Miranda und der Sohn des Hauses

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Miranda und der Sohn des Hauses

Miranda und der Sohn des Hauses

Sven Solge

Auch wenn sie Allis plötzliche Intimität als übergriffig angesehen hatte, so hatte sie es im Nachhinein als angenehm empfunden. Er hatte ihr nur seine Zuneigung, wenn auch plump, zeigen wollen.
Ihr Herz schlug ihr bis zum Hals, als ihr Bewusst wurde, was sie gemacht hatte. Denn in ihrem Innern liebte sie ihren Alli schon seit Kindertagen, doch jetzt wo sie beide Erwachsen waren war alles so kompliziert geworden.
Sie legte sich auf ihr Bett und überlegte, wie sie sich jetzt gegenüber Alli verhalten sollte.

-*-

Erschrocken schreckte sie hoch, als es an ihre Tür klopfte.
„Milla was ist los? Du bist so leise!“, hört sie ihren Vater fragen.
Ein Blick auf den Wecker an ihrem Bett sagte ihr, dass sie fast zwei Stunden geschlafen hatte.
Ächzend erhob sie sich und öffnete ihrem Vater die Tür. „Sorry Paps, ich bin eingeschlafen!“
Ihr Vater nickte: „Das habe ich mir schon gedacht! Kommst du mit in die Küche, ich habe gerade Kaffee fertig und ein paar Kekse habe ich auch.“ Er legte seiner Tochter einen Arm um die Schultern und führte sie zur Küche.  
Nachdem ihr Vater ihr einen Becher mit Kaffee und ein paar Kekse hingestellt hatte, schaute er zu wie Milla sich nachdenklich Milch und Zucker in den Kaffee getan hatte und wartete ab. Er kannte seine Tochter, sie würde anfangen zu erzählen, wenn sie es loswerden wollte.
„Paps, ich habe Mist gebaut!“, fing sie an.
Ihr Vater sagte nichts, wartete nur ab!
Und dann erzählte Miranda ihrem Vater alles!
Von dem Verdacht, den sie gegenüber Herrn Begeler hegte und wie sie Alfons zurechtgestutzt hatte, als er sie in den Nacken geküsst hatte.
Ihr Vater schwieg einen Moment, doch dann fragte er sie: „Du magst Alfons doch?“, fragte er.
„Natürlich mag ich Alli, er ist wie mein Bruder!“ Miranda schaute ihren Vater an und er sah in ihren Augen die Verzweiflung.
„Aber er ist nicht dein Bruder und mittlerweile ein junger Mann geworden! Und du bist eine wunderschöne junge Frau! Ist es da nicht natürlich, dass er auf einmal mehr für dich empfindet, als es für eine jüngere Schwester zuträglich wäre! Wie er dabei vorgegangen ist, war unbeholfen und plump, aber auch ein Zeichen seiner Zuneigung.
Vielleicht weiß er selber nicht wie er damit umgehen soll?
Wie ist es denn mit dir?“, fragte ihr Vater sie.
„Hast du schon mal in dich rein gehorcht? Empfindest du nur geschwisterliche Gefühle für Alli, oder ist dir nicht auch schon aufgefallen, was für ein attraktiver, junger Mann er in der letzten Zeit geworden ist?“
Alli blickte ihren Vater nachdenklich an. Natürlich war ihr schon aufgefallen was für ein attraktiver Mann Alli geworden war und wie er sich in den letzten fünf Jahren verändert hatte. Aus dem schlaksigen Halbstarken, der ihr immer nur wehtun musste, indem er sie mit dem Finger pikste oder kniff, nur um in ihre Nähe zu sein und sie berühren zu können, war ein richtiger Kerl geworden! Auch zur Begrüßung, als sie am Pool in der Sonne lag, hatte er sie auf die Wange geküsst. Das hatte er früher nie gemacht.
Sie erhob sich und schob ihren Stuhl unter den Tisch.
„Wo willst du hin?“, fragte ihr Vater sie.
„Ich will rüber zu Alli und mich für meine bescheuerte Reaktion entschuldigen!“
„Bleib noch einen Moment!“, bat sie ihr Vater. „Ich möchte mit dir noch über die andere Sache sprechen!“
„Welche andere Sache?“
„Das Verhalten von Herrn Begeler. Ist er dir schon zu nahegetreten?“, fragte er und sah sie ernst an.
Miranda hatte sich auf die Tischkannte gesetzt und holte tief Luft, bevor sie ihrem Vater antworten konnte: „So direkt nicht, aber verbal schon! Seine Komplimente sind oft sehr schlüpfrig und auch zweideutig!
Milla scheute sich ihrem Vater gegenüber deutlicher zu werden, denn Herr Begeler war immerhin sein Arbeitgeber.
„Du weißt, dass er mit deiner Vorgängerin ein Verhältnis hatte, weswegen seine Frau jetzt im Sanatorium ist. Auch bei deiner Mutter hat er es versucht, als du noch sehr klein warst!“ Ihr Vater schaute sie traurig an. „Deine Mutter hat da sehr drunter gelitten, was wahrscheinlich auch zu ihrem frühen Tod beigetragen hat. Auch wenn er dich gut bezahlt, solltest du besser hier weg gehen, du findest bestimmt schnell etwas anderes, bei deinen Zeugnissen! Ich kenne Begeler nun schon über vierzig Jahre und er wird nichts unversucht lassen, bis er dich in der Kiste hat! Es sei denn du willst es!“
„Natürlich will ich das nicht!“, sagte sie empört. „Ich glaube aber auch, dass es besser ist, wenn ich mir was anderes suche, der ist mir einfach zu schmierig.“
Ihr Vater saß neben ihr am Tisch und nippte an seinem Kaffee. „Du hattest früher immer von einem kleinen Speiserestaurant geträumt, willst du das jetzt nicht mehr?“
„Ja, den Traum habe ich immer noch, aber den richtigen Laden zu finden, noch dazu in einer guten Gegend, ist nicht so einfach! Außerdem braucht man dazu auch etwas Geld. Ich spare zwar schon fleißig, doch das dauert eben seine Zeit!“
„Ich frage das deshalb,“ umständlich setzte ihr Vater seinen Kaffeebecher ab, „weil am Bahnhof schon seit einer Weile ein Ladengeschäft leer steht. Du kennst es bestimmt, da war früher die Bücherei drin!“
„Doch das kenne ich, aber dazu braucht man Geld und das habe ich noch nicht!“
„Aber ich!“, sagte ihr Vater. „Ich finanziere den Umbau, so wie du es haben möchtest.“
„Paps, das kann ich nicht annehmen, das ist doch deine Altersversorgung!“, versuchte seine Tochter aufzubegehren.
„Quatsch! Sieh es als vorgezogene Erbschaft an und sollte ich zum Pflegefall werden musst du dich eben um mich kümmern. Viel wird das nicht sein, da ich eine ganz gute Rente habe.
„Wir sprechen noch darüber! Ich werde mir den Laden mal anschauen. Ich denke aber ich muss erst Mal zu Alli rüber und mein Verhalten entschuldigen!“
Ihr Vater nickte.
Als sie sich zur Tür wandte, sagte ihr Vater noch hinter ihr her: „Du siehst toll aus in dem Outfit, kein Wunder das Alli dir zu nahegekommen ist!“
Milla reagierte auf den Ausspruch ihres Vaters nicht, zu sehr war sie gedanklich damit beschäftig, wie sie Alli gegenübertreten sollte. Doch innerlich hatte sie ihn verstanden! Hatte sie sich zu sexy angezogen und Alli damit verwirrt und zu seinem Übergriff veranlasst?
Als sie in der Küche des Haupthauses ankam, stand der Auflauf unberührt auf der Arbeitsplatte und der Herd war ausgeschaltet.
Da von Alfons nicht zu sehen war, ging sie nach oben und klopfte an seine Tür. Sie lauschte angestrengt hörte aber nichts. Sie klopfte etwas lauter, vielleicht hatte er sich hingelegt und schlief. Sie klopfte noch einmal und sagte dann: „Alli, ich wollte mich  entschuldigen, ich habe mich blöd verhalten, verzeihst du mir?“
Als sich immer noch nichts rührte, drehte sie sich um und ging zurück zur Treppe. Kaum hatte sie die erste Stufe betreten, hörte sie Allis Stimme hinter sich, allerdings vom Bad her!
„Ich verzeihe dir, wenn du mir auch verzeihst!“
Er kam ihr mit wenigen Schritten entgegen und blieb vor ihr stehen. Er trug eine schwarze Jeans und dazu ein weißes T-Shirt und Milla musste sich gestehen, dass ein sehr attraktiver, junger Mann vor ihr zum Stehen kam. Ihr Vater hatte recht, sie waren nicht mehr die unbefangenen Kinder, wie noch vor fünf Jahren und sein Anblick ließ einen heißen Schauer über ihren Rücken laufen
Milla war die eine Stufe wieder zurück gegangen und stand nun dicht vor Alli.
„Es tut mir leid, dass ich so reagiert habe!“, sagte sie, hob ihre Hand und streichelte Alli über die Wange und im Überschwank der Gefühle, die gerade durch sie hindurch rauschten, küsste sie ihn mitten auf den Mund.  
„Ja, es tut mir auch leid!“, wollte Alfons gerade sagen, doch die Worte verließen nur nuschelnd seinen Mund, da Millas weiche Lippen ihn daran hinderten.
Als Milla sich von ihm löste, schaute sie ihn verlegen an. Doch dann sagte sie mutig: „Ich glaube die Zeit als Bruder und Schwester durch die Welt zu gehen, ist vorbei. Du bist für mich mehr als nur ein Bruder, du bist so ein hübscher Kerl geworden und hast mich heute mit deinem Verhalten überrascht! Verzeih mir, dass ich dich mit deinem Vater auf die gleiche Stufe gestellt habe, du bist anders und ich glaube, in dich könnte ich mich verlieben und das als Frau und nicht als deine ehemalige Schwester.“
Es dauerte eine Weile, bis Alli die richtigen Worte gefunden hatte, doch dann sprudelte es aus ihm nur so heraus: „Mir geht es doch genauso! Als ich dich heute Morgen im Pool gesehen habe. Ich muss gestehen, ich habe dich schon von meinem Zimmer aus beobachtet. Im ersten Moment habe ich dich nicht erkannt, ich habe gedacht, es ist eine Freundin von meinem Vatter.
Doch als du dann die Treppe hochgekommen bist und du dich in die Sonne gelegt hast, da habe ich erst verstanden, wer da in unserem Pool schwimmt, und ich muss gestehen, da ist mit mir etwas passiert? Solches Herzklopfen habe ich noch nie gefühlt, wie in dem Augenblick. Ich fand dich unglaublich heiß in deinem schwarzen Badeanzug und dann vorhin in der Küche ist es einfach so über mich gekommen. Weißt du was mich da so durcheinandergebracht hat, als du mir gegen Gegenüber am Paprika schnippeln gewesen bist?“
Er schaute Milla fragend an, er war sich nicht sicher, ob er ihr seine sündigen Gedanken verraten durfte.
„Was hat dich durcheinandergebracht?“, fragte Milla neugierig geworden.
„Ach nee, lieber nicht!“, winkte Alli ab und drehte sich etwas weg von ihr.
„Das ist gemein, erst fragst du mich und machst mich neugierig und dann winkst du ab.“
„Das ist etwas zu intim, das möchte ich lieber nicht sagen!“
Milla schwieg eine Weile, sie dachte an die Situation in der Küche, als sie am Schnippeln war. Was konnte an ihr erotisch gewesen sein, dass es Alli erregt hatte? Sie wusste es nicht.
„Komm, sag es mir! Ich muss doch wissen, wenn ich was falsch gemacht habe!“
„Du hast doch nichts falsch gemacht!“, sagte Alli. „Nur meine Fantasie ist mit mir durchgegangen!“
„Und was hättest du in deiner Fantasie am liebsten gemacht?“, fragte Milla mit einem süffisanten Lächeln.
Alli druckste etwas herum. „Ich hätte gerne den Reisverschluss an deinem Jumpsuit langsam runtergezogen!“, sagte er dann doch und man spürte, dass es ihm sehr peinlich war.
„Und das findest du zu intim, es mir zu sagen?“
Alli nickte: „Nach meinem Fehlverhalten von vorhin, schon!“
„Das war kein Fehlverhalten, das weiß ich jetzt, sondern einfach nur impulsiv und süß! Möchtest du jetzt den Reißverschluss runterziehen?“ Milla machte einen Schritt auf ihn zu und blieb dicht vor ihm stehen.
Alli hatte mit offenem Mund ihre Bewegung verfolgt und unwillkürlich blieb sein Blick auf dem Zipper ihres Reißverschlusses hängen.
Als er nicht gleich reagierte nahm sie seine rechte Hand und führte sie zum Zipper. Automatisch umschlossen seine Finger das Metallstück, doch den Zipper runterzuziehen traute er sich immer noch nicht.
„Versuche es!“, forderte Milla ihn auf.
„Ich erlaube es dir!“, ergänzte sie noch ihre Aufforderung.
Langsam zog Alli an dem Metallstück und der Reisverschluss gab ein Stück von Millas nackter Haut frei. Er zog weiter und stoppte erneut, als er auf Höhe ihrer Brüste war. Etwas irritiert schaute er in Millas Augen und als sie nickte, zog er weiter. Aber zu seiner Überraschung sah er jetzt auch nicht viel mehr von Millas nackter Haut, noch nicht mal von ihrem BH war was zu sehen? Oder trug sie etwa keinen? Dieser Gedanke brannte sich in seinem Kopf fest.
Mutiger schob er den Zipper noch weiter runter und stoppt erst wieder als er ihren Bauchnabel entdeckte.
Nur ein etwa zwei Zentimeter breiter Streifen nackter Haut tat sich vor Allis Augen auf, der jetzt genau am Bauchnabel endete. Aber der Reisverschluss ging noch weiter, doch hier war es mit Allis Mut vorbei, er ließ den Zipper los und schüttelte den Kopf.
„Was ist?“, fragte Milla, „hast du Angst, dass du etwas siehst, was du nicht sehen dürftest?“
Verlegen nickte Alli mit dem Kopf.
„Pass auf!“, sagte Milla und zog den Zipper langsam bis zum Ende des Reisverschluss, dann ließ sie den Zipper los und ging einen halben Schritt zurück.
„Kannst du jetzt etwas verbotenes sehen?“, fragte sie und drehte ihren Körper leicht in den Hüften hin und her.
Er schüttelte nur den Kopf. Milla spürte seine Verlegenheit, doch innerlich war sie auch Stolz auf sich, dass sie ihn mit ihrem Körper so verwirren konnte.
Aber auch sie war erregt und deutlich spürte sie wie die Feuchtigkeit ihren Slip durchtränkte.
„Willst du mehr sehen von mir?“, fragte sie und schob langsam den Jumpsuit über ihre rechte Schulter, sodass der Spalt über ihrer Brust größer wurde.
„Nicht, bitte nicht!“, sagte Alli plötzlich. Ihm wurde auf einmal heiß und verdammt eng in seiner Hose.

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