„Nicht sehr viel“, antwortete Olivia wahrheitsgemäß. „Aber André weiß, dass er niemals diesen Stellenwert bei mir einnehmen wird wie Du!“
„Dann …“ Martin glaubte seiner Frau.
„Er geilt sich manchmal sogar daran auf, dass ich verheiratet bin. Und das wiederum finde ich total sexy!“ Olivia hätte jetzt Lust auf eine zweite Runde, obwohl sie wirklich geschafft war.
„Vielleicht sollten wir mal wieder … einen zweiten Mann?“ Anstatt ihre Frage auszuformulieren, legte Liv lieber einen Arm um ihren Mann und die beiden küssten sich. „Nils vielleicht? Oder Mikael?“
Stehend K.O., schlief Olivia in den Armen ihres Mannes ein, noch bevor es zu einer zweiten Penetration kam. Und sooo unzufrieden war Martin nicht, dass er seine Frau nicht hätte schlafen lassen. Er wartete eine kurze Weile, bevor er sich von seiner blonden Pilotin löste und das Schlafzimmer verließ.
Der Firmenchef trug das Handtuch nur in der Hand, als er über die Treppe nach unten kam. Dort traf er auf ihre Haushälterin, die im Küchenbereich irgendeiner Arbeit nachging.
Die Türkin lachte wissend.
„Entschuldige Fatma! Dass Du hier sein könntest, daran habe ich überhaupt nicht gedacht! Aber Du kennst mich ohnehin schon ohne!“ Gutgelaunt drückte Martin der türkischen Frau ein Küsschen auf die Wange, zuckte mit den Schultern und ging hinaus zum Pool. Nach kurzem Abduschen schlüpfte er in seine Sachen, die er heute Morgen bereits trug, als er Leon zur Kita brachte.
*****
Apropos Leon: Natürlich hatte der „kleine Terrorist“, wie Olivia ihren Adoptivsohn manchmal betitelte, auch Franziska mit seiner liebenswert-frechen Art bereits um den Finger gewickelt. Und bei einer Mitarbeiterin der Fertigung in Österreich schaffte er dies auf Anhieb ebenso. Durch ein Missgeschick ihrerseits landeten hunderte Schrauben zweierlei Größen auf dem Boden. Der Junge hatte dies gesehen und zögerte keinen Moment, ihr seine Hilfe anzubieten. „Ich mache das für Dich!“, rief er ihr zu und begann zu sortieren. Martin, der Leon zu dem Rundgang durch die Betriebsstätten mitgenommen hatte, zuckte nur mit den Schultern. „So ist er halt!“ Die Mitarbeiterin versprach den Jungen später zum Verwaltungsgebäude und dort zu Frau da Silva oder dem Firmenchef selbst zu bringen. „Ich hätte da noch mehr zum Sortieren …“, meinte die etwa fünfzigjährige Österreicherin, weil Leon die Arbeit Spaß zu machen schien. Martin bedankte sich mit „Daumen hoch“ und einem Lächeln für die Betreuung seines Sprösslings.
„Auf der Mitarbeiterversammlung, geleitet von der neuen Geschäftsführerin, gab es umfassende Informationen an die Belegschaft über die zukünftige Aufstellung des Gesamtbetriebes sowie des österreichischen Ablegers. Die Fertigung hier müsste in diesem Jahr mehr Teile sowie mehr Personal für Brasilien und auch die Türkei liefern bzw. bereitstellen.
Franziska versuchte mit ruhigen Worten ihrer Belegschaft klarzumachen, dass ohne Engagement „der Laden nicht funktionieren werde!“
Martin übernahm den Part des Bösen und malte Bilder einer zweiten Insolvenz an die Wand. „Eure Entscheidung! Eure Arbeitsplätze!“
Martin und seine beiden Frauen
Eine nicht alltägliche Familie - Teil 70
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