Das nasse Kätzchen

Geschichten vom Anfang der Träume

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Das nasse Kätzchen

Das nasse Kätzchen

Stayhungry

Den Raum noch ein wenig sauber machen zu müssen, war dann noch ein netter gemeinsamer Abschluss, bevor sie sich aus ihrem Zufluchtsort davon stahlen.

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Es war, wie sie damals, am ersten Abend in ihrer Wohnung gesagt hatte: Die Freude an der Freude des anderen, zu zeigen und zu sehen, ist das Wesentliche an der erotischen Beziehung.
Diese hielt sie zusammen und mit dem ganz Besonderen konnten sie sich beschränken auf das, was sie aneinander hatten. Im Strudel der Sinnlichkeit kann man eigentlich nur mehr wollen, mehr an Nähe, Erregung, Begehren, Lust, Ekstase.
Damit wandelt sich die Beziehung, die beiden Menschen werden ein Paar. Doch an die Seite dieses wunderbaren Wesens konnte er sich nicht träumen, und sie sich nicht an seine, denn ihre Leben waren zu verschieden. Jung, wild, neugierig, hungrig auf Leben war sie, deutlich älter, erfahren, auf Beständigkeit bedacht und nur den wenigen Dingen von Wert verpflichtet er. Ein Paar konnten sie nicht werden, trotz ihrer intimen Gemeinsamkeit, ihrer Zuneigung. Freundschaft, uneingeschränkte Achtung, Lust an ihrem nur ihnen gehörenden Geheimnis, das verband sie, und das war eine Liebe eigener Art.
Wie gesagt, schließlich hatte Elvira die Liebe gefunden. Ihr Freund war sinnlich und einfühlsam, dabei jedoch herzerfrischend unkompliziert. Richtig verliebt war sie mit Ziehen im Bauch und Schlaflosigkeit, Sehnsucht nach ihm, obwohl es ihn doch ebenso zu ihr trieb. Verrückt waren sie nacheinander und die Zeit der Verliebtheit war wie der Ritt auf der Welle, schwereloses, zeitloses Taumeln in einem Rausch glücklicher Empfindungen.
Doch auch ihnen blieben die Prüfsteine jeder echten Beziehung nicht erspart, Ernüchterung, Streit, Versöhnung, das alte Spiel von Abgrenzung und Hingabe in der erotischen Beziehung. Wird diese fortwährende Herausforderung bewältigt, so reift die Liebe und kann im Alltag starke Wurzeln schlagen. Es gelang ihnen, denn ihre Liebe war stark, eine Liebe auf Augenhöhe, mit gegenseitigem Respekt und Vertrauen, ohne Ungleichgewicht, das den einen abhängig hält und den anderen bestimmen lässt.
Gute Aussichten für die Zukunft waren das, und das spürten beide.

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Manchmal aber wuchs in Elvira die mädchenhafte Sehnsucht, sich als Königin verehren zu lassen, in bedingungsloser Ergebenheit. Anfangs noch kämpfte sie an gegen dieses Verlangen, jedoch vergeblich.
Dann hielt sie Hof auf U 117. Und es war wie im Märchen: was anderen als schnöde Putzkammer mit Klosett erschien, war ihr Thronsaal.

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Und K.?

Das nasse Kätzchen von Elvira wurde sein liebstes „Schoßtier“.

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