Onanie

aus "Gedanken zum Wochenende"

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Onanieren. Masturbieren. Oder wie sagst du dazu? Wichsen? Hand-an-sich-legen? Sich-einen-Runterholen? Selbstbefriedigen?
Es spielt wohl keine Rolle, es geht um eine der wohl alltäglichsten Sachen der Welt. Woody Allen hat es sinngemäß so gesagt: "Masturbation ist Sex mit Jemandem, den ich sehr liebe" (Ich glaube, dieser wunderbare Satz stammt aus dem ebenso wunderbaren Film Manhattan - falls ich mich irren sollte, bitte ich um Korrekturhinweise!).
Jede(r) tut es. Nur geredet wird kaum darüber. Selbst in erotischen Chats oder Foren wird dieses Thema häufig fein umgangen. Klar, Sie tut es. Er auch. Und manche sogar zusammen. Aber so richtig stubenrein scheint das Thema nicht zu sein.
Wichser. Eigentlich kein schönes Wort. Ein Schimpfwort. Andererseits benennt es nur den, der es tut. Na und? Sicher wird man sich nicht in jeder Lebenslage mit dem Wort anfreunden können, auch macht man es ja nicht ständig. Aber wenn, dann bin ich es. Ein Wichser. Ok, gebongt. Nur, warum gebe ich es nur ungern zu? Worum geht es bei erotischen Geschichten, egal ob sie künstlerisch wertvoll sein mögen (Anais Nin, Henry Miller), ob sie im Heimlichen Auge oder im Deep Blue veröffentlicht werden, natürlich auch bei den "echten" Wichsgeschichten? Es geht darum, sich erregen zu lassen. Seine Phantasien wandern zu lassen. Und oft auch die Hände. Nicht immer wird man solch eine Erfahrung mit Jemandem teilen, ja, oft sind sie so intim, dass man sie gern allein erleben möchte. Es geht also darum, geil zu werden und sich dann zu befriedigen. Beim Lesen - im Bett mit einem Buch oder online am PC. Oder hinterher. Im Bett, nachdem der PC heruntergefahren wurde. Unter der Dusche, wenn man sich für die Arbeit fertig macht. Oder auch nur schnell zwischendurch, vielleicht sogar im Auto oder heimlich in der Öffentlichkeit...
Es ist spannend, wenn man mit Autoren erotischer Geschichten zusammentrifft. Es ergibt sich häufig ein seriöses Gespräch, vielleicht ein netter Klatsch über "Kollegen" oder ein Kneipenbummel. Aber das, weshalb wir die Geschichten schreiben, wird eher nicht erwähnt. "Es" gehört dazu, aber eben nur dazu. Im Hintergrund. Das Wichsen - ich bleibe einfach mal bei diesem Wort - ist in manchen Kreisen sogar fast tabu. So zum Beispiel in manchen Chats. CS (=CyberSex) scheint inzwischen zu einem Volkssport zu werden, aber auch hier wird oft getrennt. Seriös an der "Oberfläche", versaut im "Sep" (Sep=Separee, ein Chatraum, der nur für bestimmte Chatter zugänglich ist, meist nur für Chats unter zwei Chattern genutzt). Sogar in dem von mir oft besuchten Erotic-Chat des Playground werden "Wichser" oder Personen, die CS öffentlich suchen oder andere damit "belästigen" häufig belächelt oder sogar abgelehnt. Was oft dazu führt, dass die derart Gemaßregelten öffentlich und schwer beleidigt fragen, weshalb sich dieser Chat "Erotic-Chat" nenne.
Sowohl das "Seriöse" Gehabe einiger Chatter als auch die beleidigten Reaktionen der Anderen sind für mich ärgerlich. "Es" nicht zu wollen ist nichts verwerfliches. Auch nicht in einem erotischen Chat. Zum Glück gibt es keinen CS-Zwang. Aber dass sich darüber gewundert wird, dass manche Chatter "es" suchen, ist nur schwer nachvollziehbar. Natürlich macht auch hier der Ton die Musik - auf beiden Seiten.
Einige Chatter verwenden inzwischen verschiedene Namen ("nicks"), um ihr Renommée nicht in Gefahr zu bringen. Einen für den heißen Chat, einen für das seriöse Gespräch.
Woher ich dieses Wissen habe? Das wird hier nicht verraten...
Wichtig ist dabei doch eigentlich nur eins: dass es Spaß macht und in der Regel die unkomplizierteste und wohl auch gesündeste Form ist, Sex zu haben. Ob man es nun zugibt oder nicht.
In diesem Sinne: schönes ...... (bitte das bevorzugte Wort aus der ersten Zeile heraussuchen und hier einsetzen)!

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