m a r c e l

Teil 10

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m a r c e l

Vera Stein

An den langen Tagen und in den langen Nächten meiner Einsamkeit - bevor ich ihn treffe, kenne ich zwar die Zeit, weiß aber nichts damit anzufangen.
Und dann?
Ich lasse meine Gedanken schweifen.
Mein Körper folgt... später.

Gefunden

So vermessen zu sein, zu meinen, mit dreißig Jahren schon alles erlebt zu haben, bin ich nicht.Irgendwo lerne ich Marcel kennen. Es ist an irgendeinem Tag, in irgendeiner Stadt. Wo genau, das ist heute egal. Für eine lange Zeit zählt nur er!
Wir sind im gleichen Alter, kennen die gleichen Ecken, besuchen das gleiche Kino, bis wir uns dann eines Tages über den Weg laufen.
Gezwungenermaßen, wie vorherbestimmt.
Als wir uns sehen, da gibt es keinen lauten Knall, keinen Funken, eigentlich nichts. Es sehen sich nur zwei Augenpaare an und Ohren lauschen, ob der andere etwas sagt, oder auch nicht. Wir stehen uns einfach so gegenüber, blicken uns etliche Sekunden an und wissen beide plötzlich ganz genau der Mensch wird es sein und kein anderer, der mit mir meinen Weg gehen wird.
Eigentlich ist es eine Frage, aber er fragt mich nicht. Er sagt: »...Kommst du mit...«
Es gleicht einem Arm, der sich um mich legt und ich nehme seine Hand und gehe einfach mit ihm mit... wie in Trance. Sein Schritt ist forsch und die Hand die ich halte ist groß und stark. Ich gehe neben ihm, sehe ihn an, folge den Linien seines Gesichtes, sehe seinen Mund, der sich öffnet und wie er sagt: »Es wird wunderschön mit uns werden!«
Das Bier in der Kneipe, gefüllt in riesige Gläser, ich schaffe es kaum. Er trinkt, als würde es Wasser sein und löscht so seinen ersten Durst. Wir reden miteinander Wie heißt du, was machst du... was liebst du?
Zwei Stunden später bringt er mich zurück, dorthin, wo er mich zuvor fand. (Ich wohne gleich um die Ecke.) Da packt er mich an der Jacke, zieht mich zu sich heran und raunt mir etwas zu. Unverständliches! Seine Arme schlingt er um mich und ich halte mich fest an ihm. Dann küßt er mein Ohr, leckt es, haucht es mit seinem heißen Atem an. Wieder und immer wieder!
Den Boden unter meinen Füßen fühle ich nicht mehr und tief in mir drin, da beginnt es zu brennen. Was das ist, ich weiß es nicht! Ich weiß nur, daß es mich in diesen Minuten schon halb wahnsinnig macht.
Mein Ohr ist sicher schon rot und heiß, da beißt er plötzlich einfach zu. Ich schreie vor Schmerz auf und taumel einen Schritt zurück, so überraschend kam er für mich, der Biß, der nicht nur nach meinem Ohr geschnappt hatte, sondern auch nach meinem ganzen Ich. Böse blicke ich ihn an, balle schon die Fäuste, will laut schimpfen und fluchen, ob er noch ganz bei Sinnen ist, da greift er nach meiner Hand.
»Bestraf mich doch dafür!« Und ich, ich lasse mich nicht zweimal bitten und schlage ihm mitten ins Gesicht.
»Ich liebe dich!«, sagt er und drückt mich wieder fest an sich heran. Wir kennen uns gerade zwei, drei Stunden und schon liebt er mich? Unbegreiflich!***Ich hatte bisher nur davon gelesen, in Büchern und Artikeln, hatte Sendungen gesehen und konnte es trotzdem nicht fassen, daß das auch alles Spaß machen soll.
Zwei Menschen - oder mehr - gehen ein Verhältnis ein, sie legen sich in Ketten, schlagen sich, beträufeln sich mit Wachs, was auch immer. Es bereitet ihnen eine Lust, dessen Ausmaß mir noch nicht bewußt ist.***Und, es bedarf keiner weiteren Worte mehr, die Fronten sind geklärt. Wir wissen, was wir wollen. Am liebsten jetzt hier und sofort! Aber nein, wir haben Zeit!Sein Name: Marcel!

Wandlungen

Am nächsten Tag treffen wir uns wieder. Wir steuern einen Laden an, in dem er mir neue Sachen kauft. Ich liebe schwarze Klamotten, aber diese neuen Sachen sind mehr als nur schwarz, sie sind die Nacht, die pure Lust. Ihr bloßer Anblick läßt mein Herz höher springen, denn ich weiß, wenn ich sie anlege, dann für eine Verkostung der aufregenderen Art.
Das Leder fühlt sich gut auf meiner blassen Haut an und eng schmiegt es sich um mich. Eine zweite Haut. Und bei jeder Bewegung funkeln und klirren fein die kleinen Ringe und Kettchen und die silbernen Verschlüsse. Auch, wenn ich so Catwomen nicht im geringsten ähnlich sehe, er liebt mein Ausehen. Er liebt mich!
Da er recht groß ist, falle ich neben ihm nicht unbedingt auf. Aber die neuen Schuhe, die er mir dann kauft, sie heben mich zu ihm hinauf. Ich kann ihm fast in seine Augen sehen, wenn ich nun vor ihm stehe.
In einer anderen Abteilung gibt es die Unterwäsche. Unterwäsche, eine Bezeichnung, die meiner neuen Wäsche nicht mehr gerecht wird, denn es ist mehr als nur Unterwäsche. Rote und schwarze Teile, hauchdünne Stoffe. In der Kabine steige ich unter seinen Augen in einen Body. Der Stoff und die Strippe zwischen meinen Hinterbacken - ungewohnt!
Schon lange nicht mehr hat jemand für mich etwas gekauft und auch bezahlt. Er schiebt die blauen Scheine über den Tisch und ich schlucke, wegen der hohen Rechnung.
Dann gehen wir heim. Zu ihm. Zum ersten Mal.
Die neuen Sachen verschwinden bei ihm Schrank. Ich bin noch nicht soweit meint er. Ich ärgere mich, bin bockig wie ein kleines Kind, denn ich möchte die neuen Sachen anziehen, mich vor seinem Spiegel hin- und herdrehen, mich von ihm bewundern lassen...
Und ich sehe nicht, wie er immer zorniger wird und mich halb anspringt.
Seiner Ohrfeige kann ich gerade noch ausweichen.
Ich schnappe mir meine Jacke, schlüpfe hinein und gehe ohne ein Auf Wiedersehen.
Ich gehe heim, habe genug von ihm. Für heute!
Den ganzen Weg über schimpfe ich vor mich hin, verstehe nicht, wozu das ganze mit dem Einkauf, wenn doch alles bei ihm bleibt.
Es beginnt zu regnen. Wütend stapfe ich durch die dicken Pfützen. Meine Hose ist dreckig, meine Schuhe sind naß, meine Socken sind naß, mein Haar trieft!
Als ich mein Haus erreiche, in dem ich wohne, sehe ich schon wie eine Ertrunkene aus, die man gerade aus dem Wasser zieht.
Post habe ich keine. Wer schreibt mir schon, ich schreibe ja auch nicht.
Ich steige in den zweiten Stock zu meiner Wohnung hinauf. Im Erdgeschoß spielt jemand laut die Beatles, im ersten Stock wird gebohrt. Bei mir herrscht Stille. Hier riecht es nach Bratkartoffeln, da nach Kaffee und von irgendwo kommt mir Zigarettenqualm entgegen.
In meinem kleinen Flur lasse ich die nassen Sachen liegen, gehe barfuß die wenigen Quadratmeter meiner Wohnung ab.
Hinter mir die nassen Tapsen.
In meinem einzigen Zimmer setze ich mich in meinen einzigen Sessel und starre die Decke an, sehe die Spinne. Ich lasse sie ziehen.
Dann stehe ich doch nochmal auf und gieße meine Pflanze. Hab' doch nur die eine Palme. Ich will sie nicht verlieren, wie meine Eltern und meinen letzten Freund.
Jetzt habe ich nur noch meine Freundin, meine Palme und... Marcel!
Am liebsten würde ich ihn jetzt anrufen, fragen, wie es ihm geht, ob er nicht Lust hätte zu mir zu kommen. Aber ich schiebe noch Frust.
In der Nacht schlafe ich schlecht, träume von ihm, unentwegt. Ich schwitze wie ein Tier, bis ich am Morgen endlich erwache.
Ich dusche fast eine halbe Stunde, denke nur noch an ihn und merke nicht, wie es in mir zu arbeiten beginnt. Mein Puls rast und meine Hand zittert als sie sich zwischen meine Beine schiebt.
Ich muß mich setzen, sonst stürze ich noch.
Nach der Arbeit stehe ich vor seiner Tür.

Wochen

Die ersten zwei Wochen verbringen wir wie ein altes Ehepaar, bei ihm am Kamin, mit Wein und Musik. Aber er rührt mich die ganze Zeit über nicht an, nur, wenn er verträumt seine Arme um mich legt, um mich zur Begrüßung oder zum Abschied zu küssen oder um mich irgendwo wieder einmal zu beißen. Dann nimmt er stets seine Strafe entgegen. Mal ist es ein Schlag, mal ist es ein Kuß. Anfangs bekommt er immer eine Ohrfeige, die sich noch lange, nach dem ich dann schon weg bin zeigt. Aber mit der Zeit, da wandeln sich meine Schläge in sanfte Küsse.
Ich empfinde keinen Schmerz mehr. - Sein Biß, mein Schlag, beides löst in mir eine Welle aus, die mich zu ihm hintreibt. Weiter, immer weiter... immer dichter, näher.
Eines Abends sagt er: »Die Zeit ist reif für eine Nacht!«
Es wird Zeit, denke ich mir, denn mein Körper schreit bereits nach ihm.
Ich verabschiede mich, wie auch an den Abenden zuvor, gehe nach Hause und weiß, jetzt ist es soweit. Nur, ob ich sagen soll endlich ist es soweit, das weiß ich nicht, denn was mir unsere erste Nacht bringt, ich habe ja keine Ahnung.
Gott, was ist es nur, was uns aneinander bindet?

Ich will erst nur kosten wie das ist, will spüren wie es ist und später reicht es mir nicht mehr. Ich will alles.

Nacht

»Setz dich einen Moment zu mir«, meint er leise, hält meine Hand, streicht über mein Haar, küßt meinen Mund. Er saugt an meiner Zunge, meinen Lippen. Er saugt mich auf. Mir wird schon ganz schlecht, die Luft wird knapp. Aber soll er nur!
Plötzlich zieht er mich hoch und nimmt meine Hände. Er führt sie hinter meinen Rücken, um sie dort zu verbinden, dann setzt er mich auf einen Stuhl, mitten im Zimmer. Alleine die Vorstellung, was er ab jetzt alles mit mir anstellen könnte, das beängstigt mich in keinster Weise.
Und in wenigen Sekunden spielen sich in meinem Kopf die verrücktesten Dinge ab. Ich sehe mich wieder als Kind, wie ich mit den Jungs von nebenan Räuber und Gendarm spiele, wie ich eine Ohrfeige vom Vater kriege, weil ich zu spät komme, wie ich im Sandkasten sitze und mit Sand um mich werfe... Lauter verrücktes Zeug!
Er steht hinter mir. Langsam fängt er wieder an mit seinen Küssen, seinen Berührungen.
Reinste Wohltaten für mich!
Pack mich stärker, denke ich bei mir, als er in meine Haare greift und meinen Kopf mit einem Ruck nach hinten reißt. Schmerz laß nach!
Er beugt sich über mich und nimmt mir die Luft, so stark preßt er seine Lippen auf meinen Mund. Seine Wange drückt sich gegen meine Nase. Ich zappel unter ihm. Meine Augen, weit aufgerissen, starren ihn an. Unverständliche Laute stoße ich hervor. Er klebt an mir.
Irgendwann löst er sich. Ich japse... Luft!
Eine Weile später, ich fühle mich wohler.
Noch immer steht er hinter mir.
Er prüft die Fessel an meinen Händen, zieht daran herum, befestigt sie nun am Stuhl.Dann steht er vor mir. Er schaut mich an. Seine Augen, wild und blau. Schnipp, schnapp... silber glänzt eine Schere in seiner Hand. Schnipp, schnapp... und schon beginnt er, mein Hemd zu zerlegen. Kalt gleitet eine der Klingen über meine Haut. In zwei Hälften zerfällt der Stoff, fällt zu Boden. Weiter geht es. Schnipp, schnapp... Er setzt an und die Träger meines BH's sind keine mehr. Ein letzter Schnitt vorne und das Ding ist hinüber.
Fast nackt sitze ich vor ihm. So hat er mich noch nie gesehen! Er greift um meine Hüfte, zieht mich ein Stück nach vorne. Ich sitze auf der Stuhlkante, hart und unbequem. Das muß wohl so sein.
Er öffnet meine Hose und zieht sie runter. Ich schwebe schon fast, so zerrt er an mir.
Mich zu sehen, es verwirrt ihn. Ich sehe ihm an, nicht mehr lange, dann fällt er wohl über mich her. Aber - nein! Seine zitternden Hände streichen an mir entlang. Von den Füßen bis zum Hals. Auf und ab.
Ich kann mich jetzt nicht mehr beherrschen.
»Oh, Gott!«, schrei ich ihn an, »Mach was... Ich halt' das nicht mehr aus...« Ich keuche, ich stöhne und denke laut: »Tu es endlich, sonst sterbe ich!«
»Nein!«, sagt er kalt und küßt die feuchte Stelle an meinem Slip.
»Ah...«
Doch, da steht er auf und legt sich ins Bett.
Er läßt mich zurück, gefesselt, nackt, unbefriedigt?! Noch einmal schaut er zu mir, sagt kein Wort, dann schläft er ein. Ich bebe vor Zorn.
Du kannst doch nicht einfach... , denke ich.
Doch, er kann!

Mitten in der Nacht steht er auf und überrascht mich im Schlaf. Mit einem Ruck reißt er mir den Slip herunter und versenkt seine ganze Hand in mir. Mein eigener Schrei weckt mich auf. Schmerzen durchströmen mich, jedesmal, wenn seine Hand sich bewegt und ich schreie und jede Bewegung seiner Hand in mir gleicht der eines Dolches.
Meine Beine strampeln erst, dann zucken sie nur noch, bis ich mitten in meinem Stöhnen die Augen schließe. Nur noch Lust, Verlangen und das Sehnen nach Erlösung.
Dann läßt Marcel mich wieder alleine.
Wieder bleibe ich zurück, jedoch befriedigt, schweißgebadet. Perlen laufen über mein Gesicht, brennen in meinen Augen, an Armen und Beinen. Ich winde mich auf meinem Stuhl, kann aber diesem Gefühl nicht ausweichen. Es kribbelt und brennt, so daß es schon weh tut.
Aber ich sage nichts, ertrage nur.
Und langsam scheint der harte Stuhl mit meinem Körper zu verschmelzen. Ich spüre ihn nicht mehr.
Alles läßt nach, der Schmerz, dieses Brennen und Kribbeln. Bis die Nacht mich wieder hat...

Morgen

Am Morgen - sehr früh - wache ich auf. Alles tut mir weh... die Hände hinter mir, der Kopf, der Hals, einfach alles.
Zwischen meinen Beinen fühle ich mich wie aufgerissen. - Noch immer sehe ich ihn vor mir, wie er sich in mich hineingräbt.
Er schläft noch. Der Glückliche! Er kann schlafen in einem Bett, sich zudecken mit einer Decke.
Und ich? Ich vegetiere hier so vor mich hin.
Ich habe Durst, Hunger und langsam möchte ich mal wieder auf die Toilette gehen. Menschliche Bedürfnisse!
Aber Marcel läßt sich Zeit. Er schnarcht, schnieft und träumt.
Stunden sitze ich in seinem Zimmer, angebunden, fast unfähig mich zu bewegen.
Endlich, denke ich.
Er steht auf und kommt zu mir. Ich sage kein Wort.
Er erlöst mich von der Fessel und vom Stuhl. Endlich, endlich... Ich kann mich erheben. Meine Glieder scheinen zu knacken. Langsam steh ich auf.
Ich muß ganz dringend!
Auf den Zehen tänzelnd will ich schon gehen, aber er hält mich zurück.
WIR gehen jetzt ins Bad.
Aber dort er schiebt mich unter die Dusche und dreht mich zu sich. Schweigend nimmt er meine Hände vor meine Brust und legt um jedes Gelenk eine Manschette. Beide Manschetten verbindet er mit einer Kette, die er an der Wand befestigt.
Oh Gott, was hat er nur vor mit mir?
Mit den Armen über meinem Kopf stehe ich vor ihm, ja ich hänge schon fast. Mühe habe ich, mich zu halten, um mich nicht selbst aufzuhängen.
Ich will ihm gerade sagen, daß ich dringend mal müßte, da greift er mit einer Hand zwischen meine Beine. Wie ein Tier quetscht er meine Haut zusammen.
Nein, jetzt nicht, denke ich.
Zu spät!
Ein warmer Strahl ergießt sich über seine Hand. Ein nicht enden wollender Strahl, der ihn erregt. Unsagbar!
Dann seift er mich ein, duscht mich ab, um mich dann an den Beinen zu packen. Er reißt mir den Boden unter den Füßen weg. Ich kann mich nur noch halten, mit meinen Beinen, die sich um ihm schlingen, mit meinen Händen, die nach der Kette greifen, sie fest umklammern.
Seine Hände graben sich in meinen Hintern und dann spießt er mich regelrecht auf!
Ja, so soll es sein: Ich! Hilflos! Willig! Alles was es gibt!
Immer wieder ziehe ich mich ein Stück an der Kette hoch, um mich dann wieder fallen zu lassen, um mich an ihn zu pressen, um ihn tiefer zu spüren, um...
Wieder, immer wieder!
Ich sehe nur noch Sterne, höre ein Rauschen...

Schweigen

Wir sitzen am Tisch, essen Brot mit Butter, trinken Tee, der widerlich süß ist. Er mag es so. Und weil er mich liebt, macht er mir mein Brot, rührt meinen Tee. Alles läuft so wortlos, so schweigend ab.
Fütter mich, denke ich und er füttert mich. Küß mich! Er küßt mich. Nimm mich jetzt! Er nimmt mich und schmeißt mich quer über den Tisch.
Tassen und Teller fallen herunter. Es klirrt und scheppert. Und der Tee, eine Pfütze neben mir, tropft auf den Boden.
Langsam wird es Zeit, wir müssen gehen, die Arbeit ruft. Nach dem Duschen ziehen wir uns gegenseitig an, steigen in unsere Schuhe und verlassen seine Wohnung. Unten, vor der Haustür, gibt er mir einen Kuß und ich gehe. Kein Wort, kein Flüstern, einfach nichts!***»Wie siehst du denn aus?«, fragt mich meine Kollegin. Ich schaue in den Spiegel, sehe mich an, kann aber nichts feststellen.
»So, wie immer!«, sage ich ihr, zucke mit den Schultern und will mich in meine Arbeit stürzen.
»Deine Haare, dein Gesicht,... alles sieht so anders aus. Deine Augen haben dunkle Ränder. Bist du krank?«
Nein, krank bin ich nicht. Nur etwas Schlaf, gemütlicher Schlaf fehlt mir, denke ich, lächele sie an und winke ab.
Ich würde gerne mit ihr darüber reden, aber ich kann einfach nicht. Dabei erzählen wir uns immer alles. Unter Frauen!
Ich starre auf meinen Tisch. Vor meinen Augen verschwimmt die Schrift. Ich kann nichts lesen, nichts denken. Doch! Ich sehe mich wieder auf diesem Stuhl sitzen. Es war ungewohnt, dennoch ersehnt, schön, erregend und etwas brutal. Schön, denke ich.
Dann nahm ich meine Sachen und zog mich an. Leise öffnete ich die Tür und ging einfach los. Immer die Straße entlang, ohne ein Ziel, einfach so. Als die Straße zu Ende war kehrte ich um und ging nach Hause.
In ihrem Briefkasten lag ein Zettel:
»Heute mach ich meinen Schrank für Dich auf! Dein Marcel«

Ende

Marcel, ich will jetzt wissen, wie das ist, geschlagen zu werden.
Anfang vom Ende? Und dann?
Kein Schrei verläßt den Raum, nur mein Stöhnen, sein Stöhnen, unsere Lust und Leidenschaft. Die Welt bebt. Nur wenige Sekunden. Minuten? Ich weiß nicht!
Aber ich wollte es so und nicht anders! Einmal in meinem Leben, einmal so und nicht anders.
Meine blasse Haut schaut unter der Decke hervor. Die Augen verweint. Sie brennen noch. Und ins Laken gekrallt sind meine Hände. Schon seit Stunden. Meine Haare zerzaust, wild, wilder am wildesten. Verschwitzt mein Körper. Mein Mund ein Lächeln.
Ich wollte es so, nun ist es vollbracht.
Ich schlafe ein.

Ein Traum

Winter.
Irgendwo komme ich ins Rutschen, verliere den Halt unter meinen Füßen. Einen Meter tief versinke ich im Schnee. Er, der noch immer meine Hand hält, versucht mich zu halten, zerrt mit beiden Händen an meinem Arm. Vergebens!
Wenige Sekunden dauert dieser Kampf, dann stürze ich viele Meter tief einen Abhang hinunter.
Er kann nur noch mit ansehen, wie es mich immer weiter in die Tiefe zieht, bis mich ein Nichts umgibt.
Und meinen Handschuh noch in seinen Händen haltend, steht er da oben in dieser wunderschönen, öden, menschenleeren Gegend.
Es kommt mir vor, als würde ich nicht meterweise, sondern stundenweise fallen, schwebend ins Tal hinab gleiten, gleich einer Schneeflocke und um mich herum läuft alles in Zeitlupe ab. Ich sage meinen Händen, sie sollen nach Ästen greifen, sich daran halten, um meinen Flug zu stoppen. Alles was sie zu fassen bekommen, alles löst sich in Schneeflöckchen auf, die frech um mich herum tanzen.
Ab und zu sehe ich ihn am Rand zum Licht. Er steht da, bewegt seinen Mund, nur was er sagt, ich kann es nicht verstehen. Ich will nach ihm rufen, doch kein Laut dringt über meine Lippen.
Ich schwebe, falle, schwebe...
Kalte Dunkelheit hüllt mich ein und eine Stille, die mir mehr Angst macht als alles andere. Keine Stimmen, keine Geräusche, nichts! Gegen die Kälte und die Dunkelheit könnte man etwas machen, aber es ist niemand da. Also Stille!
Einsam fühle ich mich.
Noch steht er da oben. Ich kann ihn sehen, hoffe, er möge sich doch endlich bewegen, um mir zu helfen, oder um Hilfe zu holen.
Ich kann nur noch hoffen, daß hier irgendetwas und so schnell wie möglich passiert.
Aber ich fühle mich nicht nur einsam. Mein Körper liegt wie angenagelt im Schnee, scheint mit ihm zu verwachsen, gehalten von unsichtbaren Fäden, die meinen Körper überspannen. Wie Spinnenfäden, in denen man sich verfangen kann.
Und unzählige Hämmer schlagen auf mich ein, wieder und immer wieder und Millionen Nadeln stechen mich. Es tut weh! Unerträglich weh! Jeden Quadratmillimeter der Haut meines jungen Körpers kann ich spüren, wie ich ihn noch nie gespürt habe.
Langsam verschmelze ich mit dem Schnee, kenne nur meine Gedanken, angstvoll und doch noch auf Rettung hoffend. Es gibt nur noch das Jetzt, das Hier und das Nichts, das mich einhüllt und wie ich langsam im Schnee zu versinken scheine. Er legt sich um mich, kalt und weiß wie er ist, er deckt mich zu und dabei friere nicht.
Nein, der Schnee wiegt mich in einen Schlaf. Ein Traum im Traum... voll leuchtend, schöner weißer Kristalle...

Ich bin wieder wach, nicht schweißgebadet, aber frierend. Er liegt neben mir, schaut mich an. Warum, frage ich mich, warum er mich nicht gerettet in meinem Traum?
»Küß mich!«
Ich bitte nicht darum, ich flehe nicht, ich fordere es.
Mein Traum, plötzlich ist er nicht mehr wichtig.
Irgendwann wird er vergessen sein.

Wahnsinn

Keine Ahnung, ob nun wahr oder auch nicht, vielleicht stimmt es ja und ich bin verrückt und das total.
Marcel, der ist irre. Auch total!

Eines Abends... Was er sich wünscht: Auf einem Bett soll ich liegen, ganz allein nur ich. Die Augen müssen verbunden sein.
Dann kommen sie, die, die ich nicht kenne, noch nicht. Halten werden sie mich dann, jeder an einem Arm oder Bein.
Irre ist er, denke ich. Warum gleich vier Kerle um mich herum? Reicht es denn nicht, wenn mich nur einer von ihnen um den Verstand bringt?
An den Pfosten des Bettes soll ich gekettet werden, alle Viere von mir und jeder darf sich etwas nehmen, irgendetwas, wie Marcel es wünscht!
Und sollte er etwas sich nehmen wollen, dann sollen die anderen es sehen!
Ich soll mich dann nicht wehren, nicht strampeln, nicht schreien oder beißen, nur einfach liegen soll ich auf dem Bett, die Augen verbunden, angekettet an allen Vieren.
»Dann laß dich fallen«, meint er.
Die Gedanken, andere sehen mich, mich nackt und erleben mich, erleben mein vor Erregung verzerrtes Ich. Ich kann sie nicht verdrängen, denn sie bedrücken mich.
Wir fangen zu diskutieren, streiten schon fast, und ich frage mich wozu das alles.
Aber das muß wohl so sein!
Gott, er ist verrückter als ich es bin, denke ich, da klingelt es plötzlich und die Kerle stehen vor der Tür. Drei! Sie drängen in das Zimmer herein, wie eine fette Qualle machen sie sich breit und stehen neben mir, die Hände auf dem Rücken, wie auf ein Kommando wartend.
Ich warte.
Marcel kommt, macht eine Handbewegung und die Qualle macht sich über mich her.
Gott im Himmel, einer zieht mich hoch, einer zieht mich an sich, einer zieht mich aus, einer zieht mich mit sich mit...
Und wenn ich spätestens jetzt nichts sage, dann heißt das JA. Ich bleibe stumm! Ich sage Ja dazu, kann es selbst nicht fassen.
Und dann kommt es so, wie gewünscht.
Einer küßt wie ein junger Gott, verschlingt mich fast. Einer streichelt meine Haut, massiert sie, daß ich Angst bekomme, gleich entflammt sie. Einer hält meine Brüste in seinen Händen, knetet und streichelt. Und ich, ich darf nicht schreien, nicht strampeln oder beißen...
Aber stöhnen! Und ich stöhne, bis mir der Hals weh tut, so laut bin ich und dabei fehlt noch immer jener, der das Beste und das Meiste haben darf von mir.
Irgendwann ist er dann da, irgendwo an mir in diesem Getümmel voll Bewegung, voller Küsse und Zungen und der vielen Finger.
Einer scheint nun meine Hände zu halten, die anderen jeder einen Fuß. Da spüre ich ihn, denn er ist anders als all die anderen, viel grober, nicht so zärtlich. Er ist so wie ich ihn kenne. Kein Tier, aber doch so fordernd und kraftvoll.
Und das liebe ich an ihm!
Denn er gleicht einem Sturm, der Spuren hinterläßt, der mich zerzaust, zerwühlt, verschwitzt und befriedigt zurückläßt.
Meine Augen sehen wieder, ja, ihn in der Tür stehend, wie er sich freut, wie ich da liege, noch angekettet, total erledigt...
Und die anderen sind gegangen, wann habe ich nicht mitbekommen. Irgendwann jedenfalls.
Er zündet sich eine Zigarette an, kommt zu mir, macht mich los und setzt sich neben mir auf das Bett. Ich bin noch immer verwirrt, leicht benebelt und werde diese Bilder und Gedanken nicht mehr los. Je mehr ich daran denke, je mehr wühlt mich das Ganze auf. Schon wieder! Schon wieder spüre ich nur für mich alleine, tief in mir drin, wie es mich bewegt, wie es mich regelrecht erregt!
Eine Weile bleibe ich noch bei ihm, dann ziehe ich mich wieder an, kämme mein Haar und gehe später nach Hause. Vorher küsse ich seinen Nacken, kraule sein Haar.
Zu Hause, ich sitze in meinem Sessel, überkommt es mich fast. Am liebsten würde ich da jetzt hingreifen, sofort, doch ich halte mich zurück. Ewig soll es dauern dieses Gefühl, dieses Brennen, dieses Gieren, das Verlangen. Ewig!
Überall kann ich sie noch spüren, ich kann sie noch riechen, ihre Gerüche sind an mir, unverwechselbar.
Diese Düfte sind sein Werk. Duschen fällt aus, sonst ist nichts mehr da. Fünf Wochen lang pendel’ ich zwischen Arbeit und seiner Wohnung hin und her. Ich habe nur noch ihn im Kopf, sehne mich nur noch nach ihm und vergesse fast, daß da noch eine viel größere Welt um mich herum ist. Aber sobald ich Feierabend habe beginnt eine anderes Leben, ein Leben mit ihm, nur mit ihm.
Er fordert mich jedesmal aufs Neue, schenkt mir so viel, daß ich erst nicht anders kann, als ihm zu folgen.
Es ist viel zu schön mit ihm.
Zu schön!

Meine Palme ist eingegangen. Ich weine um sie, bin traurig und möchte am liebsten laut schreien. Aber alles Leben ist vergänglich, stirbt irgendwann, ob man will oder nicht. Jetzt bin ich das einzige Leben zwischen diesen Mauern hier. Nur noch ich und die toten Wände um mich.
Ich sinke zu Boden, vergrabe mein Gesicht in meinen Händen, schluchze vor mich hin. Eine Stunde bleibe ich so. Verrückt...
Ich rufe ihn an, er möge sofort kommen!
Es klopft an Tür und da ist er, zum ersten Mal ist er bei mir. Und er sieht meine roten Augen, die ihn ansehen und verfluchen. Er ist Schuld!
Die ganze Zeit dachte ich nur noch an ihn, war nur noch bei ihm und dabei hätte meine Palme nur etwa Wasser gebraucht.
Ich zeige ihm den Topf mit den Resten meiner Palme, halte sie ihm mitten vor sein Gesicht, anklagend und fordernd, er möge jetzt etwas sagen und tun. Er weiß doch, wie sehr ich Pflanzen mag!
»Es tut mir leid!«
Er nimmt mich in den Arm, ganz fest und lieb, dann ziehen wir einfach los. Vielleicht findet sich ja was.
Vier Straßen weiter ist ein Blumengeschäft, da bleiben wir stehen und sehen all das Grün, die vielen Blüten. Ich liebe diese Farben, den Duft der Blüten, den Geruch feuchter Erde und diese Atmosphäre im Laden, daß ich annehmen kann, direkt in den Tropen zu sein.
»Tränendes Herz haben sie wohl nicht?«, frage ich.
»Nein, leider nicht. Das wächst nur im Garten so schön.«
Schade, denke ich gerade, da erblicke ich ein Röschen, klein, winzig klein, mit rot Blüten in einem Topf stehend.
»Das möchte ich haben!«
Marcel zahlt und meint: »Zieh’ bei mir ein.«

Der Fremde

»Ich sehe sie an, beobachte, wie sie sich bewegt und rieche sie. Ich empfinde sie als höchst erregend, ihre Anwesenheit und ihre Ausstrahlung. Ich erlebe und genieße, wenn sie meinen Anweisungen folgt. Dann soll sie vor mir niederknien und in genau dieser Pose möchte sich sie h a l t e n und fesseln...

«Ein paar Tage später ziehe ich bei ihm ein, mit Hab und Gut, mit allem, was ich besitze. Viel ist es ja nicht. Seine Wohnung sieht durch meine Sachen jetzt viel wohnlicher aus; ich weiß, daß gefällt ihm nicht sonderlich, aber er läßt mich gewähren, meine Sachen neben seine zu hängen, meinen Sessel in seine Stube zu stellen, meine Bücher in seine Regale zu stapeln.
Mit der Zeit zieht die Gewöhnung ein. Der Alltag. Jeder geht seiner Arbeit nach, am Abend essen wir gemeinsam, dann unternehmen wir etwas. Was, das hängt von seiner Laune ab. Mal gehen wir in unser Kino, mal in die Kneipe, wir besuchen irgendwelche Bekannte von ihm, die ich meist nicht kenne. Jedesmal sind es andere Leute. Ihre Namen ich mir gerade so merken kann. Oder nicht!
Wenn wir nicht weggehen, dann läßt er sich etwas einfallen, womit er mich dann oft schockiert, überrascht. Das kann er gut, sich etwas einfallen lassen.
So kettet er mich oft irgendwo an, läßt mich manchmal so, betrachtet mich - Minuten werden Stunden, um erst viel später mich wieder loszumachen. Oder auch nicht, wie ihm so ist.
Ich bin froh, wenn er dann bei mir ist.
Alles kann und wird er dann mit mir machen.
Gierig bin ich dann!
Alles bin ich dann!
Mir ist es dann egal, ob und wie er mich nimmt, Hauptsache, er ist da und er macht irgend etwas mit meinem Körper, der ohne ihn sonst verbrennt. Lieber das Brennen seiner Schläge und Küsse auf meiner Haut, als ohne ihn der Haufen Asche, der ich dann wäre.
Ein Abend gegen acht Uhr.
Als er zur hereinkommt, ich kann ihn nicht sehen, ich sitze in der Wanne, mit dem Rücken zur Tür und höre nur, daß er nicht alleine ist. Stimmen, zwei verschiedene, sie unterhalten sich ganz leise. Zwei Männer. Marcel und ...
»Bleibe so«, meint er plötzlich hinter mir stehend und sagt in barschem Ton: »Dreh' dich nicht um!«
Ich sitze in der Wanne, die Tür im Rücken.
Er schlingt mir ein Tuch um die Augen.
Wieder dieses Getuschel.
Dann reden sie laut.
»Sie ist ein feines Weib, gut gebaut, nicht zu dünn, nicht zu dick...«
Einer der beiden streicht wohl mit der Hand übers Wasser, schiebt den Schaum beiseite. Fremde Augen betrachten mich. Die Blicke kann ich spüren, obwohl ich ihn nicht mal sehen kann, wer da neben mir steht.
Da fühle ich, wie an meinem Bein eine Hand entlang gleitet, hochfährt zwischen meine...
»Halt still!«, sagt Marcel.
...zwischen meine Beine, fängt an, in dem cremigem Wasser mit meinen Lippen zu spielen. Und er hört nicht auf damit, der Fremde! Es ist der Fremde.
»Schön!«, meint der.
Und er hört nicht auf!
»Wehe, du rührst dich!«
Er zieht an mir, streicht, kreist, kneift.
Er hört nicht auf!
»Marcel?!« Flehend wendet mein Kopf sich in seine Richtung. Gott, was soll das nur, will ich fragen, da kann ich es nicht mehr zurückhalten, ich fange an es zu genießen, diese fremden Finger an mir, dieses Gefühl, jemand beobachtet mich, sieht mich so vor sich. Es ist unbeschreiblich!
Da steigt er plötzlich so heftig in mir auf, dieser Orgasmus vor dem Fremden, daß mein Kopf nach hinten auf den Wannenrand schlägt und ich doch nur noch dieses Kribbeln in mir habe, den Schmerz am Kopf nicht wahrnehme, erst später, als sich Arme und Hände meiner annehmen, mir helfen, aus der Wanne zu steigen. Nackt, tropfnaß und mit verbundenen Augen stehen ich vor ihnen. Mein Kopf schmerzt. Gut, daß sie mich noch festhalten!
Marcel, ich weiß, daß er es ist, er legt mir eines der großen Handtücher um, bringt mich in die Stube und setzt mich dort auf die Couch.
Der Fremde folgt uns und sagt: »Es ist angebracht, wenn ich für uns eine kleine Wohnung anmiete, denn ich denke nicht, daß es von Vorteil wäre, sie hier aufzusuchen. Ich möchte sie einmal in der Woche sehen. Ist ihnen das zu wenig?«
Zu wenig? Wofür? Weshalb?
»Für den Anfang ist es zu wenig!«, antwortet Marcel.
»Gut, dann schlage ich vor, alle drei Tage. Alles weitere können wir dann später bereden, wenn es dann soweit ist.«
Dann verläßt uns der Fremde, wir sind alleine.
»Tut es noch sehr weh?«
Liebevoll kümmert er sich um mich. M e i n M a r c e l! Er nimmt mir das Tuch von den Augen, ertastet dabei vorsichtig die Beule an meinem Hinterkopf und pustet ein wenig. Lust habe ich jetzt gar keine, zu fragen, was das sollte, was die beiden mit mir vorhaben, denn mein Kopf dröhnt und kalt ist mir auch. Ich stehe einfach auf, gehe ins Bett liege einfach da und warte, endlich einzuschlafen.
Ab und zu schaut er nach mir. Er öffnet leise die Tür, schaut zu mir rüber und geht dann wieder. Er bringt mir einen Tee, seinen widerlich süßen. Er achtet darauf, daß die Tasse nie leer ist. Er deckt mich zu, wenn die Decke verrutscht ist... er macht und tut!
Warum ist er plötzlich so besorgt um mich? Sonst hat er doch noch nie gefragt, wie es mir geht, ob mir was weh tut!
Aber so ist er. Er, Marcel.

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Gedichte auf den Leib geschrieben