Melanie und Wolfgang

Wolfgang machte ein überraschtes Gesicht und schaute seine Frau fragend an. Er hätte jetzt nicht „Nein“ gesagt.
Mel bekam kalte Füße. Sie hätte zwar nur zu gerne mit Martin …, aber ihren Mann dieser taffen Blondine überlassen?
„Ohne unsere Partner zu tauschen!“, ergänzte Olivia zugestehend. Sie konnte sich bildlich vorstellen, was in Melanie gerade so vor sich ging.
„Wär‘ doch geil!“, meinte Wolfgang und versuchte seiner Frau diesen neuen Kick schmackhaft zu machen.
„Gut!“, meinte diese nach einem Augenblick des Überlegens.
Zu viert steuerten sie das Appartement der Anderssons an. Angekommen, schloss Liv sofort die Tür zum Zimmer der Kinder. Dort eine Spur zu hinterlassen, musste ja wirklich nicht sein.
Beiden Paaren war ihre Unsicherheit deutlich anzumerken. Martin entkorkte eine Rotweinflasche und man stieß an.
„Ich muss erst mal …!“, entschuldigte sich Wolfgang und suchte das Bad auf. „Nimm mich mit!“ Seine Frau folgte ihm.
Olivia und Martin rätselten, ob ihre neuen Bekannten nach der Beratung, welche ganz sicher stattfand, das Weite suchen würden. Aber weit gefehlt. Beide kamen bereits nackt aus dem Badezimmer zurück. „Wir kennen uns ja schon ohne!“, stellte Wolfgang fest und reichte seiner Frau ihr Weinglas.
Melanie ging auf Martin und Olivia zu, die dicht beieinanderstanden. Sie schaute abwechselnd in die Augen der beiden, bevor sie fragte: „Mit Partnertausch?“
Jetzt waren es die Anderssons, die sich ansahen. Liv wusste genau, dass Martin durchaus gerne mal mit Mel… und sie selbst hatte gegenüber ihrem Mann auch schon geäußert, dass Melanies Mann durchaus ihre Kragenweite wäre. „Einmal, warum nicht?“, waren ihre Worte.
„Gerne!“, antworteten beide auf die Frage ihrer neuen Bekannten beinahe synchron. „Und ihr seid euch sicher …?“ hakte Olivia vorsichtshalber nach.
Mel nickte und auch Wolfgang signalisierte Zustimmung. Alle vier stießen mit den Weingläsern an und nippten von dem Getränk.
„Ist Küssen erlaubt?“, wollte Olivia noch fragen, was sich jedoch erübrigte. Denn Melanie hatte scheinbar nur darauf gewartet, mit Martin in den Clinch zu gehen, wie man so schön sagt und hing bereits an seinen Lippen.