Die Straßenlaternen gaben nur ein spärliches Licht von sich, das durch den Nieselregen noch mehr gedämpft wurde.
Danny zog seine viel zu dünne Jacke um sich, schlug den Kragen hoch und stapfte leise vor sich hin schimpfend weiter durch die Dunkelheit.
Vergeblich versuchte er, den vielen Regenpfützen auszuweichen, doch es gelang ihm immer weniger. Als er bei dem Versuch eine größere Wasserlache zu überspringen, in der nächsten Pfütze landete, gab er es auf. Die leichten Sommerschuhe hielten der Nässe sowieso nicht stand.
Danny war wütend!
Auf sich selber, weil er mal wieder der Dumme und als Verlierer aus einem Streit hervor gegangen war und auf Christina, weil sie mal wieder recht behalten hatte.
Seine Wut war dieses Mal aber so groß, dass er es nicht mehr aushielt zu Haus und kurz entschlossen die Wohnung verlassen hatte.
Sie passten einfach nicht zusammen. Aber keiner von beiden wollte es sich eingestehen und endlich Schluss machen.
Mittlerweile waren seine Schuhe völlig durchnässt und von den Haaren tropfte das Wasser in den Halsausschnitt der Jacke.
Ein helles Reklameschild blendete ihn.
„Cantina“ stand da in geschnörkelter Schrift auf einem hellgelb beleuchteten Schild.
„Cantina“ - hörte sich an wie was zu essen, wie Wärme, schoss es Danny durch den Kopf. Er hatte sich unter das Vordach am Eingang gestellt und versuchte nun krampfhaft durch die kleinen, mit Kathedralglas versehenen Fenster, irgendetwas im Innenraum zu erkennen.
Doch das war unmöglich.
Er konnte zwar Bewegung hinter dem Fenster erkennen, aber das war auch schon alles. Seine Hand tastete nach dem Drücker, als im selben Moment die Tür von innen aufgestoßen wurde. Im letzten Augenblick konnte er seinen Kopf noch zurückziehen, doch die Tür wurde abrupt von seinen Schuhspitzen gestoppt.
Flüchtig sah Danny einen Schatten hinter der Glasscheibe, etwas prallte gegen die Tür, dem ein spitzer Schrei und ein Poltern folgte.
Vorsichtig, nachdem er einen Schritt beiseite gemacht hatte, öffnete er die Tür.
Eine junge Frau saß vor ihm auf dem Boden und schaute ihn mit wunderschönen, großen, verstörten Augen an. Etwas weiter im Raum lag ein umgestürzter Stuhl, der wohl das Poltern verursacht hatte. Es herrschte Totenstille.
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