Mamas Hilfestellung

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Mamas Hilfestellung

Mamas Hilfestellung

Andreas

Sie dachte viel darüber nach, fragte sich immer wieder, ob es der richtige Weg war, den sie einschlagen wollte. Sylvie spürte deutlich, dass sich manches in ihr dagegen sträubte, aber da war auch dieses starke Verlangen, einmal etwas Ungewöhnliches auszuprobieren. Die 21-jährige medizinisch-technische Angestellte liebte ihre Mutter und es gab keinerlei Zweifel, dass dieses Gefühl auf Gegenseitigkeit beruhte. Sylvie wohnte wieder bei ihrer Mama Kathrin, nachdem sie die WG verlassen hatte, Sylvie konnte nicht mehr mit Jan unter einem Dach leben, seit sie herausfand, dass er sie mit Judith betrogen hatte. Kathrin nahm ihre verzweifelte Tochter gerne auf. Sie sorgte sich um Sylvie, der die Trennung von Jan offenbar sehr zu schaffen machte. Sylvie brauchte zudem einen klaren Kopf, da sie sich auf eine besser bezahlte Stelle beworben hatte. Sylvie wollte den Job in der Rehabilitationseinrichtung an der Ostsee unbedingt und sie war bereit, um dafür alles Nötige in die Waagschale zu werfen. Es standen vorab Fortbildungsmaßnahmen an, die richtig viel Disziplin erforderten. Sylvie war sich nicht sicher, ob sie die dafür notwendige Energie aufbringen konnte. Ihre Mutter motivierte sie, aber ihre aufmunternden Worte würden womöglich nicht ausreichen. So kam Sylvie auf diese besondere Idee. Die junge Frau bewunderte ihre Mama, die unglaublich liebevoll, aber auch sehr energisch auftreten konnte. Sylvie dachte lange nach, ehe sie Kathrin mit einem sehr ungewöhnlichen Wunsch konfrontierte. Die 50-jährige Verwaltungsangestellte saß an ihrem Schreibtisch, als Sylvie damit herausrückte. Kathrin loggte sich aus ihrem Mail-Account aus. Sie spürte sofort, wenn ihre einzige Tochter Hilfe brauchte. Sylvie setzte sich zu ihrer Mutter, die sie neugierig anschaute. Kathrin legte ihre rechte Hand auf Sylvies Bein. Es war eine beruhigende Geste, die Sylvie half, die richtigen Worte zu finden. Kathrin sah ihrem Mädchen die große Aufregung an.

„Mama, ich möchte dich um etwas bitten. In einem Monat ist meine Weiterbildung vorüber und ich brauche eine sehr gute Bewertung, wenn ich den Job in der Klinik bekommen möchte. Du musst mir helfen, damit ich mich besser motivieren kann. Es ist wichtig für mich!“ Kathrin bemerkte Sylvies Anspannung. Sie verstand nicht ganz, was ihre erwachsene Tochter von ihr erwartete. Kathrin beugte sich zu Sylvie, wobei sie ihre Hand streichelte. „Was soll ich denn tun, Sylvie? Ich helfe dir gerne, aber du musst mir schon sagen, was du von mir erwartest.“ Sylvie wurde augenblicklich rot. „Du sollst für diese Zeit vergessen, dass wir uns im Jahr 2023 befinden. Ich möchte, dass du mich bestrafst, wenn ich nicht genug lerne oder generell zu wenig tue, um diesen Job zu bekommen.“

Kathrin sah ihre Tochter verwundert an. „Auf welche Weise soll ich dich denn bestrafen?“ Sylvie atmete tief durch, ehe sie antwortete. „Indem du mir den Hintern versohlst, Mama!“ Kathrin lächelte vielsagend. „Ich habe dich niemals geschlagen, Sylvie und ich hätte das auch nicht getan, wenn es erlaubt gewesen wäre. Ich halte nichts von Schlägen in der Erziehung, das solltest du eigentlich wissen. Wie kommst du dann nur auf so eine verrückte Idee? Ich kann dir doch auch beim Lernen helfen, ohne dir weh zu tun!“ Sylvie verzog das Gesicht. „Ich habe mir manchmal vorgestellt, dass du mich auf diese Weise behandelst. Wenn ich zum Bespiel am Wochenende länger weggeblieben bin, als wir ausgemacht hatten, oder wenn ich eine wirklich schlechte Schulnote nachhause brachte. Ich wartete dann immer vergeblich, dass du mit Strenge reagierst. Das soll kein Vorwurf sein, aber jetzt würdest du mir wirklich sehr helfen, wenn du einmal über deinen Schatten springen könntest.“

Sylvies Mutter brauchte einen Moment, um die Situation zu realisieren. Sie betrachtete ihre erwachsene Tochter, die eine merkwürdige Bitte vorbrachte. Kathrin fragte vorsichtshalber noch einmal nach. „Habe ich das richtig verstanden? Du möchtest, dass ich deine Lernfortschritte überwache und wenn ich der Meinung sein sollte, dass du nicht fleißig genug bist…“ Sylvie sprach aus, was Kathrin sowieso vermutet hatte. „…dann sollst du mich dafür bestrafen. Mama, du kannst mir dann den Po verhauen, wie du es für angemessen hältst. Ich kann mir gut vorstellen, dass du dich sehr wunderst und denkst, dass ich nicht alle oben habe. Mir ist es aber wirklich Ernst damit, Mama. Ich will diese einmalige berufliche Chance unbedingt nutzen und ich bin mir sicher, dass ich den Job nur mit deiner tatkräftigen Unterstützung bekommen werde!“ Kathrin begann zu verstehen, was Sylvie von ihr erwartete. Die verunsicherte Tochter verlangte die Hilfe der Mutter, die Kathrin ihr nicht verweigern wollte. Sie erkannte in diesem Moment, dass Sylvie ein anderer Typ Mensch als sie selbst war. Kathrin schaffte es immer, sich auf ein Ziel zu fokussieren, während Sylvie damit ihre Schwierigkeiten hatte. Die 21-jährige Frau arbeitete gewissenhaft in Dr. Beyers Arztpraxis, wo sie bei ihrem Chef und den Kollegen sehr beliebt war. Jetzt bot sich Sylvie aber eine berufliche Herausforderung, die sie unbedingt annehmen wollte. Die ausgeschriebene Stelle in der Rehabilitationsklinik würde ihr neue, berufliche Perspektiven ermöglichen. Zudem könnte Sylvie besser über Jans Treuebruch hinwegkommen, wenn sie in einer neuen Umgebung arbeitete. Kathrin wusste plötzlich, was sie zu tun hatte. Sie schaute ihrer Tochter tief in die Augen. Sylvie hörte aufmerksam zu, was ihre Mutter zu sagen hatte. Sie musste sich zwingen, ruhig sitzen zu bleiben.

„Höre mir genau zu, Sylvie! Ich erkläre mich bereit, dich auf diese ungewöhnliche Weise zu unterstützen. Du musst jedoch meine Bedingungen akzeptieren, die ich dir nun erläutern will. Wir vereinbaren bestimmte Strafmaßnahmen, die vollzogen werden, wenn du deinen Aufgaben nicht nachkommst. Ich denke dabei an ein Stufensystem, das sich an deinen Leistungen orientiert. Ich werde die nötigen Hilfsmittel besorgen, die wir für deine Strafen brauchen. Du wirst gleich heute mit dem Lernen beginnen und mir vorab zeigen, wo du den größten Nachholbedarf siehst. Ich muss auch wissen, in welchem Bereich ich dich abfragen soll. Du wirst mir einen diesbezüglichen Fragenkatalog erstellen, damit wir auf dein Bewerbungsgespräch adäquat vorbereitet sein werden. Hast du verstanden, was ich von dir erwarte, Sylvie?“ Die junge Frau spürte ein Glücksgefühl, in das sich aber auch Unsicherheit mengte. „Ja, Mama, ich setze mich gleich hin, um dir die wichtigsten Themen aufzuschreiben. Ich bin dir sehr dankbar, dass du mich unterstützen willst!“ Kathrin gab ihrer Tochter einen sachten Klaps. „Ich bin mir nicht sicher, ob du das nicht bald anders siehst. Lauf jetzt, wir haben keine Zeit zu verlieren, um mit dem Lernen anzufangen!“ Sylvie saß bald darauf an ihrem eigenen Schreibtisch, während ihre Mutter in die Stadt fuhr. Kathrin wusste, wo sie die gewünschten Gegenstände bekommen konnte. Sie war mit Sylvies Vater manchmal hierhergekommen, um sich nach Spielzeug und anderen netten Dingen umzuschauen. Kathrin seufzte leise, als sie an Karl dachte. Er hatte sich scheiden lassen, kurz nach Sylvies Konfirmation. Karl verliebte sich in eine Kollegin, wegen der er dann seine Familie verließ. Die Ehe kriselte schon länger und Kathrin war insgeheim froh, dass Karl sie zwang, einen Schlussstrich zu ziehen. sie war sogar erleichtert, dass Karl auf einer Scheidung bestand. Er versprach Kathrin, dass er für Sylvie da sein würde. Er hielt Wort. Sylvie sah ihren Vater in regelmäßigen Abständen, auch wenn dies für Kathrin am Anfang nicht leicht war. Sie vertrieb die Gedanken an Karl, da sie aus anderen Gründen in diesem Laden war. Kathrin sprach eine Verkäuferin an, die gerade dabei war, silberne Handschellen ins Schaufenster zu legen. „Könnten sie mir weiterhelfen? Ich bräuchte etwas zum…Hintern… versohlen.“ Kathrin sprach das Substantiv mit gedämpfter Stimme aus. Die freundliche Frau lächelte unter ihrem Pagenschnitt.

„Da gibt es mehrere Varianten! Wir hätten Gerten und Rohrstöcke im Angebot, oder möchten sie vielleicht ein Paddle? Ich kann ihnen gerne eine Auswahl zeigen.“ Daraufhin führte sie Kathrin zu einem Regal, in dem sich verschiedene Schlaginstrumente fanden. Kathrin zeigte sich beeindruckt. Ein gelblich schimmernder Stock aus Rattan gefiel ihr besonders, dessen Griff mit schwarzem Gummi verkleidet war. Während ihn die Verkäuferin in Papier einschlug, suchte Kathrin ein breites Leder-Paddle aus, das sie ebenfalls mitnehmen wollte. Die nette Verkäuferin gab Kathrin noch den Tipp, das sie auch schlichte Haushaltsgegenstände benutzen könnte. „Haarbürste oder ein Kochlöffel, Gürtel, Lineal…es gibt da einiges, was sie bestimmt daheim haben. Kann ich sonst noch, etwas für sie tun?“ Kathrin lächelte. Sie deutete mit dem Zeigefinger auf einen karierten Rock, der an eine Schuluniform erinnerte. Sie nannte Sylvies Größe, worauf die Verkäuferin ins Lager eilte. Sie kam freudestrahlend zurück. „Ich habe noch einen Rock in Größe 36! Der wird ihrer Freundin bestimmt sehr gut zu Gesicht stehen.“ Kathrin lachte. „Oh, nein, der Rock ist für meine Tochter!“ Die Frau mit dem schwarzen Pagenkopf schaute etwas irritiert, fragte aber nicht nach weiteren Details. Kathrin bezahlte eine recht üppige Summe, verließ aber den Laden trotzdem mit einem zufriedenen Gefühl. Sie fuhr entspannt nachhause, während die Tasche mit ihren Errungenschaften auf dem Rücksitz lag. Als sie die Wohnung betrat, kam ihr schon Sylvie entgegen. Sie überreichte ihrer Mutter die Liste mit den abzuarbeitenden Aufgaben. Neugierig blickten ihre Augen zu der Tüte, die ihre Mutter in der Hand hielt. Kathrin griff hinein, um ihrer Tochter den karierten Rock zu überreichen. „Den wirst du während des Lernens tragen, damit du den Ernst deiner Lage nicht vergisst!“ Sie wusste, was die Mama damit meinte. Kathrin zupfte an Sylvies Jogginghose, die sie meistens zuhause anhatte. „Zieh dich um und dann treffen wir uns in meinem Arbeitszimmer. Wir haben keine Zeit zu verlieren!“ Dass es nun so schnell ging, verunsicherte die junge Frau. Sylvie rannte in ihr Zimmer, um sich schnell umzuziehen. Der rot-schwarz karierte Rock passte perfekt, schien aber doch sehr kurz zu sein. Sylvie errötete, als sie vor dem Spiegel stehend, ihr Outfit begutachtete. Sie fühlte sich nicht sehr wohl, da das Röckchen gerade mal die Hälfte ihrer Oberschenkel bedeckte. Vermutlich lag darin Mamas Absicht, dass ihr Töchterchen spüren sollte, dass der Popo sich in steter Gefahr befand. Sylvie schlüpfte in ein weißes Polohemd mit kurzen Ärmeln, das sehr gut zu dem Rock passte. Sie setzte sich auf ihr Bett, während sie ihre Sneaker zuschnürte. Von draußen hörte sie Mamas Stimme rufen.

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