MARIE im Harem des Sultans

TIMEA – Die Abenteuer einer geraubten Prinzessin - 12. Teil

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MARIE im Harem des Sultans

MARIE im Harem des Sultans

Peter Hu

Die achtzehnte Frau des Sultans lehnte sich bequem in die weichen Kissen ihres Sofas, ...und spielte mit dem goldenen Ring ihres Bauchnabels.
Während sie dem Plätschern des Springbrunnens lauschte, sann sie über die merkwürdigen Wege des Schicksals nach. Es hatte sie am Ende einer langen Odyssee, in den prächtigen Haremsbezirk des großen Herrschers verschlagen. Eben reichte ihr die junge Leibsklavin eine frisch gestopfte Wasserpfeife. Nachdem sie den Kopf mit einem Kienspahn entzündet hatte, stieß die Dienstmagd einen großen Rauchkringel in die Luft, ...und reichte ihrer Herrin das Mundstück.

Marie tätschelte dem schwarzen Mädchen freundlich den Arm. Sie bedankte sich höflich und lud die Dienerin ein, ihr auf dem Sofa Gesellschaft zu leisten. Denn sie war eine gutmütige Herrin, die auch die andere Seite der Medaille nur zu gut kannte.
„Rauche ein paar Züge mit mir...“

*

Jome war ein Geschenk; ...in jeder Hinsicht.
Marie war frisch verheiratet. Auch wenn sie nur die achtzehnte Gemahlin des Großen Herrschers war, stand ihr natürlich eine eigene Leibmagd zu.
So erschien der Sultan eines Morgens also in Maries Gemach, ...und lud sie zu einem kleinen „Einkaufsbummel“ ein. Die neue Gattin solle sich auf dem Markt eine hübsche Sklavin für ihre Bequemlichkeit aussuchen. Marie war gar nicht wohl bei dem Gedanken. Ihre Erinnerung an die Zeit, da sie selbst noch als Wahre auf dem Markt gestanden hatte, war einfach noch zu frisch. Doch andererseits tröstete sie der Gedanke, ein armes, gefangenes Geschöpf, vor einem schlimmeren Schicksal bewahren zu können...

Selbst, wenn sie in einer bequemen Sänfte saß; ein Diener ihr unermüdlich frische Luft zu fächerte: Der Sklavenmarkt bereitete Marie Übelkeit.
Dennoch war es nicht diese Übelkeit, welche Maries Entscheidung so eilig machte. Es lag an ihrem guten Herzen.
„Bringt mir das schwarze Mädchen, das da drüben so traurig an den Pfahl gekettet steht“, ...befahl Marie dem sie für die Geschäftsabwickling begleitenden Palastbeamten.

„Aber Herrin“, ...wandte dieser mit bedenklicher Miene ein. „Ganz offensichtlich ist sie mehr als unfügsam. Schaut euch nur ihren Rücken an. Man hat sie gerade erst bestraft.“

„Befreit sie vom Pfahl und nehmt ihr auch diese gemeinen Fußeisen ab. Ihre armen Gelenke bluten ja schon. Ich will, dass ihr Rücken versorgt wird. Und besorgt ihr ein sauberes Gewand. Ich will nicht, dass die Gaffer sich länger an ihrer geschundenen Schönheit aufgeilen.“
„Und was ihren Sklaventreiber angeht: ...Nicht mehr als drei Kupferlinge soll er erhalten. Und wenn er sich weigert, ...zeigt ihm euren Säbel.“

„Nicht, dass ich eure Wahl billige, Herrin, ...aber mir wurde aufgetragen, nach euren Wünschen zu verfahren. Ich werde alles zu eurer Zufriedenheit besorgen. Begebt euch nur bequem zurück in den Palast. Wenn alle Formalitäten erledigt sind, werde ich mit der Neuerwerbung nachfolgen...“

Im Palast angelangt, erwartete der Sultan seine neue Lieblingsgemahlin auch schon.
„Du hast eine „Aufsässige“ erstanden? ...Für drei Kupferlinge und von der Peitsche verunstaltet? ...Warum hast du das getan? Ich bin der Herrscher, ...und auch nicht eben arm. Willst Du mich beschämen? Was das Volk von mir denken?“

„Dass wenigstens eine deiner arroganten Ehefrauen ein Herz hat“, ...schnaubte Marie in kaum verhohlenem Zorn.
Aber gerade dieses Temperament beeindruckte den Sultan an seiner blonden Exotin.

„Sei‘s drum. ...Lass uns in den Lustgarten gehen. Denn ich habe Lust auf meine neue, goldgelockte Gemalin...“

Marie ging nicht länger auf das Thema ein. Sie beherrschte die Kunst der Ablenkung in Perfektion. Kaum im Garten der Lüste angelangt, ließ sie auch schon die Schleier fallen; ...und glitt nackt wie sie war, in den sprudelnden Teich. Nicht lange, da war auch schon der Sultan zwischen ihren weit gespreizten Schenkeln. Und während er sich noch gierig in ihre knackigen Titten knetete, dazu verzückt mit den goldenen Nippelringen spielte, schnappte sich ihre gefräßige Raubmuschel auch schon seinen vorwitzigen Lachs...
Als Marie endlich mit dem geilen Sultan fertig war, glühte sein Zauberstab in allen Farben des Regenbogens. Den  Rest des Tages, besorgte er seine Regierungsgeschäfte im Sitzen...

Als Marie endlich wieder in ihr Gemach zurück kehrte, wartete dort bereits der diensthabende Eunuch mit dem neuen Sklavenmädchen. Man hatte es schon gebadet und in eine frische Toga gehüllt. Auch hatte man der braunen Schönheit wie befohlen die Fußeisen abgenommen. Statt dessen trug sie einen zierlichen, goldenen Halsring. Der goldenen Kette hätte es nun wirklich nicht bedurft.
„Schlüssel!“ ...befahl Marie kurz und knapp.
Der Eunuch gehorchte sofort. Auch wenn er missbilligend dreinschaute.
„Danke, du kannst jetzt gehen. Ich werde die Glocken nach dir läuten, sollte ich dich brauchen...“

Natürlich war die Sklavin noch immer scheu, verängstigt und unglücklich. Außerdem sprach sie kein Wort. Aber als Marie sie vom Halsreifen befreit hatte und an der Hand zum Sofa führte, fasste sie zaghaftes Zutrauen.
Als Marie dort ihre Beine zu streicheln begann, entspannte sich das braune Mädchen noch etwas mehr. Und als die Blonde das Haupt der Schwarzen auf ihren eigenen Schenkeln bettete, um ihr das krause Haar zu kraulen, begriff Jome, dass sie, für den Augenblick jedenfalls, in guten Händen war.
Dennoch begann sie zu schluchzen. Marie fühlte heiße Tränen über ihre Schenkel rinnen.
„Weine nur, meine arme Schwester, ...lass alles heraus. Hier wird dir niemand etwas tun. Ich empfinde dein Leid nur allzu gut nach.“
...Unter zärtlichem Kraulen schlief die Sklavin schließlich ein. Doch immer wieder zuckte ihr zierlicher Leib. Auch wenn Marie ganz peinlich darauf achtete, die frischen Striemen zu meiden...

Jome träumte einen unruhigen Traum. Und der handelte von Raub, Verschleppung und nicht enden wollender Schändung…

*

Seither war ein gutes Jahr vergangen. Inzwischen hatte Jome Vertrauen gefasst. Sie liebte ihre sanfte Herrin von ganzem Herzen. Das Mädchen weinte nicht mehr, wenn es sein hübsches Gesicht im Schoße der blonden Herrin bettete. Noch immer sprach sie nicht. Aber sie nickte verständig und bediente sich gestenreicher Fingersprache. Eindeutig Jome war Stumm. Und das gewiss nicht von Geburt an. Ihre Zunge war intakt. Davon konnte Marie ein Lied singen. Vielleicht hatte sie einen derart harten Schock erlitten, dass sie die Sprache verloren hatte?
Doch zuhören konnte die Süße um so besser. In Maries warmer Stimme lag so viel Zuneigung, dass sie ihrem Klang stets mit Freude lauschte. Und sie genoss die kosenden Fingerspitzen, welche sich da gerade wieder unter ihr luftiges Gewand schoben. Marie genoss immer wieder jenes empfindliche Zusammenzucken, wenn sie diese zarten Brustkegelchen berührte.
Auch wenn Jome nicht jedes Wort verstand. Der Klang von Maries warmer Erzählstimme, ging ihr doch direkt in die Seele.
Und vor Jomes geschlossenen Augen, entwickelten sich allmählich lebendige Bilder dazu.
Nach einem zweiten, tiefen Zug vom süßlichen Rauch der Wasserpfeife, begann Marie zu erzählen...

*

...Marie erinnerte sich plötzlich wieder ganz genau an das Gefühl der harten Fußeisen. Seit sie Leons Lager verlassen hatte, war es ihr nicht gut ergangen.
Plötzlich hatte sie ihn wieder in der Nase; ...den Geruch der Mitgefangenen;  ...Lumpen die durchtränkt vom Schweiß der Mittagshitze auf der juckenden Haut klebten.
Im Kontrast dazu, sie spürte sie wieder nahezu körperlich, diese kalten Nächte in der Wüste.
Sie spürte die zitternden Körper der armen Leidensgenossinnen wieder körperlich. Auf nacktem Boden lagen sie zusammen gedrängt unter freiem Himmel. Stets bemüht, sich gegenseitig einen Hauch von Wärme zu spenden.

Marie erinnerte sich an die grausamen Treiber. Grobe Kerle mit Bärten, die sie von Zeit zu Zeit in ihre von Kohlebecken geheizten Zelte holten. Nicht etwa aus Gnade. Nur, um dort ihre gemeinen Spielchen mit ihnen zu treiben. Marie erinnerte sich nur zu gut an die klagenden Schreie. Wenn die Mädchen sich wehrten; ...die Peitschen an ihren Gürteln, dienten nicht nur der Dekoration...

Anfangs hatte Marie sich noch glücklich geschätzt. Hatte tatsächlich geglaubt, da Leon sie dem Händler zum persönlichen Geschenk gemacht hatte, würde er sie besser behandeln.
Doch weit gefehlt. Dieser Sklaventreiber war ein perverser Sadist höchsten Grades. Er peitschte sie aus reiner Lust. Und ihr Intimschmuck, auf den sie einst so stolz gewesen war, reizte ihn immer wieder zu besonders gemeinen Spielereien. Ein Wunder, dass sie das alles ohne schlimme Narben überstanden hatte.

Die Karawane zog indes von Handelsplatz zu Handelsplatz. Man sammelte vorzugsweise blonde, hellhäutige Frauen für den Verkauf in den Orient. Nur Rothaarige waren noch beliebter. Sie erzielten Höchstpreise; ...besonders die extrem Sommersprossigen.
Anschließend erwartete sie ein Schicksal hinter Haremsmauern, ...oder schlimmer noch: Bordelltüren. Keine dieser Aussichten ließ auf ein gutes Ende hoffen. Denn wenn man nicht gerade im Sultanspalast landete… In einem Privatharem ging es oft schlimmer zu, als im Bordell...

Bevor man sie ins Morgenland einschiffte, gönnte der Mädchenhändler seiner Ware eine kurze Erholung bei gesunder Ernährung und frischer Luft. Sogar ein Arzt kümmerte sich darum, sie für die lange Überfahrt fit und bei Kräften zu halten. Auch die grausamen Treiber durften sich nun nicht mehr an ihnen vergreifen. Denn um einen guten Preis zu erzielen, mussten die Sklavinnen die Überfahrt überstehen und natürlich möglichst in einwandfreiem Zustand sein...

Marie erinnerte sich mit Grauen an die lange Seereise. Das Schiff war klein und schaukelte schrecklich. Drei Mädchen starben unterwegs. Ihre Körper wurden einfach über Bord geworfen...
Nach wochen erreichte das Sklavenschiff den Zielhafen...
...Wieder enge Baracken, medizinische Untersuchungen, ...aber immerhin gutes Essen. Des guten Verkaufszustandes wegen...

Nach einer Woche erschienen die ersten Aufkäufer. Marie fühlte noch in der Erinnerung die zudringlich prüfenden Griffe und Kniffe; ...ledrige Hände alter Männer. ...Danach die Spitze des gemeinen Treibstockes. Wie Vieh hat man sie auf den Verkaufstisch gejagt. Wenigstens hielt man sich jetzt mit der Peitsche zurück...
Das Feilschen klang ihr jetzt noch in den Ohren. Sie würde es wohl auch nie vergessen...

*

Jome schien bereits eingeschlafen. Doch als Maries Erzählstimme inne hielt, schlug sie sofort die Augen auf.

Marie suchte sich eine bequemere Position; ...lümmelte sich lang ausgestreckt in die Kissen. Dann zog sie das schöne Sklavenmädchen wieder eng an ihren Leib.
Zutraulich barg Jome ihr Gesicht am vollen, festen Busen der Herrin. Sie lauschte ihrem Herzschlag, ...und ließ sich nur zu willig von den geschickten Händen der Blondine verwöhnen...
Sanft strichen der Blonden Finger über das warme, zarte, zierliche, tiefbraune Schenkelfleisch.  Natürlich hätte sie jetzt auch gerne die sanft gelockte Muschi verwöhnt. Aber das Mädchen schreckte noch immer zusammen, wenn sie ihrem Kleinod auch nur ein wenig zu nahe kam.

Marie nahm sie noch etwas fester in den Arm. Dann streifte sie ihr die Toga von den Schultern und kraulte über den gezeichneten Rücken. Jome fühlte sich plötzlich so geborgen, wie ein kleines Kind. Während Marie noch einen tiefen Zug aus der Wasserpfeife nahm, spürte sie plötzlich Jomes warme Hand auf der Brust. Schon hatte sie ihr die Bluse zurück gestreift. Da schlossen sich auch schon weiche Lippen um Maries linke Brustwarze, ...und eine verspielte Zunge kümmerte sich um den Ring in ihrer Mitte.
Marie genoss diese intime Vertrautheit ungemein. Zum wohligen Nuckeln fuhr sie in ihren Gedanken fort…

*

...Auch Marie hatte manchen Stockhieb einstecken müssen. Denn sie war von unbezähmbarer Natur. Jede Verletzung ihrer Intimität, hatte sie aber nur zorniger und wilder gemacht.
Doch schließlich meinte es das Schicksal wieder besser mit ihr. Marie war in der prallen Mittagshitze des Marktes zusammengebrochen. Anstatt ihr zu Trinken zu geben, versuchte es der Sklavenschinder wieder einmal mit Stockhieben.
Doch plötzlich schaltete sich ein alter, aber gebieterischer Mann ein. Er beschämte den Brutalen mit seiner ruhigen, dennoch durchdringenden Stimme. ...Schließlich kaufte er Marie zu einem Wucherpreis.
Eigentlich fühlte er sich schon viel zu alt für eine junge Bettsklavin. Doch jegliches Schinden einer hilflosen Kreatur, empörte seine Seele.
So führte er Marie in sein prächtiges Haus und freute sich, dass nun doch noch einmal ein bisschen Leben in sein einsames Dasein eingekehrt war. Nach guter Ernährung und genügend Wasser, erholte sich Marie bald wieder zu voller Schönheit. Auch wenn des Alten Augen trübe waren, seine Fingerkuppen ersetzten sein Augenlicht. Und die freuten sich über das, was sie zu sehen bekamen...
Ein geschickter Medikus tat ein übriges. Der hatte gute Salben gegen die Peitschenspuren... und machte im Nebenjob auch in intimen Schmuck.
Marie hatte ihrem neuen Herren erzählt, dass sie vor ihrer Gefangenschaft gepierct war. Doch natürlich hatte man ihr die wertvollen Goldringe geraubt.
„Am Gold soll es nicht scheitern“, ...lachte der neue Gönner. Beginnen wir mit dem Bauchnabel. Da habe ich dann was neues zum ertasten. Gewiss sind die Löcher inzwischen zugewachsen. Aber Meister Ibrahim sticht ne flinke Nadel...“
„Später tasten wir weiter“...

...Während der Medikus verabschiedet wurde, warf sich Marie eine leichte Bluse über. Selbstverliebt kreiste ihr Zeigefinger immer wieder um den Bauchnabel, aus dem es nun lustig, blitzte. Jetzt  erinnerte sie sich auch wieder an die Hexe Orga, bei der sie zum ersten mal solch magischen Schmuck gesehen hatte.

Von diesen Erinnerungen, berichtete sie dann auch ihrem Herren. Denn wer nichts mehr sieht, dem bleibt nur die Vorstellungskraft. Der Bericht über das Sexualritual, bewirkte erstaunliches in den Beinkleidern des Greises. Aber sein Herz begann dazu gefährlich zu rasen. Als sie ihm beruhigend die Hand aufs Herz legte, schlug es nur noch schneller...

„Erzähle weiter, ...erzähle weiter! ...So jung habe ich mich lange nicht mehr gefühlt. ...Der Zauber der Hexe, scheint ja selbst heute noch zu wirken, wenn du nur davon erzählst.“
Der Greis bekam eine mächtige Erektion, die nicht gut für ihn sein konnte.
Marie begann um das Leben ihres geliebten Herren zu fürchten. Aber da war es schon zu spät. Seelig lächelnd, bäumte er sich noch einmal auf...
...Marie rollte den leblosen Leib in die Kissen. Sie schloss ihm die Augen und seufzte...
...nicht um den alten Mann, ...obwohl er sehr gut zu ihr war. Einen schöneren Tot hätte er gar nicht sterben können. Aber was sollte jetzt aus ihr werden? Sie war eine rechtlose Sklavin im fremden Land.

Marie bekam es mit der Angst zu tun. Nun würde sie als Erbstück an die habgierigen Söhne ihres Herren fallen. Ihr blieb nur die Flucht.
Hastig rannte sie in ihre Kammer um ein paar Kleidungsstücke zusammen zu raffen. Da fiel ihr plötzlich ein Schriftstück in die Hände. Der Alte hatte ihr tatsächlich einen Freilassungsbrief für den Fall seines Todes ausgestellt. Und damit nicht genug. Als sie nochmals in die Truhe griff, fand sie eine nicht eben kleine Börse, die bis zum Rand mit Goldmünzen gefüllt war; oben auf ein weiteres Schreiben, welches sie anwies, nach seinem Tod auf direktem Wege zum Kadi zu gehen.
So brach Marie dann auch auf, verschleierte sich für den Weg, ...und reihte sich in die Schlange der Wartenden ein.
Doch als die Sonne unterging, wurden die Pforten des Gerichts geschlossen. „Sie solle am nächsten Tag, gleich ganz früh am Morgen wieder kommen“, ….hatte ihr der Gerichtsdiener noch freundlich geraten...
„Eine Nacht im Hause des Toten, kann wohl nicht schaden“ ...murmelte Marie noch vor sich hin, und ging heim.
Doch das war ein Fehler, den sie schwer bereuen sollte.
Denn der älteste Sohn, der wie die drei anderen, nie zu Besuch kam; ausgerechnet jetzt war er gekommen ...und hatte den Toten entdeckt. Kurzerhand griff er sich die verdutzte Marie. Grob und gierig durchsuchte er die Kleidung der Sklavin, stahl ihr das Gold, ...und zerriss ihre Freilassungsurkunde.
„Eine Sklavin deiner Güte, wird auch ein hübsches Sümmchen im örtlichen Hurenhaus einbringen. ...Lass doch mal kosten“, ...höhnte der Gierige noch lauthals. Marie wehrte sich schreiend...

Doch der Zufall meinte es bei allem Unglück wieder einmal gut mit Marie. Denn der Kadi, genau jener, der vorhin noch so früh Feierabend gemacht hatte, ...schlenderte zufällig des Weges.
Nicht, dass er ein besonders guter, oder gar gütiger Mann war. Aber er dachte immer an sein berufliches Fortkommen. Eine Beförderung stand lange aus. Er erkannte Potential, wenn es ihm über den Weg lief. Ihm war bekannt, dass der Sultan mal wieder einmal nach einer besonderen, exotischen  Frau suchte. Ein guter Vorwand, sich in Erinnerung zu rufen. Und die Stelle des Bezirks-Kadis, war gerade neu ausgeschrieben worden; ...weil man den Alten vergiftet hatte.

„Keinesfalls kommt diese Perle in ein Hurenhaus“, ...rief er da mit der Entschlossenheit seiner Amtsgewalt aus.
„Solche Perlen gehören in den Sultanspalast. Und diese Exotische Goldhaarperle ist beschlagnahmt!“…

So kam es, dass Marie am Ende im Palast des Sultans landete. Wenngleich einstweilen auch nur als einfache Sklavin im Gesindehaus…

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