Das schwedische Möbelhaus in meinem Rückspiegel wird immer kleiner und vergnügt vor mich hin summend fädle ich mich in den fließenden Verkehr auf der Autobahn ein. Mein „Beutezug“ hat sich gelohnt und ich überlege, ob ich die neuen Bad- und Küchenutensilien, die ich so eben für unsere Ferienwohnung gekauft habe, nicht gleich dorthin bringen sollte, um meinen Mann, der am Samstag von einem Ärztekongress zurückkommen würde, am Sonntag mit einem Ausflug dorthin zu überraschen. Da meine Freundin am Vormittag, aufgrund kranker Kinder, unseren Kinoabend heute telefonisch abgesagt hatte, steht einem kleinen Abstecher also nichts im Wege und so fahre ich knappe neunzig Minuten später von der Autobahn. Die Sonne geht gerade unter, als ich erst kurzentschlossen auf den öffentlichen Parkplatz des Ostseebades fahre, um noch auf die Seebrücke zu gehen und einige Minuten das zu genießen, wofür Touristen aus ganz Deutschland hierher reisen: einen Sonnenuntergang am Meer. Die „MS Seeblick“ kehrt gerade von ihrer letzten Rundfahrt in den Hafen zurück und einige Kinder an Deck winken mir fröhlich zu. Ich winke zurück und atme tief die salzige Luft ein. Mit unserer Ferienwohnung hatten mein Mann Martin und ich uns vor ein paar Monaten einen großen Traum erfüllt. Jetzt richteten wir uns so nach und nach ein, um während der Sommermonate jedes freie Wochenende hier zu verbringen.
Einige Minuten später parke ich meinen Wagen am Seitenstreifen vor dem Mehrfamilienhaus, in dem sich unsere Wohnung mit Blick auf das Meer befindet. Als ich aussteige und in den zweiten Stock hinauf sehe, bleibe ich abrupt stehen. Warum brennt dort Licht? Und dann in beiden Zimmern? Selbst wenn wir bei unserem letzten Besuch vergessen haben sollten, das Licht im Bad auszuschalten, das im Wohnzimmer hatten wir auf keinen Fall vergessen, denn Martin achtet peinlich genau darauf, dass der Stecker des Deckenfluters auf keinen Fall in der Steckdose bleibt, aus Angst, der Trafo könnte überhitzen und einen Zimmerbrand verursachen
Unentschlossen bleibe ich vor dem Gebäude stehen. Soll ich allein hineingehen? Und wenn jemand eingebrochen ist und gerade sein Unwesen in der Wohnung treibt? Aber etwas anderes, als nachzusehen bleibt mir kaum übrig. Meinen Mann kann ich nicht erreichen, weil er das Handy auf dem Kongress nicht eingeschaltet haben würde und sonst kenne ich hier niemanden.
Zögernd und leise gehe ich durch das verlassene Treppenhaus. Zwar werden viele Wohnungen vermietet, nur wenige von ihnen jedoch bereits in der Vorsaison. Mit klopfendem Herzen bleibe ich vor unserer Wohnungstür stehen und lausche. Eine Stimme, die ich nicht kenne, sagt aufgeregt etwas. Allerdings kann ich nicht verstehen, was. Den Schlüssel in der Hand stehe ich da, unfähig, mich zu bewegen. Ich überlege einen Moment und gehe dann wieder hinunter in mein Auto. Es nützt nichts, ich muss die Polizei rufen, bevor die Typen aus der Wohnung kommen und verschwinden!
Aufgeregt wähle ich den Notruf und schildere, was ich gesehen und gehört habe. Die Stimme des Mannes in der Zentrale teilt mir beruhigend mit, dass der Streifenwagen in Kürze da sein wird.
Als ein älterer Beamte und seine junge Kollegin aussteigen, muss ich noch einmal kurz erzählen, worum es geht. Dann machen wir uns gemeinsam auf den Weg nach oben. Ich gebe den Schlüssel der Polizistin. Die beiden scheinen ein eingespieltes Team zu sein. Während sie aufschließt, stürzt er mit erhobener Waffe in die Wohnung und schreit, wie ich es aus den Krimis im Fernsehen kenne: „Hände hoch, Polizei!“
Einen winzigen Augenblick später macht er mir ein Zeichen näher zu kommen. Der Blick um die Ecke lässt mich erstarren.
„Das sind wohl kein Einbrecher…“, die Stimme des Polizisten höre ich nur von Fern. Viel zu schockiert bin ich von der Szene, die ich auf dem Sofa erblicke. Dort hatte der laute Schrei des Beamten offenbar das Liebesspiel meines Mannes mit einem jungen, gutaussehenden Typen unterbrochen.
„Kennen sie die Männer?“, will der Polizist wissen und als ich mich aus meiner Erstarrung löse und fassungslos mit hochrotem Kopf sage:
„Ja, mit dem Älteren der beiden bin ich verheiratet“, sieht mich die junge Polizistin mitfühlend an.
„Dann brauchen sie uns wohl nicht mehr“, sagt sie und ihr Kollege murmelt: „Ja, dann nichts für ungut…“
Ich bedanke mich wie in Trance bei der Polizei und entschuldige mich für die Unannehmlichkeiten. Dann betrete ich zögernd wieder die Wohnung. Die beiden Männer sind dabei, sich anzuziehen.
„Schatz…es tut mir leid“, murmelt mein Mann zerknirscht.
„Ein Ärztekongress, nicht?“, frage ich zynisch, „ Die hatte ich mir bisher immer anders vorgestellt! Und das Thema –lass mich raten: Anatomie???“
„Bitte Liebes, es ist auch so schon peinlich genug!“ Er versucht mich vorsichtig am Arm zu berühren, doch entsetzt weiche ich einen Schritt zurück.
Kopfschüttelnd gehe ich zum Fenster und sehe in die Dunkelheit hinaus. Sollte dieser Traum einer Ferienwohnung zum Alptraum werden?
Ich beschließe, dies nicht zuzulassen, gehe auf den erstaunten Fremden zu und reiche ihm die Hand:
„Katja Svensson“. Das >Angenehm wäre gelogen< kann ich mit etwas Mühe hinunterschlucken.
„Johannes Becker“, sagt er und ich bin fasziniert von dem warmen, weichen Klang seiner Stimme.
Ich gehe zur Vitrine und nehme die Whiskyflasche heraus. „Möchtet ihr auch einen –auf den Schrecken?“
Die beiden Männer nicken und so fülle ich drei Gläser. Auf das Anstoßen verzichten wir. Nach und nach wird mir bewusst, dass mein Mann mich gerade mit einem MANN betrogen hat.
„Wie lange geht das schon?“, will ich wissen und füge beruhigend hinzu, „ich mache euch keine Szene, versprochen. Aber ich möchte die Wahrheit hören!“
„Ich habe Martin wirklich auf dem Kongress in Kiel kennen gelernt. Wir sind das erste Mal zusammen…“, Johannes sieht mir bei diesen Worten in die Augen und intuitiv spüre ich, dass er die Wahrheit sagt.
„Geschmack hast du ja“, sage ich lächelnd zu meinem Mann und merke, dass er sich langsam entspannt. „Hast du vorher schon Affären mit Männern gehabt?“
„Nein. Und ich liebe dich trotzdem über alles!“
Hätte mir vorher jemand eine solche Szene geschildert, hätte ich geglaubt, dass ich an der Wahrheit dieser Worte zweifeln würde. Doch zu meinem eigenen Erstaunen weiß ich, dass er nicht lügt.
„Ich weiß“, sage ich. Geht es hier bei euch beiden nur um Sex oder um Liebe?“, frage ich ganz direkt.
„Um Sex“, sagen beide gleichzeitig.
„Aha. Dann wäre es vernünftig, wenn ich euch jetzt allein ließe, oder?“ Ich stehe auf.
„Auf keinen Fall! Wir wissen beide, dass du keinen Alkohol verträgst, ich lasse dich unter keinen Umständen zurückfahren!“ Mein Mann drückt mich in den Sessel zurück.
„Und wie stellst du dir das vor? Dass wir zu dritt hier übernachten oder wie?“ Seltsam, denke ich in dm Moment, in dem ich die Frage ausspreche, so sehr schreckt mich der Gedanke auch wieder nicht ab.
Mein Blick fällt auf ein benutztes Kondom, das auf dem Boden neben dem Sofa liegt. Mir steigt die Röte ins Gesicht, was die beiden Männer bemerken. Sie schauen in dieselbe Richtung und sofort steht Martin auf und entsorgt es wortlos.
Scheinbar waren sie nicht mehr ganz am Anfang ihres Liebesspiels, als wir sie gestört haben, denke ich und gieße uns Whisky nach. So sehr ich versuche, mich dagegen zu wehren, irgendwie kann ich nicht leugnen, dass mich der Gedanke an die Zärtlichkeiten der beiden Männer irgendwie auch ein wenig erregt.
„War es das erste Mal für dich mit einem Mann?“, frage ich an Martin gewandt und er nickt nur. „Du hast mir nie davon erzählt, dass dich Männer interessieren.“
Hilflos sieht er mich an. „Ich weiß, das klingt verrückt, aber ich habe mich nie nach einem Mann gesehnt, das musst du mir glauben. Johannes und ich saßen nebeneinander auf dem Kongress und wir waren uns sofort sympathisch. Gestern Abend sind wir etwas trinken gegangen und dann…“, zu meiner Enttäuschung spricht er nicht weiter.
„Wir haben gemerkt, dass wir uns zueinander hingezogen fühlen, aber Martin konnte sich in dem Hotel, in dem auch alle unsere Kollegen untergebracht waren, einfach nicht entspannen. Da hat er vorgeschlagen, heute hierher zu fahren…“
„Oh Mist und dann tauche ich hier mit der Polizei auf…“, sage ich zerknirscht und sehe, dass die beiden schon darüber lächeln können.
„Für die war das mal ein bisschen Abwechslung“, sagt Johannes munter und auch mein Mann scherzt schon wieder: „Wir hätten ja fragen können, ob wir die Handschellen ausleihen dürfen, nicht Kati, das magst du doch so gern…?“
Diese Anspielung geht auf ein Erlebnis zurück, das wir vor zwei Monaten hatten. Martin hatte die Idee, mich mit Seidenschals ans Bett zu fesseln. Wider Erwarten hat es uns beiden ziemlichen Spaß gemacht; ihm, weil er die Macht hatte und mir, weil ich gespürt habe, wie sehr ich ihm vertraue.
„Oh“, sage ich und meine Stimme klingt etwas rau, „und dann gleich mit zwei Männern…“
„Sie ist richtig abgegangen“, sagt Martin zu Johannes und dieser beugt sich gespannt nach vorn, so als sei er neugierig, mehr zu erfahren. Mein Mann tut ihm den Gefallen gern. „Ich habe sie mit Tüchern ans Bett gefesselt. Wie ein wildes Tier hat sie sich am Anfang gewehrt, das ist ein irres Gefühl…irgendwie konnte ich kaum glauben, dass das meine Frau ist!“
Vermutlich kannst du auch kaum glauben, dass deine Frau hier sitzt und der Gedanke, dass ihr Mann es mit einem Typen getrieben hat, sie feucht zwischen den Beinen werden lässt, denke ich und gieße mir einen weiteren Whisky ein.
„Schatz, bist du sicher, dass du so viel Alkohol verträgst?“
„Du redest hier gerade über die intimsten Details unserer Ehe, das ist mir peinlich, wenn ich nüchtern bin“, lasse ich ihn wissen.
„Okay aber drei Whisky sind genug“, er stellt die Flasche in die Vitrine zurück.
„Meine Frau wollte mal mit verbundenen Augen ans Bett gefesselt werden –in Handschellen“, nimmt Johannes das Gespräch wieder auf.
„Auch nicht schlecht. Mit verbundenen Augen ist es sicher noch ein bisschen heftiger, was?“
„Ich sehe meinem Mann lieber beim Sex in die Augen“, mische ich mich ein, es ist so schön, wenn sich seine Erregung darin spiegelt.“
„Deine Frau gefällt mir“, sagt Johannes an Martin gewandt und ich habe nicht zum ersten Mal das Gefühl, dass sie über mich reden, als sei ich nicht da.
„Ich bin froh, dass du so gelassen reagierst, Katja. Du bist eine tolle Frau!“ Mein Mann umarmt mich und gibt mir einen Kuss auf die Wange. Auch Johannes setzt sich plötzlich zu uns auf das Sofa und legt seinen Arm um mich.
„Huch“, frage ich erstaunt, „was wird denn das jetzt, doch eine Nacht zu dritt?“
„Würde dir das gefallen –von zwei Männern gleichzeitig verwöhnt zu werden?“, will Martin wissen und aus dem Augenwinkel sehe ich Johannes bei diesem Gedanken lächeln.
„Wenn ihr versprecht, lieb zu mir zu sein, könnte ich mich an den Gedanken gewöhnen…aber bist du nicht zu eifersüchtig, um mich mit einem anderen Mann zu teilen?“
„Nein. Weißt du Schatz, ich bin stolz darauf, dass du so souverän damit umgehst, mich hier in Flagranti erwischt zu haben, da ist es einfach Ehrensache, nicht eifersüchtig zu sein!“ Martin beginnt mich zärtlich zu küssen und ich schließe die Augen und beschließe, zu genießen, was kommt.
„Gehen wir ins Schlafzimmer?“, fragt mein Mann, als es auf dem Sofa ungemütlich zu werden beginnt.
„Ich muss erst kurz ins Bad“, sage ich und verschwinde schnell. In der Hoffnung, am Morgen Unterwäsche ausgesucht zu haben, die mich attraktiv erscheinen lässt, ziehe ich meinen Pullover und die Jeans aus und sehe einen Moment später mein Spiegelbild an. Die Tigerunterwäsche passt zu meinem Verlangen auf diese beiden Männer nebenan, das ich nie vorher verspürt habe.
„Wow“, sagt Johannes, als ich das Schlafzimmer betrete und mein Mann pfeift anerkennend.
„Leg dich zu uns, schöne Frau…“, die Erregung in Martins Stimme ist nicht zu überhören.
Ich strecke mich auf dem Bett aus und genieße, dass beide Männer beginnen, mich überall zu küssen. Das kann ich schon bei Martin allein immer kaum aushalten vor Verlangen, so dass ich jetzt richtig Mühe habe, nicht hemmungslos und laut zu stöhnen.
„Da haben wir aber eine kleine Genießerin…“, sagt Johannes zu Martin. „Was sollten wir mit ihr tun?“
„Ich denke, wir sollten es ihr so richtig besorgen, aber stell dir das nicht zu einfach vor, Kati kann unersättlich sein…“
„Sie wird auf ihre Kosten kommen, ganz sicher“, verspricht Johannes an meinen Mann gewandt und beide lachen.
Noch immer reden sie über mich und nicht mit mir und die Art und Weise wie sie das tun, macht mich verflixt an.
Martin zieht mir nun auch die Unterwäsche aus und die vier Hände, die ich kurz darauf auf meinem nun völlig nackten Körper spüre, greifen gierig in all meine erogenen Zonen gleichzeitig, was mir fast die Luft nimmt.
„Ob sie zum Höhepunkt kommt, nur durch unsere Hände?“, überlegt mein Mann und Johannes nickt.
„Ganz sicher. Sieh mal, wenn ich hier ihre süße kleine Spalte massiere und...“, er spricht nicht weiter, sondern sieht nur triumphierend zu Martin, als ich das erste Mal zusammenzucke und mir auf die Lippe beiße, um nicht zu schreien.
Einen kurzen Moment später haben sie ihr Ziel erreicht und ich winde mich voller Ekstase auf dem Bett.
„Und jetzt hätte ich Lust, sie so richtig durchzuficken“, mein Mann grinst Johannes an und dieser leckt sich die Lippen.
„Einer von vorn einer von hinten?“, fragt er und Martin nickt.
„Das wird herrlich eng für sie...na Kati Schatz, welchen willst du in deine Pussy und welcher soll es dir von hinten machen, hm? Such dir einen aus...“
Ich lasse mir einen Moment Zeit, um meine Entscheidung zu treffen und lege mich dann auf meinen Mann. Er lächelt und schiebt mir sanft sein Glied zwischen die Schenkel.
„Mhmmmmm, sie ist sowas von feucht...“, sagt er leise zu Johannes und fügt dann hinzu: „aber ihre süße kleine Rosette musst du schon ein wenig mit Vaseline eincremen.“
Johannes läßt sich das nicht zweimal sagen und läßt mich dabei schon seinen Finger als kleinen Vorgeschmack spüren.
„Sie ist wirklich unersättlich! Na los, stopf ihr das andere Loch mit deinem Schwanz...“, Martins Stimme versagt und Johannes legt sich auf meinen Rücken und nimmt mich behutsam von hinten. Als ich einen Augenblick später schreiend auf meinem Mann zusammensacke, kommen auch die beiden Männer laut stöhnend einer nach dem anderen zum Höhepunkt.
Das Wort „Ärztekongress“ hat seit diesem Erlebnis seinen besonderen Platz in unserem Wortschatz...
Mein Mann, sein Lover und ich
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