Nachts

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Nachts

Paul Magallas

Es war ein lauer Sommerabend. Ich zog noch ein wenig durch die Stadt. Der Kiesweg führte durch einen Park. Ich war ganz in Gedanken, als ich das Paar zum ersten Mal sah. Zwanzig Meter vor mir, mitten auf dem Weg küssten sich zwei - aber nicht irgendwie. Wenn das nicht volle Lust und Leidenschaft war! Da ich nicht vorbeikonnte, blieb ich stehen und genoss, was ich sah. Nach einer Ewigkeit lösten sich beide von einander. Sie gingen Arm in Arm weiter. Magisch angezogen folgte ich ihnen - mit entsprechend großem Abstand. Einige Minuten später entdeckte ich sie in einer Hofeinfahrt. Wieder waren sie völlig versunken in ihre Küsse. Ich sah, wie sich ihre Hände bewegten, am anderen die Stellen aufsuchten, die man einander nur in völliger Intimität weckt und reizt. Ich hatte den Eindruck, sie wussten, dass ich sie beobachte. Das schien ihre Lust zu befeuern. Sie gaben sich immer hemmungsloser: Hände, die in Kleidungsstücken verschwanden, sich zwischen den Beinen austobten. Ich meinte, sie tuscheln und stöhnen zu hören. Irgendwann begannen sie, immer wieder in meine Richtung zu blicken. Erst kurz, dann ganz bewusst und länger, ohne ihre erotischen Aktivitäten zu unterbrechen. Schließlich gingen sie weiter. Arm in Arm, die Hand jeweils am Hintern des anderen - in der Hose. Als ich an ihre Stelle kam, sah ich etwas Weißes am Boden liegen. Ich bückte mich und hob es auf: Mir stockte er Atem: Es war ein Slip, der Hauch von Nichts, ein String mit feinster Spitze und aus hauchdünnenen Stoff. Ich befingerte ihn. Ich bemerkte den noch intensiven Geruch, der aus der Textilie aufstieg. Wollte ich die beiden nicht aus den Augen verlieren, musste ich meine Untersuchungen mit Augen, Fingern und Nase unterbrechen. Ich sah gerade noch, wie sie ein Haus betraten. Ich beeilte mich, hinterherzukommen. Im Treppenhaus war es dunkel. Vorsichtig stieg ich Stufe um Stufe nach oben. War ich noch recht bei Sinnen: in einer fremden Stadt unbekannten Leuten in irgendeine Wohnung zu folgen? Ich spürte den String in der Hand, letzte Geruchsschleier drangen in meine Nase. Ich mochte inzwischen im dritten Stock angekommen sein. Vier Türen gab es, eine war angelehnt, ein zartes Licht fiel ins Treppenhaus. Ob sie die Türe mit Absicht offen ließen - für mich? Ich trat näher und hörte das Geräusch von Küssen, leisen Stimmen. Ich trat ein - und genoss, was ich sah. Während ich noch im dunklen Flur stand, sah ich die beiden, inzwischen mehr oder weniger nackt auf einem riesigen Sofa. Das helle Licht zeigte wirklich alles: Sie lag auf dem Rücken, er mit seinem prächtigen schwarzen Haarschof zwischen ihren Beinen. Da schien einer zu wissen, wie man eine Frau wild macht. Da schien eine Frau sich ganz ihrer Lust hinzugeben. Ich starrte, staunte und fühlte sehr eindeutig, dass es in meiner Hose nicht ruhig blieb. ""Na, gefällt dir , was du siehst?" Woher diese Stimme? Hinter mir trat eine Frau aus der Dunkelheit. Sie kam näher, so nahe, dass ich den betörenden Duft ihres Parfums roch. "Das kannst du alles auch haben, oder bist du nur ein Spanner oder, pardon. Voyeur?". Sie hatte mich ungeniert im Schritt angefasst, bewegte kundige Finger geschickt zwischen meinen Beinen. Bevor ich mir eine Antwort zurechtlegen konnte, war sie zwischen meinen Beinen, öffnete die Hose und verwöhnte den kleinen Freund. Der wuchs über sich hinaus. Im Dunkeln, versuchte ich sie zu erkunden: ihre Haare, ich strich ihr über den Rücken, zerrte an ihrer Bluse, öffnete sie und legte unglaublich weiche Brüste frei. Sie schien zu genießen, was ich tat. Mir fiel es schwer, mich auf den Beinen zu halten. "'…doch die im Dunkel sieht man nich't. Wir spielen mit auf der Bühne, im Licht. Komm, wir gehen zu den beiden. Es wird dir gefallen. Hast du schon einmal einen Vierer gemacht?" Die beiden auf dem Sofa lächelten mich an. Die Unbekannte neben mir, die meinen Schwanz nicht losgelassen hatte, begrüßte beide mit herzlichen Küssen auf die Wangen. Dann wanden wir uns wieder einander zu. Zuerst in den Ausgangskonstellationen, mit der Zeit hatten wir die Hände überall. Ich konnte nicht mehr unterscheiden, wer mich wo verwöhnte und wem ich an intimste Stellen ging. Worte wurden wenige ausgetauscht in dieser Nacht - anderes dagegen reichlich. Unsere Lust fand auch so mehr als Gefallen an einander.

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