Momente der Verführung III

5 1-3 Minuten 0 Kommentare
Momente der Verführung III

Momente der Verführung III

Rena Larf

Die U-Bahn hielt mit quietschenden Bremsen an der Haltestelle mitten auf der Straße. Die Angestellten strömten aus ihren Büros in die Nahverkehrsmittel hinein. Ein ganz normaler Wahnsinn an einem Freitagnachmittag in einer deutschen Großstadt.
Die Sommerhitze hatte ihre weiße Rüschenbluse, die sich eng um ihre prallen Brüste spannte, mit Schwitzflecken durchzogen.
Sie klemmte sich mit forscher Direktheit zwischen Männern und Frauen mit Aktentaschen hindurch und blieb, bei dem Versuch einzusteigen, mit ihren Stöckelschuhen in dem Raster des Fußtrittes hängen.
Ein junger Mann mit blonden, langen Haaren half ihr hinaus und streifte dabei lächelnd ihre frisch rasierten Sommerbeine, die unter einem engen beigefarbenen Rock in einer wohlgeformten Silhouette endeten. Für den Bruchteil einer Sekunde erwiderte sie dankbar aber gehetzt sein Lächeln.
Als die Bahn anfuhr, hing sie mit anderen eng aneinander gepressten Leibern wie in einer menschlichen Traube an den braunen Lederschlaufen, die von der Decke hingen.
Mit einem Ruck spürte sie plötzlich einen harten Stoß an ihrem Po, wie von der Kante einer Aktentasche.
Sie bemerkte erstaunt, mit einem Blick über ihre rechte Schulter, den jungen Kavalier von vorhin. Eine glitzernde Schweißperle rann an seiner Schläfe über die Wange das Kinn hinunter. Sie musste unwillkürlich daran denken, wie es wohl wäre, den Tropfen mit der Kuppe ihres Zeigefingers aufzufangen und sein Salz auf ihrer Zunge zu schmecken.
Sein jungenhaftes Lächeln schmeichelte ihr und sie fühlte eine glühende Hitze zwischen ihren Brüsten aufsteigen.
Die Enge der Bahn ließ ihren Atem stocken.
Sie spürte ganz nah an ihrem feuchten Schoß, wie sehr er sie begehrte und sie ließ es geschehen, dass er eine – wie zufällig - durch die Luft wirbelnde Haarsträhne von ihr zum Spielen zwischen seine Finger nahm. Ein freches Grinsen tanzte herausfordernd und selbstbewusst um seine Lippen.
Er wusste, dass er gut aussah; er wusste, dass es ihr gefiel und genoss ihre aufsteigende Erregung in diesem sinnlichen Spiel. Sie fühlte sich wehrlos, war wie gefesselt – eine Hand umklammerte ihre Aktentasche, die andere die Halteschlaufe oberhalb ihres Kopfes.
Sie spürte, wie seine andere Hand fordernd zwischen ihre Schenkel glitt und schaute sich flüchtig um, ob irgendeiner aus der Menschentraube davon Notiz nahm.
Aber alle starrten wie gebannt aus den Fenstern, nur um den anderen ja nicht wahrnehmen zu müssen. Dennoch erregte sie die Situation und die Tatsache einer möglichen Entdeckung.
Er fixierte sie mit seinen hellblauen Augen und sie hob ihm in erstaunter Erwartungshaltung ihr leicht schwitzendes Gesicht entgegen.
Bevor sich ihre leicht geöffneten Lippen berühren konnten, hielt die Bahn und er sprang mit einem frechen Siegerlächeln aus der Tür. -

Das ganze Wochenende erwartete sie voller Ungeduld und mit einem prickelnden Gefühl in der Magengrube den Montag und seinen Feierabend...

Klicke auf das Herz, wenn
Dir die Geschichte gefällt
Zugriffe gesamt: 2841

Sie müssen sich anmelden, um Kommentare hinzuzufügen.

Gedichte auf den Leib geschrieben