Nein, Mini war nicht etwa plötzlich lesbisch geworden. Ihr reifer Professor, und gleich zwei ihrer Mitstudenten, versüßten ihr ebenfalls die Ankunft in der Fremde. Aber mit Männern bedeutete es nur animalisches Rammeln. Mit Jannine Morgenstern war es die Harmonie der Körper. Denn die Cellistin brachte sie zum Schwingen. Mini fühlte sich unter ihren Händen wie eine hohe Celloseite
Aber beginnen wir von vorn:
Mini kam also mit schwerem Rucksack und noch schwereren Koffern bepackt in K. an. Sie trug ihr luftiges, geblümtes Sommerkleid, das knapp über dem Knie endete. Der Taxifahrer hatte es Mini allerdings (wenn auch nur in Gedanken) schon weit über den Schritt hinauf geschoben, als sie endlich das Haus der Morgenstern erreichten.
Unter diesem Namen hätte Mini eigentlich eine alte, schrullige Dame erwartet. Sie war angenehm überrascht, als ihr diese warmäugige Blondine die Tür öffnete.
“Seit mein Ex-Mann ausgezogen ist, ist mir das Haus einfach zu groß, und zu einsam geworden. Sie wohnen unterm Dach. Das war früher sein Atelier. Ich habe es von der Wohnung abtrennen lassen. Aber sie dürfen selbstverständlich auch Pool und Garten mitbenutzen”, erklärte die hübsche „Rotmundige“.
“Für mich allein ist das alles viel zu groß. Einzige Bedingung bei diesem niedrigen Mietpreis ist, dass sie mein Cellospiel nicht stört. Ich übe täglich zwei Stunden. Aber vormittags sind sie ja wahrscheinlich sowieso meist an der Uni”…
“Kein Problem”, zwitscherte Mini. “Ich studiere doch selbst Musik, auch wenn mein Instrument ehr das Piano ist.” Bei diesen Worten lehnte sie sich so ans Treppengeländer, dass sich ihre kleinen Brüste zwischen den Rucksackträgern strafften. Dabei trat sie von einem Fuß auf den anderen, dass ihre Beinmuskulatur verführerisch arbeitete. Verwundert, aber durchaus angenehm berührt, stellte sie fest, dass die hübsche Vermieterin ihren Körper bewundernd musterte.
“Das trifft sich gut. Ein Klavier steht auch noch oben. Nach dem Auszug meines Mannes war es zu schwer, als dass er es mitnehmen konnte. Aber kommen sie endlich ins Haus. Sie müssen ja unter dem Gewicht ihres Gepäcks zusammenbrechen. Manchmal bin ich auch wirklich unaufmerksam”…
“Das ist ein gutes Training für meine Muskeln”, lachte Mini, als hätte ihr die Anstrengung nichts ausgemacht. “Nebenbei studiere ich nämlich auch noch Sport”.
“Das sieht man. Sie haben wirklich außergewöhnlich schöne Beine. Ich mag das ausgeprägte Muskelspiel unter der zarten Haut, wenn ich mir als Frau dieses Kompliment erlauben darf”, meinte die blonde Vermieterin, während sie Mini in der großen Küche bewirtete.
“Sie dürfen durchaus. Welche Frau mag schließlich keine Komplimente? Und wenn sie von einer Geschlechtsgenossin kommen, tun sie doch doppelt gut. Meistens kratzen wir uns doch gegenseitig vor Neid die Augen aus”, lächelte Mini, während sie verführerisch die Beine übereinander schlug, und Jannine direkt in die großen Augen schaute.
Plötzlich erregte es Mini unheimlich, mit dieser schönen Frau zu flirten. Die wurde ihrerseits nun beinahe schüchtern. Nervös spielten die schlanken Finger der Frau Morgenstern mit dem Tassenhenkel. Wie gepflegt doch ihre langen Fingernägel waren. Als Pianistin konnte sich Mini solch herrliche Krallen leider nicht leisten.
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