Martin und Vanessa

7 9-15 Minuten 0 Kommentare
Martin und Vanessa

Martin und Vanessa

Anita Isiris

“Ganz ruhig, Vanessa, ich nehme dich jetzt von hinten und wünsche, dass Du Dir dabei gelassen eine Zigarette ansteckst.”

Mein Name ist Martin. Ich bin 27 Jahre alt, verheiratet, eine Tochter. Bin geschäftlich oft unterwegs in den Kongress- und Sitzungsräumen dieses Landes. Ich stelle dann im Zug jeweils einen Latte Macchiato vor mich hin und träume zum Fenster hinaus. Heute geht es mal wieder um ein Mega-Projekt in Luzern. Viel heisse Luft, aber ich muss dran bleiben. Ob Vanessa auch kommt? Sie arbeitet in einer andern Grossstadt, und ich mag sie. Irgendwie.

Mein Name ist Vanessa. Ich bin 23 Jahre alt und lebe mit meinem Freund in Zürich. Ich bin nicht besonders gerne geschäftlich unterwegs, aber wenn´s denn sein muss... Oft fehlt mir an diesen Kongressen die menschliche Komponente. Kollegen. Fun. Ein persönliches Gespräch da und dort. Möglich, dass ich heute mal wieder Martin begegne. Ihn mag ich gern. Er hat Humor und das gewisse Etwas. Mit ihm esse ich dann zwei Croissants in der Pause und frage ihn, ob er einen Espresso mag.

Da vorne geht sie. Schon nur dieser Gang... Sie trägt einen Mantel, der ihre Hüften betont. Darunter Jeans in Stiefeletten. Vanessas langes Haar. Keck wippt ihr Pferdeschwanz. Sie hat eine schwarze Prada-Tasche umgehängt. Schick ist sie mal wieder, das Kätzchen. Ob ich sie einholen soll? Nein, ich bleibe lieber hinter ihr, dann kann ich ihre Figur und vor allem ihren sexy Gang noch ein wenig studieren. Der Kongress wird dann noch streng genug.

Ich liebe Luzern einfach. Der frische Winterluft. Das Seebecken. Die zum Greifen nahen Berge. Etwas kühl ist es ja schon hier auf der Brücke, aber was soll´s. Bin gerne zu Fuss unterwegs. In die Altstadt sollte ich auch mal, Schuhe kaufen. Heute reicht es dazu wohl nicht.

Die dicke Kongressmappe lässt erahnen, was auf uns zu kommt. Darum sei ein kleines Kopfkino erlaubt, bevor es los geht. Ich stelle mir Vanessa nackt vor. Kleiner, fester Hintern. Schön geformte Beine. Ich bin ein Hinternfetischist. Ich mag diese Wölbungen unter einer engen Jeans, unter einem Seidenhöschen, oder Natur pur. Vanessa ist die reine Verführung. Zuhause ist die Luft ja ziemlich draussen, sexuell, meine ich. Die kleine Tochter nimmt uns in Anspruch. Ich liebe sie, klar. Aber ich hätte mal wieder Lust zum Bumsen, am Sonntag Morgen. Leider ist uns das im Moment verwehrt, die Wohnung ist zu klein.

Scheisse, der Lift ist defekt. Treppen steigen bis in den vierten Stock. Wenn ich mir doch bloss noch eine angesteckt hätte vorher. Meine Schritte hallen im Treppenhaus. Klingen irgendwie provokativ, meine Stiefelettenabsätze, finde ich. Ach... “Hallo, Martin.”

Scheisse, sie hat sich umgedreht. Dabei war es gerade so cool, ihren Hintern zu betrachten, ihn zu erahnen unter dem Mantel. Ich mag treppensteigende Frauen über alles. “Hallo, Vanessa”.

Endlich, endlich Abend. Werde mir im Mc Donald´s was gönnen. Eigentlich möchte ich nach Hause, aber es lohnt sich wohl nicht, wenn ich jetzt die lange Eisenbahnfahrt auf mich nehme. Wir haben das Kongressziel nicht erreicht, und morgen um 09:00 Uhr muss ich wieder vor Ort sein.

Endlich, endlich Abend. Werde mir im Mc Donald´s was gönnen. Eigentlich möchte ich nach Hause, aber es lohnt sich wohl nicht, wenn ich jetzt die lange Eisenbahnfahrt auf mich nehme. Wir haben das Kongressziel nicht erreicht, und morgen um 09:00 Uhr muss ich wieder vor Ort sein.

Hallo, Martin. Welch ein Zufall. Ziehst Du Dir auch nen Big Mac rein? (Wie gut der aussieht in seiner neuen Lumberjacke. Er weiss einfach, wie man sich kleidet. Mein Freund Moses könnte sich da mal ne Scheibe abschneiden von). “Wo übernachtest Du? Ach... suchst Du auch spontan ne Bleibe über Nacht? Genau wie ich... Schau mal, da drüben steht ein kleines Hotel. Die haben bestimmt noch was frei.”

Sie hat den Mantel aufgeknöpft. Ich kann mich nicht sattsehen an ihrem smaragdgrünen Rippchenpulli. Er zeichnet die Brüste so schön nach, stromlinienförmig. Der Mc Chicken schmeckt gut – von der Mayonnaise mal abgesehen. “Ich such mir in der Gegend was zum Pennen. Wir können ja mal nach drüben gehen und anfragen.”

Ich hätte es mir ja denken können. Hotel zur kleinen Linde. Haha. Rasch belegt, weil so klein. Ein einziges Doppelzimmer haben sie noch anzubieten.

Was macht das Schicksal mit mir? Ein einziges Doppelzimmer hat das Hotel zur kleinen Linde noch anzubieten. Am Besten geb ich mich jetzt mal ganz natürlich. “Also, Vanessa, ich hab da gar keine Probleme mit. Wir teilen uns doch den Raum. Die Betten können wir auseinander stellen. Betrachte das Ganze einfach als eine Art Massenlager.”

Gegenüber meinem Freund Moses habe ich gewisse Skrupel. Andererseits ist Martin ja ein Arbeitskollege und kein Anmachertyp. Wir haben vieles gemeinsam, unsere beruflichen Interessen überschneiden sich, und auch privat scheint er ein interessanter Gesprächspartner zu sein.
“Geben Sie uns das Zimmer, bitte”. Ich rufe Moses an und sage ihm, wo ich übernachte. Damit die Sache ihre Richtigkeit hat. Auch wenn er Martins Frau informieren sollte (die beiden kennen sich vom Studium her): Bestimmt gehen sie davon aus, dass wir getrennte Zimmer beziehen, der Martin und ich.

Sie baut mir eine Brücke, ich glaube es kaum. Vanessa baut mir eine Brücke. Ich werde die Nacht mit ihr im selben Zimmer verbringen. Bestimmt kann ich dann mal einen Blick auf ihren nackten Rücken erhaschen. Oder so. Ganz cool bleiben jetzt, Martin, um keinen Millimeter von der kollegialen Linie abweichen. “O.K., Vanessa, es bleibt uns wohl nichts anderes. Schauen wir uns die Loft mal an, legen das Gepäck ab und gehen dann noch was trinken?” Ich rufe Barbara an und sage ihr, wo ich übernachte. Damit die Sache ihre Richtigkeit hat. Auch wenn sie Vanessas Freund informieren sollte (die beiden kennen sich vom Studium her): Bestimmt gehen sie davon aus, dass wir getrennte Zimmer beziehen, die Vanessa und ich.

Scheisse, ich hab zu viel getrunken. Was hab ich da getan? Irgendwie ist er mir ja doch fremd, dieser Martin. Ich weiss wenig über ihn, sehr wenig. Was, wenn er mitten in der Nacht über mich herfällt? Ach, nein, ich blöde Zicke, er ist ja ein Arbeitskollege. Was er wohl zum weissen Nachthemd sagt, das Moses mir zum Geburtstag geschenkt hat?

Einen Whisky haben wir getrunken in der Altstadt. Etwas vom Edleren; ein Schlaftrunk vom Feinsten. Vanessa hat mit mir kokettiert. Mit den Augen. Ich kenne mich da aus. Frauen kokettieren öfter mit den Augen, als ihnen bewusst ist. Was sie sagen, ist nicht so wichtig. Das Leuchten aber, die Lachfältchen, die offene Sitzstellung... Ich kenne mich da aus.

Warum Martin jetzt so schweigsam ist? Die kleine Linde ist wirklich romantisch. Ich mag diese dicken Häusermauern, die kleinen Fenster, die knarrenden Böden... Aus welcher Epoche das Gebäude wohl stammt? Das Zimmer ist hübsch eingerichtet; nicht einmal ein Blumenstrauss auf dem runden Klubtisch fehlt. Die Minibar ist vielseitig, das Bett breit genug für uns zwei. Es wäre mir nicht recht, zu dicht neben Martin zu liegen, bei aller Sympathie zu ihm. Schon nur Moses gegenüber fände ich das unfair. Martin putzt sich gerade die Zähne. Hübsch, die Stukkatur an der Decke. Ich werde mich im Bad umziehen. Ich bin nicht zickig, aber ich muss mich ja nicht gleich entblössen vor ihm.

Ahhh... herrlich. Herrlich. Gleich werde ich neben ihr im Bett liegen. “Sorry, Barbara, sorry, Lisa, mein kleines Töchterchen... Ich bin ja bald wieder zu Hause bei Euch.” Ob sie sich schon umgezogen hat? Was sie wohl trägt in der Nacht? Möglicherweise werden wir es beim Kuscheln belassen. Ob sie zu den Frauen gehört, die vor dem Einschlafen noch ein wenig lesen? Mit einem kleinen Drink aus der Minibar auf dem Nachttisch?

Die Nacht ist sternenklar. Wir haben einen netten kleinen Balkon hier. Ah – endlich kommt Martin aus dem Bad. Wow, im Pijama sieht er wirklich sportlich aus – die Boxershorts stehen ihm gut.
Mensch, ich sehe ja total versifft aus im Spiegel. Hoffentlich liegt das nur am grellen Neonlicht, das nichts verbirgt. Haaah, die Dusche tut gut.
Fühle mich gleich etwas besser. Gewohnheitsmässig trage ich nichts unter meinem Nachthemd. Ich werde diese Gewohnheit für heute Nacht nicht ändern. Ob Martin schon schläft?

Mensch, die Vanessa sieht zum Knuddeln aus. Irgendwie altmodisch, dieses Nachthemd, aber an ihr... so was von sexy... “Hast Du was zum Lesen dabei?” frage ich mal eben ganz unverbindlich nach. Unter dem dünnen Hemdchen zeichnet sich einiges ab. Vanessa hat einen wirklich viel versprechenden Körper. “Sorry, Barbara, sorry, Lisa, mein Töchterchen... nur diese eine Nacht...”. Vanessa kriecht zu mir ins Bett und betrachtet die Decke über uns. Woran sie wohl denkt? Mit allen Mitteln versuche ich, mich abzulenken. Meine Latte schmerzt bereits. Mensch, ist dieses Weibchen geil...

Woran Martin wohl denkt? “Moses, ach, Moses, wenn Du wüsstest...” Das schlechte Gewissen plagt mich ja schon, aber es ist ja nix passiert bisher. Ich spüre aber, wie in mir Lust aufkeimt. Abenteuerlust. Solche Gelegenheiten sind ja ausnehmend rar – fremd gegangen bin ich noch nie. Ganz im Gegensatz zu Moses. “Einmal ist keinmal”, hat er damals gesagt, als wir uns heulend in den Armen gelegen sind. Ich öffne die obersten drei Knöpfe an meinem Nachthemd. “Es ist warm hier drinnen”, sage ich zu Martin, so, als hätte ich etwas zu erklären.

“Kannst ruhig noch zwei weitere Knöpfe öffnen”, denke ich, sage aber nichts. Ich kann ja nicht aufstehen und das Fenster öffnen, wie sich das jetzt gehören würde. Vanessa würde die Beule in meinen Shorts nicht entgehen. Ich will sie nicht verunsichern, auf keinen Fall.

“Warst Du schon mal mit einer fremden Frau im Bett?” Ohne hinzusehen fühle ich, wie Martin zusammenzuckt, so, als hätte ich ihn bei etwas ertappt. Sein Kurzhaarschnitt ist wirklich süss; bestimmt hat er einen muskulösen Körper. Ob seine Brust behaart ist? Ich setze mich auf und schaue ihm direkt in die Augen. “Woran denkst Du gerade?” Dann knipse ich das Licht aus. Der Mond und die zwei Strassenlaternen vor dem Hotel spenden genügend Licht, dass ich Martin im Auge behalten kann. Will ich denn wirklich, dass er sich stillhält die ganze Nacht? Will ich das wirklich? Ich rutsche ein wenig in seine Richtung und stelle fest, dass er den Atem anhält. “Nicht doch”, flüstere ich, “ich tu Dir doch nichts”.
“Aber ich Dir vielleicht”, höre ich mich sagen. Ich ergreife Vanessas Hand. Entzieht sie mir die Hand, habe ich wohl auch sonst nichts zu wünschen. Lässt sie sie liegen, verspricht sie mir das Universum, oder zumindest einen Teil davon. Sie lässt die Hand in der meinigen liegen. Ich lausche ihrem Atem; mit scheint, er geht etwas schnell.

Ich will nichts übereilen und überlege mir, was ich als nächstes sagen soll. Irgendwas Geistreiches, das humorvoll und unverbindlich zugleich rüberkommt. “Ich mag Deine Stiefeletten” ist alles, was mir in den Sinn kommt.

Jetzt bringt er mich wirklich zum Lachen. Längst habe ich mich auf ein kleines Geschmuse mit Martin eingestellt, würde mich ihm auch gern ein wenig öffnen, aber der Ball ist bei ihm, finde ich. Und dann das. Erst ergreift er meine Hand, dann macht er mir Komplimente zu meinen Stiefeletten. Ist der Typ dermassen unbeholfen? Ich führe seine Hand an meinen Busen. “Fühlt sich doch besser an, nicht”, flüstere ich und spüre, wie ich erröte. Martin lässt die Hand da liegen. Wie gross und warm sie sich anfühlt – ganz anders als die kleinen harten Hände von Moses. Langsam, ganz langsam massiert er meine linke Brustwarze durchs Hemd hindurch. Mir wird noch wärmer.

Gottogottogott. Vanessas Busen. Ich berühre Vanessas linke Brust und bin auf dem Weg ins Nirvana. Die Frau ist einfach süss. Sie seufzt leise, lässt mich aber gewähren. Ich muss mir Zeit lassen, will sie keineswegs vor den Kopf stossen. Sanft umkreise ich ihren Nippel. Er drängt sich mir entgegen, verlangt nach mehr. Vermutlich verlangt nicht nur der Nippel nach mehr, sondern die ganze Vanessa, erträume ich mir.

Ob wir bereits zu weit gehen, der Martin und ich? “Einmal ist keinmal”, pulsieren die Worte von Moses in meinem Kopf. Ich öffne meine Schenkel und atme tief in meinen Bauch. Das fahle Mondlicht macht aus der Bettdecke eine Kraterlandschaft. Ich schliesse die Augen und stelle mir vor, wie es wäre, wenn der Martin sich zärtlich in mich reinschieben würde. Ich bin klitschnass.

Oh, wie herrlich Vanessa duftet. Man sollte direkt ein Parfum oder ein Eau de Toilette nach ihr benennen. Vanessa. Ich weiss nicht, wie mir geschieht. Aber sie öffnet – in quälender Langsamkeit – die restlichen Knöpfe ihres Nachthemds. Eigentlich ist sie jetzt nackt. Ich kriege fast Kopfschmerzen vor Geilheit; bestimmt ist die Wölbung unter der Bettdecke zu erkennen. Noch einmal entschuldige ich mich bei meiner Frau Barbara und bei meiner Tochter Lisa. Dann streichle ich Vanessas Bauch. Ich weiss, dass Barbara auf so was steht. Einfach Bauch massieren. Die Brüste in Ruhe lassen, die Muschi sowieso. Frauen haben ein sehr intimes Verhältnis zu ihren Bäuchen. Ich kenne mich da aus. Bilde ich mir ein. Vanessa stöhnt leise. Mache ich meine Sache dermassen gut? Ich richte mich auf und schlage ihre Bettdecke zurück. Ich muss sie jetzt einfach sehen. Vanessa ist sehr schlank, das stelle ich mit einem Blick fest. Im Mondlicht wirkt ihr Busen milchig; Tausende von Märchenprinzen hätten sich daran vergriffen, so sie denn Gelegenheit dazu gehabt hätten. Vanessas Nippel sind grösser als ich mir das vorgestellt hatte. Alles in allem mag ich ihre sportlichen Wölbungen.

Nicht zu wenig, nicht zu viel. Im Nabel blitzt ein kleiner Kristall, womöglich handelt es sich um ein Stück Glas.

“Hat mir der Moses geschenkt”. Es ist nicht schwer, Martins Gedanken zu erraten. Es erregt mich ungemein, mich ihm so zu zeigen. Ob er sich schon lange überlegt hat, wie er mich rumkriegen könnte zu so was? Mit dem Zeigefinger fährt er langsam meiner oberen Schamhaarbegrenzung entlang. Es kitzelt ein wenig; aber Martin scheint kein Anfänger zu sein. Ich lächle ihm zu und spreize die Beine noch ein wenig. Er wirkt überhaupt nicht bedrohlich, eher wie ein Forscher.

Vanessa wirkt wie eine Landschaft auf mich. Mein Gott, ich werde Barbara nie wieder in die Augen blicken können, mein Gott... und Lisa schon gar nicht. Dann passiert es. Vanessa richtet sich auf und stösst mich aufs Bett zurück. Meine stahlharte Latte ist jetzt kein Geheimnis mehr. Frech zieht sie mir die Boxershorts aus. So was bin ich mir von Barbara nicht gewohnt. Vanesse, la tigresse. Ooooh... sie setzt sich auf mich und reitet mich zärtlich.

Ich setze mich auf ihn und reite ihn zärtlich. Ich kann nicht anders. Die Spannung hätte mich sonst zerrissen. Wir passen wunderbar ineinander, der Martin und ich. Er füllt mich ganz aus, und ich bewege mich auf ihm. Ich schiebe meine Hände unter sein Pijamaoberteil und stelle fest, dass er tatsächlich leicht behaart ist. Leicht behaarte Männer finde ich süss, stark behaarte bedrohlich und unbehaarte unnatürlich. Ich weiss, dass jetzt das Mondlicht über meinen Hintern flutet. Wäre ein Maler im Raum gewesen, er hätte ein Eldorado gefeiert in seinem Künstlerherzen.

Sie verschränkt die Arme hinter dem Kopf, drückt das Kreuz durch. Dann steuert sie meine Lust allein mit ihrem beweglichen Becken. Wie geschickt Vanessa ist, und wie sehr ich Moses in diesem Augenblick beneide. Ihr langes Haar fliegt in alle Richtungen; Vanessas Mund ist halb geöffnet, sie wirkt wie in Trance. Wundervoll, wie ihre Brüste sich im Mondlicht bewegen. Morgen, an der Fortsetzung des Kongresses, werde ich dieses Bild immer wieder in mir zu erzeugen versuchen, die Vanessa mit den bebenden Brüsten, dem fliegenden Haar, dem halboffenen Mund und dem schwingenden Becken. Sie bringt es sogar zu Stande, dass ich aus ihr herausgleite und sogleich wieder den Weg in ihr Inneres finde. Ich spüre, dass sie sich einem heftigen Orgasmus entgegenreitet. Verführerisch glitzert ihr Nabelpiercing. Lustvoll greife ich ihr mit beiden Händen an den Arsch.

Das wollte ich schon immer, einen Mann reiten. Moses besteht auf der todlangweiligen Missionarsstellung, und das im dunklen Raum. Weiss er eigentlich, was ihm entgeht? Das hier ist wie Südsee, Sonne, Ibiza oder Malta. Moses ist wie Vorarlberg, Gronau an der Dinkel oder Gaggenau in der Schweiz.
Dieser schwere, warme Penis, verdammt. Wie ein so simples Organ derart himmlische Lustgefühle erzeugen kann, ist mir ein Rätsel.
Ich werde poetisch, wie immer, wenn ich mich dem Höhepunkt nähere. Es ist schön zu wissen, dass ich Martin ficke und nicht er mich. Für ihn ist es besser so. Falls das jemals ans Tageslicht kommt, kann er seiner Frau immer noch sagen “ich wurde gefickt, Barbara, und habe selber gar nicht so viel dazu beigetragen.” Lustvoll greift er mir mit beiden Händen an den Arsch.

Wir entflammen ineinander, und meine Lava schiesst hoch. In letzter Sekunde entzieht Vanessa sich mir. Sie nimmt die Pille nicht. Ich spritze ins Leere, bin aber glücklich wie nie zuvor. Etwas später in der Nacht weicht das Glück einer gewissen Leere. Dieses Gefühl verstärkt sich noch, als um 06:00 Uhr das Telefon auf meinem Nachttisch klingelt. “Wo bist Du?” Barbara. “Moses und ich machen sich Sorgen um Euch, weisst Du.” Ich bringe kein Wort heraus. Vanessa schaut mich fragend an. “Einmal ist keinmal”, sagt sie lächelnd zu mir und dreht sich nochmals zur Seite.

“Einmal ist keinmal”, sage ich zu ihm und drehe mich nochmals zur Seite.

“Ganz ruhig, Vanessa, ich nehme Dich jetzt von hinten und wünsche, dass Du Dir dabei gelassen eine Zigarette ansteckst.”

Ich erfülle ihm den Wunsch. Von hinten hat er mich ja noch nie genommen. Einmal ist keinmal.

Von hinten habe ich sie ja noch nie genommen. Einmal ist keinmal.

Klicke auf das Herz, wenn
Dir die Geschichte gefällt
Zugriffe gesamt: 11492

Sie müssen sich anmelden, um Kommentare hinzuzufügen.

Gedichte auf den Leib geschrieben