Melanie und Wolfgang

Obwohl Wolfgang diese Patricia nicht kannte, bewunderte er sie. „Deine Firma muss ganz schön groß sein?“, stellte Wolfgang fest.
„Pat meint, und da gebe ich ihr durchaus recht, dass wir nun in der Lage sind, jedes auch noch so große Projekt stemmen zu können.“
„Und die andere Geschäftsführerin, von der Olivia gesprochen hatte, leitet die österreichische Abteilung?“ Wolfgang ahnte langsam, in welcher Position der Mann ihm gegenüber war. Und mit dessen Frau er vorhin gevögelt hatte.
Martin bestätigte Wolfgangs Annahme.
„Und Olivia ist Pilotin?“
Der Firmeninhaber nahm einen Schluck Sangria und schwärmte: „Ja, die absolut Beste! Ihr Chef sagt: Wenn es jemand hinbekommt, dann Frau Andersson! Sie hat mit einer Wahnsinnsleistung, wie mir andere Piloten mehrfach bestätigten, allein im Cockpit einem Kollegen das Leben gerettet!
„Es ist alles nichts gegenüber der Leistung des Herrn Sullenberger!“, warf Olivia, die mit einem Ohr zugehört hatte, ein. „Eine A320 mitten in New York auf dem Hudson zu landen, ganz ohne Triebwerke, verdient allergrößten Respekt! Die Farce war die Untersuchung danach... siebzehn Versuche der Crew im Simulator, bevor sie die Landung auf einem Flughafen hingebracht hatten! Du hast nur diesen einen Versuch! Und das mit zig Menschen hinter dir, die dir vertrauen!“ Olivia steigerte sich jedes Mal in dieses Szenario hinein, in dem sie von dem schier unmöglichen Manöver dieses amerikanischen Piloten sprach.

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An einem der folgenden Tage beobachtete Martin, wie Leon mit einem deutlich größeren Jungen in Streit geriet. Dieser hatte Clara geschubst und gemeint, sie solle platzmachen. Mit: „Lass meine Schwester in Ruhe“ stellte sich Leon dazwischen und schubste seinerseits den Angreifer.
„Lass gut sein, Leon!“ Clara versuchte, ihren Bruder aus der Situation herauszuziehen und dem Streit aus dem Weg zu gehen. Da aber hatte der andere Junge Leon bereits am Arm zu fassen bekommen und gab ihm in einer Drehbewegung einen gewaltigen Rempler. Leon fiel hin.
Martin eilte hinüber. Jedoch war ein anderer Mann bereits dabei, den Größeren der beiden Streithähne an der Schulter zu fassen. „Was ist los?“, fragte der Erwachsene.