Melinae und Larus

Eine kleine Geschichte aus dem antiken Korinth

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Melinae und Larus

Melinae und Larus

Oscar Emilton

Prolog

Iostrates war schon seit seiner Kindheit ein gewitzter Händler. Er entwickelte früh ein Gespür davon, was sich Menschen wünschen und was sie bereit waren dafür zu geben. Mit den Jahren profitierte er von seiner wachsenden Menschkenntnis. Sein Charme sowie die Auffassung, dass nur mit einem Kunden weitere Geschäfte zu treiben wären, der sich nicht übervorteilt fühlte, trugen ihm den Ruf ein, ein angenehmer und fairer Verkäufer zu sein. Und dieser Ruf war nicht allzu verbreitet, denn das antike Korinth war nicht gerade berühmt für die Fairness seine Geschäftsleute. Da kam es schon einmal vor, dass ein Teil der Hirsesäcke zu Ungunsten des Käufers falsch abgewogen, oder dass das feine Tuch nicht wie angegeben aus Phönizien mit seinen bekannt hochwertigen Webereien stammte, sondern nur aus Kalatrien. Auch war die Glasur von Porzellangeschirr zum Teil nicht von der Qualität, wie sie angepriesen wurde. Die Käufer wechselten zu anderen Händler, die zahlreich in den breiten Straßen Korinths vertreten waren. Der griechische Stadtstaat war durch das militärische Bündnis mit Athen, Sparta und Olympia seit Jahrzehnten von Kriegen verschont geblieben. Die Infrastruktur entwickelte sich rasant. Straßen, Plätze und Tempel formten sich zu einem Bild, für das Korinth bald als der „steinerne Garten“ berühmt wurde. Die hygienischen Bedingungen waren selbst für griechische Verhältnisse diese Epoche vorbildhaft.

Und so gediehen die Stadt und seine Bevölkerung. Auch Iostrates Wunsch nach einer Familie wurde erfüllt, er nahm die äußerst hübsche Tochter des Befehlshabers der Stadtgarde zur Frau. Sie gebar ihm einen stattlichen Sohn und über eine Tochter, die der Schönheit ihrer Mutter noch übertraf.

Mit dem Verkauf von Ölen häufte er ein Vermögen an und wurde zu einem angesehensten Bürger der Stadt. Die Nachfrage nach Oliven- und Kräuterölen, sowie Lampenölen und Fetten zum Schmieren der Achsen von Fuhrwagen und Eselskarren war immens. Iostrates war froh, dass auch die Quellen in den entfernten Kolonien für ausreichenden Nachschub sorgten.

Während in anderen Stadtstaaten der griechischen Inselwelt die Sklaverei längst abgeschafft war, bestand die Leibeigenschaft in Korinth fort. Es war unter Strafe verboten, Sklaven die Freiheit zu schenken. Iostrates versuchte dagegen vorzugehen, doch waren solche grundsätzlichen Entscheidungen von der Zustimmung nicht nur des Senats, sondern auch des Oberhaupts der Tempelpriester abhängig. Und da die Hüter der göttlichen Standesordnung selbst die Konzessionen für den Sklavenhandel ausgaben, gegen üppige Bezahlung versteht sich, waren Iostrates´ Bemühungen stets erfolglos geblieben. Und wenn er auch mit den gesellschaftlichen Normen nicht gänzlich brach, lebten seine Sklaven quasi wie Bedienstete in seinem Haus. Iostrates behandelte seine Leibeigenen sehr gut. Er gönnte Ihnen großzügige Unterkünfte und sogar ein kleines Einkommen. Diese Tatsache hatte er jedoch stets gebeten geheim zu halten, weil ihm ansonsten ernsthafte Schwierigkeiten drohten.

Denn mit seinem Reichtum stieg auch sein Einfluss. Mittlerweile in den Areopag, den Adelsrat, eingezogen beschäftigte er sich zunehmend mit der Politik und gab mehr und mehr Verantwortung an seinen Sohn Calidian ab.

Dieser war ebenso wie sein Vater ein gewiefter Händler. Nützlich waren ihm seine Schlagfertigkeit und sein vom Vater geerbter Charme, dem viele Geschäftspartner, gleich, ob Frau oder Mann, nur schwer widerstehen konnten. Dieses einnehmende Wesen teilte er sich mit seiner überaus schönen Schwester Melinae.

Iostrates Tochter war, und das war für den attischen Geldadel nicht unüblich, im Gegensatz zu ihrem Bruder nicht geschäftlich tätig. Die Zukunft sah für sie ein angenehmes Leben als Gattin eines gut situierten Mitglieds des gehobenen Standes vor. So widmete sie ihre Zeit den Göttern und den schönen Künsten wie Gesang oder dem Tanz.

Mit Ihrem Dienstmädchen Aglina verband sie mehr als nur als ihr jugendliches Alter von Anfang zwanzig. Sie betrachtete sie eher als eine Freundin oder Schwester denn eine Sklavin, was sie eigentlich von Ihrem Stand her war.

Aglina war fünfzehn Jahren alt, als sie in Iostrates Haus kam. Iostrates hatte die Sklavin dem kretischen Konsul abgekauft, um seiner Tochter eine gleichaltrige Spielkameradin zu verschaffen. Und auch wenn die Kluft zwischen Ihren Ständen nicht überwunden wurde, so entwickelte sich doch ein starkes Band zwischen Melinae und Aglina. Melinae nannte sie nur kurz Lina. Sie war die einzige der Dienerschaft, für die sie einen Spitzname verwandte.

Schnell war Aglina in den Rang der Unterhalterin aufgestiegen und von niederen und mühseligen Arbeiten wie beispielsweise dem Bodenwischen oder dem Anfertigen von Speisen befreit. Ihr oblag es, ihre Herrin zu unterhalten, die Zeit zu vertreiben, mit ihr Spazieren zu gehen, ihre Einkäufe beim Gang über dem Basar zu tragen. Und auch das Einkleiden und Entkleiden lag in ihrer Verantwortung.

Die freundschaftliche Verbindung zu ihrer Herrin fand auch daran Ausdruck, dass sie nach ein paar Monaten ihre bevorzugte Wäscherin war. Irgendwann einmal wurde aus der Körperhygiene ein spontaner Akt voller Zärtlichkeit. Aglina führte den Seidenschal, mit dem sie Melinae wusch, so geschickt über deren Haut, dass sie dem Liebreiz der Berührungen nicht widerstehen konnte. Es blieb nicht das letzte Bad, aus dem ein sehr erotisches Spiel wurde.

Die körperliche Neugier geweckt, hatten beide gemeinsam von den erfahreneren weiblichen Bediensteten nach und nach ihre Körper kennen und lieben gelernt. Sie erfuhren, dass mit der „Frucht“ ihre Körperöffnung zwischen Ihren Beinen gemeint war und ihr Poloch auf den Namen „Zeus Pforte“ lautete, weil Zeus unter anderem als Verführer in Gestalt eines Stieres seine Gespielinnen von hinten zu nehmen pflegte. Der „Stolz“ ihrer Frucht beschrieb die kleine Perle, die sich bei Erregung selbstbewusst erhob und die zu reizen so unaussprechlichen Genuss bescherte. Als überaus wissbegierige Schülerinnen wurden sie in die Liebeskunst eingeführt, lernten mit der Zeit Männer als auch Frauen zu verführen, ihnen Spaß zu bereiten und ihre eigene Lust zu genießen geradezu zu zelebrieren.

So vergnügten sich oft miteinander sowie mit weiteren Dienerinnen des Hauses und vernaschten den einen oder anderen hübschen Sklaven aus Iostrates Handelsgeschäft.

Die leiblichen Genüsse waren im alten Korinth kaum Tabus unterworfen. Das Verbot der bezahlten Liebe war zwar gesetzlich unter Strafe gestellt, jedoch wurde es dadurch umgangen, dass diese Dienste nicht direkt entlohnt wurden. In den zuweilen sehr mondän ausgestatteten Häusern, in denen Männer und Frauen jeglichen Alters und jeglicher Statur ihre Fertigkeiten anboten, befanden sich kupferne Klangschalen vor jedem Raum. Hier hinein ließen die Gäste Münzen fallen. Quasi so auch als ankündigenden Zeichen des Begehrs genutzt, gab die Anzahl der Klänge vor allem Auskunft über den Kredit, den der Gast erworben hat. Offiziell galten die Gaben der Liebesgöttin Aphrodite. Geleert wurden diese Opferschalen ausschließlich von Beauftragten der Priesterschaft, die die Einnahmen an die Liebesdiener weitergaben, abzüglich einer gewissen „Bearbeitungsgebühr“. So wurde sichergestellt, dass die moralische Instanz der korinthischen Gesellschaft ihren Anteil erhielt und damit dem lukrativen Geschäft nicht ihre Zustimmung versagte.

In diesen Häusern waren die Dienstleister, ob Sklaven, ob freie Bürger, vor jeglichem Zwang geschützt. Für die Leibeigenen in den herrschaftlichen Diensten sah es nicht immer so aus. Denn der Ungehorsam eines Sklaven war auch hier ein Frevel, der streng und ganz nach Belieben der Herren geahndet wurde.

In Iostrates Haus hatten die Sklaven nichts zu befürchten, da sie stets gut behandelt wurden. Gerade Melinae verachtete die Gewalt und liebte die spielerische Verführung umso mehr. Einmal hatten sich Aglina und sie einen Spaß gemacht, und vier kräftig gebaute Sklaven aus den väterlichen Geschäft kommen lassen. Sie stellten sie nebeneinander auf und genossen den Anblick dieses Quartetts muskulöser Körper. Nur von einem doppelt um die Hüfte geschlagenen Tuch bedeckt, boten sie einen erregenden Anblick für die beiden jungen Frauen. Dann baten sie sie, sich nicht zu rühren so lange sie konnten. Nur das Blinzeln und Atmen war ihnen gestattet. Wer es am längsten aushielt, absolut still zu stehen, der hätte das Spiel gewonnen. Dem Sieger würde ein nettes Präsent erwarten. Die vier jungen Kerle lächelten sich an. Sie hatten schon von den Spielen der Tochter des Hauses gehört und hielten dies für eine äußerst angenehme Abwechslung von der Arbeit im Öllager. Auf ein Zeichen von Melinae begann das Spiel. Die vier standen kerzengerade, atmeten flach und bewegten sich nicht. Das Spiel könne sich lange hinziehen, dachte sich der eine oder andere. Doch dann begann Aglina sich vor den Männer auszuziehen. Tanzend präsentierte sie ihren schlanken, nackten Körper. Einer der Männer lächelte unwillkürlich. Damit war er ausgeschieden. Melinae wies ihm grinsend zu gehen. Verärgert, weil er den schönen Anblick nicht mehr genießen konnte, verließ er Melinaes Gemach. Nun waren die anderen drei gewarnt, dass die Spielregeln eingehalten werden. Aglina zeigte weiterhin ihre hübsche Figur, forderte die Willenskraft, keine Regung zu zeigen, heraus, indem sie nun zusätzlich ihre Hände über ihre Haut gleiten ließ. Sie spielte an ihren Knospen, fuhr zärtlich über die Rundungen ihrer Hüfte zum Po hinab, drehte und beugte sich dicht vor den kräftigen Kerlen. Melinae beobachtete sie und lächelte. Sie wusste, wie gerne sie Aglina an sich gerissen hätten, um sie zu nehmen. Sie entdeckte erste Schweißperlen auf der Stirn der Männer. Aglina näherte sich dem größten der drei und hauchte ihm etwas leise ins Ohr, was Melinae nicht verstand. Seine Hand zuckte ganz kurz. Melinae lachte, damit hatte auch er sich disqualifiziert. Dankbar für dieses Spiel verabschiedete er sich schmunzelnd und ging.

Die Verbliebenen standen beide weiter fast regungslos da. Nur ihre Brustkörbe hoben und senkten sich unter ihrem Atem. Melinae baute sich breitbeinig vor den rechts von ihr Stehenden auf. Aglina glitt mit einer tänzelnden Bewegung hinter sie und öffnete ihr seidiges Gewand, das wie ein Nebel einen Abhang an ihr hinabglitt und ihre schöne Nacktheit offenbarte. Die Knospen Ihrer apfelgroßen Brüste schauten geradeaus auf den Mann vor ihr. Schweißperlen liefen sein Gesicht hinunter, doch er regte sich nicht. Sein Gesicht und sein restlicher Körper blieben starr. Melinae schenkte ihm einen anerkennenden Blick. Dann trat sie einen Schritt zur Seite, vor den anderen Mann. Aglina kam ihr nach und fing an ihre Herrin sanft zu streicheln. Ihre Hände folgten ihren verführerischen Rundungen, strichen über ihren Hals und ihre Brüste. Melinae öffnete langsam ihren Mund und stöhnte ein wenig. Doch der Sklave vor den beiden zärtlichen Frauen bezwang seinen Drang, sie in die Arme zu schließen. Melinae senkte den Blick, hob dann den Kopf und schaute ihn gespielt mitleidig an. Er hatte verloren: unter seinem Lendentuch stand pulsierend seine Lanze, so dass der Stoff abstand. Aglina und ihre Herrin lachten, als sich der Mann zurückzog.

Dann widmeten sie sich dem Sieger dieses kleinen Wettbewerbs. Er stand noch immer wie eine steinerne Statue mitten in dem Gemach der schönen Adelstochter. Melinae und Aglina grinsten sich an. Wer seinen Körper so gut beherrschen kann, war vielleicht auch in der Lage, mit ihm langen und intensiven Genuss zu bereiten. Vorausgesetzt, er war fähig und willens ihn hierfür zu nutzen. Aglina strich mit ihrer Hand am Lendenstoff des Mannes entlang und öffnete den Knoten des Lederiehmens, der ihn hielt. Dann wickelte sie den Stoff um seine Hüften ab. Zur Überraschung der beiden Frauen war der Phallus des Mannes mit einem breiten Band an seinen rechten Oberschenkel gebunden. Seine Lanze war hart und zerrte an der Fessel. Melinae lachte erstaunt auf. Aglina und der Sklave stimmten in das Gelächter ein. Er erklärte, dass er von einem anderen Leibeigenen erfahren hatte, welch ein Spiel hier zuweilen gespielt wurde. Und da er die Schönheit Melinaes seid langem bewunderte, hatte er sich vorbereitet, um zu siegen. Melinae war geschmeichelt und beeindruckt. Als „Strafe“ musste er jedoch die ganze Nacht lang sie und Aglina Wonne zu bereiten. Die beiden hatten Glück: er hatte seine Willenskraft nicht nur vorgetäuscht, denn er bewies seine ausdauernden Qualitäten mehrfach in den nächsten Stunden. Sie luden ihn noch ein paar Male ein, ihnen zu gefallen, was er stets gerne annahm.

Der Markt

Eines Tages schlenderten Melinae und Aglina über den zentralen Marktplatz in Korinth. Sie sahen sich etwas gelangweilt um, kauften hier ein paar Datteln, dort ein feinen Schal. So hatten sie den Platz fast gänzlich durchquert, blieb Melinae plötzlich stehen. Ihr Blick war starr auf den Stand eines Sklavenhändlers gerichtet. Etwa ein Dutzend hölzerne Käfige reihten sich aneinander. Je ein Sklave war in ihnen gefangen. In einem der Verschläge war ein großer athletischer Mann an Armen und Beinen gefesselt. Sein langes rotblondes Haar war zerzaust und ungepflegt. Melinae meinte grün-blaue Augen erkannt zu haben. Die Haut hatte eine rotbraune Farbe, er stammte ganz offensichtlich nicht aus dem Mittelmeerraum.

Melinae ging zum Stand des Menschenhändlers hinüber. Aglina folgte ihr.

„Von woher kommt dieser hier?“, fragte die Adlige neugierig.

„Ahh, die Tochter des Iostrates. Seid gegrüßt. Wollt Ihr wieder einmal einem Sklaven ein besseres Leben schenken? Nur zu, es wäre mir eine Ehre, Euch mit einem neuen Diener zu erfreuen. Es wäre für jeden Sklaven die Vervollkommnung seines schlichten Daseins einer so angesehnen Familie dienen zu dürfen.“

Melinae ignorierte seine Schmeicheleien und wies weiter fragend auf den großen Mann.

„Tut, mir leid. Der ist nichts für eine feine Dame, wie Ihr es seid, Herrin.“

„Diese Entscheidung überlasst doch bitte mir“, widersprach sie und wandte sich dem Fremden zu. „Wie heißt du?“, fragte sie.

Der Sklave verstand nicht.

Der Verkäufer erklärte: „Er ist aus dem Norden. Ich habe ihn von einem Händler aus Byzantion. Er erklärte mir, er komme aus den Waldländern, weit hinter den Alpinischen Bergen.“

Melinae musterte den Nordmann. Die Gestalt trug nur ein zerschlissenes Stück Leinen, dass an seiner Hüfte mit einem groben Strick zusammengebunden war und abgelaufenen Sandalen. Seine Hände steckten in eisernen Fesseln, die oberhalb seines Kopfes an den Käfig gebunden waren.

„Auf dem Weg hierher wollte er mir ausreißen. Es brauchte vier meiner stärksten Männer, um ihn nieder zu ringen. Zwei von ihnen hat er in den Schlaf geschlagen, der Hund“, erklärte der Händler und versetzte ihm durch das Käfiggitter einen Schlag mit seiner Faust in den Bauch.

Melinae erschrak. Der Gefangene krümmte sich, aber gab bis auf ein unterdrücktes Stöhnen keinen Laut von sich. Aus den grün-blauen Augen funkelte er seinen Peiniger hasserfüllt an.

„Seht ihr, er verträgt eine Menge. Der sollte als Arbeitstier aufs Feld. Zum Haussklaven eignet er sich nicht.“

Melinae konnte es nicht ertragen, wenn Sklaven so misshandelt wurden. Kurzentschlossen sagte sie: „Was soll er kosten?“

„Nein, tut es nicht, Herrin“, versuchte Aglina Melinae zurückzuhalten.

„Glaubt mir“, wiegelte der Händler ab. „Der ist zu gefährlich. Der braucht eine harte Hand.“ Aglina nickte zustimmend.

Da griff sie in die Tasche zog einen Beutel Münzen heraus und warf ihn vor die Füße des Sklavenhändlers.

„Ich denke, das wird reichen.“

Er bückte sich hastig, öffnete den Beutel und grinste: „Oh ja, Herrin, ihr seid sehr großzügig.“

„Bringt ihn mir heute Abend. Aber wehe, Du vergreifst Dich noch einmal an ihm. Er ist nun mein Eigentum und sehe ich nur die geringste neue Schramme an ihm, dann wirst du den Zorn des Hauses Iostrates kennen lernen“, drohte sie mit ernstem Ton und drehte sich ab zu gehen. Aglina folgte ihr rasch. Kurz drehte sich Melinae noch einmal um: „Und gebt dem armen Mann etwas zu essen. Er scheint mir ausgehungert zu sein.“

„Gewiss, meine Herrin. Das werde ich tun. Und ich werde ihm kein Haar mehr krümmen. Lieber will ich in den Hades fahren“, rief er den beiden Frauen hinterher.

Der Abend

Am Abend wurde Melinaes neuer Sklave in ihre Gemächer gebracht. Er war an Armen und Füßen gefesselt. „Lasst ihn lieber in Ketten, Herrin“, empfahlen die Handlanger des Händlers, während sie ihn zwangen, sich hinzusetzen. Sie banden seine Armfesseln an einen Ring in der Wand, an dem auch das Seil befestigt war, das die große Amphore mit Lampenöl unter der Decke hielt, und gaben ihrer Kundin die Schlüssel für die Fesseln. Mit skeptischen Blicken verabschiedeten sie sich und verschwanden. Neben Aglina standen zwei weitere Dienerinnen in dem kleinen Saal, der neben Melinaes Schlafgemach lag. Bewegungslos und stumm vor Angst starrten sie den Fremdling an. Nur Melinae zeigte keine Furcht. Sie ging selbstbewusst auf ihn zu, wenn auch langsam, um seine Reaktion einzuschätzen.

Aglina mahnte mit ängstlicher Stimme: „Herrin, seid nur vorsichtig. Ich habe schlimme Dinge von den Bestien aus den nordischen Gefilden gehört. Das ist ein Tier, kein Mensch.“

„Ach, Lina, Du musst nicht immer auf die Schauer-Geschichten hören, die erzählt werden“, beschwichtigte Melinae sie, während sie die Augen nicht vom Nordmann abließ.

Sie hielt ihm eine Schale mit Obst und Backwaren hin. Er brummte nur mürrisch und drehte den Kopf zu Seite.

„Gut, hungrig bist Du also nicht“, stellte sie fest. Dann zeigte sie auf sich und sagte: „Ich bin… Melinae, Melinae“ und wies dann mit dem Finger auf seine Brust und schaute ihn betont fragend an.

Er senkte den Kopf und schaute auf ihren Finger als ob er gleich nach schnappen würde.

„Larus“, brummte er sie an.

„Nun gut, Larus. Willkommen im Hause Iostrates. Sobald ich sicher bin, dass du mir kein Leid zufügst, will ich deine Fesseln lösen.“

Fragend schaute er sie an. Der Nordmann verstand offensichtlich nicht. Melinae ging noch einen Schritt auf ihn zu.

„Vorsichtig, Herrin“, warnte Aglina ängstlich.

Meliane beugte sich hinab und öffnete sehr bedächtig das Schloss seiner Fußfessel.

„Sieh das als einen Vertrauensvorschuss“.

Er funkelte sie an. Melinae hielt seinen durchdringenden Blick stand. Er will meine Absichten ergründen, dachte sie sich. Er will abschätzen, was ich mit ihm vorhabe. Ihre Gedanken wurden unterbrochen; sie rümpfte die Nase. „Puh, mein Junge. Ich werde Dich am Besten erst einmal waschen lassen. Du riechst ja wie ein Esel“, lächelte sie.

Melinae befahl einem Hausdienerinnen Wasser in die große, mit feinem Reliefen verzierte Holzschüssel zu lassen. Einen kleinen Augenblick später ergoss sich ein Schwall aus einer Öffnung in der Wand. Die leicht bekleideten Sklavinnen, deren dunkles Haar kunstvoll gesteckt und mit weißen Perlenketten versehen war, eilten hin und her, holten große Tücher und gossen duftende Öle sowie pflegende Pflanzenextrakte in das heiße Wasser.

Melinae bemerkte, wie Larus auf den apfelförmigen Po des Mädchens starrte, das neben der Schüssel kniete und sich darüber beugte, um mit kreisenden Bewegungen ihrer Hand die Essenzen im Wasser zu verteilen.

Wie lange er schon keine Frau gehabt haben muss, fragte sich Melinae. Wieviel Energie sich in diesem Mann angesammelt haben müsse.

Als die Mädchen sich dem Mann sehr vorsichtig näherten, ließ er sie gewähren. Sie nahmen Schwämme und Tücher, um ihn zu reinigen. Er widersetzte sich auch nicht als sie ihm seinen Lendenschurz abbanden. Melinae war zufrieden, was sie erblickte. Ein für korinther Verhältnisse viel zu dichter Wust von roten Haaren umspielte seine Manneskraft, aber er verfügte über einen zwar nicht übermäßigen, aber dennoch ausreichenden großen Liebesstab. Melinae kam ins Träumen. Sie wünschte sich in die Lage der Dienerinnen, die seinen Körper einseiften, abspülten und vom Schmutz reinigten. Sie leisteten ganze Arbeit. Das Waschwasser, das anfangs fast dunkelbraun an ihm herunterlief, wurde immer heller, bis es nur noch die weißen Seifenblasen aufwies. Larus genoss die Berührungen zusehens. Sein Stab wuchs und verfestigte sich immer mehr. Melinae stellte sich vor, wie ihre Hand über seine nasse Haut strich, durch sein üppiges Brusthaar fuhr und sich seinem Schoß näherte, um seinen harten Phallus zu ergreifen. Neugierig ging sie um ihn herum, um alles von ihm zu erspähen. Ihr Blick fiel auf seinen Rücken. Das versetzte ihr einen kleinen Schock. Tiefe Narben zeugten von zahlreichen Peitschenschlägen. Melinaes Magen verkrampfte bei dem Gedanken an die Schmerzen, die er ausgehalten haben muss.

Nachdem seine Haare und sein Körper gereinigt waren, schäumten die Dienerinnen nun e
n weiteres Mal seinen Schoß ein, um seine Schamhaar zu stutzen. Als ein Mädchen eine Klinge aus einem Kästchen nahm, kam sie sehr dicht an seine angekettete Hand. Blitzschnell griff er zu. Sie erschrak und schrie auf. Die andere Wäscherin sprang auf und rannte kreischend davon. Melinae zuckte zusammen und machte einen hastigen Schritt nach vorn. Larus schaute sie an. Das Handgelenk ihrer Dienerin befand sich im festen Griff des Gefesselten. Verzweifelt zog sie, um ihren Arm aus der Umklammerung zu lösen.

„Haltet ein!“, rief Melinae energisch. Der Nordmann und die Dienerin hielten inne. Auch Aglina, die bereits einen Krug vom Tisch genommen hatte, um ihn dem „Tier“ über den Schädel zu schlagen, erstarrte.

Melinae sagte nun betont beruhigend: „Keine Angst, mein hübscher Wilder. Wir wollen dich nicht deines Zepters berauben. Nur soll er mehr Licht erblicken. Wir wollen ihn doch in seiner ganzen Pracht würden können.“

Seine Augen blickten sie misstrauisch an und folgten ihrem Finger, der zur Seite wies. Sie ging zwei Schritte auf eine Statue eines nackten Speerwerfers zu und zeigte auf die offensichtlich rasierten Genitalien der Steinfigur.

Larus entspannte sich ein wenig, hielt aber weiterhin den Arm des Mädchens fest. Melinae streichelte zärtlich den Hoden des steinernen Athleten und zeigte Larus, was sie sich bevorzugte. Aglina senkte den Arm mit dem Krug.

Langsam lies Larus den Arm des Mädchens los. Er blickte die Dienerin an und brummte ein paar mahnende Worte. Noch ein wenig unter Schock konnte das Mädchen nicht verhindern, dass die Messerklinge in ihrer Hand zitterte. Larus knurrte wieder etwas Bedrohliches. Das beruhigte das Mädchen natürlich nicht, ihr Zittern wurde stärker. Sie beugte sich über seinen Schoß und führte das Messer naher heran. Er hielt still und beobachtete sie genau. Vibrierend näherte sich das scharfe Werkzeug seiner Lanze. Sie sah, wie das Blut in seinem Ständer pulsierte. Gleich würde sie ihn schneiden, da war sie sich sicher. So vorsichtig konnte sie die Klinge gar nicht führen, um die Haare zu entfernen. Das Metall vibrierte unaufhörlich. Plötzlich wurde ihr das Messer aus der Hand genommen.

„Lass mich das machen, du setzt ihn mir ja sonst noch außer Gefecht“, sagte Melinae und nahm den Platz der Dienerin ein, die zur Seite rückte.

„Danke, Herrin“, keuchte sie erleichtert. „Ich habe mich so erschrocken als es mich packte.“

„Er, meine Liebe, er. Das ist wohl definitiv ein Mann“, lächelte Melinae und begann Larus mit ruhigen und vorsichtigen Bewegungen zu rasieren.

„Wie geschickt Ihr seid, Herrin“, bewunderte die Dienerin Melinaes gekonnte Klingenführung.

„Bevor er in den Hades gegangen ist, habe ich früher den Bart meines Großvaters gepflegt“, erklärte Melinae.

Auch Larus erkannte, dass er, vielmehr seine Genitalien, sich in sicheren Händen befanden, und entspannte merklich. Das betraf aber nicht seine Lanze, die scheinbar unter Melinaes Zärtlichkeiten noch weiter wuchs. Dank Melinaes flinken Fingern waren der kräftige Phallus und die pralle Beutel schnell von allen störenden Haaren befreit. Die Adelstochter trocknete den restlichen Seifenschaum ab und gab der Dienerin die Klinge zurück.

„So, nun lass Lina und mich mit ihm allein“, wies sie sie an, woraufhin sie sich verbeugend entfernte.

„Jetzt, da er so sauber und gestutzt ist, scheint er mir doch ein Mann zu sein“, stellte Aglina fest. „Und was für einer“, fügte sie neckisch hinzu.

„Ob wir ihn trauen dürfen?“, fragte sie mit einem Rest Zweifel.

„Wir haben ihm gezeigt, dass wir ihm nur Gutes wollen. Wir haben ihn zu Essen angeboten, haben ihn gereinigt und zu einem schöneres Anblick verholfen. Ich hoffe, er erkannt das an“,

„Oh, das tue ich sehr wohl“, hörten sie plötzlich Larus sagen.

„Du sprichst unsere Sprache?“, fragte Melinae verdutzt. „Ja, ich spreche sie. Nur Eure Schriftzeichen beherrsche ich noch nicht.“

„Dann kann ich dich ja fragen, ob du uns ein Leid antust, wenn ich dich von den Ketten befreie.“

„Glaubst du mir vertrauen zu können?“, fragte er sie und blickte ihr tief in die Augen.

„Hast du einen Gott?“

„Was hat das damit zu tun?“

„Hast du einen?“

„Ja, schönes Griechin aus Korinth. Ich bin ein Sohn Wotans, dem Vater aller Götter.“

Aglina hatte es gänzlich die Sprache verschlagen, dass Larus griechisch sprach. Doch nun wollte sie protestieren. Schließlich war Zeus der Mächtigste der Mächtigen. Melinae legte eine Hand auf ihre Schulter und befahl ihr damit zu schweigen.

„Ist dieser Wotan ein ehrbarer Gott?“

„Ihm gebührt alle Ehre und aller Demut der Sterblichen!“

„Gut, dann schwöre bei deinem Gott, dass du uns keine Gewalt antun wirst“, verlangte Melinae. „Dann gebe ich dich frei.“

Larus überlegte. „Was habt ihr mir noch anzubieten außer der Freiheit? Weiß ich, ob ihr mir nicht schon morgen eure Häscher auf den Hals schickt, um mich zu morden?“

Sein Blick wanderte über Melinaes und Aglinas Körper. Melinae verstand.

„Du willst etwas, was man dir nicht mehr nehmen kann? Ein Erlebnis, eine Erinnerung?“

Larus schaute sie nickend an.

„Wohl denn, Nordmann. Wir sind handelseinig“, stellte Melinae fest und blickte Aglina an, die verstanden hatte.

„Dann befreit mich jetzt“, stellte er mit fordernder Stimme fest.

„Geduld, mein lieber Larus, Geduld. Nun sollst du erst einmal sehen, was du erworben hast für diese Nacht.“

Sie ging mit Aglina zu einer Marmorbüste. Melinae hob ein Bein und stellte es auf den Sockel einer Marmorbüste. Aglina kniete nieder, schob vorsichtig den seidigen Stoff des Kleides zur Seite und öffnete kurz unter Melinaes Knie die Bänder, die die flache Sandale hielten. Geradezu übermäßig zärtlich wickelte sie eine Windung nach der anderen um die schlanke Wade ihrer Herrin. Larus beobachtete sie und schien recht angetan. Seine Lanze pochte hart im Takt seines Pulses.

Nur kurze Zeit später stand Melinae entblößt da. Aglina nahem einen seidigen Schal und tauchte ihn in einen Krug roten Wein. Dann ließ sie das nasse Tuch über Melinaes Rundungen gleiten wie eine Schlange, die sich um einen Baum wand. Die Seide verlor dabei den Rebensaft, der Melinaes Haut benetzte, an ihr in Rinnsalen hinunter lief.

Aglina führte das Seidenband zwischen die Beine ihrer Herrin, schwang es ein wenig und ergriff das schaukelnde Ende. Dann ließ sie den Stoff langsam an der Innenseite des Oberschenkels hinaufgleiten bis es nicht mehr weiter ging. Melinae schloss die Augen und stöhnte leicht. Aglina begann das Tuch vorsichtig durch den Schritt ihrer Herrin zu ziehen. Sie hob das Ende ein wenig an und erhöhte so den Druck. Larus sah wie das seidige Tuch zwischen ihren Lippen entlang kroch. Melinae öffnete die Augen und schaute ihn an. Sein Blick galt allein dem weißen Tuch, dass ihr so viel Freude bereitete. Melinae drehte sich zur Seite, dass er sehen konnte, wie die seidige Schlange zwischen ihren festen Pobacken hindurch ihren Weg bahnte. Sie keuchte. Aglina verstand es wirklich mit der nassen Seide umzugehen.

Die Dienerin ließ von Ihrer Gebieterin ab, trat einen Schritt beiseite und schlug mit einer schnellen Handbewegung peitschenartig mit dem Tuch in die Luft. Weintropfen flogen durch den Raum wie aus dem nassen Schweif eines sich schüttelnden Pferdes. Stolz lächelte Aglina und zeigte den Schal, in dessen Mittel sich nun ein Knoten befand.

Melinae war immer entzückt, wenn sie dieses kleine Kunststück vollbrachte. Sie hatte es auch einmal probiert, aber es gelang ihr nicht, einen Knoten in das Tuch zu schlagen. Aglina war darin äußerst begabt.

Melinae ging näher zu ihrem gefesselten Zuschauer, blieb kurz vor seinen Füßen stehen und dreht sich um. Sie lächelte ihre Dienerin an: „Zeigen wir ihm, was die Töchter Korinths zu bieten haben.“

Während Aglina näher trat, beugte sich Melinae vor und streckte so ihren Po. Sie spreizte ihre Beine ein wenig und bot ihm nun den Blick auf beiden Lanzenverstecke. Larus atmete tief ein. Aglina trat neben ihre Herrin und schwang wieder das Seidentuch zwischen ihre Beine. Sie führte den Knoten bis zu Melinaes nasse Frucht und zog so an den Enden, dass er sie wie ein zitternder Ball massierte. Nass lief es an den Beine hinab. Und es war nicht nur Wein, was den Rinnsal ausmachte.

Dann drehte sich Melinae um und öffnete Larus Fesseln. Im gleichen Augenblick, in dem er befreit war, sprang er auf. Aglina und Melinae erschraken. Sogleich packte er die Adlige an Hüfte und Schultern, zog sie zu sich heran und küsste sie innig auf den Mund. Ihr Widerstand schmolz augenblicklich dahin. Wie lange musste er sich nach einem Frauenkörper gesehnt haben? Wie groß war seine Gier erst geworden als Aglina und sie ihr Spielchen mit ihm trieben? Sie spürte seinen Phallus hart an ihrem Bauch. Und auch der Rest seines Leibs gefielen ihr. In der Arena hatte sie oft schon die muskelbepackten Körper der Athleten betrachtet, sich an ihrem Anblick erfreut. Besonders die Läufer, die sich in den kurzen Distanzen maßen, hatten die Proportionen, die ihr am Besten gefielen. Und solch eine Figur hatte auch ihr Larus. Sie spürte die Kraft in seinen Armen, seine Haut spannte sich fest über seine harten Muskeln. Lediglich seine kleinen Ohrläppchen waren von zartem Fleisch. Sie leckte an Ihnen, knabberte sie vorsichtig. War das eine Gänsehaut, die sie dort auf seinen Schultern spürte? War er so feinfühlig? Sie lächelte. Dieser Mann ist mir von den Göttern geschickt worden, er ist die Antwort auf meine Träume und Gebete: stark und sensibel, kraftvoll und zärtlich, so sollte er sein. Und Melinae wurde sich immer sicherer, dieser Larus war etwas Besonderes.

Sein Körper drängte, sich mit dem ihren zu vereinen. Mit seinen großen Händen befasste er ihren Körper, ließ keine Stelle aus, küsste sie überall. So viel Drang hatte sie nicht erwartet, wenn auch erhofft. Da stolperte sie, doch bevor sie viel fing er sie auf. Er hielt sie in seinen starken Armen und blickte sich um. Dann ging er geradewegs auf die Terrasse hinaus. Mit eine schwungvollen Bewegung drehte er Melinaes Beine über den großen zederhölzernen Tisch und stieß Teller und Schalen zur Seite. So schuf er Platz für Melinae, die er sanft auf ihm ablegte.

Sie lag nun auf dem großen Tisch, an dem sie vorhin noch gegessen hatte, bevor Larus geliefert wurde, den wolkenlosen Himmel über sich. Er erstrahlte durch die sich senkende Abendsonne allmählich in einem warmen Orange. Eine leichte Brise strei
helte wie ein Hauch über ihre weiche Haut. Vogelgezwitscher begleitete das Treiben wie ein melodisches Harfenspiel.

Aglina stand etwas abseits und beobachtete das Geschehen sehr aufmerksam. Ein Hinweis von ihrer Herrin und sie würde um Hilfe rufen. Aber ihr schien die Situation sehr zu gefallen.

Larus stellte sich an das Ende des Tisches, fasste sanft aber bestimmt unter Melinaes Kniekehlen und spreizte ihre Beine, um sich zwischen sie zu stellen. Dann griff er unter ihre Hüfte und zog sie an den Rand des Tisches. Der Adligen stockte der Atem. Würde er sie jetzt nehmen, seinen heißen Pfahl in ihre Frucht stemmen? Vor Erregung schwer atmend, beobachtete sie jede seiner Bewegungen. Larus stellte sich ganz dicht an den Tisch heran. Seine Lanze stand nur direkt über ihren Schoß. Ein freches Lächeln huschte über seine Lippen. Er griff über ihren kopf hinweg und nahm einen Kelch Wein, öffnete seinen Mund und kippte das Gefäß so hastig, dass der Großteil des Trunks über sein Kinn schwappte, an seinem Hals hinab, durch sein Brusthaar und über sein Bauch lief. Von seiner Lanze und seinem Beutel tropfte das kühle Getränk auf Melinaes Frucht. Sie keuchte auf. Eine Welle der Lust schoss aus ihrem Schoß in ihren Kopf. Ein angenehmer Schwindel überkam Melinae. Sie schloss für einen kurzen Moment die Augen. Als sie sie wieder öffnete, war Larus verschwunden. Sie hob den Kopf und erkannte, dass er sich auf die Knie begeben hatte. Und da spürte sie auch schon einen innigen Kuss auf ihrer Frucht. Er nahm seine Finger zu Hilfe, ihr Freude zu bereiten. Wie sie entzückt bemerkte, hatte er offensichtlich viel Erfahrung in diesem gemeinsamen Spiel von Finger und Zunge. Er küsste ihre warmen Lippen, leckte tief durch ihre nasse Furche. Dabei zog er leicht an ihrer Haut und öffnete die Spalte noch ein wenig mehr. Dann fuhren seine Zeigefinger gegenläufig in ihr auf und ab, während sich seine Zunge breit auf ihren Stolz drückte.

Melinae schwanden fasst die Sinne. Sein Bart kitzelte und piekte ein wenig, was jedoch ihrem Genuss keinen Abbruch tat. Stöhnend wand sie sich unter seinen Liebkosungen, achtete dabei aber darauf, sich nicht zu sehr seinen fordernden Küssen zu entziehen. Sie biss sich auf Ihre Lippen bis sie wehtaten.

Solch ein Schwindel, solche eine Wonne hatte sie nur selten erlebt. Das letzte Mal war es im Tempel der Aphrodite gewesen. So glaubte sie sich zumindest zu entsinnen. Doch die Erinnerung an diesen ungewöhnlich heißen Tag war verschwommen. Der süßlich-schwere Weihrauch, der aus den Öllampen in dem großen Gebäude am Rande des Zentrums stieg, hatte ihr den Atem geraubt. Wie sie es alle paar Tage tat, hatte Melinae der Liebesgöttin Opfer in Form einer Perle gebracht. Sie warf sie in das tiefe Wasserbecken zu Füßen der marmorweißen Statue, die Aphrodite zeigte, wie sie nackt auf einem mächtigen Stier ritt. Der Stier stellte Zeus dar, erkennbar an den Blitzstrahlen, die von seinen Hörnern ausgingen. Melinae war immer beeindruckt von der Kraft, die dieser Stierkörper verströmte, als auch das Vermögen der Göttin, ihn zu reiten. Ihre langen Beine fest in die Seiten des sich aufbäumenden Stieres gepresst, hielt sich die Frauengestalt an der kurzhaarigen Mähne und einem Horn fest. In diesen Anblick vertieft, versank Meliane in Träumereien. Sie fragte sich, wie es sich anfühlen würde, einen nur aus gespannten Muskeln bestehenden Körper zwischen den Schenkeln zu spüren. Würde sie sich auf dem Tier halten können? Wäre die Wärme seines Felles zu spüren? Würde sie sich an ihm reiben?

Immer tiefer verfiel Melinae dieser traumhaften Vorstellung. Die große Hitze, die seit Tagen über Korinth lag, hatte ihr zugesetzt. Der in dichten Wolken wabernde Weihrauch tat sein Übriges. Der Ohnmacht nahe begann sie offensichtlich zu phantasieren: sie sah im faden Licht der Öllampen, wie sich junge Priesterinnen vor ihr entblößten und auch sie ausgezogen. Dann spürte sie, wie sie über und über mit Küssen und sanften Streicheleien bedeckt wurde. Bewegte sich der Stier oder hatte sie sich geirrt? Kam er nicht geradewegs auf sie zu?

Irgendwann war sie zu sich gekommen. Sie saß noch stark benommen auf einer Bank am Fuße der Treppe, die zum Tempel hinauf führte. Aglina und eine der Tempelpriesterinnen hielt ihre Schultern und gaben ihrem schwankenden Körper Halt.

Melinae erzählte, was sie glaubte im Tempel erlebt zu haben und dass Ihr dann die Sinne geschwunden waren. Aglina hörte aufmerksam zu, schwieg aber, genauso wie die Dienerin des Aphroditetempels. Melinae fragte auch nicht weiter nach, ob sie die erotischen Momente nur geträumt oder wirklich erlebt hatte. Das Lächeln der Priesterin war vielsagend.

An diese traumhafte Begebenheit wurde Melinae erinnert, als sie Larus Zunge in sich spürte. Sanft seinen Daumen an ihre Pforte gedrückt, schleckte er zwischen ihren Lippen auf und ab.

Melinae drehte den Kopf und entdeckte Aglina neben einer Säule. Die Hände an ihren Schoß gepresst stand sie dort und betrachtete die Herrin und das „Tier“. Melinae lächelte. Aglina sah gerne zu, wenn sie sich amüsierte. Sie winkte sie herbei; wies Ihr mit einer Handbewegung, sich zu entkleiden. Aglina kam dieser Aufforderung gerne nach, freute sich, an dem Treiben teilhaben zu dürfen. Ihre Augen leuchteten vor Erregung.

Langsam und mit vorsichtigen Schritten näherte sie sich ihrer Herrin und dieser animalischen Kreatur von einem Mann, vor dem sie sich fürchtete und doch angezogen fühlte. Melinae gegenüber fühlte sie nur Zuneigung. Sie war stets gut zu ihr gewesen, hatte sie stets gerecht behandelt. Aglina dankte es ihr mit Fleiß und Hingabe. Sie war ihr immer zu guten Diensten gewesen, vor allem wenn es um Liebesdienste ging.

Sich ihres Kleidung entledigt stellte Aglina sich neben den Tisch, beugte sich zu ihrer Herrin hinab und küsste ihre Brüste. Ihre zarten Hände streichelten über Melinaes Haut. Sie revanchierte sich und griff an Aglinas Bauch entlang zu ihrer Frucht, die überaus Weich und warm war. Bei stöhnten nun vor Erregung.

Plötzlich ließ Larus von Melinae ab. Sie hob den Kopf und auch Aglinas Blick folgte ihm. Larus ging hinüber zu einem schmalen Beistelltisch und stellte sich breitbeinig über ihn. Dann drückte mit einer Hand seinen Speer lotrecht nach unten und ging leicht er in die Knie, um Spitze in einen Topf Honig zu versenken. Er erhob sich langsam wieder. Melinae sah durch seine Beine hindurch, wie der Honig einen langen, klebrigen Faden zog und dann von der runden Spitze abtropfte. Wie ein Querschnitt einer Glocke bildeten seine muskulösen Beine und sein kleiner Po den Rahmen für den Blick auf den Schwengel, von dem der süße Nektar lief. Der Honig glänzte goldrot in der Abendsonne.

Er drehte sich zu den beiden Frauen um, die kaum erwarten konnten, die Süße zu kosten. Beide lächelten. Melinaes Brustkorb hob und senkte sich unter ihrem tiefen Atem. Sie spürte, wie Ihr Schoß noch wärmer wurde. Unwillkürlich rieb sie ihre Schenkel aneinander. Larus machte zwei langsame Schritte auf sie zu. Während Aglina sich mit ihrer Fingerfertigkeit selbst beglückte, rutschte sie vom Tisch herunter und setzte sich vor ihm auf einen weich gepolsterten Fußhocker. Er war nun ganz nah bei ihr. In Augenhöhe stand sein Pfahl aufrecht vor ihrem Gesicht, das Blut pochte ihn ihm und versetzte ihn wieder in kleine Schwingungen. Melinae bildete sich ein, er tanze zum Gezwitscher der Vögel, allein für sie. Sie roch den süßen Honigduft. Klebrig lief er zäh an dem pulsierenden Ständer hinab. Larus winkelte sein rechtes Bein an und stellte es neben Melinae auf den Hocker. Sie bemerkte, wie er seinen Fuß an ihrer Hüfte entlangschob und ihn seitlich hinter ihren Rücken führte. Dabei kam sein Schoß ihrem Gesicht noch näher. Lächelnd wich sie ein wenig vor ihm zurück, doch sein Bein verhinderte, dass sie ihm entkam. Aber das war auch nicht ihr Wunsch. Ganz im Gegenteil: sie ließ ihn gewähren als er nun sanft die Finger seiner linken Hand in ihre Haare schob. Liebevoll Ihren Hinterkopf haltend verhaarte er einen kleinen Augenblick. Er genoss den Moment, betrachtete die schöne Korintherin aus seinen grünen Augen.

Ganz langsam spürte sie den leichten Druck seine Hand an ihrem Kopf. Er zog sie zu sich heran. Doch so einfach sollte er nicht zu seinem Spaß kommen. Sie legte ihre Hand auf seinen Bauch und hielt ihn auf Abstand. Mit der anderen strich sie am Oberschenkel seines aufgestellten Beins entlang, griff unter seinen Schoß hindurch und massierte seine Pobacken. Er lächelte.

Sie spürte die Achillessehne an ihrem Poansatz und seine kräftige Wade an ihrem Rücken. Diese Haltung gab ihr ein Gefühl der Geborgenheit, er umgab sie mit seinem Körper, schenkte ihr den Schutz, den nur ein starker Mann ihr bieten konnte. So gab sie seinem sanften Drängen nach und ließ die klebrige Honiglanze in ihren Mund fahren. Ein tiefes Stöhnen entfuhr seinen Lungen. Sie ergriff sein Zepter und fuhr mit ihrer Hand in leicht kreisförmigen Bewegungen an ihm hoch und runter mit Hand. Dazu leckte und küsste sie seine Spitze, spannte ihre Lippen immer wieder über den heißen Kopf.

Larus stöhnte keuchte nun immer schneller. Aglina kam von der anderen Seite des Tisches herbei und kniete sich neben das Paar. Spontan ergriff sie seinen rasierten Beutel und massierte ihn. Er honorierte es mit einem schnellen dankbaren Blick um gleich darauf wieder die Augen zu verdrehen. Melinae forcierte ihre Bemühungen wurde in ihren Bewegungen schneller. Noch fester zupackend flogen ihre Hand und ihre Lippen nur so über seinen Phallus. Grunzend krümmte sich Larus Körper.

Der erste Schwall traf klatschend gegen Melinaes errötete Haut. Beim zweiten wollte sie kosten und ließ ihn in ihren Mund fahren. Warm umspülte es ihre Zunge. Sie schmeckte Salz, einen Rest des Honigs und etwas anderes, etwas Animalisches schien es ihr.

Seine verflüssigte Manneskraft lief an den Brüsten hinunter. Begierig verschmierte Aglina es wie ein Körperöl auf der Haut ihrer Herrin.

„Koste seinen Saft, er schmeckt so gut“, bot Melinae an und beugte ihr den Pfahl zu.

Neugierig leckte Aglina den Rest des Spermas von der Zepterspitze.

„Hhm, Ihr habt Recht,…ob wir mehr davon bekommen können?“, fragte sie.

Beide schauten hinauf zu Larus, der wieder langsam zu sich kam.

„Oh, meine Damen. Das hängt ganz von Euch ab, ganz von Euch.“ Er grinste: „An mir soll es nicht liegen!“

…und so war es.

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