Nun war dies schon seit längerem so und auch wenn Megans Herz bis zu den Schläfen pochte, so bat sie Matilda eines Abends zu sich in die Wanne. Lange Zeit hatte Matilda verklemmt ihre Dienste versehen und es dauerte, bis Megan ihr anbieten durfte, sie möge nach ihr die Wanne mit den luxuriösen Beigaben nutzen. Zunächst hatte sie sich noch gegen die Hilfe beim Bade durch ihre Herrschaft gewehrt. Da Megan aber genau diese Rolle ablehnte, ließ sie sie schließlich gewähren. So waren sie einander lange schon vertraut auch in Berührung und Zuwendung. Jetzt aber erschrak Matilda natürlich und sie rang mit sich, doch Megan streckte nur die Hand aus und forderte sie auf, abzulegen und in die wohlige Wanne zu kommen. Jetzt stell dich nicht so an! In Restaurant und Café gehen Freundinnen immer zusammen zur Toilette, helfen sich aus schwierigem Mieder und pullern und pupsen nebeneinander, während sie eifrig tratschen über das, was sie soeben erspäht und im Geheimen schon gesellschaftlich eingeordnet haben. Und keine findet etwas dabei! Matilda erschrak natürlich noch mehr. Freundin hatte ihre Herrschaft sie genannt, und dies anzunehmen stand ihr nach ihrem Stand nicht zu. Aber was anderes war diese Frau, die sie aufgenommen hatte, als sie auf der Straße stand, ihr eine Anstellung gegeben hatte und ihr seit dem ersten Tag auf Augenhöhe gegenübertrat? Es war nicht, dass Megan sie drängte, wiewohl sie sich gefügt hätte. Es war ihre eigene Sehnsucht, ihr nahezukommen, ihre Berührung, die Geborgenheit, die sie schenkte, zu spüren. Zart wusch Megan ihr, die vor ihr in der Wanne saß, den Rücken, und bald lag Matilda in Megans Arm und sie plauderten über Gott und die Welt und irgendwann schwiegen sie einfach. Erst das Abkühlen des Wassers vertrieb sie aus diesem wohligen Paradies.
Aber ein Anfang war gemacht. Matilda taute auf und Megan musste sie bald nicht mehr überreden, mit ihr nackt die Wanne zu teilen. Und was als Dienst am Wohlbefinden begonnen hatte, wurde zu einer liebevollen Zuwendung zueinander. Megan war eine sinnliche Frau und spürte und genoss die Liebe in allen Nuancen. Matilda hatte diese Sehnsüchte auch und sie waren beladen mit einem Mühlstein von Schuld, die nicht sie aus sich geladen hatte, sondern die ihr aufgebürdet war von hartherzigen, seelisch verkümmerten Menschen, weil die Regeln ihrer Zeit dies so vorsahen, Regeln, gegen die Megan seit jeher rebellierte. Megan führte Matilda dahin, jene Gefühle durch jene Berührungen zu ersehnen, die sie sich aus Angst vor verheißener Verdammnis von eigener Hand nicht zugestand, bei denen sie sich in nächtlichem Erwachen jedoch wieder und wieder ertappte.
Was begann als liebevolle freundschaftliche Geborgenheit, wurde zu einer Entdeckungsreise in Matildas Seele. Megan spürte, wonach sich Matilda sehnte, doch diese wagte es nicht, es auszusprechen, ja, vielleicht hatte sie gar keine Worte, dieses Unsägliche zu benennen, zumindest hatte sie davor entsetzliche Angst. Die Berührung im Bad war längst Zärtlichkeit geworden, begleitet von Streicheln und zarten, unverfänglichen Küssen. Matilda gebot Megan nicht mehr Einhalt, sie öffnete vielmehr ihre Schenkel und ließ sie gewähren in der sanften Liebkosung an ihren Lippen, feuchten, sehnsüchtigen Lippen und dann an ihrer kleinen, sinnlichen, hungrigen Perle. Weil alles, alles in Matilda nach dieser Liebe schrie, dauerte es nicht lange und sie wand sich in einem heftigen Höhepunkt, drückte ihre Schenkel über Megans Fingern fest zusammen und packte ihre Arme, nicht um sie fortzuziehen, sondern noch fester auf ihre Scham zu drücken. Megan lächelte beglückt und hielt Matilda fest im Arm, bis ihr Höhepunkt abgeklungen war. Matt lag Matilda in ihren Armen und plötzlich begann sie zu schluchzen. „Was ist denn, Liebes?“, fragte Megan und wusste längst die Antwort.
Megan und Matilda – Erwachen
Geschichten vom Anfang der Sinnlichkeit
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Schöne Gefühle
schreibt Lulu