Vielleicht bin ich letztens doch zu weit gegangen. Nicht dass ich es tue, nein, aber dass ich es öffentlich preisgebe. Und so ist es auch hier, dass, wenn man irgendwo zu weit gegangen ist, dann ist das Ende einer (Lebens-)Phase gekommen. Im Moment habe ich deshalb das Gefühl, dass dies meine letzte "Beichte" ist... - es sei denn, die Resonanzen würden mich von dem Gegenteil überzeugen.Eine Resonanz auf meine intimen Berichte war, dass ich es doch nicht "Beichte" nennen solle, es gäbe schon Beichten genug. Ich bin auf diesen gut gemeinten Rat allerdings nicht eingegangen, denn in der Tat hatte das Schreiben für mich die befreiende Wirkung einer "richtigen" Beichte. Wiewohl nicht katholisch, und das Papsttum für ein überflüssiges Relikt haltend, bin ich einmal tatsächlich "richtig" beichten gegangen.
Ich war zusammen mit einer Freundin im Urlaub. Seit Monaten schon quälte mich eine bestimmte verfahrene Situation im Zusammenhang mit einer Arbeitskollegin, wo es nicht mehr rückwärts noch vorwärts ging. Irgendwann im Gespräch mit meiner Freundin darüber, wo sie mir aber auch nicht weiter helfen konnte, sagte sie: Wenn Du eine gläubige Katholikin wärst, könntest Du jetzt einfach zur Beichte gehen und dann ginge es Dir ganz bestimmt besser. Daraufhin erzählte sie mir davon, dass sie selbst nach vielen, vielen Jahren, in denen sie keine Kirche mehr von innen gesehen hatte, irgendwann mal, als sie auch in einer sehr schweren persönlichen Krise war, und weder ein noch aus wusste, in ihrer Verzweiflung mal wieder beichten ging. Mit großem Nutzen, wie sie mir versicherte.
Daraufhin interessierte es mich doch genauer, wie das geht mit dem Beichten, was man da tun und sagen müsse - im Beichtstuhl knien, sich bekreuzigen und so. Um es kurz zu machen, sie gab mir Nachhilfe in katholischer Beichtliturgie, und dann begaben wir uns in die katholische Kirche vor Ort, und schauten nach, wann dort die nächste "Beichtgelegenheit" stattfindet. Ich weiß es noch genau: Es war Freitagsabends vor der Abendmesse. Die Beichte nahm irgend ein Pater des dort ansässigen Ordens ab.
Nicht dass jemand jetzt darauf hofft, jetzt käme eine "Verführungsbeichte" – so was gehört ins Reich der Fantasie, und sollte es je real sein, ich würde so was nie tun wollen.
Nein, ich beichtete, wie es sich gehört, und ich glaube, ich habe es gut gemacht, der Pater hat nichts gemerkt. Nur als er gesagt hat, ich solle als Buße ein Vaterunser und drei "Gegrüßet seist Du Maria" beten, habe ich nicht gewusst, was letzteres bedeuten solle, aber versucht, mir nichts anmerken lassen...
Jedenfalls habe ich mich dann, wie ich es von meiner Freundin gelernt hatte, noch fünf Minuten in die Bank gekniet – (da hätte ich die zwei Gebete verrichten sollen, weiß ich heute – aber warum um Himmels Willen drei "Gegrüßet seist Du Maria") – und ich fühlte mich tatsächlich erleichtert ...
Und seitdem weiß ich, wie befreiend es sein kann, zu "beichten".
Und genau eine solche Befreiung habe ich auch beim Aufschreiben und Veröffentlichen meiner "Erotischen Beichten" erfahren. Es war befreiend, sich anonym zu exhibitionieren, wenn es dieses Wort gibt.
Befreiend und erregend zugleich.
Und wenn es auch andere mit Genuss oder gar persönlichem Gewinn gelesen haben, dann um so besser.
Das war's. Macht's gut!
Meine erotische Beichte 11. Teil
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Meine erotische Beichte 11. Teil
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