Nachtschwester

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Nachtschwester

Nachtschwester

Leif Larsson

Endlich widmete sie sich dem augenfälligsten Wahrzeichen seiner Männlichkeit. Mit beiden Händen umfasste sie den aufgerichteten Schaft und betastete ihn mit den Fingerspitzen. Längst hatte seine Eichel wie eine exotische Frucht ihre häutige Hülle zurückgestreift und war in zarter Röte erblüht. Schimmernd sammelte sich an ihrer Spitze ein Tropfen klaren Nektars, den Chisato mit der Daumenkuppe auf der samtenen Haut verteilte. Sie umfasste mit der rechten Hand die geschmeidige Speerspitze und bewegte sie gefühlvoll an dem prallen Schaft auf und nieder. Ihre Linke umklammerte fest die Peniswurzel.
„Fühlst du, wie sich deine gesamte Energie in einem Punkt sammelt?“, flüsterte sie kaum hörbar. In der Tat spürte Kevin, wie der Druck in der Magmakammer rasch anstieg und nach einem Ausweg drängte. Als Chisato das dem Vulkanausbruch vorangehende Erdbeben mit ihren sensiblen Fingerspitzen erspürte und daraufhin ihren Griff verstärkte, war es um ihn geschehen.
Mit animalischer Gewalt brach sich sein viel zu lange zurückgehaltenes, maskulines Konzentrat Bahn. Gerade noch rechtzeitig hatte Chisato den kleinen Plastikbecher ergriffen, in welchem Kevin seine Tabletten bekam. Akrobatisch fing sie die druckvoll herausgeschleuderten Strahlen auf. Kevin seufzte erleichtert. Diese Frau hatte ihm der Himmel geschickt!
„Wie fühlst du dich?“, fragte sie leise und ließ sanft ihre Hand auf seinem besten Stück liegen, das sich langsam zu entspannen begann.
„Einfach nur gut.“, antwortete er matt. Sie zeigte ihm das in dem Medikamentenbecher aufgefangene Ejakulat.
„Es musste aber auch dringend etwas geschehen. Ich wasche sie jetzt, dann können sie schlafen. Sie werden heute Nacht sehr gut schlafen.“
Nun war sie wieder die Nachtschwester, die ihren Dienst wie gewöhnlich versah. Sie ging ans Waschbecken, befeuchtete einen Waschlappen und beseitigte die Spuren der wollüstigen Entladung. Sie zog ihm die Shorts an, deckte ihn zu und strich die Bettdecke glatt. Kevin deutete mit dem Kopf auf das Becherchen mit seinem Sperma.
„Und was passiert damit?“
„Das ist mangels Empfängerin für die Nachwelt leider verloren. Samenspenden werden im Haus nicht angenommen.“
Sie spülte das Gefäß aus und warf es in den Abfalleimer. Leise ging sie zur Tür.
„Schlafen sie gut, Kevin. Morgen Abend komme ich wieder.“
Er war wieder allein. Einen Moment glaubte er, alles nur geträumt zu haben. Doch die angenehme Schwere in seinen Lenden war real.
„Chisato.“ Er murmelte ihren Namen wie ein Gebet. „Chisato, oh Chisato…“
*
In Kevins Dasein als Klinikpatient war eine Wende eingetreten, die das Pflegepersonal und die Ärzte mit Erstaunen zur Kenntnis nahmen. Plötzlich nahm er den Krankenhausalltag, den er kurz zuvor noch als bedrückend empfunden hatte, mit ganz anderen Augen wahr. Selbst der ungeliebten Fütterung mit seiner Ansicht nach ungenießbarem Kantinenfraß konnte er nun positive Seiten abgewinnen. Alle hielten ihn nun für einen Vorzeigepatienten, für ein Muster an Ausgeglichenheit und Gemütsruhe. Niemand, nicht einmal Bastian ahnte den wahren Grund seiner neuen Umgänglichkeit.

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