Ohne Kaffee hat der Tag keinen Sinn

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Ohne Kaffee hat der Tag keinen Sinn

Ohne Kaffee hat der Tag keinen Sinn

Sven Solge

Francesca war da schon etwas zurückhaltender, wurde nach einigen ernst gemeinten Komplimenten aber auch zutraulicher und vertraute mir jetzt blind!
Doch bei Rosa lief es anders! Bei Rosa war ich total gehemmt. Ja ich wagte es oft nicht sie direkt anzusehen.
Ihre roten, vollen Haare, die ihr bis auf die Schultern fielen, waren nur das Erste was mich an ihr faszinierte. Später, nachdem ich mir das Foto etwas intensiver angeschaut hatte, entdeckte ich noch viel mehr, was mir Herzklopfen bereitete.
Die drei Mädels trugen im Café ja eine Art Uniform: Rock oder wahlweise Hose in braun, dazu ein beiges T-Shirt mit V-Ausschnitt (was Francesca mit ihrer Oberweite sehr entgegen kam).
Aber auch Antonella und neuerdings auch Rosa füllten ihre engen T-Shirts ganz gut aus. Über Rock oder Hose trugen sie noch eine hüftlange Schürze, in zitronengelb! Alles in allem eine gelungene Kombination.
Auch wenn meine Zeit morgens immer recht kurz bemessen war, so genoss ich den Moment, wenn Rosa mir den Espresso zum Bistrotisch brachte. Ihr geschmeidiger Gang war eine Augenweide und wenn sie sich dann lächelnd umdrehte und von mir fortstrebte, konnte ich nicht umhin ihren strammen Hintern zu betrachten. Jede Geste von ihr prägte ich mir ein, ich merkte mir wie sie den Kopf hielt, wenn sie die Bestellung eines Kunden aufnahm, oder mit welcher Grazie sie den Milchschaum auf dem Cappuccino verzierte
Die erotischen Gedanken die mich dann jedes Mal durchdrangen, waren bestimmt nicht jugendfrei!

-*-

So ging es ein paar Wochen, meine Hemmungen gegenüber Rosa hatte ich nur geringfügig abgebaut.
Ich weiß nicht warum, aber ihre Schönheit machte mir zu schaffen!
Wer war ich, der sich anmaßte so eine schöne Frau begehren zu wollen? Sie war für mich unerreichbar! Ich, der arme Bettler und sie die, wunderschöne Prinzessin! Auch wenn es nicht stimmte, ich fühlte mich minderwertig.
Trotzdem litt ich darunter und erwog ernsthaft, mir meinen Espresso selber zu kochen, wozu hatte ich mir die teure Siebträgermaschine gekauft?
Nur um Rosa nicht sehen zu müssen, weil es mir fast körperliche Schmerzen bereitete sie zu sehen!
Aber ich hatte nicht mit der scharfen Beobachtungsgabe von Rosas Kollegen gerechnet. Besonders Antonella hatte schon von Anfang an meinen lüsternen Blick gesehen und uns beide beobachtet.
Sie schien genau zu wissen, wie es um uns beide stand!
Hinzu kam, dass Antonella wusste wie Rosa zu mir stand, dass sie sich schon am ersten Tag in mich verliebt hatte und es ihr genauso wie mir erging. Ja sie beabsichtigte sogar Enrico zu fragen, ob er sie in das neue Café zu versetzen könnte.
Das war dann der Moment wo Antonella sich genötigt fühlte einzugreifen und uns beiden zu unserem Glück zu verhelfen.

Die Öffnungszeiten des Cafés waren an die Kundschaft angepasst, dadurch hatten sie werktags von 7:00 Uhr bis 18:00 Uhr geöffnet, samstags und sonntags nur von 13:00 Uhr bis 18:00. An den Wochenenden wechselten die drei Baristas sich ab, da der Andrang nicht so groß war und es eine alleine schaffte!
Am Freitagmorgen steckte mir Antonella heimlich einen Zettel zu und deutete mir an, indem sie verschwörerisch einen Finger auf ihre Lippen legte und in Richtung Rosa nickte.
Ich begriff, steckte den Zettel weg und machte mich auf den Weg zur Arbeit. Erst als ich im Büro ankam, holte ich den Zettel hervor:
„Kommst du bitte morgen gegen 12 Uhr ins Café, ich muss dringend mit dir sprechen! Es geht um Rosa!“ Antonella
Ich geriet etwas in Panik, stellte mir die schlimmsten Szenarien vor und sah mich schon in tiefster Trauer, weil sie heiraten würde und deshalb den Job im Café aufgeben müsste.
Als ich am Samstag pünktlich vor dem Café stand war die Tür noch verschlossen und wieder stieg Angst in mir hoch. Doch dann sah ich eine Bewegung und Antonella öffnete.
„Guten Morgen Alberto, komm rein! Schön, dass du Zeit hast.“
Sie schloss die Tür hinter uns ab und fragte mich: „Magst du einen Espresso?“
Ich konnte nur nicken, war viel zu aufgeregt. Während sie den Espresso bereitete, fragte ich, weil ich es einfach nicht mehr aushielt: „Was ist mit Rosa? Heiratet sie und geht weg?“ All meine Befürchtungen lagen in diesen Wenigen Worten.
Und Antonella lächelte wissend!
Bedächtig stellte sie die kleine Tasse vor mich hin, holte noch den Zuckerstreuer und fragte mich dann urplötzlich: „Liebst du Rosa?“
Diese Frage erschien mir in dem Moment so absurd, weil mir dieser Gedanke noch nie in den Sinn gekommen war, sodass ich Antonella mit offenem Mund anstarrte.
„Ich sehe schon, du liebst sie! Habe ich es doch gewusst!“ Sie lachte laut auf, wie es so ihre Art war.
„Nein, sie heiratet nicht! Zu mindestens noch nicht! Aber sie spielt mit dem Gedanken in Enricos neues Café zu wechseln!“
Der Schock einen Eimer kaltes Wasser über den Kopf zu bekommen könnte nicht größer sein!
„Sie will hier weg?“, fragte ich entsetzt. „Aber warum?“
„Deinetwegen!“
„Aber warum? Was habe ich ihr getan?“, fragte ich begriffsstutzig.
„Nichts! Du tust nichts! Du liebst sie und bist nicht bereit mal über deinen Schatten zu springen und für deine/eure Liebe deine Hemmungen überwinden?“
„Du meinst sie L…. ?“, ich konnte es nicht aussprechen, der Gedanke war für mich einfach unvorstellbar.
„Ja, Rosa liebt dich schon von Anfang an und sie weiß auch, dass du Gefühle für sie hast. Aber wenn du dich ihr nicht erklären kannst, geht sie lieber weg, weil sie diese Ungewissheit nicht mehr ertragen will.“
Antonella sah meine Unsicherheit und fragte mich: „Willst du sie? Und bist du bereit ihr deine Gefühle zu beichten?“
Wieder konnte ich nur nicken.
„Sag einfach nur ja!“, forderte mich Antonella auf. „Du musst schon bereit sein über deinen Schatten zu springen, sonst wird das nichts.“
„Ja, ich will!“, sagte ich etwas theatralisch, meinte es aber todernst.
„Du wohnst doch hier ganz in der Nähe, hättest du eine Idee, wie du sie unter einem fadenscheinigen Grund in deine Wohnung locken könntest?“
Ich brauchte nicht lange zu überlegen, denn tatsächlich hatte ich schon länger mit dem Gedanken gespielt, eine der jungen Frauen zu bitten mir mal den Umgang mit meiner   Siebträgermaschine zu zeigen!
Antonella war begeistert von meiner Idee und eröffnete mir ihren Plan!
Danach hätte ich Antonella gebeten, dass sie mir die Maschine erklärt, sie aber keine Zeit hätte und dafür Rosa schicken würde.
-*
Zwei Tage später, an einem Samstag, war es dann so weit!
Ich hatte mir extra einen Tag Urlaub genommen, um meine Wohnung auf Vordermann zu bringen, war aber trotzdem morgens ins Café gegangen um keinen Verdacht zu erregen.
Ich sah Rosa jetzt mit ganz anderen Augen. Mein Herz hüpfte vor Freude, mit dem Wissen, dass sie mich liebte.
Trotzdem versuchte ich so neutral wie möglich zu sein, konnte es mir aber nicht verkneifen, ihr ein Kompliment über ihr schönes Aussehen zu machen.
Ihr dankbares Lächeln hatte mich so glücklich gemacht, dass ich ihr Erscheinen in meiner Wohnung am nächsten Tag kaum noch erwarten konnte! In der Nacht fand ich kaum Schlaf, immer wieder tauchte ihr liebliches Gesicht vor mir auf.
Ich hatte mich offiziell mit Antonella nach Feierabend verabredet, also würde Rosa kurz nach 18 Uhr bei mir erscheinen.
Die Minuten schlichen nur so dahin, es wurde 18 Uhr und nichts geschah?
Als es dann um viertel nach sechs plötzlich klingelte, schrak ich heftig zusammen. Und öffnete mit zitternden Fingern die Tür und drückte erst dann den Summer für die Eingangstür.
Als Rosa dann den letzten Absatz der Treppe vor meiner Etage erreicht hatte und ich sie sehen konnte, tat ich natürlich überrascht! Das hatte mir Antonella eingeschärft, damit Rosa keinen Verdacht schöpfen konnte.
„Rosa, du? Was für eine schöne Überraschung!“
Rosa kam mir mit ausgestreckter Hand entgegen: „Tut mir leid, aber Antonella ist was dazwischengekommen und sie hat mich gebeten, dir deine Maschine zu erklären. Ich hoffe du hast nichts dagegen?“
Hatte ich natürlich nicht!
Ich ergriff ihre Hand und zog sie förmlich in meine Wohnung und begrüßte sie wie eine alte Freundin, mit Küsschen links und rechts auf die Wange.
Im ersten Moment versteife Rosa sich etwas, war von dieser Begrüßung wohl etwas überrascht, erwiderte dann aber meine Küsschen.
„Wow, was riechst du gut!“, sagte sie und schnüffelte mit ihrer Nase, etwas an meinem Hals.
„Danke!“, sagte ich. „So dicht sind wir uns im Café ja leider auch noch nie gekommen!“
„Wieso leider?“, fragte Rosa nach. „Wärst du mir denn gerne etwas nähergekommen?“
„Ja schon, aber ich habe mich nie getraut! Du bist so eine schöne Frau, das hätte ich nie gewagt! Weil du für mich unerreichbar bist!“
„Aber wieso jetzt? Was ist hier anders?“ Dabei schaute sie mich so liebevoll an, dass ich sie am liebsten mitten auf den Mund geküsst hätte, konnte mich aber noch zurückhalten.
„Ich fühle mich hier in meinen vier Wänden etwas sicherer!
Darf ich dir meine Siebträgermaschine zeigen, versuchte ich die Situation etwas zu entschärfen.“
Ich führte sie in meine Küche, weil ich schon wieder die Angst verspürte, Fehler zu machen und Rosa für immer zu verlieren.
„Oh, du hast eine `Sage´, gute Wahl!“, sagte Rosa und strich schon fast zärtlich über die Maschine.
Die nächste Stunde verbrachten wir damit, dass Rosa mir den Umgang mit der Maschine erklärte. Sie zeigte mir wie ich den Mahlgrad und die Brühtemperatur einstellte. Schon der erste Espresso, den sie nach dem Einstellen produzierte, schmeckte hervorragend, sodass ich sie spontan erneut umarmte und mich überschwänglich bei ihr bedankte!
Als ich mich von ihr löste und sie anschaute, passierte etwas Eigenartiges?
Anscheinen hatte sie meinen sehnsuchtsvollen Blick auf ihren Mund bemerkt, denn sie näherte sich mir plötzlich langsam und als unsere Lippen sich ganz zart berührten, konnte ich ein leises Stöhnen nicht unterdrücken.
Automatisch legte ich meine Hände auf ihre Hüften und zog sie sanft zu mir heran. Unser Kuss wurde intensiver, fordernder!
Ich spürte wie sich ihre Muskeln unter dem dünnen Stoff bewegten.
Rosa hatte ihren Mund geöffnet und ihre Zungenspitze berührte meine. Ihre Hand lag in meinem Nacken und hielt mich gefangen!
Unsere aufgestaute Sehnsucht brach sich bahn, als ich sie gegen die Wohnungstür lehnte, die mit einem lauten Knall ins Schloss fiel.
Nur ein kurzer Schreck ließ uns stoppen, doch dann drückte ich meinen Unterleib fester gegen ihren Leib. Mein kleiner Freund war schon in heller Aufregung, was Rosa spüren musste und mir im selben Moment bewusst wurde.
Sofort zog ich mich etwas zurück.
„Entschuldige, ich habe etwas die Beherrschung verloren!“, sagte ich. Doch zu meiner Überraschung legte sie mir beide Hände auf den Po und stellte die Verbindung unserer Leiber wieder her. Ja sie bewegte ihren Leib auf meiner Härte hin und her und schaute mich dabei mit ihren dunklen Augen verlangend an.

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Klitzekleine Bemerkung

schreibt rockroehre

„Ich führte sie in meine Küche […] Unsere aufgestaute Sehnsucht brach sich bahn, als ich sie gegen die Wohnungstür lehnte, die mit einem lauten Knall ins Schloss fiel. […]“ Eigenartiger Ortswechsel. Aber auch ein sehr irritierender Gebrauch von Ausrufezeichen? Und Fragezeichen! Gab's da grad Massenrabatt! Ich frag nur! Aber ansonsten: schön geschrieben und gefällig. Danke sehr und weiter so.

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