Meine Titten. Deine Titten.

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Meine Titten. Deine Titten.

Meine Titten. Deine Titten.

Anita Isiris

„Damals, im Mittelalter“, sagte Patrick, mein wirklich attraktiver Partner an unserem neuen Küchentisch in der Hobelgasse, „damals im Mittelalter... stell Dir vor, Anita. Du spazierst durch Köln. Es ist zappenduster. Die Pest wütet in der ganzen Stadt. Du quetschst Dich durch ein Seitengässchen... und dann... schüttet eine alte Frau den Inhalt ihres Nachttopfs direkt über Deinem Kopf aus. Sie wohnt in der ersten Etage. Du bist zur falschen Zeit am falschen Ort. Noch während Du Dir die Augen reibst und die Luft anhältst, wirst Du von einem spirituellen Gedanken erfasst. „Gut, Gott, gibt es Dich“, murmelst Du und blickst an den windschiefen Häusern vorbei gen Himmel, wo ein schmutzig gelber Mond seine Runden zieht. Damals, im Mittelalter, blieb Dir nichts anderes übrig, als jeden Abend vor dem Einschlafen in der Bibel zu blättern und zu Gott dem Allmächtigen zu beten. Bei Lichte betrachtet, hat Religion den Menschen aber noch nie viel gebracht, ausser vielleicht ein wenig Ablenkung und die Straflosigkeit katholischer Priester, die sich an jungen Mädchen und Knaben vergriffen haben. Bis heute. Die Zeiten sind aber vorbei, Anita.“

So mein neuer Lover mit seinen tiefbraunen, klugen Augen. „Die heutige Religion sind... Brüste“, fuhr er fort. „Sie haben die Bibel und alle Heiligen in die Hölle verbannt. Kein Wunder, kommen die Frauen bei sämtlichen Weltreligionen schlecht weg. Sie gelten als Bedrohung fürs von Männern erfundene religiöse Patriarchat.“

Ich nahm noch einen Schluck Tee. So hatte ich es noch nie gesehen, wusste aber, dass mein Patrick im Grunde ein herzensguter Kerl war, Gynäkologe von Beruf, und ein absoluter Neofeminist und Gegner der Religionen. Das war wohl einer der Gründe, warum ich meinen Patrick so liebte. Er ergriff meine Hand und hypnotisierte mich mit seinem verliebten Blick. „Brüste“, sagte er und liess sich das Wort auf der Zunge zergehen. „Ach, Du...“. Ich fasste den Saum meines orangefarbenen T-Shirts, das mich etwas blass erscheinen liess, und zog es mir über den Kopf. Meine Brüste sind nicht von schlechten Eltern – nicht von einer schlechten Mutter – um genau zu sein. Wie soll ich sie beschreiben? Cup C, zwei hübsche Hügelchen mit gegen oben zeigenden Nippeln, die sich schon nur beim Gedanken an Patricks Lippen versteifen. Er liess mich nicht lange warten, hob mich hoch, setzte mich auf den Küchentresen und lutschte meine Brustwarzen mit einer Innigkeit, die mich beinahe kommen liess. Ich komme ziemlich schnell, es braucht wenig. Zudem war ich bester Laune in meiner kleinen neuen Altstadtwohnung. Patrick durfte mich besuchen, so oft er wollte, und meine Bude war ein archetypisches Liebesnest mit vielen Decken, bunten Tüchern, Kerzen, Gläsern und Vintage-Möbeln, auf die ich sehr stolz war. Es dauerte nicht lange, bis ich vollkommen nackt vor ihm sass und seinen Schwanz in mich aufnahm. Patricks Schwanz. Offenbar beeinträchtigte sein Beruf seine Liebeslust keineswegs. „Ach, weisst Du...“, sagte er oft. „Es ist nicht so, wie Du denkst. „Zu mir kommen meist ältere Frauen mit Inkontinenzproblemen, oder dann die ganz jungen, die sich die Pille verschreiben lassen möchten. Diese ganz jungen möchten aber nur reden – sie müssen sich nicht ausziehen. Ich führe  längstnicht bei jeder eine Routineuntersuchung durch.“
Patrick. Er stiess mich mit kräftigen, ruhigen Bewegungen und ich konnte nichts anderes tun, als mich an der Schieferplatte, auf der ich sass, festzukrallen, der Dinge harrend, die da kamen. Und die Dinge kamen, und zwar gewaltig. Mein Patrick liebte die so genannten „ungewöhnliche Orte“ - und da gehörte meine Küche wohl dazu. Was er an mir besonders mochte, nebst meinem offenen, herzlichen Charakter, so hoffe ich doch, waren meine beiden Kronjuwelen. Meine Brüste. Titten. Möpschen. Hupen. Oderwieauchimmerihrsienennenwollt.

Meine Brüstetittenmöpschenhupen waren Patricks Religion. Die Essenz. Das Wahre, Tiefgründige, ewiglich währende.

Dann hörte ich Motorenlärm. Ein Blick aus dem Küchenfenster verriet mir, dass ein olivgrüner VW-Bus auf der andern Strassenseite hielt. Als Eva heraussprang, klopfte mein Herz bis zum Hals. „Patrick... sie ist da!“, hauchte ich ihm ins Ohr, während er tief in meinem Inneren abspritzte. Ich fing sein Sperma mit einem Tela-Tuch auf, rieb mich trocken und warf das Papier in den Abfallkübel.

Eva. Meine beste Freundin. Ein unglaublicher Zufall wollte es, dass sie ebenfalls in der Hobelgasse einzog, gleich mir gegenüber, ebenfalls in der zweiten Etage. Wir würden uns gegenseitig in die Suppentöpfe schauen können, wie wir spasshaft bemerkt hatten. Den Mann an Evas Seite kannte ich nicht. Wie gebannt schaute ich zu, wie die beiden eine kleine Couch auf die Strasse wuchteten, dann eine Teppichrolle und eine Stehlampe. „Sie brauchen Hilfe“, sagte ich bestimmt, zog meine Shorts und das Shirt an und eilte die Treppe hinunter. Patrick folgte mir. Ich wusste, dass er Eva sehr gut mochte, sie war im übrigen eine seiner Patientinnen, was mich zuerst mit Eifersucht erfüllte. Mittlerweile stand ich aber da drüber und freute mich, zu sehen, dass die beiden eine kollegiale Beziehung pflegten. Eine Beziehung, die über das Arzt-Patientinnen-Verhältnis hinausging, aber den Status einer Liebes-Connection nicht erreichte. Evi und ich umarmten uns wortlos, während die beiden Männer sich einander vorstellen. Der Neue von Evi hiess Marc und war nicht ohne. Offensichtlich ein Sportler, mit schulterlangem, gelocktem, schwarzem Haar und Lachgrübchen, die mich sofort für ihn einnahmen. Marc hätte auch ein Fahrender sein können, zum Beispiel ein Sinti, Violine spielend. Zu viert dauerte es nicht lange, bis wir Evas kleine Wohnung fürs Erste eingerichtet hatten. Die Couch stand am richtigen Ort – Wahlmöglichkeiten gab es, der Grösse von Evas Wohnzimmer geschuldet, keine. Der Teppich wirkte etwas zu schwer, weshalb wir ihn in den Keller zwischen die Weingestelle verfrachteten.  

„Es ist heiss, Leute, und das mitten im September“, sagte die offensichtlich durchgeschwitzte Evi und verzog sich ins Badezimmer, wo kurz darauf ein Duschstrahl zu hören war. Hätte ich in die Köpfe der beiden Männer sehen können, ich wäre keineswegs überrascht gewesen. Beide stellten sich die nackte Evi vor, sich einseifend, die nackte Evi mit ihren riesigen Hupen, die es immer mal wieder an sich hatten, dass das Gegenüber Evi nicht in die Augen sah, sondern eben. Auch ich habe mit Evi schon Liebe gemacht, Kuschelsex, auf der Schaukel im Garten der alten Villa ihrer Eltern. Ich werde nie mehr vergessen, wie ihre Brüste geduftet hatten. Nach Lavendel, passend zum Sommer.

Dann erschien Evi im Türrahmen zum Wohnzimmer, in ein senfgelbes Badetuch gehüllt, das ihre Brüste aber fast zur Gänze freigab. Evi kannte kaum Hemmungen, und hier sassen ja ihre Freundin, also ich, ihr Gynäkologe und ihr Lover. Also wozu sich verstecken? Dem Blick von Patrick folgend, interpretierte ich, dass Brüste wohl wirklich seine Religion waren. Ein anderes Mal hatte er mir erörtert, dass Kriegsgurgeln wie Putin und Selenskyi augenblicklich verhandeln würden, gelänge es, sie mit Hilfe von Brüsten zu besänftigen. Davon waren wir natürlich weit entfernt, aber ich musste schmunzeln beim Gedanken, dass sich die beiden Kriegsherren im Kreml treffen könnten, auf einem edlen Sofa sitzend, verhandelnd, und zwischen ihnen... eine nackte, hochbezahlte Russin mit nacktem Oberkörper. Verhandlungsgesprächen gäbe das augenblicklich eine komplett neue Qualität, allen Feministinnen dieser Welt zum Trotz und allen Journalisten zur Freude. Nun ja. So weit würde es nie kommen.

„Etwas trinken“?, flötete Evi. Schon stand sie in der Küche, zwischen Kartonschachteln, teilweise ausgepacktem Besteck und einer Dose mit Snacks. Sie hatte nur Bier im Kühlschrank, ein Sixpack, aber das war genau das Richtige für diese spontane Wohnungs-Einweihung. Als Evi ins Wohnzimmer zurückkehrte, mit einem hübsch geordneten Tablett, hatte sie ihre Brüste bedeckt. Offenbar war ihr zuvor, nach der Dusche, entgangen, was von ihr zu sehen gewesen war. Meine Evi. Komplett unschuldig. Komplett naiv.

Wir liessen es uns gut gehen, und ich stellte verlegen fest, wie Marcs Augen meinen Körper streiften, wieder und wieder Dabei zog er seine Evi eng an sich – der Mann hatte offenbar ein grosses Herz. Eine knappe Stunde später verabschiedeten wir uns – wir waren schon fast zu einem vierblättrigen Kleeblatt geworden. Marc und Patrick schienen sich echt zu mögen, und zwischen Marc und mir funkte es. Marc war Barkeeper und hatte sein Medizinstudium abgebrochen, weil er einfach nur leben wollte. Leben am Bartresen war eben etwas anderes als ein Leben zwischen Formaldehyd, Mikroskopen und Statistik, wie er es ausdrückte.

Zum Abschied drückte Marc mich an sich, vielleicht etwas zu lange, und liess dabei seine rechte Hand auf meinem Hintern ruhen, eine Geste der Vertrautheit, die ich ihm aus unerklärlichen Gründen aber nicht übelnahm. Zurück in meiner kleinen Bude bugsierte mich Patrick in mein Schlafzimmer, auf den Futon – im Nu waren wir beide nackt. „Dieser Marc gefällt Dir, hm?“, flüsterte er mir ins Ohr, und offensichtlich machte ihn diese Vorstellung an. „Jetzt gehörst Du aber erst mal mir, und zwar voll und ganz. Ich hob mein Becken an, damit Patrick mich besser lecken konnte, und das tat er denn ausgiebig. Seine Zunge war fast das Beste an ihm, beinahe besser noch als sein Schwanz. Er kannte meine Anatomie haargenau und wusste bis ins Detail, was er mit seiner Zungenspitze anstellen musste, um mich rasend, wirklich rasend zu machen. Die rasende Anita, sich am Bettzeug festkrallend, während ein wahrer Faun, ein Satyr, in sie stösst. Am allerbesten mochten wir beide Doggie Style, klar, so zeigte ich Patrick mein intimstes Plätzchen und konnte im Gegenzug ganz, ganz tief in mir drin sein heisses, pralles Gemächt spüren. „Kleine Nutte, Du...“, keuchte er. Dirty talk. Ich liebe dirty talk über alles. „Fick mich, Du Frauenarzt“, schrie ich und gab mich dem Doc in meiner ganzen Innigkeit hin. Ich vermutete, dass sich zwischen Evi und Marc in der Wohnung gegenüber wohl Ähnliches abspielte und stellte mir kurz vor, wie der schöne junge Typ meine geliebte Freundin knallte. Verdient hatte sie es ja nun wirklich – nach zwei schweren Enttäuschungen. Aber Marc schien zu Evi zu passen. Und jetzt waren wir Nachbarinnen. Das Leben konnte schön sein.

Nach einer gemeinsamen Dusche mit Patrick bereitete ich uns einen Schlaftrunk, wir kuschelten noch ein bisschen, wenig später versank ich in traumlosen Schlaf. Ich erwachte am nächsten Morgen allein – Patrick öffnete seine Praxis in aller Frühe, um 06:00 Uhr, um Frauen behandeln zu können, die auf Randzeiten angewiesen waren. Reinigungspersonal. Kassiererinnen. Akkordarbeiterinnen aus der Wäschezentrale. „Alles Frauen, ohne die unser System still stehen würde“, sagte Patrick jeweils ernst. „Sie haben ein Recht auf Vorzugsbehandlung, und zwar auch morgens, in aller Frühe“, fügte er respektvoll an. Auch dafür liebte ich meinen Patrick. Ich machte mich bereit für einen weiteren langweiligen Tag in der Bibliothek, dann kam mir in den Sinn, dass sich Marcs Bar ganz in der Nähe befand. Ich rollte die Storen hoch, startete die Laptops, ordnete ein paar Bücher und sah im Outlook allfällige Termine nach. Dann, gegen 10:00 Uhr, gönnte ich mir eine Pause.

Marc stand allein am Tresen. „Oh... Anita...“. Seine Augen leuchteten. Ich trug, hitzebedingt, nicht allzu viel am Leib. Ein Sommerkleid aus dünnem Stoff, auf einen BH hatte ich verzichtet – in der Überzeugung, dass ich mir das mit meinen festen C-Brüsten leisten konnte. „Holla“, sagte Patrick. „Holla, Du bist einfach so was von hübsch“. Errötete ich? Ich errötete und spürte, wie mein Herz bis zum Hals schlug. „Tequila ohne Eis“, sagte ich mutig, obwohl ich während meiner Arbeitspausen selbstverständlich auf Alkohol verzichtete. Aber die Worte perlten automatisch aus meinem Mund, ich wollte verwegen klingen. Marcs Augen weiteten sich entsprechend – aber er schenkte sich und mir einen Tequila ein und setzte sich zu mir an einen kleinen Bartisch. Marcs Bar war sehr gemütlich eingerichtet, mit Flaggen und Bildern von amerikanischen Staaten, einer salopp hingehängten Fender Telecaster, einer kleinen Sammlung von Boots, und, ganz im Hintergrund, einer silbern glänzenden Harley. Als Marc meinen überraschten Blick sah, wurde er ernst. „Ein Unfall-Motorrad“, sagte er. „Ich habe es eigens für meine Bar restaurieren lassen, fahre aber nie wieder. Das Leben ist dazu einfach zu schön. Ich will keinen Rockertod sterben wie weiland Steve Lee, der Sänger von „Gotthard“. Ich schwieg andächtig und liess Lees gewaltige Stimme durch meinen Kopf brausen. „Mountain Mama“.

Ich musste mich losreissen. Selten hatte ich mich derart wohl und sicher gefühlt wie in Marcs Nähe. Der Abend nahte, und ich würde ihn allein verbringen. Ich hatte Makrelenbrötchen eingekauft, eines meiner liebsten Abendessen, und machte es mir am Küchentisch gemütlich. Dann wanderte mein Blick hinüber zur Wohnung  meiner Freundin Eva. Die Fenster waren dunkel; Evas Küchen- und das Badezimmerfenster wiesen auf die Strasse. Ich würde künftig immer wissen, ob Eva die Zähne putzte oder sich ein Spiegelei brutzelte. Nichts Aufregendes, klar – aber das Salz in der Suppe würde Marc sein, dieser Womanizer, der Barkeeper mit der verunglückten Harley. Wenig später fläzte ich mich vor den TV und zog mir die neueste Staffel von „Virgin River“ rein – eine der besten Serien, die jemals gedreht worden sind. Dann ging ich zurück in die Küche. Gegenüber war Leben. Ich sah, wie Evi zwei Gläser mit Wein vollschenkte. Marc war bestimmt bei ihr. Dann ging im Badezimmer das Licht an. Meine Fantasie drehte Purzelbäume. Evi stellte sich ans Fenster, und da tauchte hinter ihr Marc auf. Er schmiegte sich an sie, und das Paar liess keinen Zweifel offen, was sie zu tun beabsichtigten. Marc zog Evis Nachthemd nach unten und legte ihre grossen Brüste frei. Ich war gelähmt. Durfte ich... durfte ich wirklich Zeugin sein? Zeugin des Liebesspiels zwischen meiner besten Freundin und deren neuem Lover? Andererseits... hätten sich die beiden verbergen wollen, würden sie sich nicht am Badezimmerfenster zeigen. Wollten sie eventuell sogar... war es gewünscht... dass Anita, die Freundin, zuschaute? Der Sex der beiden war roh, intensiv, aber ein Stummfilm. Nur an Evis geöffnetem Mund konnte ich erahnen, was in ihr abging. Evi ist eine sehr leidenschaftliche Frau, und ich sah mich augenblicklich zurückversetzt auf die Schaukel im Garten ihrer Eltern, wo wir beide einander an die Wäsche und dann intensiv zur Sache gegangen waren. Evis Mumu, so erinnerte mich, war reinste Lust, ein gepflegtes, hübsches, für die Liebe gemachtes Fötzchen. Und dieses gepflegte, hübsche, für die Liebe gemachte Fötzchen gehörte nun ganz und gar Marc. Beinahe wäre ich eifersüchtig geworden – aber nur beinahe. Dann tat ich etwas Vermessenes. Ich holte mein neues Smartphone, hielt es an die Scheibe meines Küchenfensters und zoomte. Ich wollte vom Akt möglichst viel mitbekommen. Es funktionierte. Ich hatte Evi und Marc auf meinem Screen. Nun sah ich auch sein Gesicht, seine geweiteten Augen, er besorgte es meiner Evi so richtig, richtig, richtig. Lustvoll knetete er die Brüste meiner Freundin, und in ein paar glücklichen Sekunden waren auch Evis Nippel zu sehen, gemäss Patrick das Elysium aller Religionen und spirituellen Gedanken, die es je gab. Brüste als Religion. Somit fühlte ich mich erst recht befugt, einfach weiter zu filmen. So lange, bis Marc und Evi voneinander abliessen, sich in den Hintergrund des Badezimmers begaben und das Licht löschten. Ich mochte mir nicht vorstellen, wie es im Schlafzimmer weiterging. Ich duschte kurz, schlüpfte in meinen Schlafanzug, kuschelte mich in mein Bett, schaute mir das Filmchen an, das ich soeben gedreht hatte, und schenkte mir einen kleinen Tod, indem ich an mir rieb und mit einem Finger in mich eindrang.

Die Monate vergingen, Patrick ging bei mir ein und aus, als würde er ebenfalls bei mir wohnen, und es störte mich nicht. Mir war Freiraum wichtig, ich wollte wirklich allein leben, in meinen Möbeln, mit meiner Musik, meinem Rhythmus. Aber mein Herz tat jedes Mal einen Sprung, wenn es am früheren oder späteren Abend klingelte und Patrick sich bei mir meldete. Ich glaube, dass ich eine gute Liebhaberin bin. Ich liess ihn von seinem Tag in der Praxis erzählen, lachte mit, wenn er Anekdoten mit seinen Klientinnen zum Besten gab, und noch während er erzählte, knöpfte ich sein Hemd auf, spielte mit seinem Brusthaar, küsste ihn in der Halsbeuge und liess es zu, dass er mich zwischen meinen Schenkeln leckte, wieder und wieder und wieder. Das Licht löschten wir nie, wirklich nie, denn wir wollten einander sehen. Und wir machten es wirklich überall – vorzugsweise in der Küche, auf dem Tresen, so wie am allerersten Abend. „Ich liebe es, wie Deine Arschbacken auf den Schiefer klatschen“, sagte Patrick. „Und ich liebe es, wie Du meine Tittchen knetest“, sagte ich. „Ich liebe Deinen ganz speziellen Umgang mit Religion. Wollen wir meine Brüste nach Aposteln benennen? Markus und Andreas? Oder Noah und...“. Aber schon verschloss Patrick meinen Mund mit einem Kuss und beförderte mich ein weiteres Mal ins Nirwana. Ein einziges Mal nahm ich an der Hauswand gegenüber, hinter Evis Küchenfenster, ein kleines blaues Licht wahr. Aber ich verdrängte es. Eines Abends zeigte ich Patrick mein kleines Sexfilmchen, das ich heimlich gedreht hatte. Er wurde so geil, dass er mich mit einem veritablen Traumfick, wie ich ihn noch nie erlebt hatte, verwöhnte. Seine Aufmerksamkeit galt ganz offensichtlich Evis schweren Titten. „Toleranz auch anderen Religionen gegenüber“, nannte es Patrick.

„Schlaumeier, Du“, schmunzelte ich. „Du propagierst somit freien Blick auf sämtliche Hupen dieser Welt“. Ich beugte mich über Patricks Gemächt und blies ihn liebevoll und innig, während er in Wonne meine Pflaume massierte. Mit Gynäkologenhänden, den liebevollsten Händen dieser Welt. Ich liess ihn gewähren. Wir kamen gleichzeitig.

Dann war da die Sache mit youporn. Patrick schaute da manchmal rein. „Aus beruflichen Gründen“, wie er sich vor sich selbst rechtfertigte. Auch Evi, Marc und ich schauen ab und zu rein, einfach mal so. Aus rein medialem Interesse. Dann verfielen wir alle vier in Schappatmung – Evi und Marc in Evis Wohnung, Patrick und ich in meiner Wohnung.

Wir hatten uns gegenseitig beim Verkehr gefilmt... und die Clips ohne das gegenseitige Wissen einer grossen, sehr grossen Öffentlichkeit zur Verfügung gestellt.

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