Raschelnde Folie. Aufgerissene Packungen. Ein stählerner Topf wurde auf das Ceranfeld gestellt. Ein Drehschalter hochgeregelt auf Maximaltemperatur. Der rot glimmende Kreis des in Gang gesetzten Kochfeldes zeigte, dass hier hohe Temperaturen ihre Energie an den Topfinhalt abgaben. Braune Annattosamen rieselten auf das sich verflüssigende, wie kleine Eisschollen wirkende Kokosfett. Schnell noch ein Schuss Rizinus- und Jojobaöl dazu, dann bildeten sich auch schon erste Siedebläschen. Das Salz kam hinein, ebenso Eiswürfel ihrer vorportionierten Milch. Dann hieß es abwarten. Als das Mazernat-Gemisch am nächsten Tag erkaltet war ging die Verflüssigungsprozedur nochmal von vorne los. Um das unverfälschte Aroma zu konservieren, gab Marta keine weiteren Duftstoffe in ihr Produkt. Fertig waren vier kleine Mini-Seifchen in Form eines Milchkännchens.
Marta war sich bewusst, dass ihre Kundschaft etwas Abwechslung mochte, dies bedeutete für sie eine durchdachte Produktdiversifikation anzubieten. So gab es ihren persönlichen Duft als Cleopatra Bad und in Form von Badebomben. Hübsch verpackt wurden sie internetgerecht fotografiert und parallel heimlich in der Auslage des Marktstandes angeboten. Ihre Verwandten hätten sie einen Kopf kürzer gemacht, wäre dieses für manche anstößige Produkt wissentlich über den Tresen der Familie gelaufen. „Seltsam wie die menschliche Psyche funktioniert, gegen die Biestmilch, welche jungen Kälbchen vorenthalten wird, kommt von meinem Milchüberschuss niemand zu Schaden“, wunderte sie sich. Ab sofort bewarb Marta nur noch ihre Artikel, statt sich den Mund für die Erzeugnisse ihrer undankbaren Verwandtschaft fusselig zu reden. Ihre anrüchigen Beautyproben wurden in Windeseile verkauft. Oft trösteten Schildchen mit dem Vermerk „Vorläufig leider vergriffen, mehr ist in Produktion“ und einem Smiley die Interessenten über die längere Wartezeit hinweg.
Ein um Kunden buhlendes Werbeplakat des Seifenstandes am anderen Ende des Marktes brachte Marta auf eine weitere Idee. In großen Lettern pries die Inhaberin hier Seminare um die Herstellung ihrer Produkte an. Eine gläserne Manufaktur sozusagen, in der jede und jeder selbst anpacken konnte. In der DIY-Zeit sicher keine schlechte Idee. Sie ließ diese nachwirken. Ewig würden die Kunden ihr nicht die Stange halten, sondern genervt an den Stand mit größerer Produktauswahl gehen.
„Milchmädchen gesucht“ hieß ihre Annonce, so konnte sie etwas ihre Brüste schonen und zugleich ihr Geschäft ausbauen. Ein Domainname war schnell gefunden; Mommys Secret sollte er sich nennen.
Die Interessentinnen bekamen gratis Auffangschälchen, in denen sich tagsüber die überschüssige Milch sammeln konnten. Die so gewonnene Milch konnte in Sammelbehältern gesammelt und verarbeitet werden. Mit der Anleitung die die findige Marta ihnen zukommen ließ konnten sie die Seifen, Badezusätze und Globulis herstellen und ihr gesammelt schicken. Dies war ein einträgliches Geschäft für Mütter, die so Gewissheit hatten, dass ihr Produkt die Haut Vieler pflegte, ihr Duft in die Welt hinausgebracht wurde oder sonst jemand einfach nur Spaß damit hatte. Ganz nebenzu erlangten sie ohne ihr Gesicht zu verlieren ein Stück mehr finanzielle Unabhängigkeit.
Die Anfragen und Milchproduktlieferungen flatterten nur so herein. Die zahlreichen willige Milchspenderinnen, hatten wohl auf eine Vorreiterin wie sie gewartet um ihr weißes Gold nicht in den Abflüssen der Republik versauern zu lassen. Marta war beinahe dort angekommen, wo sie hinwollte. Sie brauchte keinem mehr schön ins Gesicht tun. Sie wollte, vom Erfolg angefixt wie sie war, noch mehr als ein Stück vom Kuchen des Erfolges abbekommen. Nachdem sich ihre Community weiter zu einer gewissen Größe aufgebaut hatte war es an der Zeit ihr Netzwerk zu vertiefen und ihren Milchmädchen ein Event als Dankeschön für die gute Zusammenarbeit zu bieten und sie zu weiteren Hochleistungen anzustacheln.
Hochgestimmt über ihre Idee schrieb sich die Einladung wie von selbst. Eine Nacht im Januar sollte es sein. Ihre Damen waren für die Entspannung nach dem weihnachtlichen Trara sicher froh, da war sie sich sicher. Klick. Schon gingen die Einladungen hinaus in die Welt.
Marta klappte ihren Laptop auf, der Rechner erwachte sirrend aus seinem Standby-Schläfchen. Ein blauer Punkt erschien über dem Umschlag-Symbol ihrer aufgerufenen Seite. Es war wieder soweit. Eine neue Nachricht wartete auf sie. Doch was geschah, nicht eine, sondern dutzende Nachrichten warteten darauf gelesen zu werden!
Sie zählte die Zusagen und reservierte eine speziell für ihre Bedürfnisse angepasste Location.
Das Wochenende war gekommen. Sie begrüßte ihre Mädchen. Jede von ihnen hatte mit der Reservierungsbestätigung eine dünne, weiche Stoffmaske für die Augenpartie erhalten. Da standen sie nun im Kreis aufgereiht in einem Seminarraum, schüchtern wie eine Traube Schülerinnen auf dem Pausenhof. Spannung lag in der Luft. Nur das Klopfen der auf Volllast laufenden Heizung war zu vernehmen. Die metallenen Heizkörper konnten der klirrenden Januarkälte gut Stand halten. Das grelle Licht der Halogenlampen legte kleine umherschwebende Staubpartikel frei, die schwerelos durch den Raum schwebten.
Marta ergriff das Wort: „Meine Damen, schön dass Sie alle so zahlreich erschienen sind. Ich habe dieses Wochenende für sie organisiert um ihnen eine kleine Auszeit zu verschaffen. Wir beginnen unser kleines Programm mit Informationen über Wissenswertes über unser kostbares Gut, kommen dann zu Tipps zur Produktionssteigerung und beschließen das Ganze mit einem Wellnessprogramm, welches Sie sich alle redlich verdient haben. Ist das für Sie soweit klar und in Ordnung?“ Die Teilnehmerinnen nickten stumm. Um das Eis zu brechen setzte Marta fort „Lassen sie uns mit ein paar Entspannungsübungen beginnen. Nehmen sie auf einem der Sitzmöglichkeiten Platz und lauschen Sie der Musik.“, sie dimmte das Licht, verdunkelte die Fenster und ließ die Töne von Chillout Musik den Raum sanft erfüllen. Durch das niederschwellige Angebot, sollten ihre treuen Lieferantinnen die Last des Alltages hinter sich lassen um sich einzustimmen.
Marta vernahm wie der Atem ihrer Gäste immer ruhiger ging und die Entspannung, die sonst einem strammen Takt unterlag die eingespannten Körper einfing. „Ich werde Ihnen jetzt einen kleinen Gegenstand in die Hand legen. Sie können in ihn hineinspüren und sich bei der Wahrnehmung beobachten.“, erklärte Marta. Sie tastete sich auf leisen Sohlen um die auf Sitzkissen sitzenden Teilnehmerinnen herum und öffnete sanft Hände, löste Finger und legte etwas Rundliches hinein. „Was spüren Sie? Ist der Gegenstand kalt oder warm? Wie fühlt er sich an? Hat er eine Struktur?“ Ihr gefiel dabei, wie ihr eigener Puls bei jeder Berührung einer neuen Teilnehmerin schneller schlug. Sie sog unmerklich den Duft ihrer Gäste ein und kostete für einen winzigen Augenblick von deren Wärme. Eine schöne erste Kontaktanbahnung verpackt in ein Willkommensritual war das, fand Marta.
Sie forderte ihre Gäste auf: „Ich möchte gerne, dass diejenigen von Ihnen denen ich meine Hand auf die Schulter gelegt hatte die Augen öffnen und lautlos eine Partnerin suchen und sie behutsam begrüßen ohne dabei zu sprechen.“ Leise knackten manche Knöchel und Knie der fleißigen Arbeitsbienen, die ihrem Geheiß ohne Widerstand folgten. Stillen hatte das Gewebe ihrer Lieferantinnen gelockert und anfälliger für überdehnte Muskeln und Rückenschmerzen gemacht. Die Bienchen flogen schnell zu einer Partnerin „Setzen sie sich bitte hinter diese und reiben ihre Hände warm, dann legen sie diese auf eine Stelle an der sie vermuten, dass diese besondere Aufmerksamkeit verdient hat. Warten sie ab was passiert. Atmen sie mit dem Atemfluss ihrer Partnerin mit.“ Bei jeder der Streichbewegungen flachte die Spannung in der Luft mehr und mehr in eine kollektive Erholungsoase ab. Die Atemzüge wurden tiefer und Streichbewegungen langanhaltender.
Verhaltenes Seufzen und leises Raunen durchdrang den Raum. Da tat Entspannung wohl Not. Um die Vertrauensebene weiter auszubauen forderte Marta: „Die Massageempfangenden legen sich nun bitte auf die ausliegenden Matten am Boden. Die Massierenden nehmen den Gegenstand und lassen ihn über den Körper von Kopf bis Fuß wandern.“ Stille. „Kreisen und tupfen sie gefühlvoll.“ Als Marta dies Schauspiel beobachtete, bekam sie selbst den Wohlschauer, den sie bei dem nächstgelegenen live Pärchen sehen konnte.
Die hart gewordenen Brustwarzen der brünetten Endzwanzigerin, die ihre Unterlegene streichelte und knetete, drückten sich massiv gegen das Gewebe des seidenen Oberteils. Die Spannung der Bluse war durch die zunehmende Milch der Brüste, der nun hervortretenden Nippel und der sitzenden Position an das Maximum gelangt. Dadurch erhaschte Marta einen Einblick in die zwischen zwei Knöpfen offenstehende Knopfleiste. Schwarze Spitzenunterwäsche blitzte hervor. Unschuldige kleine Blümchen hielten die praller werdenden Euter der Brüste in Zaum. Martas Blick wanderte weiter. Die breite Hüfte ihrer Brünetten war ausladend und bewegte sich mit jeder Massagebewegung nach oben und unten. Vor und zurück. Das Ganze langsam und in einer Ausdauer, als würde ein unsichtbarer Schwanz sie genussvoll von hinten im Doggy-Style nehmen. Marta ging leise auf ihren Socken umher, sie musste die erotische Energie loswerden, die sich angestaut hatte. Sie rückte die eine oder andere Hand zurecht. Führte ein paar Bewegungen.
Als sie zurück zu ihrer Ausgangsposition ging, gelang es ihr nicht ihren Blick auf etwas Unverfängliches zu richten. Sie konnte die Brünette in ihrer ganzen Pracht bewundern! Das traf sie wie ein Hammerschlag. Kräftige Pobacken hatte diese! Martas rechte Hand juckte, so gerne hätte sie ihre Hand auf einer der ausladenden Bäckchen niedersausen lassen. Doch was sah Marta da, die Brünette machte ein Hohlkreuz! Durch ihre hautengen Leggins wurden deren Schamlippen sichtbar. Da, ganz ohne Zweifel! Das dünne Stöfflein wanderte in jede noch so kleine Falte und zeichnete ein für Marta schönes Bild. In der dunkelgrauen Farbe der Hose ließ eine dunkle Stelle auf die Erregung der Masseurin schließen. Was für ein Frevel nicht mit einem Finger nachprüfen zu können, ob die dunkle Stelle sich von der Lust oder der Hitze, die im Raum herrschte, abzeichnete.
Marta schluckte schwer. In ihren Gedanken begab sie sich leise hinter ihr Lustobjekt, flüsterte ihr ins Ohr „Nicht erschrecken“ um ihr eine Millisekunde später über die Schulter zu streichen. Talwärts Richtung Hüfte. Dann mit bereitwillig gestreckten Fingern nach oben um die C-Körbchen der milchigen Brüste in den Händen zu halten. Zu reiben. Stoßweise im Atem der Lustempfängerin. Ein Wenig Zuckerbrot. Ein wenig Peitsche. Sanftes und hartes Klopfen im Lustzentrum. Marta sog die Luft ein. Jetzt war nicht die Zeit dafür.
Sie disziplinierte sich noch rechtzeitig bevor die Pause zu lang wurde und sie der Aufmerksamkeit ihrer Teilnehmer erregte wurde sie sich ihrer Pflicht gewahr, dass sie heute noch mehr vorhatte und ging zurück und wartete. Zum Glück konnte hier keiner Gedanken lesen!
Ein paar Minuten später: „Es ist Zeit langsam die Augen zu öffnen. Tauschen Sie nun die Rollen.“, forderte Marta auf. Die Bienchen taten, wie ihnen geheißen wurde.
Marta witterte, dass ihre Intention, das Vertreiben von Scham und Verkrampfung gelöst war. Jetzt schienen alle beschwichtigt und aufnahmebereit. Die zweite Phase konnte beginnen.
„Liebe Damen, ich denke wir sind nun ein Stück weit mehr als Gruppe zusammengewachsen. So können wir alle unsere Augenbinden abnehmen.“, verbalisierte Marta die Gefühle ihrer Teilnehmerinnen in Richtung ihres Zieles hin, offener zu werden.
Sie wollte sich als die beste Freundin positionieren und packte ein weiteres Goodie aus: „Ich denke wir können den formellen Theorieteil auslassen. Diesen gebe ich gerne für Interessierte als Handout morgen bei der Abreise mit. Heute stehen sie ganz alleine im Mittelpunkt. Es soll an nichts fehlen. Ich schlage vor wir duzen uns ab jetzt. Der Esel nennt sich immer zuerst selbst beim Namen – ich bin Marta“, scherzte sie. Alle lachten. „Ihr seid Wachs in meinen Händen, Ladys“, bestärkte Marta innerlich ihre Wahrnehmung.
„Diejenigen von euch, die nun im Wellnessbereich ihre Entspannung fortsetzen möchten, gehen durch diese Tür und nehmen einen Voucher mit, welchen ihr im Wellnessbereich gegen einen rubinroten Bademantel einlöst. So ist für das Personal ersichtlich, dass ihr keinen Cent für jegliche Hotelleistungen im Spa-Areal übernehmen müsst im Gegenteil zu den Gästen in mittelrot gekleidet. Lasset eure Seele baumeln. Viel Spaß.“
Sie hatte die Information ausgelassen, dass nicht nur die Bediensteten des Hotels über den Sonderstatus der Damen in Rubinrot Bescheid wussten.
Sie müssen sich anmelden, um Kommentare hinzuzufügen.