Rund die Hälfte unseres Urlaubes war verstrichen. Mit unserem Mietauto begaben wir uns zur östlichen Seite der Insel. Ich wollte etwas Geschwindigkeit spüren und das Hinterland Kretas erkunden. Zufrieden stützte ich meinen Arm auf der Seite ab und blickte in Matteos Dreitagebartgesicht. Er schien auch sichtlich zufrieden die Erkundungsfahrt zu sein. Mein ganzer Körper war wohlig entspannt nachdem wir den ein oder anderen Abend für uns nutzen konnten um uns wieder näher zu sein. Ich füllte mich erfüllt gleich auf mehrfache Weise.
Unser erster Ausflug führte uns in die Lassithi-Hochebene. Die Esel aus dem Reiseführer waren zum größten Teil verschwunden. Sie schienen von zahlreichen Pick-Ups in allen Qualitätsstufen abgelöst worden zu sein. Das interessanteste Modell hatte die mächtige Stoßstange mit einem Expander an der Karosserie befestigt. Die Griechen hielten es meist auch auf dem Zweirad rustikal mit wehenden Haaren statt mit Helmen. Wir fuhren durch Bergdörfer, in denen alte Seelen uns aus erfahrenen Augen anblickten. Der Traktorfahrer sich die pralle Sonne auf sein Haupt knallen ließ und nicht mal ein Führerhäuschen hatte, dass die Strahlen etwas abhalten konnte. Wir hatten das Gefühl in das Wohnzimmer des Ortes zu kommen, als die Dorfstraße eine Ansammlung von weißen Holzstühlen und Tischen durchschlängelte. In den offenen Tavernen stand meist eine Person hinterm Tresen und nahm sich extra die Zeit. Als hätte sie gewartet wie damals meine Mutter nach der Schule.
Es war ein griechischer Traum. Während ich nach den klassischen leinenbespannten Windrädern Ausschau hielt, die ich fotografieren durfte zirkelte Matteo die Serpentinen entlang. Von Richtungspfeilen für scharfe Kurven hielt man hier nur bedingt etwas. Mehr das Konzept der natürlichen Auslese herrschte hier vor. Das fand ich gut, denn man kann Menschen ruhig etwas zutrauen. Bei der ersten Fotostation war ich noch von einem Griechen regelrecht vertrieben worden als ich seine Ansammlung von Windrädern, die auf einem Berg angebracht waren, fotografieren wollte. Damit hatte ich nicht gerechnet. Denn grundsätzlich frage ich natürlich vorher bevor ich wild drauflosknipse. Die Röte schoss mir ins Gesicht. Dass sich das jemand auf die Fahne schreibt die Windräder der Gegend aufzukaufen um sich dann darüber zu echauffieren, wenn diese als Fotomotiv herangezogen wurden. Es ist mir immer noch ein Rätsel wo er auf einmal herkam, denn rundherum war bis auf ein kleines Museum nichts.
Wir folgten der Straße weiter Richtung Zeus-Höhle bei Psychro. Mit offenen Armen empfing uns eine Bäuerin auf dem Parkplatz beinahe als wären wir lang verschollen geglaubte Familienmitglieder die sie noch zu Gesicht bekommen sollte. Hier gab es frisch gepresste Säfte auf einer ausladenden Terrasse mit Blick ins Tal zu bewundern. Doch zuerst wollten wir uns das verdienen. Ich schnürte meine Wanderschuhe und Matteo setzte sich die Kraxe mitsamt Kind auf. Da waren sie endlich wieder, die Esel! Mühsam schleppten sie brav die von was auch immer erschöpften Wanderer, denen nach den zwanzig ebenen Metern vom Parkplatz zum ersten Anstieg der Weg zur Höhle zu steil war nach oben und wieder unten. Ich hielt Matteos große Hände und wanderte nach oben. Die Sonne knallte auf unsere Hüte und Haut. Einen schönen Teint hatten wir mittlerweile trotz LSF 50 bekommen. Oben angekommen kamen uns ein paar Familien mit weinenden Kindern entgegen. Ohje, ob das eine gute Idee war in die Tiefe zu gehen? Mein Bauchgefühl war flau. Unsere Rakete hingegen war so wild, dass wir aufpassen mussten, dass sie in der Kraxe blieb und wir aufgrund starker dadurch verursachter Turbulenzen nicht in die Tiefe stürzten. Wir begaben uns auf den Rückweg. Mich wunderten die schwarzen dicken Brösel, die an mir vorbeikullerten. Ein Blick auf die Ferse verschaffte die Gewissheit. Meine ganze, dicke Sohle der beim Schuster frisch besohlten Wanderstiefel löste sich auf. Nur noch eine blattdicke Schicht war zu sehen, der ganze Unterbau hatte sich gelöst. Man konnte von der Seite durch den Absatz hindurchsehen. So stieg ich wie auf Stöckelschuhen nach unten. Ich schwankte zwischen innerlichem Lachen, weil ich mir vorstellte, wie das für Außenstehende aussehen musste und bangem Nervenkitzel, weil ich gerne heil unten ankommen wollte. Wer hatte bei einer Wanderung schon ein zweites Paar Schuhe vorrätig? Matteo hielt auf meine Anforderung meine Hand. So ging das letztendlich ganz gut.
Zufrieden nippte ich an dem Strohhalm der frischen Granatapfelsaftes und schaute über die offenen bis zum Boden gehenden Glasfenster ins Tal. Ein Blick nach links zeigte, dass das Gebäude wohl einst größer gewesen war und ein Teil abgerutscht sein musste. Das war nicht sonderlich beruhigend. Instinktiv aber gleichzeitig fast lächerlich rutschte ich mit meinem Stuhl etwas von der Glaswand weg.
Im Hotel angekommen sprangen wir in den Pool. Leider war die Begrifflichkeit „In Flughafennähe“ des Reisebüros so zu verstehen, dass man das Gefühl hatte die Flugzeuge am Bauch zu streicheln so nah flogen sie über die Anlage. Der Takt war so bei zwanzig Minuten. Matteo bot an mit unserer Kleinen einkaufen zu gehen, damit der Kühlschrank unserer Wohnung wieder befüllt war. Ich stimmte dankbar zu. Denn das ganze Programm hatte mich doch etwas mehr erschöpft als ich es zunächst gespürt hatte. Liebevoll hielt er mich und gab mir einen kleinen Abschiedskuss. Ich setzte die Kopfhörer auf und bereitete unseren Ausflug nach Santorini vor. Ich arbeitete mich durch die verschiedenen privaten Seiten der Fähren. Dann kam mir ein Gedanke, Matteo hatte die Tage davor doch schon einmal nachgesehen. Also Chronik auf und losgestöbert.
Was bekam mein Auge da zu sehen? Eben schlängelte sich eine der vielen Katzen der Hotelanlagen an meinem Bein entlang. Ich las zwischen fachlichen Artikeln eindeutige Titel wie „Fuck you deep“, „Horny lesbians in action“. Das war interessant und ungefiltert. Ich wurde feucht und wollte mehr sehen. Schön die Medienspur, die er hinterlassen hatte. Meine Augen wurden immer größer. Nach unseren Abenteuern empfand ich eine Art Mischung aus unterschwelliger in Ansatz vorhandener Enttäuschung und Neugier, was Matteo sich da zu Gemüte führte. Ich nahm es sportlich und sah an den Zeiten, dass es bereits um fünf Uhr in der Früh bei ihm losging. Gut, dann kann er das wirklich ausnahmsweise gerne über den Laptop machen dachte ich mir. Es ging noch weiter. Da war eindeutig eine Dating App zu sehen. Oh je hatte ich ihn zu weit laufen lassen die letzte Zeit? Diese Unschlüssigkeit bohrte etwas in mir. Wir hatten die Vereinbarung, dass bei uns alle sexuellen Kontakte abgesprochen werden würden. Das musste ich näher verfolgen! Ich schluckte kurz schwer und scrollte dann weiter zurück in der Historie. Das fiel mir auch deshalb nicht leicht, weil ich ungern in den privatesten Sachen meines Partners ohne seine Einwilligung wühle. Das Interesse siegte. Vielleicht konnte ich etwas darauf ziehen womit ich ihn überraschen konnte.
In dieser Nacht bekam ich kein Auge zu. Ich wollte ihn davon überzeugen, dass er bei mir gut aufgehoben war. Und ich musste klarstellen, was Sache war um ihm möglicherweise die Freiheit zu geben, die er nur außerhalb von mir bekommen konnte. Irgendwie stand es ihm gar nicht mich nicht in seine Vorhaben einzuweihen. Ich ließ es spontan auf mich zukommen. Als ich gewiss war, dass wir für uns waren stupste ich ihn an. Küsste seinen Hals. Verwarf den Gedanken ein neutrales Gespräch beginnen zu wollen. Wie ein Schulmädchen beichtete ich „Du Matteo ich habe doch die Reise vorbereitet. Und ich habe mir wirklich nichts dabei gedacht, weil du doch meintest, dass du schon recherchiert hast habe ich dann im Verlauf nachgesehen was du gefunden hast. Ich bereue es jetzt schon. Denn ich bin deshalb auf andere Sachen gestoßen, über die ich gerne mit dir reden möchte.“ Ich blickte in Matteos schwarze Augen. Die Dunkelheit hatte einen zarten Schleier über seine Haut gelegt und die Augenhöhlen dunkler werden lassen. Ich griff an seine Schulter und sprach weiter. „Ich möchte, dass du mir sagst, wenn du jemand anderen treffen möchtest okay?“ sagte ich mit dem Gefühl eines enorm großen, schweren Steinbrockens auf der Brust. Ich konnte mir diesen richtig gut vor meinem inneren Auge ausmalen wie er von hellen Adern durchwirkt war und an manchen Stellen abgegriffene Kanten hatte. Demnach hatte meine Sprache nicht die Präzision wie sonst. „Ja natürlich, das würde ich tun. Wie kommst du denn auf sowas?“ fragte er. „Ich... Es ist... Also ich habe die Dating App gesehen.“ Stammelte ich. Ich war da noch nicht so abgeklärt wie er. „Verstehe, ja das geht auf, wenn ich meine speziellen Seiten öffne. Alles gut. Mach dir keine Sorgen. Wir würden das gut geregelt bekommen für den Fall der Fälle.“ „Okay.“ erwiderte ich sichtlich erleichtert ausatmend. Mit einem möglicherweise beidseitigen Austausch über Vorlieben im Konsum von einschlägigen Filmen konnte ich mich gut einfinden. Ich zog sogar in Erwägung, die Erregung der Bilder auf mich wirken zu lassen bzw. neben ihnen einen eigenen Luststreifen zu produzieren, der nur uns vorbehalten sein sollte.
Matteo ließ nicht viel Zeit verrinnen. Er grub seine Finger in meine Haare und lockte meine Zunge zu ihm. Die Konversation über Pornos und unser Sexleben hatte ihn geil gemacht. Das spürte ich an der Beule in seinen Shorts. Ich strich darüber, zog den Gummibund bis ganz nach unten um die Hose in die Ecke zu befördern und seinen Schwanz in mich zu drücken um ihm zu zeigen, dass auch ich nach der Pornoauflistung und seinen Küssen nicht ungerührt geblieben war. Ich bestieg ihn und zeigte ihm wie gut wir es zusammen hatten. Matteo packte meine Pobacken und konnte nicht genug bekommen. Wir trieben es wie die Hippies und waren still wie Gläubige in der Kirche beim stillen Gebet.
Medienspur
Ehemann und Liebhaber - Teil XVI
13 5-9 Minuten 0 Kommentare
Zugriffe gesamt: 4618
Sie müssen sich anmelden, um Kommentare hinzuzufügen.