Milchmädchen II

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Milchmädchen II

Milchmädchen II

Madam Lasterhaft

Ihr Arbeitstag stand vor der Tür. Sie schob sie den klapprigen Verschluss des Marktstandes auf und legte all die am Vorabend eilig zusammengestellten Waren wieder sorgfältig in das Auslagefeld um interessierte Kundschaft anzulocken.
Als sie die Bündel mit gefilzten Taschen und Handschuhe nebeneinander aufreihte legte sie sich noch eine Lage ihres dicken Schals um den Hals herum, um damit der beißenden Kälte wenigstens etwas Herr zu werden und ihr etwas entgegenzusetzen. Dann wartete sie. Die Minuten zogen sich hin wie ein ausgekauter Kaugummi. „Verdammt ist das eine Kälte!“, murmelte sie schließlich in ihren schützenden Schal-Kokon hinein. Sie überlegte kurz, rieb sich die eisigen Hände und beschloss ihren Stand wenigstens für eine Sekunde sich selbst zu überlassen. Es war ein ungeschriebenes Gesetz, dass die Standnachbarn ein Auge auf einander und etwaige Langfinger hatten. Zum Glück weiß keiner, dass ich selbst ab und an was mitgehen lasse. Sie würden mich vierteilen und vom Markt jagen.
Mit jedem Schritt wanderte ein wenig mehr Wärme in den für ihr Alter ungewöhnlich beanspruchten, rundlichen Arbeiterkörper. Ihr Gang wirkte in ihrem dicken, wärmenden Schutz wie der einer alten Marktfrau. „Ich sollte aufhören zu essen, wenn mir kalt ist“, appellierte sie an sich um ihren behäbigen Gang nicht noch weiter durch zunehmende Körperfülle schlimmer werden zu lassen. In Gedanken versunken ließ sie die Blicke über die Auslagen der Stände schweifen. Der Wohlgeruch von ihrem Lieblingsduft Lavendel und ätherischen Ölen lockte sie zu einem Seifenstand. Hier waren Seifen in verschiedensten Farben, Formen und Duftnoten zu erstehen. Anders als die wenigen Ladenhüter, die sich an ihrem Stand fanden gab es hier fast ausschließlich besondere Formen und Kompositionen. So verwunderte Marta der rege Andrang nicht. Der Name einer Seife machte sie neugierig, sie wog das schwarz eingehüllte und bunt bemalte Päckchen mit dem Namen Dralle Gewürzseife in der Hand und entschied diese mitzunehmen. Drall und würzig - passte zu ihr. Ihr Puls beschleunigte sich als sie die Seife in ihre Manteltasche gleiten ließ. Möglichst ruhig verließ sie nach ein paar Minuten ihren Tatort. Bei ihrem Stand angekommen ließ das nervöse Kribbeln, dass sie durchströmte langsam, nach.
Die Interessenten und Fragen der Kunden lenkten sie ein wenig ab von ihrem Diebesgut, welches wie ein kleiner Ziegelstein in ihrem Mantel verborgen war. In einer freien Minute ging sie zur spartanisch eingerichteten Toilette des Marktes. Sie schaute sich einmal kurz um und griff blitzschnell nach der Seife. Der Duft der Seife verlieh dem schalen Leben einen Hauch von Glamour. Jedes Mal, wenn die Langeweile drohte sie abdriften zu lassen, hauchte sie scheinheilig in ihre Hände um dabei den würzigen Duft des gestohlenen olfaktorischen Feuerwerkes einsaugen zu können.
Ihr freier Tag war gekommen. Sie loggte sich in ihren PC ein und suchte nach dem Rezept der Seife. „Was es nicht alles gibt!“, murmelte sie verstohlen in ihre Hand. Sie wollte keine die Aufmerksamkeit ihrer Familie erregen. Der Titel salziges Biest fing sie ein. Schnell waren die notwendigen Utensilien per Expressservice geordert.
Die Stunden bis zur Lieferung wollten genutzt werden. Jetzt galt es Taten sprechen zu lassen.
Es konnte losgehen. In Windeseile war ein Profil auf einer einschlägigen Seite angelegt. Die stillende Marta pries sich dort an wie eine bessere Milchkuh. Keine Zeit für halbe Sachen.
Sie lichtete ihre Milchpumpe ab und betitele sie als Melkgeschirr. Ein Bildausschnitt ihrer prall gefüllten Milchbrüste versprach den Interessenten viel weiße Freude. „Milchliebhaber gesucht“ hieß es dort. Ihre für Interessenten relevante Milchleistung ermittelte sie indem sie sich überschüssige Milch abpumpte und diese in einem Messbecher abmaß.
Das Smartphone war in das Stativ eingeklickt. Marta nahm mit Unterhose und Top bekleidet breitbeinig auf einem Schemel Platz, holte ihre rechte Brust aus ihrem Top und wischte sie mit einem Tuch ab. Dann legte sie beiden Hände um ihre profitable Milchkammer und massierte diese zwischen beiden Händen. Dann war es so weit: Die Brüste waren vorbereitet für die erleichternde Laktationsprozedur. Schnell noch das Mikro an die rechte Stelle ihres Tops geclipt, damit jedes noch so feine Geräusch aufgezeichnet werden konnte. Gleich danach nahm sie die Brusthaube aus der zusammengewickelten Luftsaugschläuchen und setzte den Trichter an ihrem Busen an. Sie verband die Enden Luftansaugschläuche mit dem elektrischen Pumpengerät und dem Trichter und drückte den Power-Knopf. Ein kleiner manueller Probezug sog die Haube schmatzend an ihren Busen. Das verursachte ein vertrautes Gefühl der angespannten Erregung. Schnaufend richtete sie sich leicht auf. Dann konnte es losgehen. Mit vielen kleinen Saugvorgängen ließ der elektrische Helfer die weiße Milch in Strömen fließen.
Kleine Fontänen schossen mit voller Kraft an die Rückwand des Auffangzylinders der Pumpe. Gierig sog das Vakuum der brummenden Pumpe den letzten Tropfen aus ihr heraus, bis ihre Milchgänge ziepten. Gnadenlos. So wurden ihre Milchdrüsen auf Vollleistung getrimmt. Sie setzte den Trichter ab, löste den Verbindungsschlauch. Ein paar Tropfen sammelten sich auf dem Tisch. Schnell strich ihr Zeigefinger darüber und ließ ihn in ihr süßes Mündlein wandern. Mit laszivem Blick hauchte sie Richtung Kamera „Zu gut um auch nur einen Tropfen davon zu vergeuden. Wer am meisten bietet, bekommt Mommys finest milk.“ Klick. Die Kamera wurde ausgeschaltet. Sie stand auf und spülte sorgsam ihren elektrischen Helfer ab. Die müssen ja nicht wissen, dass ich parallel dazu meine Produkte vermarkte.
Es klingelte, die Lieferung war da.

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