Beethoven war tot. Fast 200 Jahre seit 1827, und doch verband ihn mit ihm ein tiefes Gefühl der gegenseitigen Verständigung. So besehen hob er Beethoven für Ihn die Zeit auf mit seiner Musik, wie in diesem Falle der Mondschein-Sonate. Er musste genau wissen wie er sich fühle in diesem Moment, aus dem Fenster schauend, seiner Musik lauschend, nur begleitend intoniert durch den Regen der vernehmbar von außen an das Fenster tropft.
Dieses Wohlgefühl einer leichten Melancholie wurde durch dieses Klavierstück noch wohliger, greifbarer, verständlicher. Und wie sehr verstand er ihn, Beethoven, welche Wellen tiefer Enttäuschungen er durchlebt haben muss, um so zu komponieren. Ganze Geschichten in einem Klavierstück und es lief wie ein Film in ihm ab, dieses tiefe Gefühl dieser Geschichte, dieser Geschichte von ihm, einem Punkt in seinem Leben, an dem eine Weiche umgestellt wurde, und er verloren war, für alles bis dahin Vergangene, eingeläutet durch die letzten Takte eines Klavierstückes.
Die Erinnerung dieser Veränderung ist ihm eine sehr Präsente, er begegnete dieser Veränderung in der Verkörperung einer Frau, die eine besondere Ausstrahlung hatte. Die Ausstrahlung einer Frau mit dem schelmischen und verschwörerischen Gebaren eines Teenagers, der sich trotz Zahnspange, durchaus dem verführerischen Reiz kecker Gesten gewiss ist. Sie hatte all diese Ausstrahlung, die einer Frau zu Eigen ist, die den Eindruck macht, mit ihr Pferde stehlen zu können, geheime Schätze vergraben zu wollen, und von allem etwas wusste, und zu jedem Vorgang des Universums eine eigene Meinung hatte. Dieser jugendliche Charme wird es gewesen sein, der ihm in Verbindung Ihres in einer Mail verwandten Nick-Namens suggerierte, auch für ihn Selbst ein kleines Stück menschlicher Vergänglichkeit, unvergänglich zu machen. Noch einmal mit des „Toten-Mannes Kiste“ auf hoher See in den Phantasien des Nimmerlandes der schwedischen Kinderbuchumgebungen, jung zu sein. Geliebt zu sein. Geborgenheit zu erfahren. Zärtlichkeit zu fühlen. Sünde zu atmen. Haut zu berühren. Lust zu schmecken. Ging es ihr genauso? Er wusste es nicht und es fehlte ihm jede Möglichkeit sie zu fragen. Sie die sich Madita nannte, und ihm die Illusion und den Zauber gab, wenn nicht die Sonne seiner frühen Jugendjahre, dann doch die Ausstrahlung der Harmonie, Ruhe und Geborgenheit des Mondes zu spüren. Sie war etwas reifer an Jahren etwas über 40, allerdings deutlich jünger als er, doch ihre jugendliche Art, in Verbindung mit elegantem geschäftsmäßigem Auftreten, machte sie für ihn geradezu unwiderstehlich. Sie wirkte wie jemand der weiß was er will und heute denkt er, sie wusste es.
Ein Beginn
Natürlich war ihm klar als er die Anzeige formulierte, die ihm seinem Sehnen näher bringen sollte, dass dieses ein Beginn sein kann, ein Beginn der seine Leiden etwas lindert, ihn zufriedener, sogar glücklicher machen könnte. So schrieb er dem Zeitgeist verpflichtet, in einem Internetforum, eine Art Marktplatz, in dem zwischen Fahrrädern und Jobgesuchen auch die Rubrik Kontakte ihren Platz fand. In diesem formulierte er seine Anzeige. Sie lautete:
„Kennst Du das auch, die Frage das kann doch nicht alles gewesen sein. Ich bin doch noch attraktiv und voller Zärtlichkeit und Liebe, Feuer und Leidenschaft. Bevor Du in Deinem Hamsterrad von Familie, Kindern und Alltag durchdrehst, solltest Du mir einfach schreiben: Dann können wir uns vielleicht bald einmal kennen lernen um gemeinsam Horizonte zu erweitern und uns gegenseitig liebevoll und leidenschaftlich gut tun. Du solltest wie ich selbst gepflegt und vorzeigbar sein und verheiratet. Ich möchte Dir ein diskreter liebevoller Freund sein.“
Bis bald Ole
Lange Zeit hörte er nichts, er bekam Post von sehr zweifelhaften Kontaktplattformen, von Frauen die altersmäßig hätten seine Tochter sein können, mit neckisch posierenden Fotos, die er selbstverständlich nicht beantwortete. Doch dann eines Tages hatte er in der speziell zu diesem Zweck eingerichteten Mailbox eine Mail, die er nur deshalb nicht sofort löschte, weil das Alter der Verfasserin in sein Raster passte, über 40.
Das gab Ihrem netten unkomplizierten Anschreiben mit Hinweis auf eine ihm mittlerweile vom Text her vergessenen Anzeige, Glaubwürdigkeit.
Er schrieb noch ein wenig verhalten zurück. Bat sie um Angabe welche Anzeige denn nun gemeint war, und bekam die Quelle genannt. Er las und war wieder im Bilde, nun sandte er unversehens das erbetene Foto, auf dem er sich wie auf allen Fotos nicht gefiel, und schrieb etwas hinzu, mit der Bitte sich mit ebensolchem Foto zu revanchieren.
Sie sandte ein Foto zurück, postwendend in einer unkomplizierten Art, die ihn angenehm überraschte. Das Foto zeigte Sie in Gesellschaft von zwei Frauen eine so jung, dass sie ihre Tochter sein mochte. Sie saß in der Mitte und es schien ihm, dass sie durchaus die Gewohnheit hatte, den Mittelpunkt einzunehmen.
Sie schaute offen und sehr attraktiv, sie wirkte auf diesem Foto in Summe so, dass man, als jemand der eine Affäre sucht, sie natürlich kennen lernen möchte, da sie auch die Reife und Erfahrenheit ausstrahlt, die man für ein pikantes Rendezvous wünscht. Was folgte war die Verabredung zu einem Treffen in der Öffentlichkeit nicht weit von den Arbeitsplätzen der beiden. Natürlich war er aufgeregt, so wie sie. Und er war früher am Ort des Treffens, was seiner Mentalität entsprach, nämlich der, sich sozusagen einen Überblick vor Eintritt des Ereignisses zu verschaffen. Und sie war ein Ereignis. Er nahm sie wahr, von weitem, sportlich-elegant gekleidet war sie, sie hatte frisch frisierte Haare, war dunkelblond und trug eine Sonnenbrille, die sie so Ladylike wie Maria Callas erscheinen ließ. Sie drehte sich um und er wurde ein wenig unsicher, weil er befürchtete die Gesichtskontrolle nicht zu überstehen. Sie lachten beide, begrüßten sich und beschlossen einen Spaziergang um den See zu machen. Schnell versicherten sie sich einander keinerlei Erwartungen oder Verpflichtungen abzuverlangen, und natürlich wie aufgeregt sie seien. Sie waren es, mit Sicherheit, aufgeregt. Er redete viel und konnte sich im Anschluss kaum an den Inhalt seiner Themen erinnern. Er versuchte nicht zu hoch zu sprechen, damit die Aufregung nicht so offensichtlich wurde. Erst als sie im Nahe gelegenen Kaffee einen Latte Macchiato genossen, wurden sie etwas lockerer.
Kurz bevor sie sich nach ca. 2 Std. verabschiedeten, küssten sie sich das erste Mal. Er erinnerte sich das sie gut küsste. Gefühlvoll, feucht, züngelt, genüsslich.
Er flüsterte ihr Komplimente ins Ohr die er fühlte, ein leicht aufkommendes Fiebern der Lust, ließ sein und ihre Stimme weich und vertraut werden.
Die Heimfahrt
Schnell verabschiedete sie sich und als er nach Hause fuhr, dachte er daran wie schade es sei, dass sie nicht beisammen bleiben konnten. Warum war das so, dass man im Laufe der Zeit mit einem Lebenskameraden verheiratet ist, aber die Gemeinsamkeiten auf der Ebene der Sinnlichkeit, fehlen. Die Kommunikation über das was einem gut tut, was man vermisst, was man möchte so geblockt wird. Er dachte darüber nach wieso es so ist, ist es jeweils die Rache des einen an den einst geliebten Partner, für unerfüllte Träume, für gebrochene Versprechen, geplatzte Seifenblasen, verpasste Chancen. War es ein Zurückzahlen in gleicher Münze für Unachtsamkeiten seinem Partner gegenüber, oder ein biochemischer Vorgang der eben jede Anfangseuphorie als Vergänglich beweisbar macht. Was war es? Er kannte keine Antwort, nur wusste er und davon war er überzeugt, dass dieses für ihn nur deshalb vor sich entschuldbar war, weil er sich innerlich in einem Teil seiner einst geliebten Frau unverstanden fühlte, seit langem und unheilbar. Austherapiert in einem Endstadium eines immerhin 25 Jahre währenden Ehelebens, in dem zwei Menschen sich unterschiedlich entwickelten, in ihrem Empfinden was den einem an dem anderen stört. Sei es sein Tick Dokumentationen zu schauen oder der ihre, Dinge in Unordnung zu halten was ihn nie zuvor störte, was nun aber etwas körperlich Quälendes für ihn hatte, wenn er einen Briefumschlag unter einem Stapel alter Rechnungen oder Pizzapreislisten hervorzog und diese teils 5 Jahre alten Requisiten ihrer Sammelwut, mühsam zusammen suchen musste. Seine Frau hasste dafür unendlich viele andere Dinge an ihm, vor allem fehlende Liquidität ihr Lieblingsthema. Dieses hatte seine Ehefrau sicher als besondere Gabe ihres Vaters geerbt, von dem man wusste das er den Fall eines ehemals 5 DM Scheines auf dem Boden, in einem Umkreis von 50 km als starke Erschütterung unter seinen Füssen wahrnahm, und unversehens danach suchte.
Nein so schlimm war sie nicht nein, natürlich liebte er seine Frau, noch, irgendwie. Aber nicht mehr so, das es für den Rest des Lebens reichte, nicht mehr so, dass er wie in den vergangenen zehn Jahren, immer wieder versuchte nach dem täglichen Streit am Abend, den Morgen neu zu beginnen.
Das waren seine Gedanken und er fragte sich als er nach Hause fuhr, was sie, Madita wohl fühlen mochte. Wo ihre Motive lagen etwas doch stigmatisiert, verbotenes zu tun, hoffentlich mit ihm. Lange überlegte er was ihm an ihr so sehr gefiel, dass er fürchtete sie könne ihm außer einem Abenteuer wirklich etwas Tiefes bedeuten.
Natürlich hatte er schon früher mal kurze bedeutungslose Affären neben zwei eindrucksvolleren gehabt. Nur waren das eben Affären wo es nur um eins ging, miteinander ins Bett gehen und danach dieses Gefühl wie nach einem guten sehr üppigen Essen zu haben. Das Gefühl, “Das wäre nun nicht unbedingt nötig gewesen“ Man ging Duschen und kaum hatte er die Hose an, war das ganze nebensächlich oder vergessen. Das schien ihm damals die gerechte Ordnung zu sein. Doch seit er älter wurde änderten sich seine Einstellungen, und in diesem Fall, fiel ihm langsam ein woran es liegen konnte, dass es hier kribbelte.
Sie hatte die gleiche autarke Art, die gleiche Selbstverständlichkeit in dem was sie sagte und tat, wie seine erste Freundin und Liebe Monika. Diese brachte es fertig mit damals 19 Jahren ihn 18 jährig in das elterliche Wohnzimmer zu ziehen während ihre Eltern nebenan schliefen, um mit ihm dort keineswegs zurückhaltend zu schlafen. Sie verschloss die Tür und wenn er ängstlich fragte, was denn passiert wenn die Eltern, was sie auch taten, an der Tür rütteln, sagte sie sehr selbstverständlich zu ihm, „ Ich sage ich möchte mit Dir allein sein“ Sie tat was sie wollte, jedenfalls in dem halben Jahr ihrer damaligen Liebe, die sie ebenso entschlossen beendete, was ihm seinen ersten großen Liebeskummer einbrachte. Sie war sehr natürlich im Umgang mit allem ihrem Körper und seinem damals, mit ihren Bedürfnissen die sie sehr gut artikulieren konnte. Auch das konnte Madita, sie konnte mit ihm auf einer verständlichen Ebene reden, über vieles, was man in dieser kurzen Zeit eben an dem anderen entdeckt. Auch über Bedürfnisse, nach Sex, fehlender Zärtlichkeit, Vertrauen was aufgebaut werden muss und nicht grundsätzlich erst einmal da ist. All diese Dinge vermissten anscheinend er als auch sie bei ihren Partnern. Natürlich wusste er nicht wie es ihr in ihrer Beziehung erging. Nur für ihn selbst waren diese Gespräche bei seiner Frau nicht erwünscht, sie gab Geschäftigkeit vor, floh aus der Notwendigkeit zu antworten, schlimmstenfalls in dem sie schnell einen Streit provozierte. Was mochten die Gründe für seine Frau sein an einer solchen Beziehung, die auch für seine Frau nur eine unbefriedigende sein konnte, festzuhalten. Die Kinder? Das Haus? Unterhalt? Gewohnheit oder doch Liebe?
Natürlich geht’s meistens um die enge Bindung zu den unschuldigen Kindern, aber nun waren sie in einem doch etwas fortgeschrittenen Alter, belastet durch die ewigen jahrelangen Streitereien, durchaus verständig und eventuell sogar froh,
Wenn das Leiden ein Ende hätte. Er wusste es nicht.
Präludium
Sie schrieben sich mit der den Anfängen einer Internetgestützten Bekanntschaft innewohnenden Intensität, die allerdings nach der ersten hohen Frequenz in der Folge stark degressiv verläuft. Man beschrieb Vorlieben, Einstellungen, Ansichten. Machte gutgelaunte etwas übermütige Witze und wunderte sich auch stets darüber wie viel Kindlichkeit erhalten blieb im eigenen Wesen. Diese Liebe Unschuld, dieses unvoreingenommenen Gegenübertreten eines fast fremden. Er hatte ihr seine Identität bereits zu Beginn umfassend offenbart. Er wusste von ihr nicht viel, kaum etwas, Madita, Kinder, Familie, Wohnort, Job. That´s all.
Es wurde von beiden ein konspirativer geheimer Ort gewählt um sich zu Lieben. Ja klar und direkt um sich zu Lieben, soweit man sich Lieben kann wenn man sich kaum kennt. Welche Liebe ist das? Eine in der man Wünsche in das Gegenüber projiziert? Phantasien aus einsamen Nächten und Sehnsüchte greifbar machen? Es ist sicher eine Sache die nah dem Verrücktsein ist, so wie es ein schöner Song von Katie Malua beschreibt, dieses Gefühl. This is the closest thing to crazy…..
This is the closest thing to crazy
Sie trafen sich im Hotel. Pünktlich, aufgeregt, voller Erwartung. Er wunderte sich darüber wie ruhig und gelassen sie wirkte. Sie war sehr gut vorbereitet und hatte in einer sehr schönen Geste für ein wenig Ambiente gesorgt. Sie hatte Gläser mit Teelichtern, duftendes Öl, Sekt, Wasser und Trauben mitgebracht. Sie dachte an die Verhütung und er hatte das Gefühl wäre es zum Hotelbrand gekommen, Sie würde aus der Hüfte heraus ganz locker einen Feuerlöscher bedienen, den sie zuvor aus ihrer Handtasche gezaubert hätte. Diese Frau forderte ihn heraus, seinen Ehrgeiz. Er wollte es einmal erleben sie aus ihrer so vorbildlich strukturierten Überlegenheit, zu bringen. Und es gelang ihm. Nachdem Sie sich ausgezogen hatten, und die erste Aufregung sich legte, ging alles in einer wundervollen Selbstverständlichkeit den Weg allen Fleisches. Er fühlte ihre Wärme, er fühlte ihre Erregung und konnte die Wärme spüren die aus ihrem Schoß aufstieg. Eine wundervolle Wärme durchströmt von ihrem Duft, der sich mischte mit dem Duft des tragenden Parfüms was sie benutzte. Er suchte ihre Augen wollte sie anschauen, sie anlächeln, ihr zeigen wie schön und gut es war, hier zu sein.
Er flüsterte ihr ins Ohr, küsste ihren Nacken, Ihre wundervolle üppige Brust und glitt hinab in ihren sehr feuchten angenehm duftenden, warmen, weichen Schoß.
Wie wundervoll feucht sie doch war, sich labend an ihrer feuchten Weiblichkeit, zog er ihren Schoß nah an sein Gesicht.
Die kurz rasierte Scham lies ihn leicht vordringen zu ihrer glänzenden Perle des Kitzlers in dieser wundervollen lebend scheinenden Auster ihres Schoßes, züngelnd seine Lust zeigen, er züngelte, sog, zog, presste und schob die Zunge in ihrem Schoß. Sie wurde unruhig, laut hob bebend ihr Becken und genoss die Lust bis kurz vor ihrem Höhepunkt. Sie rieben sich aneinander, keuchten, streichelten. Sie fasste zu und lenkte seinen Schwanz in Richtung ihres Kitzlers. Sie rieben einander und schauten sich in die Augen. Er liebte ihre Wildheit und er konnte sie sich vorstellen als Kind in den höchsten Baumwipfeln verwegen zu klettern. Er wollte sie und genoss sie. Natürlich hoffte er auf die gleiche Begeisterung, aber seine Zweifel wichen, dem Gefühl wirklicher, ehrlicher, geiler Lust. Seine Finger lösten in Ihrem Schoß und ihrer Vagina Wellen von Lüsten aus, die sich je nach Anzahl des Einsatzes, nach Verteilung auf die Körperöffnungen, steuern ließen. Zwischendrin schliefen sie in konventioneller Weise miteinander, variierten die Positionen in einem schnellen Aktionismus, weil in drei Stunden leider nur eine Begrenzte Anzahl von Spielarten möglich war. Er genoss es von ihr geritten zu werden, im Galopp unermüdlich, wobei er ihren fraulichen Körper bewunderte, der weich üppig und sehr gepflegt war. Sie kam in den Zieleinlauf ihres Galopps, hob die Arme und als sie laut kommend sich mit erhobenen Armen am oberen Teil des Bettes festhielt, versuchte er diesen wundervollen Anblick, als sie nun noch immer leicht schaukelnd zu ihm runterblickte, für immer zu konservieren. Sie war wundervoll für ihn, er wollte sie halten und bat sie sich mit ihm unter die Decke zu legen da er anfing zu frösteln. Er hatte sich zurückgehalten, war noch nicht gekommen, wie man es nennt, wollte sich aufsparen, deshalb ölte er ihren Körper ein.
Sie war eine Zauberin, denn nachdem er sie ein wenig eingeölt und massiert hatte und sie nach einem neuerlichen Versuch von ihm, sie von hinten weiter zu verwöhnen misslang, mangels Erschöpfung seines Teils, küsste sie ihn und erbot sich seinen halbsteifen liebsten Freund in den Mund zu nehmen und ihn zu verwöhnen. Dieses tat sie so zärtlich und virtuos, dass er einen Moment das Gefühl hatte, nur für ihn, bei ihm und wegen ihm, würde sie dieses Kunststück so virtuos beherrschen. Er kam mit ihren sanften Streicheleinheiten zu einem schönen tiefgehenden langen Höhepunkt und genoss ihn sehr. Kurz darauf überraschte sie ihn mit einer neuen nicht gekannten Variation der Liebeskünste, indem sie ihn reinigte mit heißen Tüchern, ähnlich denen die er auf Flügen zur Erfrischung des Gesichtes gereicht bekam. Nur in diesem Fall verwöhnte sie ihn mit zweimal Heißem Tuch auflegen im Intimbereich. Es war wunderbar für ihn, diese „Fürsorge“ mochte er sehr.
Die Zeit machte das was sie immer tut, sie wartet nicht, leider. Die Trennung ging rasch, sie räumte schnell, und professionell auf hinterließ keine Spuren. Es schien das perfekte Ehebrechen oder perfekte Eheverbrechen zu sein. Beide hatten weitere Termine geplant, Sauna, sicher damit man nicht so aufgewühlt und kopflos bei seinem Partner erscheinen muss.
Sie schrieben sich noch eine Weile weiter, mit nachlassender Intensität, was ihn schmerzte, beide schienen angetan zu sein vom Erlebten. Er war in diesem Fall eben einer der nicht geeigneten Kandidaten für einen ONS, wie die Jugend zu sagen pflegt. Er hatte sich eingebracht, hineingelegt in ihre Zärtlichkeit. Nun wollte er mit ihr diskutieren, sich austauschen, reden, lachen, lieben. Ihr viele Fragen stellen, ihr Leben kennen lernen. Fragen was ihr wichtig ist, was sie vermisst.
Natürlich ein Liebhaber sein aber auch Freund, der teilhat an ihren Ängsten, Sorgen, Nöten, Wünschen, Träumen. Er schrieb es ihr und entschuldigte sich natürlich dafür diese Nähe zu suchen, die sie ihm nie angeboten hatte.
Jetzt wo er am Fenster stand und Beethoven lauschte, dem Regen am Fenster, war ihm es auch klar, dass sie ihn für einen verklärten Romantiker hielt und belanglos antwortete. Er konnte sie nicht mehr fragen, er hörte nie wieder von ihr, dieser aufgedrehten, sinnlich-süßen Madita. Zeit ins Bett zu gehen sagte er sich und schlurfte die Treppe ins Schlafzimmer hoch, wo seine Ehefrau bereits wie gewohnt schlief. Aber es hatte sich etwas in seiner Seele geändert, jedenfalls ein Klitzekleines bisschen.
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