Mile High Club

Meine Freundin Lucia war zunächst alles andere als begeistert, als ich ihr von meinem Wunsch erzählte, Mitglied des Mile High Clubs werden zu wollen. Für alle, die das nicht kennen:
Mit Mile High Club bezeichnet man umgangssprachlich die Gruppe von Menschen, die in einem Flugzeug mit einem oder mehreren Partnern Sex hatten (natürlich in der Luft, und strenggenommen mindestens eine nautische Meile über dem Boden, also auf über 1852 Metern). Dieser Club existiert nicht wirklich. Aber egal, mich machte die Vorstellung, es mit Lucia im Flieger zu treiben, immer schon an. Es ist eine meiner liebsten Masturbationsfantasien, nebenbei bemerkt.

Im Internet und auf Pornoplattformen kursieren etliche Videos von Pärchen, die’s tun. Dabei filmen die sich meist bei Blowjobs oder bei der Handarbeit, und die findet oft in der Kabine statt, inmitten aller anderen Passagiere. Offenbar fällt das in den engen Sitzen weniger auf, als wenn beide auf die Bordtoilette gehen und es dort miteinander treiben. Nun, eigentlich ist es ja kein richtiger Sex im Sinne des klassischen Rein-Raus-Spiels, aber für mich würde das auch zählen. Solange ich einen Orgasmus habe. Und solange ich den mit oder durch Lucia hätte. Das wäre meine Bedingung für die Aufnahme in den Club.

Eigentlich ist ja die wirkliche Herausforderung, im Flugzeug richtig zu vögeln. Aber das ist nicht ganz ohne. Angeblich soll das Kabinenpersonal angehalten sein, darauf zu achten, dass so etwas nicht vorkommt, das heißt, dass zum Beispiel nie zwei Leute gemeinsam aufs Klo gehen, wenn’s keinen ersichtlichen Grund dafür gibt, wie Hilfestellung bei kleinen Kindern zum Beispiel.

Wenn man erwischt wird, kann es teuer werden und äußerst unangenehme Konsequenzen haben, je nach Fluggesellschaft. Nicht immer verläuft es dann so glimpflich wie bei dem Stewart, der ein Pärchen dabei überrascht hatte, und der dann lediglich beim Landeanflug auf Schwedisch sinngemäß über den Kabinenlautsprecher gesagt haben soll: „Wir möchten dem Paar, das vorhin auf der Toilette zugange war, unsere besten Wünsche für eine glückliche Fortpflanzung übermitteln.“