Die neue Palmers Kollektion

Geschichten vom Anfang der Träume

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Stayhungry

Für seine Heimkehr wenigstens fühlte er sich gewappnet.

*

Seine Frau bereitete ihm einen etwas unterkühlten Empfang. Das war immer so. Seine Auswärtstermine waren nicht sehr angenehm, er hatte über Menschen zu entscheiden und konnte nur selten helfen, wo schon Not war. Das belastete ihn und sie wollte sich nicht gern runterziehen lassen von dieser Stimmung – verständlich, aber ihm üblicher Weise nicht sonderlich hilfreich. Nun jedoch ermöglichte es ihm, mit seinen so gänzlich anderen Erlebnissen auf Distanz zu bleiben, ohne dass sie etwas bemerkte von der brisanten Lage. Es hatte ihnen über die Jahre geholfen, nicht immer alles in Gesprächen auszutragen, bevor die rechte Zeit gekommen war und nach ihrem Wunsch war ohnehin nicht alles zu erörtern. Das war ihm, der sein Herz auf der Zunge trug und alles und jedes zu beichten gewillt war, lange nicht leicht gefallen, bis er sich ihrem Wunsch entsprechend, nicht mehr verpflichtet sah, sie an allem teilhaben zu lassen.
Eigenartiger Weise hatte sie das nicht entfernt voneinander, sondern ihn erfahren lassen, dass sie sich in den wichtigen Dingen ihres Lebens blind verstanden und aufeinander verlassen konnten. Trotz der Verarmung ihrer erotischen Beziehung, die ohnehin nur er als solche empfand, schien die Liebe zu wachsen mit den Jahren. Und nun hatte er eine leidenschaftliche Nacht mit einer schönen, liebenswerten Frau verbracht, tiefe Gefühle für sie empfunden, doch zu seiner Frau fühlte er keinerlei Distanz. Es war verrückt, aber er war nicht im Geringsten beunruhigt. Diese beiden Frauen lebten in zwei verschiedenen Welten, und aus jeder erwuchs ihm Beglückendes.

Ein wenig aufgewühlt, aber im Grunde zutiefst zufrieden, war er in den Alltag zurückgekehrt.

*

Im Halbschlaf griff sie nach ihm, nestelte gewohnt halbherzig an ihm herum, was er als Aufforderung zum Angebot einordnete.

Zart küsste er sich vom Hals hoch zu ihren Lippen und wild erwiderte sie seine Liebkosungen. Eine klitorale Stimulation wollte sie schon lange nicht mehr, doch seine Lippen brauchten ihre Brüste, ihren Schoß, ihren Anus. Dessen Verwöhnung, die sie meist abwehrte, ließ sie sich heute willig gefallen. Sanft fordernd war er gewesen. Die Erfahrung der vergangenen Nacht hatte ihm ein wenig Selbstvertrauen zurückgegeben. Nach dem ihm so wichtigen Auskosten ihres Intimbereichs mit Lippen und Zunge drehte er sie um und auf allen Vieren kauernd drängte sie sich seinem Glied entgegen. Ohne weiteres Vorspiel oder einen langsamen rhythmischen Aufbau stieß er hart in sie, so, wie sie es liebte. Da er sich unlängst schon mehrmals ergossen hatte, war seine Ausdauer enorm, sie kam mehrmals hintereinander und schrie ihre Höhepunkte in das Kissen. Als er endlich abgespritzt hatte in ihr, fielen sie zur Seite und er blieb noch ein Weilchen an sie gekuschelt in ihr, bis das schlaffe Glied sie verließ und sie in traumlosen Schlaf fiel.

So wie er bei ihr lag, unzähligen vergangenen Liebesnächten gleich, schien es ihm fast, als hätte er den jüngsten Sinnestaumel mit ihr erlebt. War Carola nur ein Traum gewesen? Nein, zu stark drängte sich nun die Erinnerung an sie in den Vordergrund. Er lag noch einige Zeit wach und fragte sich wieder und wieder, was nun? Aber er fand keine Antwort darauf und wollte es dabei belassen, wie es war. Die Erfahrungen der letzten beiden Tage waren einfach zu schön, um sich das tiefe Wohlgefühl durch Grübelei wieder zunichte zu machen.

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