Verena machte ihr eine heiße Schokolade, die sie als kleines Mädchen so gern mochte. Zusammen sahen sie fern, wobei Maria auf zwei weichen Kissen thronte. Die Frauen lästerten über Heidis Top-Models, lachten dabei ausgelassen. Sie kuschelten, erlebten einen schönen Mutter-Tochter Abend, während die Mädchen über den Laufsteg stöckelten. Ria meinte, dass die meisten Kandidatinnen übers Knie gelegt gehörten, weil sie sich so doof aufführten. Verena stimmte zu, fügte aber an, dass Frau Klum auch einen roten Po verdient hätte. Sie waren so vertraut wie seit Jahren nicht mehr. Maria erzählte ihrer Ma alles, angefangen von Alinas Povoll, den sie dem Nachsitzen vorzog. Verena staunte, als sie vom Club der roten Popos erfuhr, zu dem schon 7 Mädchen und nun auch Frau Blum gehörte. Verena dachte, dass sie ja auch Mitglied war. Sie verschwieg es aber ihrer Tochter, weil es ihr Geheimnis war. Später brachte sie Ria ins Bett, rieb ihr nochmal den roten Popo ein. Verena tat es so liebevoll, dass sich Ria ihr ganz nahe fühlte. Sie war froh, dass jetzt alles bereinigt war. Die strenge Bestrafung erlaubte ihr einen Neuanfang, wie damals bei Herrn Berger. Mama sagte ja, dass sie mit ihrem Latein am Ende war und ihn deshalb nicht anzeigen wollte. Maria war ihr nun dankbar dafür.
Sie würde diesen ersten Povoll nie vergessen und den von ihrer Mama schon gar nicht. Die beiden Frauen sprachen sich endlich aus, sagten sich, was sie empfanden. Ria seufzte zufrieden, war mit sich und der Welt im Reinen. Verena gab ihrer Tochter einen liebevollen Gute- Nacht Kuss, drückte sie noch einmal ganz fest. Verena saß noch sehr lange wach. Sie fühlte sich richtig gut, da sie die Weichen in die richtige Richtung stellen konnte. Marias überfälliger Popovoll brachte ihr die Tochter zurück, schweißte sie mit ihr zusammen. Verena überkam ein starkes Glücksgefühl an diesem Abend.
Maria wachte noch einmal kurz auf, weil sich ihr Popo meldete. Sie dachte an ihren Popovoll.
Es fand ein Umdenken in Ria statt, das sie weiterbringen sollte. Maria war ihrer Ma fast dankbar, auch wenn sie das niemals zugeben würde. Das freche Mädchen steckte ja immer noch in ihr, würde wohl nie ganz verschwinden. Jetzt stand aber zuerst der Schulalltag an, der auf die Zielgerade zum Abi einbog. Maria musste sich auf den Hosenboden setzen, auch wenn das gerade etwas schwerfiel.
Sie würde Alina eine WhatsApp schicken, damit sie ihr ein Kissen mitbrachte. Das mit ihrer Mama war Frauensache, ging die Männer nichts an. Sie fühlte sich mit ihrer besten Freundin immer verbundener, was auch am Erlebnis mit ihrer Mutter lag. Maria konnte kaum erwarten, Alina von ihrer Strafe zu erzählen. Sie war so gespannt, was sie dazu sagte. Maria freute sich richtig auf diesen Schultag…
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