Mamma pendulans, Camel toe, Bernerinnenhintern

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Mamma pendulans, Camel toe, Bernerinnenhintern

Mamma pendulans, Camel toe, Bernerinnenhintern

Anita Isiris

Lieber Leser, danke, dass Du Dich trotz des schrägen Titels auf diesen Text einlässt. Am Schluss wirst Du auf dem Laufenden sein…

“Mys Arsch isch natürlech wieder mal viel z gross für die Jeans” (“Mein Hintern ist mal wieder viel zu gross für diese Jeans”) ist wohl einer der meist gehörten Aussprüche unter Berner Freundinnen, unter Mädchen und Frauen, die zu zweit oder zu dritt den H & M in der Spitalgasse stürmen – in heimlicher Vorfreude auf einen geilen, bauchfreien und arschbetonten Frühling. So sind sie nun mal, die Frauen hier: Modebewusst, bodenständig, mit eher breiten Hüften und ausgesprochen liebenswert. Glück ist demjenigen Manne beschieden, der ein solch eben beschriebenes Berner Wesen sein Eigen nennen darf. Bern ist im übrigen ein Eldorado für schwarze Männer. Diese stehen bekanntlich auf kräftige Pobacken… das ist wohl kein Geheimnis… und die bekommen sie in Bern serviert, und zwar in rauen Mengen. Manch ein Voyeur hat sich schon ins Stadtbad “Marzili” verirrt… einst deshalb, weil da nackte Brüste zu bestaunen waren, die sogar vom Regierungsgebäude aus – mit Fernrohr – von den Magistraten gesichtet werden konnten. Die 80er Jahre sind aber definitiv vorüber. Frau kleidet sich bekanntlich wieder zur Gänze ein – sei es mit Einteiler oder Bikini – und offen gelegte Nippel sind selten geworden. Leider gerät auch eine weitere anatomische Besonderheit der Einwohnerinnen Berns, die Mamma pendulans nämlich, in Vergessenheit. Eine Mamma pendulans ist schlicht und einfach ein Hängebusen. Nein, kein ausgemergelter und von sechs Kindern leer Getrunkener. Sondern ein appetitlicher, schwerer, praller Busen, der nun mal der Erdanziehungskraft nicht Stand halten kann. Gleich einer reifen Traube pendelt diese Brust auf halber Bauchhöhe und gilt als eine von Berns zahllosen Touristenattraktionen. Die Mamma pendulans kann man erahnen: Frauen, die sich damit schmücken, gehen oft leicht gebückt, so, als würden sie sich ihrer anatomischen Zierde schämen. Sie tragen meist BH und lassen Körbchengrösse Doppel D weit hinter sich. Besonders neckisch wirken gut ausgestattete Bernerinnen, wenn sie ihr Haar zu Zöpfen geflochten tragen und beispielsweise auf dem Wochenendmarkt Gemüse verkaufen. Melonen, Kürbisse und ähnliches, wenn Ihr wisst, was ich meine. Für die Aerzte unter Euch: Die Mamma pendulans ist derart erfolgreich, dass sie sogar in der ICD-Codierung („International Classification of Diseases“) Eingang gefunden hat. Die Mamma pendulans – eine Krankheit? Keineswegs… aber es soll Doctores geben, die weibliche Brüste lustvoll auf deren Konsistenz und Konstitution untersuchen und dann freudig medizinische Artikel publizieren, im „Lancet“ und so. Aber es geht ihnen nicht um Medizin, sondern um den lustvollen Augenblick, in dem wildfremde Frauen vor ihnen ihre Brüste frei machen – und man kann die Mamma pendulans weit herum flüstern hören: “Befühl mich, Doktor, begrapsch mich, untersuch mich, fotografier mich, publizier mich!“ Auch der „Camel toe“ ist in Bern oft zu sehen: Erinnert sich jemand an meine Story „Mut zur Lücke?” Eben. Frau trägt heute kaum mehr Lycra – und schon gar nicht in Signalfarben. ABER: Tricky Unterwäsche spaltet die rasierten Schamlippen, und zwar derart, dass der so entstehende “Camel toe”, die “Kamelzehe”, sogar bei Jeansträgerinnen zu bewundern ist. O.K. – “Kamelzehe” für durch Kleider hindurch sichtbare Schamlippen ist nicht gerade ein frauenfreundlicher Ausdruck. Aber “Muschi”, “Möse”, “Fotze” und “Pussy” sind auch nicht wirklich respektierende Bezeichnungen… oder? Und dann ist da eben noch dieser einmalige Bernerinnenhintern… er soll genetisch ins Emmental zurück zu führen sein, in die Weltgegend also, aus welcher der berühmte Käse mit den Löchern stammt. Die Bauernhöfe liegen da oft Dutzende von Kilometern voneinander entfernt, und endlose Winterwanderungen über sanfte Hügelzüge kräftigen den Musculus Glutaeus Maximus (den “Arschmuskel”) auf spezifische Weise. Es geht beim Bernerinnenhintern nicht einfach um ausladende Arschbacken. Fernab von der Vision eines “Carneval in Rio”, wo ja die “untere Region” ebenfalls stark betont wird, fernab von Kolumbianerinnen wie Shakira, die sich innig wünscht, Männer mögen doch mal ihrer Musik lauschen statt ihren Arsch zu begaffen… fernab von afrikanischen Naturfrauen, deren Hintern dem Vergleich mit einem Tenntor problemlos Stand hält… (gilt übrigens auch für zahllose deutsche oder amerikanische Frauen…) ist der Bernerinnenhintern irgendwie völlig unschuldig. Er präsentiert sich oft in engen Jeans. Es ist unklar, wieso derart viele Japaner Stunde um Stunde den Berner Zeitglockenturm anstarren und filmen, statt die Kamera mal auf diese geilen, prallen Jeansärsche zu richten, von denen es in der Berner Innenstadt an lauen Frühlingsabenden nur so wimmelt. Verrückterweise betrifft diese pralle Geilheit in Bern ausschliesslich Frauen. Die Männer sind eher schale Kreaturen, mit behäbigem Dialekt und dickem Bankkonto, sonst aber nicht wirklich begehrenswert. Daher konzentriere ich mich in der vorliegenden Dokumentation ganz auf Frauen. Atemberaubende Exemplare sind im “Paradiesli” (“Paradieschen”) zu bestaunen… einem abgegrenzten Bereich im weiter oben erwähnten Stadtbad Marzili. Hier lassen Berns Frauen ihre Mammae pendulantes hängen, zeigen ihre ausdrucksvollen Schamlippen und entblössen ihre geilen runden Hintern, was das Zeug hält. Männern ist im “Paradiesli” der Zutritt verwehrt. Klar. Ich selbst habe mich einige Male da gesonnt, mein unauffälliger Griechinnenkörper verdient aber kaum besonderer Beachtung. Oh yeah, sie sind liebenswert, die Frauen hier, und zum Teil auf eine erfrischende Art naiv. Camel toes sind etwas vom Obzönsten, was die aktuelle Kleiderbranche zu bieten hat. Die Mamma pendulans ist das Ultrafiltrat weiblicher, natürlicher, ungelifteter Anatomie. Und der Bernerinnenhintern, ja dieser pralle, runde, nicht aber afrikanisch oder brasilianisch ausladende Arsch ist wohl definitiv die Krone der Schöpfung.

Darum: Wanderer, kommst Du nach Bern, besuche doch auch die Badgasse im Mattequartier, wo selbst Casanova einst logierte in Dampfbädern, wo Männlein und Weiblein in Bottichen zusammensassen und von togabekleideten Sklaven Fruchtschalen sich reichen liessen. Nimm die Kamera mit, geh an den Bärengraben, wo die Einwohnerinnen sich ganz den entgegen sämtlichen Tierschutzbestimmungen gehaltenen Bären widmen – und geniess diese geilen, runden, jeansbewehrten Frauenhintern, die einladend sich Dir entgegenrecken… Verzichte aber um Gotteswillen auf Berührung, und sei sie noch so zart. Bernerinnen sind kräftig und können zuschlagen. Bezüglich Mamma pendulans, Camel toe und Kugelarsch sind sie aber die Göttinnen der Evolution.

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