Madlen, Madko und der Mundschutz

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Madlen, Madko und der Mundschutz

Madlen, Madko und der Mundschutz

Anita Isiris

Als Madlens Brüste seinen Hinterkopf berührten, war es um ihn geschehen. Er war gespannt gewesen, wie es sich ausnehmen würde, nach monatelangem Lockdown, seiner Friseurin im Mundschutz zu begegnen. Schon lange war er in sie verliebt, und sein Herz war gross genug, dass Madlen mit hineinpasste – nebst seiner geliebten Ehefrau und den beiden halbwüchsigen Töchtern, die er über alles liebte. Aber Madlens zarte und doch kräftige Hände, die demnächst seine Kopfhaut massieren würden, waren für ihn das wahre Elysium, mal ganz abgesehen von den weiteren körperlichen Vorzügen der jungen Friseuse. Das Verrückte dabei: Madlen war von eher unscheinbarer Gestalt, meist trug sie eine weite, nicht wirklich figurbetonende schwarze Hose und ein enganliegendes Rippchen-Shirt. So konnten die Kunden ungehindert Madlens gepflegte Achselhöhlen betrachten, was bei den Armbewegungen, die Friseusen durchführen, in der Natur der Dinge liegt. Madko, als exzellentem Beobachter, war es nie entgangen, wenn sich im Sommer in Madlens Achseln Schweisströpfchen bildeten, die sanft und leicht an ihr herunterrannen. Er hätte ein Königreich dafür gegeben, sie dort zu lecken und das Salz auf seiner Zugenspitze zu spüren. Madlen, die Friseuse. Sie ahnte sehr wohl, dass sie ihrem Kunden gefiel. Madko war weit davon entfernt, ihr gegenüber anzügliche Bemerkungen fallen zu lassen. Das überliess er andern. Aber da waren Madkos Augen über der Gesichtsmaske. Ausdrucksvolle, dunkelbraune Augen, deren Intensität alles übertraf, was Madlen in ihrem Friseusinnendasein bisher gesehen hatte – und das war doch einiges.

Natürlich hatten ihre Cup C Brüste seinen Hinterkopf nur zufällig gestreift. Aber es war so, dass Madlen bestimmten Männern intuitiv eher auswich als anderen. Es gibt sie, diese unbewusste Körpersprache, die gewisse Bewegungen und Handlungen steuert, ohne dass wir direkt Einfluss nehmen können. Wenn wir es bemerken, ist es bereits zu spät.

Madlen konnte Madko ansehen, dass er in Gedanken war. Viele, gerade männliche, Kunden versinken in Gedanken, wenn sie sich die Haare waschen und schneiden lassen. Während der Friseurinnenbesuch bei Kundinnen eher die Zunge löst – endlich hört ihnen einmal jemand zu – verabschieden sich Männer ins Nirwana ihrer unergründlichen Gedanken. Wobei Männergedanken auf dem Friseurstuhl so unergründlich auch wieder nicht sind. Wenn Friseurinnen wüssten, wie oft sie pro Tag in Gedanken ausgezogen werden, wäre ihnen noch vor 20 Jahren die Schamröte ins Gesicht gestiegen. Heute ist das etwas anders – Frauenkörper sind – leider – zur Selbstverständlichkeit geworden. Wer sich näher mit Apps wie Instagram oder Tumblr auseinandersetzt, weiss das. Die nackte Frisöse. Opfer männlicher Gedanken. Obwohl die Gedanken von Männern, die als Nächstes an einer Sitzung teilnehmen, mit frisch frisiertem Kopf, meist wohl eher harmlos sind. Es ist ja klar, dass ein Frauenkörper nicht einfach bei den Achseln aufhört. Es gibt da diesen fliessenden, unsäglich schönen Übergang zur Clavicula, zu den Brüsten in ihren mannigfaltigen Formen, zum liebevoll eigebetteten Sternum, zur Bauchmuskulatur, so man denn durch die samtene Frauenhaut hindurch sehen könnte, zum Omentum Majus, der so genannten Fettschürze – obwohl Omentum Majus viel schöner klingt, zum Nabel, zur Linea Fusca, so sie denn vorhanden ist, zum Schamhaardreieck, so es denn vorhanden ist, zur Ritze, zu den Schamlippen, den Schenkeln, den Knien, den Unterschenkeln mit dem formvollendeten Gastrocnemius, zu den Füssen und den wohlgepflegten, lackierten Zehennägeln. Frau halt. Und, oh ja, zum schönsten Teil des Frauenkörpers: zur nicht bei allen Frauen sichtbaren Michaelis-Raute, den Grübchen im Bereich des Sacrums, direkt über dem Hintern, oder, etwas differenzierter ausgedrückt, direkt über dem Glutaeus Maximus.

Madkos Gedanken aber blieben bei Madlens Brüsten, die soeben seinen Hinterkopf gestreift hatten, hängen. Sie hatten sich straff und elastisch angefühlt, soweit ein Hinterkopf überhaupt um die taktilen Fähigkeiten verfügt, das beurteilen zu können. Aber Madkos Erektion schmerzte. Und… es ist ja nicht so, dass nur männliche Friseurinnen-Kunden die Haareschneiderinnen in Gedanken ausziehen. Auch der Blick von Frisösen wandert ab und an zum männlichen Schritt. Und da gibt es gar mannigfaltiges zu entdecken. Von der verhüllenden, locker sitzenden Cordhose bis zur Skinny Jeans – ja, auch bei Männern – die kein Geheimnis offenlassen. Allerdings muss sich die Frisöse für den „Schrittblick“ immer etwas beeilen – denn sie legt dem Kunden ja ein Tuch an, bunt oder schwarz, das den „Einblick“ während der Haarschneide-Prozedur verhindert.

Nein, eigentlich war Madlen „nicht so eine“. Nicht eine Frau, durch deren Kopf schmutzige Gedanken kursieren. Sie war ein eher braves Mädchen, mit honigblondem, gelocktem, mit zwei Spangen geteiltem schulterlangem Haar. Single. Eher überarbeitet. Müde vom Stehen. Aber bei Madko hatte sie hingeschaut, in seinen Schritt, während des Haarewaschens. Und da hatte sich unverkennbar etwas gewölbt. Madlens Unterleib hatte zu kribbeln begonnen – viel zu lange war es her, dass sie zum letzten Mal so richtig gestossen worden war. Madlen hatte es auch schon mit Frauen gemacht, mit drei, um genau zu sein. Kolleginnen aus ihrem Ausbildungskurs. Einmal hatte sie sich mit einer ihrer Freundinnen, auf einer Klassenfahrt, in ein Wäldchen zurückgezogen und sich dort entblösst. Die beiden Frauen waren rasch zur Sache gegangen, hatten aneinander Zungenleckspielchen ausprobiert. Madlen war hochrot angelaufen, hatte sich in die Hündchenstellung begeben, um die Zunge ihrer Freundin noch besser an und in sich zu spüren. Dann war der Klassenlehrer aufgetaucht um die beiden daran zu erinnern, dass der Bus demnächst abfahren würde. Noch nie hatte Madlen sich so schnell zurecht gemacht, den Rock glattgestrichen, die Tannennadeln von ihrer Bluse gestreift. Auch Rita, ihre Gespielin, war blitzschnell auf den Beinen. Der Klassenlehrer Herr Schwery hatte tief durchatmen müssen, denn er hatte Madlens hübsche Pflaume gesehen. Aber er hatte ein ausgeprägtes Über-Ich und wusste sich zu beherrschen und den Vorfall niemals mehr zu erwähnen. Er hatte beruflich ausschliesslich mit Frauen zu tun, und jeder Fehltritt hätte ihn Kopf und Kragen gekostet.

Madlen gelüstete also Madkos Schritt. Sie stellte sich vor, sie wären beide allein. Sie würde das Shampoo auf Madkos Haar belassen und seinen prallen Schritt betasten. Dann, ganz sorgfältig, den Reissverschluss seiner Jeans öffnen und seinen Gürtel lösen. Sich hinknien. Und sich Madkos Schwanz zu Gemüte führen. Oh ja. Madlen liebte es, an Männerschwänzen zu lecken und zu nibbeln. Sie liebte es, die Männer so „in den Griff“ zu bekommen. Sie war keineswegs eine dominante Frau, aber sie liebte es, zu spüren, wie sie die Männerseele und vor allem den Männerkreislauf zum Köcheln bringen konnte.

Und jetzt… mit Mundschutz… würde selbst unter Optimalbedingungen – einem leeren, dunklen Friseursalon – kein Blowjob mehr möglich sein. Es gab also nur noch eine sexuell aufgeladene Innenwelt. Aktiv zur Sache gehen konnte sie unter diesen Umständen nicht mehr. Von Herrn Schwery, der nicht nur Klassenlehrer war, sondern dem auch der Salon gehörte, wäre sie mehrfach gebüsst worden. Für den Blowjob, weil sich so etwas in einem Frisörsalon nicht gehört. Für das Übertreten der Hygieneregeln. Für das Verstossen gegen die Hausordnung, die besagte, dass Kunden nicht unnötig gereizt werden dürfen.

Also tat es Madlen Madko gleich. Sie atmete tief durch. Madko stellte sich in diesem Moment vor, was er mit der splitternackten Madlen anstellen würde. Er hätte sie ausgezogen – bis auf den Mundschutz. Eine spezielle neue Art von Reiz. Ein hübsches, schlankes Mädchen mit drallen Brüsten, einem Flachbauch und einem hübschen Haardreieck zwischen den Schenkeln. Barfuss, mit gepflegten Zehennägeln. Aber mit Mundschutz. Noch wenige Monate zuvor hätte der Begriff „Mundschutzfetischismus“ bei Madko ein ungläubiges Staunen aufs Gesicht gezaubert. Auch bei Madlen. Mundschutzfetischismus? Nackte Titten, offene Muschi, gespreizte Schenkel, aber ein bunter Mundschutz mit kunstvollem Design? Sie hätte solche Ideen ins Land der Abartigkeit verbannt. Aber nun… hm… während sie sich mit Madkos Schläfen befasste, stellte sie sich die Situation vor. Sie, Madkos Schwanz bearbeitend, zuerst mit dem Mund, dann mit ihren Brüsten, dann mit ihrer Muschi… und er behielt den Mundschutz an. Sie sah nur seine braunen leuchtenden Augen, die ihr bestätigten, dass sie alles richtig machte. Madkos unterdrücktes Stöhnen, sein Grummeln, das sich ausnahm wie der Sound in einem schlechten Tonstudio, durch Watte hindurch. Sie sass auf ihm, rittlings, ihm zugewandt… und Madko konnte im Spiegel Madlen sehen, von hinten, ihr wippendes Haar, ihren Rücken, ihre Arschbacken, und, klar, ihre Michaelis-Raute.

So schaukelten sich die beiden gegenseitig auf, bis Madlen, als Schlusszeremonie sozusagen, Madkos Brauen stutzte. Sie entfernte das schwarze Tuch, schüttelte es aus, atmete tief durch… und stellte amüsiert fest, dass Madko Mühe hatte aufzustehen. „Das wären dann 60 Euro“, sagte sie amtlich und wünschte dem jungen Mann einen schönen Tag.

Die Mittagspause nahte. Madlen zog sich in ihre einfache Zweiraumwohnung zurück, biss in ein Schinkensandwich und legte sich aufs Bett. Dort besorgte sie es sich selbst, intensiv und hemmungslos. Madko fickte sie in ihrem Dachzimmer, von hinten, umfasste ihre Cup C Brüste, stimmte mit in ihr Stöhnen ein, behielt seinen Mundschutz aber an, und alles war gut.

Die Mittagspause nahte. Madko zog sich aufs Klo zurück, öffnete seine Hose, befreite sein Gemächt und besorge es sich selbst, intensiv und hemmungslos. Er fickte Madlen direkt im Friseursalon, von hinten, mitten in all den Kämmen, Haartrocknern, Fläschchen und Tuben, umfasste ihre Cup C Brüste, stimmte mit in ihr Stöhnen ein, behielt seinen Mundschutz aber an, und alles war gut.

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