kein Englisch, tut aber intuitiv, was John verlangt. Erwartungsvoll drückt sie das Kreuz durch. Der rasende Ehemann „vor den Toren der Burg“ kann den süssen rosa Anus seiner Frau sehen; ihr gut beleuchtetes Pfläumchen treibt ihm die Tränen in die Augen. John befeuchtet einen Finger und massiert Brigittes Damm, die hochempfindliche Stelle zwischen Poloch und Vagina. Holgers Frau bewegt ihre Hüften in einer Art, wie er das noch nie gesehen hat an ihr.
„Donnerwetter…“ entfährt es ihm. John wiegt den „doppelten Tarzan“ in seiner Hand und führt dem Ehemann vor, wie man eine Frau verwöhnt. Behutsam führt er den schmalen Teil in ihren Anus ein, den andern schiebt er mit ernster Miene in ihr Liebesloch. Das Gerät lässt sich fernsteuern. John lässt von Brigitte ab und setzt sich in den feudalen Lehnstuhl mit hydraulisch gefedertem Drehsockel, ausser dem Bett das einzige Möbelstück im Raum. „Remote Control“, schmunzelt er und bedient die Fernsteuerung. Brigitte verhält sich erst ruhig, dann kommt Bewegung in die Frau. Ihr praller Hintern bewegt sich rhythmisch; sie wird von Wonneschauern durchjagt. Johns steifes Glied entspricht etwa der Länge der Fernsteuerung.
„Oh god, she is so horny, I must fuck her now“, sagt er zu sich selbst, erhebt sich schlaksig und macht sich über seine Kundin her. Holgers Glied pocht in der Hose. Jetzt ist mein Moment gekommen. Ich gehe auf Holger zu. „Darf ich dich erleichtern?“ frage ich ihn und öffne seine Hose. Mit spitzen Fingern befreie ich seine einäugige Schlange. Auf Hüfthöhe ist – eine weitere Raffinesse des „Lockers“ – eine Öffnung eingebaut, durch die Holger jetzt sein Glied schieben kann. Ich selbst gehe um den Kubus herum, öffne die Tür und betrete den Raum. Ich lächle Brigitte zu, doch diese nimmt mich nicht mehr wahr. Hochrot ist ihr Gesicht; ihr Haar hängt tief in die Stirn. Ich gehe zur Wand, unter deren Hologramm… etwas weiter unten… auf Hüfthöhe… Holgers Penis in den Raum ragt. Ich knie mich hin und lecke seine Eichel, indem ich meine Zuge kreisen lasse. Schade dass ich sein Stöhnen nicht hören kann. Der Kubus ist ja schalldicht. Irgendwie liebe ich diesen Job. Hinter meinem Rücken besorgt es John der vor Lust halb bewusstlosen Brigitte. Perspektivenwechsel: Mit tellergrossen Augen sieht Holger, was John mit seiner Frau macht. Lässig spreizt er ihre Pobacken und präsentiert Holger ihr Geschlecht, so, wie er es noch nie gesehen hat. Er legt sein Glied an ihren Anus und hält inne, so, als müsste er Holger um Erlaubnis fragen.
Ich lecke, was das Zeug hält und stelle mir Holger vor. Halb verrückt muss er jetzt sein, der Arme, hin- und her gerissen zwischen Lust, Eifersucht und totaler Geilheit. Was für ein Gefühl ist es wohl für einen Mann, sein Glied in eine weiche, warme Öffnung zu schieben? Schon die Frage allein erregt mich, und ich beginne zu saugen. Lässig spreizt John Brigittes Poloch und lässt seiner Lust freien Lauf. Lust, Lust, Lust, ja, Lust!
Brigitte keucht. Holgers Penis pocht in meinem Mund. Ich selbst bin klitschnass. John brummt leise. Die Matratze quietscht.
Wir, die Crew von Agnetha’s Swinger Club, feiern mal wieder ein Ehepaar.
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