Danny fand als Erster wieder zurück in die Realität.
Er beugte sich vor, reichte der Frau seine Hand und fragte gleichzeitig:
„Haben Sie sich wehgetan?“
Etwas verdattert nahm sie seine Hand und versuchte sich aufzurichten. Doch wie es schien, war der Sturz auf den Hosenboden doch nicht so glimpflich abgegangen.
Jedenfalls verzog sie schmerzhaft das Gesicht, als sie mit seiner Hilfe aufstand.
Danny führte sie zu dem umgestürzten Stuhl.
„Kommen Sie, setzen Sie sich erst mal.“, sagte er, nachdem er den Stuhl wieder hingestellt hatte.
„Soll ich Ihnen ein Glas Wasser holen?“
Ohne eine Antwort abzuwarten, machte er zwei Schritte zum Tresen und bat den Wirt um ein Glas Wasser.
Mit dem Wasser in der Hand drehte er sich um und blickte verdutzt auf den leeren Stuhl.
Sie war weg!
Suchend wanderte sein Blick in der Gaststätte umher, doch die Frau war nirgendwo zu sehen.
Der Raum war leer, bis auf ein Paar das sich wild knutschend in einer Nische befand und einen einzelnen Herrn.
Dannys Blick viel wieder auf den Wirt und etwas schleppend fragte er ihn:
„Wo ist sie geblieben?“, und deutete mit dem Kopf in Richtung Stuhl.
Der Wirt zuckte mit den Schultern, machte mit der Hand eine Geste Richtung Tür und wandte sich wieder seiner Arbeit zu.
Gedankenverloren setzte Danny das Glas Wasser an den Mund und nahm einen großen Schluck, starrte dabei auf den leeren Stuhl.
Wieso war sie so schnell verschwunden?
Plötzlich sah er unter dem Stuhl etwas funkeln.
Ohne lange zu überlegen, ging er hin und hob den Gegenstand auf.
Es war eine dünne Goldkette mit einem ovalen Medaillon.
Mit einem Blick zum Wirt vergewisserte er sich, dass sein Fund unbemerkt geblieben war. Auch der einzelne Herr hatte es nicht mitbekommen, da er inzwischen seinen Kopf auf den Tisch gelegt hatte und wohl schlief.
Das Pärchen in der Nische war sich in der Zwischenzeit noch näher gekommen. Er hatte seine Hand unter ihre Bluse geschoben und massierte nun ihren üppigen Busen, während sie die kräftige Ausbuchtung seiner Hose streichelte.
Vorsichtig ließ Danny die Kette in seine Jackentasche gleiten.
Zum Wirt gewandt sagte er:
„Kann ich bitte ein Bier haben?“
Wortlos dreht der Wirt sich um, nahm ein Glas aus dem Regal und ließ es am Zapfhahn volllaufen.
„Sagen Sie bitte, kannten Sie die Frau, die hier eben gestürzt ist?
Ich meine kommt sie öfter in ihr Lokal?“
„Ja!“
„Was ja? Ist sie Ihnen bekannt oder kommt sie öfter?“ Fragte Danny etwas irritiert.
„Ja!“
„Das heißt, Sie ist Ihnen bekannt und kommt öfter hier her, richtig?“
„Richtig!“
Nachdem er dem Bier noch eine Krone aufgesetzt und eine Manschette um den Stiel gelegt hatte, stellte der einsilbige Wirt das Glas vor ihm ab.
„Sie war meine Verlobte und nun ist sie es nicht mehr.“, gab er lapidar von sich. Dabei machte er ein Gesicht als redete er mit sich selber.
„Hatten Sie Streit?“ Danny nahm einen Schluck und wischte sich mit dem Handrücken den Schaum von den Lippen.
„Ja!“
„Wollen Sie darüber reden?“
„Nein!“
„Kommen Sie, manchmal ist es ganz gut, wenn man seinen Kummer bei einem Unparteiischen loswerden kann.“
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