Maria Grazia Fulvia Daria

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Maria Grazia Fulvia Daria

Maria Grazia Fulvia Daria

Anita Isiris

In einem kleinen Dorf an der Adria lebte einst Maria Grazia Fulvia Daria. Sie war die Älteste von vier Geschwistern, und die Familie kam mehr schlecht als recht durch – dank dem blühenden Tourismus rund um das Schloss Miramar, das erhaben auf einer Felsklippe der Bucht von Grignano stand. Das Schloss hatte bereits in der frühen Pubertät von Maria Grazia für deren Leben eine besondere Bedeutung errungen, weil sie in den ausgedehnten Parkanlagen, zwischen zwei Buchsbäumen, von ihrem damaligen Lehrer verführt und geküsst worden war.

Weiter war Signor Cievidalli nicht gegangen, weil er den Einfluss von Maria Grazias Vater fürchtete. Nicht dass dieser ein hohes politisches Amt bekleidet hätte, das nicht. Aber er war Gärtner in ebendiesen Parkanlagen und hatte somit eine Schlüsselstelle für das Weiterleiten von Informationen inne, die Signor Cievidalli rasch die Lehrerstelle hätten kosten können.

Signor Cievidalli war gleichsam der erste Mann gewesen, der Maria Grazias ungewöhnlichen Körperbau wohlwollend zur Kenntnis genommen hatte. Sie war noch sehr jung gewesen damals, und ihre Brüste hatten sich eben erst zu runden begonnen.

Es waren zwei Dinge, die Signor Cievidalli, und nach ihm Dutzende von Dorfbewohnern, an Maria Grazia fasziniert hatten: Ihr rötliches Haar, das an eine mittelalterliche Hexe gemahnte, und ihr wundervoller, ausladender Unterleib. Viele Männer im Dorf waren ausgesprochen kunstaffin. Es gab Literaten, Fotografen und Maler zuhauf, die zumeist einem profanen Broterwerb nachgingen und ihrer Leidenschaft im stillen Kämmerlein frönten, wenn die Bambini bereits tief schliefen.

„Il culo di Maria Grazia Fulvia Daria“ war ein berühmtes Gemälde, das von Piero, einem der Fischer, gemalt worden war. Es wurde nur im Geheimen herumgereicht, und es kam nie an den Tag, ob Maria Grazia dem jungen Mann tatsächlich Modell gestanden hatte oder ob das prachtvolle, naturalistisch gehaltene Ölgemälde Pieros Fantasie entsprungen war.

Viel Fantasie wurde allerdings nicht benötigt, um sich Maria Grazia nackt vorzustellen. Sie war freizügig, was ihre Kleidung anging – und in den 70er Jahren des vergangenen Jahrhunderts sah man die Dinge eben noch ziemlich entspannt. Es gab kein Internet, man zeigte, was man zeigen wollte und war noch nicht von Smartphones bedroht, die jede einzelne Körperstelle der ganzen Welt kundtaten.

Maria Grazia war eine stolze, intelligente Frau – ganz im Gegensatz zu ihren drei Brüdern, die eher tumb wirkten. Sprachliche Eloquenz ging ihnen vollständig ab, und sie waren nicht das, was man sich unter schönen, gut gewachsenen und herzensbrechenden Italienern vorstellt. Maria Grazias Brüder waren allesamt Pykniker, ernährten sich fast ausschliesslich von Pasta und Panini und tranken jeden Tropfen Brunello weg, den sie irgendwo, im kleinen Weinkeller ihres Vaters oder dem von Freunden, finden konnten.

In ihrer eigenwilligen Schönheit überstrahlte Maria Grazia ihre ganze Familie – auch ihre Mutter und die Nonna, von denen die drei Fratelli zweifelsohne Geist und Aussehen geerbt hatten.

Es kam der Tag, an dem Maria Grazia Fulvia Daria 16 Jahre alt wurde – und es stellte sich die Frage nach ihrem Broterwerb. Eine frühe Heirat kam offiziell nicht in Frage, und Maria Grazias Vater bestimmte, dass sie in der Dorfwäscherei ihr Auskommen finden sollte. Für diese Arbeit brauchte es Fleiss, keine besondere Bildung, und die Stelle war verhältnismässig sicher. Signor Vergani, Maria Grazias Vater, hoffte, so das Familieneinkommen aufbessern zu können.

In der Nacht vor dem ersten Arbeitstag wachte Maria Grazia in ihrer kleinen Kammer auf, denn sie hatte einen seltsamen Traum gehabt. Sie war im Schlossgarten gewesen, dort, wo sie vor etlichen Jahren von Signor Cievidalli geküsst worden war. Da brach, im vollen Mondschein, ein Wesen aus dem Gebüsch, das über einen menschlichen Kopf verfügte, eine dicht behaarte Brust besass, kräftige Schenkel umd noch kräftigere Unterschenkel, die in Hufen mündeten.

Was Maria Grazia gefangen nahm, war das Becken dieses Wesens. Da ragte ein riesiger Phallus in den Nachthimmel, wobei gesagt werden muss, dass Maria Grazia in keiner Art und Weise aufgeklärt worden war. Die Eltern hatten alles von Maria Grazia ferngehalten, was auch nur im Entferntesten mit Sexualität zu tun hatte, was unter anderem dazu geführt hatte, dass sie über ihre erste Menstruation zu Tode erschrocken war. Sie hatte gedacht, sie sei krank, war zur Apotheke geeilt, wo man ihr etwas jovial ein paar Binden "contra il sangue" verkauft hatte.

Im Traum hatte das Wesen sich ihr genähert, und neugierig hatte Maria Grazia dessen Phallus berührt, etwa so, wie man ehrfurchtsvoll einen seltenen Pilz betastet. „Tornati!“. „Dreh Dich um!“, hatte das Wesen geröchelt, und Maria Grazia hatte geträumt, wie das Wesen ihren Rock hochgehoben hatte und sich an ihren enormen Arschbacken zu schaffen machte.

Dann war ein schönes Gefühl durch sie gedrungen, ein inniges, warmes Gefühl, und ihr Unterleib war schwer und weich geworden.

Sie konnte nicht mehr einschlafen. Sie war aufs Höchste erregt, und hinzu kam auch Lampenfieber vor dem ersten Erwerbstag in der benachbarten Wäscherei.

Endlich war der Morgen da, und Maria Grazia eilte ins Badezimmer, wo sie sich vor dem Spiegel ausgiebig kämmte. Immer häufiger kam es vor, dass sie dabei von ihren tumben Brüdern angestarrt wurde. Vor allem, wenn Maria Grazia ihren Oberkörper wusch, blieben die Brüder mit offenem Mund stehen. Maria Grazia hatte zarte, nicht allzu grosse Brüste mit hellrosa Warzenhöfen, die perfekt zu ihrem rötlichen Haar passten. Sie fand nichts dabei, wenn ihre Brüder sie so sahen. Nur ihren Unterleib verhüllte sie schamhaft.

Ihre Mutter hatte extra frische Panini gekauft, und andächtig sass die Familie beim Frühstück. Maria Grazia hatte keineswegs eine unglückliche Kindheit hinter sich – ihre Familie war nun mal nicht besonders begütert, und der Geisteszustand ihrer Mutter und derjenige der drei Brüder legte sich oftmals wie eine dunkle Wolke über das Familienleben. Aber alle fünf liebten einander und respektierten sich auch.

Maria Grazias Vater küsste sie zum Abschied auf die Stirn und begleitete sie durch das dunkle, staubige Treppenhaus nach unten. Kindheitserinnerungen wallten in Maria Grazia hoch, als sie zwischen den Stufen mit ihrem Fratelli tagelang Ball gespielt hatte.

Die Wäscherei war ein längliches Gebäude aus Sichtbeton, das so gar nicht in die sensible Architektur des Städtchens passen wollte. In der Tat hatte sich Maria Grazias Dorf in den letzten Jahren zu einem Städtchen entwickelt, was jungen Menschen mit etwas Geld in der Tasche zusätzliche Perspektiven eröffnete.

In freudiger Erwartung betrat Maria Grazia die Wäscherei. Sie wurde von einer mürrischen Alten in Empfang genommen, was Maria Grazia aber kaum wahrnahm. Der Duft nach frischer Wäsche war einfach zu betörend.

Im ersten Stock drangen Stampf- und Zischgeräusche an ihr Ohr, und sie ahnte, dass diese Lärmkulisse der halbautomatisierten Wäscherei sie künftig jeden Tag begleiten würde. Da kam strahlend der Wäschereibesitzer auf sie zu. Signor Gimigniano. Er war korpulent, trug eine weinrote Kravatte, wirkte aber auf Maria Grazia ausgesprochen sympathisch. Er begleitete sie in eine kleine Kammer und legte die Arbeitsklamotten vor sie hin. Maria Grazia hüstelte verlegen, weil sie ahnte, dass ihr die Kleider keineswegs passen würden. Ihre Hüften waren nun mal zu breit und ihr culo, ihr Hintern, viel zu gross. Maria Grazia hatte in der Tat eine ungewöhnliche Figur, die keineswegs der Norm entsprach.

Signor Gimigniano realisierte das sofort, und es war, als könnte er Maria Grazias Gedanken lesen. Er holte ein Messband und legte es an Maria Grazias Hüften. Er brummte vielsagend, lächelte und nickte ihr zu. „Wir müssen ein Foto machen“, sagte er. „Nach dem Bild und den Massen wird Deine Arbeitsuniform geschneidert.“

Maria Grazia lief feuerrot an. „Senza problemi“, lachte Signor Gimigniano, „non sei la prima ragazza“.

Er bat Maria Grazia hinter das Gebäude, das an einen kleinen Wald angrenzte. Er überreichte ihr ein schwarzes Tuch und bat sie, es übungshalber aufzuspannen. Es sollte einen dunklen Kontrast zu Maria Grazias Luxuskörper bilden. Maria Grazias Herz schlug bis zum Hals, und das Fabelwesen aus dem Traum von vergangener Nacht kam ihr in den Sinn.

„Senza problemi“, wiederholte Signor Gimigniano. Nach langem Zögern entkleidete sich Maria Grazia. Signor Gimigniano wollte sie nackt. Während er seine Nikon auf Maria Grazias Körper richtete, verschwand kurz die Sonne hinter einer Wolke. „Ma guarda… che bella!“, schwärmte Signor Gimigniano. „Tornati, per favore…“. Er wollte Maria Grazia von hinten fotografieren.

Ihr Arsch füllte den Sucher vollkommen aus, was den Wäschereibesitzer dermassen erregte, dass er die Kamera ablegen musste.

„Vieni… ci nascondiamo nel bosco“. «Komm… wir verstecken uns im Wald !»

Mit einem Mal war Signor Gimigniano verschwunden. Maria Grazia hüllte sich in das schwarze Tuch, das sie soeben zum Fotografieren benutzt hatten. Es war ein warmer Sommertag. In diesem Wäldchen hatte Maria Grazia früher oft mit ihren Brüdern gespielt. Sie füllte ihre Lungen mit dem Harzduft der Pinien. Wieder spürte sie die seltsame Erregung von vergangener Nacht. Ihre Hand glitt an die verbotene Stelle, ans "paradiso vietato", wie ihr der katholische Priester im Unterricht eingeschärft hatte. "Se toccate o carezzate, ci sara il viaggio all' inferno." "Wenn Ihr Euch da berührt oder streichelt, folgt die Reise in die Hölle." Das war das Einzige an Aufklärung, das Maria Grazia je mitbekommen hatte.

Da vernahm sie hinter sich ein Knacken im Geäst. Maria Grazia traute ihren Augen nicht. Da stand das Wesen aus ihrem Traum von vergangener Nacht! Auch der Kopf war allerdings fellverkleidet, die Hufe glänzten silbern... und aus der Hüfte ragte ein gigantischer Phallus. Nur die weinrote Kravatte verriet Signor Gimigniani. Er trug sie noch immer um den Hals. Kravatte und Schwanz wirkten dermassen bizarr, dass Maria Grazia von einem Lachkrampf überwältigt wurde. Ihr helles Lachen war an jenem Sommernachmittag weitherum zu hören. Auch Signor Gimignianos Schwanz vernahm es und erschlaffte augenblicklich.
Da erst wurde Maria Grazia aktiv. Sie liess ihr schwarzes Tuch zu Boden gleiten und beugte sich über den Phallus. Sie kitzelte die Unterseite der Eichel und sah dazu Signor Gimigniano tief in die Augen. "Un bel fungo di bosco", flüsterte sie, "ein schöner Waldpilz". Sie nahm ihn in den Mund und saugte ihn steif. Maria Grazia liess sich viel Zeit, während Signor Gimignanos Schläfen pulsierten. Dann fasste er an Maria Grazias Hüften, fuhr ihr über den Bauch. "Ti voglio bene... tornati, per favore." Signor Gimignano hatte das Paradies vor sich, "il paradiso vietato" und vögelte Maria Grazia in den siebten Himmel. Gemussvoll griff er ins Fleisch ihres Riesenhinterns und drang so weit in Maria Grazia Daria Fulvia ein, wie er komnte.

Was sie nie erfuhr, war, dass ihre Eltern die Entjungferung arrangiert hatten. Maria Grazia und Signor Gimignano heirateten selbstverständlich. Sie gebar ihm fünf Kinder. Und Signor Vergani, Maria Grazias Vater, freute sich, dass die Wäscherei künftig nicht nur Maria Grazias Existenz sicherte, sondern gleich die di tutta la famiglia!

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