Orangensaft

Hochhausromantik - Teil 1

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Orangensaft

Orangensaft

Yupag Chinasky

“You want to fuck me?” Die Frage (oder war es eine Feststellung?) war eindeutig und kam unvermittelt. Sie saßen auf der großen Couch mit der roten Überdecke, aßen Chips, tranken warmen Riesling und schwitzten. Es war stickig warm in dem Zimmer, aber das Fenster blieb zu, denn von draußen wäre an diesem Hochsommernachmittag noch mehr Hitze hereingekommen. Die Frage überraschte und verwirrte ihn. Er starrte sie an, ohne eine Antwort zu geben. Sie lachte, sagte an seiner Stelle „yeah“, stand auf, stellte sich vor ihm in Positur, knöpfte langsam die hellgrüne Bluse auf und zog am Reißverschluss der engen, verwaschenen Jeans. Dann begann sie, sich langsam um die eigene Achse zu drehen, wackelte dabei sanft mit dem Hintern und streifte zugleich die Bluse über die Schultern und die Jeans Zentimeter für Zentimeter die Hüfte hinab. Nach einigen Umdrehungen war sie völlig nackt, sie trug keine Unterwäsche, nur ein kleines Kreuz an einem goldenen Kettchen um ihren Hals, das sich deutlich von der dunklen Schokoladenhaut abhob. Ihre Figur war mädchenhaft niedlich, die Hüfte schmal, die Taille eng, der Busen klein, wenn auch etwas schlaff, dafür war der Po um so straffer und genauso wohl geformt, wie die etwas kurz geratenen Beine. Sie genoss offensichtlich die Überraschung, die sich in seinem Gesicht spiegelte, und verharrte ein Weilchen in einer herausfordernden Pose: Eine Hand stützte sich auf die abgewinkelte Hüfte, die andere vergrub sich in ihren Haaren. Der Busen und das Becken waren vorgereckt. Ein Schmollmund und ein lasziver Schlafzimmerblick vollendeten den Eindruck, den sie vermitteln wollte, den einer erfahrenen Verführerin. Dann setzte sie sich mit einem Kichern wieder auf das Sofa, rückte ganz nahe an in heran und begann seine Kleider auszuziehen.
Er hatte sie im Supermarkt kennengelernt, als er am Weinregal stand, die Brille hochgeschoben, eine Flasche Rioja in der Hand, deren Etikett er aufmerksam las. Ein leiser Aufschrei hinter ihm. „Oh, shit!“ , veranlasste ihn, sich umzudrehen und die junge Frau fragend anzusehen, die bei den Obstsäften stand und in einem Portemonnaie kramte. Ihre Blicke trafen sich. Sie fühlte sich ertappt und sah ihn verlegen lächelnd an. Er wollte sich schon wieder seinem Wein zu wenden, als sie ihn unvermittelt fragte, ob er ihr fünf Euro leihen könne. Sie habe nicht genug Geld dabei und brauche unbedingt Orangensaft. „Es ist so heiß, so very hot, und ich viel Durst, very thirsty, you know“, fügte sie entschuldigend hinzu. Erst wollte er unwirsch abwinken, er war keiner, der anderen bereitwillig etwas gab, aber dann rührte ihn dieses verlegene, hilflose Lächeln und der auf ihn gerichtete Blick irritierte ihn, ein Blick aus Augen mit tiefbrauner Iris und nachtschwarzer Pupille in dem weißen Oval der Augäpfel.
Kleine Menschen, sagt man, erregen eher Mitleid als große und hübsche Menschen, besonders hübsche Frauen, erregen Aufmerksamkeit. Sie war klein und zierlich, reichte ihm vermutlich gerade mal bis an die Schulter und sie war alles andere als hässlich. So war es nahezu zwangsläufig, dass er sie nun doch genauer in Augenschein nahm. Auf den zweiten Blick fand er sie sogar richtig attraktiv. Das Gesicht mit den großen Augen, die ihn so unschuldig anschauten, fand er richtig sympathisch. Es war auffallend schmal, die Nase und die Lippen zeigten eher nubisch-ägyptische als negride Züge. Attraktiv fand er auch die Farbe ihrer Haut, ein schokoladenfarbenes Goldbraun und ihr Haar, diese dichten, buschigen, schwarz-glänzenden Haare, die zu einem Pferdeschwanz gebunden waren. Es waren, wie sie ihm später sagte, Fremdhaare, die sie alle vier Wochen erneuern musste und die nicht mit Wasser in Berührung kommen durften, „sonst Frisur kaputt und ich wieder zu Frisör and Frisör very expensive“. Jedenfalls las er nicht weiter das Etikett, sondern legte den Rotwein in den Einkaufswagen und kramte in seiner Hosentasche nach einem Fünf-Euro-Schein. Sie sagte „Thank you so much, Danke scheen. I give you back, be sure“, noch bevor er ihr das Geld zureichte.
Selbst etwas verwundert über seine Großzügigkeit, das Geld würde er sicher nie mehr zurückbekommen, nickte er ihr freundlich zu und murmelte „no problem“. Dann drehte er sich, den Blick nur zögerlich von ihr lassend, wieder dem Weinregal zu und suchte einen Riesling, der herb und zugleich süffig war. Das war eine nicht ganz einfache Angelegenheit, aber er hatte Glück und war rasch fündig. Nun ging er weiter zu den Milchprodukten, griff nach einem Viererpack Joghurt ohne Geschmack und einem Kefir. Auf dem Weg zur Kasse packte er noch zweit Tüten Kartoffelchips mit Zwiebelaroma in den Einkaufswagen. An der Kasse sah er sie wieder. Sie hatte schon bezahlt und wartete offensichtlich auf ihn. Als er sie bemerkte, lächelte sie ihm dankbar zu. In ihrem Wagen lag nicht viel, ein paar Tüten und Dosen, eine Plastikflasche mit Wasser und zwei Tetrapack mit dem besagten Orangensaft. Es war aber doch so viel, dass sie sich schwertat, alles auf ihren Armen zu verstauen, als sie den Wagen zurück in die Reihe stellen wollte. Er sah, wie sie sich abmühte, und bot ihr scherzhaft an, ihre Sachen vielleicht lieber in seiner großen Einkaufstasche unterzubringen. Doch sie nahm das Angebot für bare Münze und ging sofort darauf ein. „Danke für Hilfe. Ich habe Geld und Tasche vergessen, wie dumm ich bin.“ Auf seine Frage, warum sie nicht einfach eine Plastiktüte kaufen würde, meinte sie bedauernd „No more money. Alles weg. I’ve spent all, you know.“ „Nicht einmal die paar Cent für eine Plastiktüte“, fragte er erstaunt. „No. No penny any more.“ Bei diesen Worten fühlte er sich an Auslandsreisen erinnert, wenn er vor dem Rückflug im Duty-free stand und seine letzten Münzen zusammen kramte, um noch einen billigen Kaugummi oder eine Tafel Schokolade zu erstehen. Aber das war eine völlig andere Situation. Er wollte ihr gerade anbieten, eine Tüte zu kaufen, als sie ihm zuvorkam. „Wenn Sie helfen tragen, ich gebe Geld zurück. Come with me to my place, you know.“ Sie wohne ganz in der Nähe, in dem Hochhaus da drüben, das man von hier aussehen könne. „Im achten Stock“ fügte sie hinzu, als sie ihre Sachen in seine Tasche packte. Dann ging sie hinaus auf die Straße und er folgte ihr.
Das Hochhaus machte denselben verkommenen Eindruck, wie das ganze Viertel. An den Wänden prangten Schmierereien, im Flur standen Fahrräder und Kinderwagen. Zum Glück gab es einen Aufzug, klein und quietschend und ebenfalls mit Graffiti verschmiert. Als er die Tür aufzog, schlug ihm ein undefinierbarer, unangenehmer Geruch entgegen. Abgestandene Pisse vermutete er. „Achter Stock“, sagte sie, „aber das weißt du ja schon.“ Sie war spontan zum Du übergegangen, bisher hatte sie in ihrem schlechten Deutsch Sie gesagt. Er nahm die Gelegenheit wahr, seinen Namen zu nennen. „Jessica“, sagte sie darauf, „my name is Jessica. I am from Ghana. Call me Jessi. It is anyway not my real name. My real name is difficult for you. You can it neither pronounce nor remember.”
Im kleinen Flur der Wohnung herrschte ebenfalls Unordnung. Jede Ecke war belegt, mit Schuhen und Umzugskartons, mit einem prall gefüllten Mülleimer, mit Kleidern und Jacken, die an der übervollen Wandgarderobe hingen. In dem großen Spiegel begrüßte ihn das Bild eines verschwitzen, älteren Mannes mit Brille, schütteren Haaren und deutlichem Bauchansatz, der sich einen Moment neugierig selbst anschaute, dann weiter seine Umgebung musterte. Die Tür zum Bad stand offen und er sah auch dort dasselbe Chaos. Auf dem Fußboden Kleidungsstücke und Handtücher, in der Badewanne ein Wäscheständer voller Unterwäsche. Als Jessi sah, wie er einen freien Platz für die Einkaufstasche suchte, sagte sie entschuldigend „Freundin nicht ordentlich, große Schlampe“, und ergänzte, dass sie als Untermieterin, sie kannte das Wort, bei ihre wohne. Sie heiße Naomi und käme ebenfalls aus Ghana. Er solle die Sachen in die Küche bringen und irgendwo hinstellen, sie wolle rasch das Wohnzimmer aufräumen. In der Küche waren alle Ablageflächen mit Tellern, Tassen, Besteck, Resten von Lebensmitteln, Tüten, Konserven und allerlei sonstigem Kram belegt. Er musste einige Teller aufeinanderschichten, um den Einkauf zu deponieren. Jessi rief ihm derweil aus dem Wohnzimmer zu: „You have time for an orange juice or is mummy waiting for her darling?“ Sie lachte über ihren Witz, er auch, wenn auch etwas gequält und rief zurück „Ja klar, aber wenn schon, dann lieber ein Glas Wein“.
Er nahm die Flasche Riesling und die Chips aus der Tasche und ging in das Wohnzimmer. In der Tür stehend sah er zu, wie Jessi die letzten herumliegenden Gegenstände unter die Couch schob. Es war eine überdimensionale, blutrote Couch, die das kleine Wohnzimmer dominierte und nur wenig Platz für die dunkelbraune Schrankwand mit dem großen Fernseher in ihrer Mitte und den kleinen, gläsernen Couchtisch ließ. „Also dann trinken wir einen Schluck“, sagte er und fragte, ob es hier einen Korkenzieher gäbe. „Wir trinken nicht Wein. Wir brauchen keine, wie hast du gesagt, Krockenzieher.“ Er war einen Moment ratlos, aber es gibt auch andere Möglichkeiten, eine Flasche zu öffnen, ein spitzes Küchenmesser tut es auch. Der Riesling war warm, dazu schwammen Korkreste auf der gelblichen Flüssigkeit. Die Gläser, die sie aus der Küche geholt hatte, waren absolut unpassend, Kindergläser mit Mickymaus Dekor. Aber das alles war in diesem Moment nicht wichtig, obwohl er sonst ziemlich etepetete war und Wert auf Stil legte. Viel wichtiger war, dass diese seltsame, kleine Frau ihn gebeten hatte, noch zu bleiben und dass sie jetzt zusammen auf der Couch saßen und dass er seit einiger Zeit ein seltsames, leises Kribbeln im Bauch spürte, das um so stärker wurde, je näher sie sich kamen. Obwohl, von wirklicher Nähe konnte keine Rede sein. Sie saß an dem einen, er an dem anderen Ende und um anzustoßen, mussten sie ihre Arme gehörig ausstrecken. Aber das irritierende Kribbeln war da und um sich abzulenken und weil er Durst hatte, leerte er das erste Glas mit dem warmen Riesling auf einen Zug. Sie nippte nur. „Great.“ „Der ist zu warm.“ “No problem.“ Er schenkte nach und riss die Tüte mit den Chips auf. “Ich mag Chips.“ „Me too.“ „Trink doch, der Wein ist sehr gut, das kannst du mir glauben. War auch nicht ganz billig.“ „I prefer orange juice.“ Sie stand auf, holte sich eine der Packungen aus der Küche und ein weiteres Mickymausglas und goss die gelbe Brühe hinein. Das Gespräch plätscherte noch eine Weile dahin, ein Austausch von Belanglosigkeiten und Nettigkeiten, eine Aneinanderreihung von nichtssagenden Anmerkungen. Für eine ernsthafte Unterhaltung war es einerseits zu heiß und andererseits, was hätten sie auch ernsthaft miteinander reden sollen, es gab ja so gut wie keine Gemeinsamkeiten. Doch dann kam unvermittelt ihre Frage.
Danach lagen sie dicht nebeneinander auf der Couch, tranken die Flasche Wein leer, eigentlich trank nur er, aßen die Chips auf, eigentlich aß nur sie. Sie hatte den Fernseher eingeschaltet und verfolgte Videoclips. Er war nach dem Akt erschöpft und träge, döste vor sich hin und betrachtete den spärlichen Nippes in den Fächern der Schrankwand, ein paar afrikanische Skulpturen, ein Aschenbecher aus schwarzem Holz. Vor allem aber wanderte sein Blick immer wieder zu dem großen Bild, das hinter der Couch hing. Es war ein billiges Stück von der Art, wie sie in Kaufhäusern angeboten werden, jedoch kein röhrender Hirsch im Morgenrot und auch keine farbenprächtige Zigeunerin. Frauen waren jedoch schon abgebildet, zwei nackte, schwarze Frauen mit hochgetürmten Haaren und spitzen Brüsten, die sich gegenübersaßen und ihre Hände auf seltsame Weise ineinander verschränkt hatten. Das Bild war scheußlich, die Farben kitschig, die Situation gekünstelt, die Gesichter und besonders die Hände höchst dilettantisch gemalt. Aber es erregte sein Interesse und nicht nur das. Er musste immer wieder hinschauen, besonders auf die spitzen Brüste. Nach einer Weile des stillen Herumliegens meinte Jessi, es sei besser ihre Freundin anzurufen und ihr zu sagen, dass sie noch ein Weilchen wegbleiben solle. „Dann haben wir mehr Zeit zusammen and we can do something together“, sagte sie als Begründung in ihrem witzigen Kauderwelsch aus Deutsch und Englisch. Auf seine Frage, ob es nicht ärgerlich für die Freundin sei, dass sie in ihre eigene Wohnung nicht kommen könne, wann sie wolle, meinte sie: „Nein, für Freundin egal. Ich manchmal auch warten, wenn Freundin Besuch. That’s normal, you know.“ Er fragte sich, was diese Absprache zwischen den beiden Frauen wohl zu bedeuten habe und ahnte schon die richtige Antwort.
Nach dem Anruf, die beiden hatten nur kurz und in einer für ihn unverständlichen Sprache, vermutlich Ghanesisch, miteinander geredet, fragte er sie, was sie eigentlich mit dem „to do something together“ gemeinte habe. Sie lachte und sagte „make a proposal.“ Als er wieder keine Antwort wusste, kam sie mit einer weiteren Überraschung. „You like a shower? It is so hot and we are stinking“. Er hatte diese Möglichkeit sich zu erfrischen überhaupt nicht in Erwägung gezogen und stimmte erfreut zu, denn nun merkte auch er, wie fies er roch und dass auch sie nicht gerade Frische ausstrahlte. „Ja, das wäre prima, bei der Hitze kaltes Wasser auf die Haut“, bekräftigte er. Sie stand auf, ging in das Bad, räumte den Wäscheständer in den Flur, den man nun kaum noch betreten konnte, und schichtete alles, was sie vom Boden des Badezimmers aufklaubte, auf die halbtrockene Wäsche. Dann standen beide in der schmalen Wanne und sie hielt in einer Hand den Duschschlauch in die Höhe. Das lauwarme Wasser floss an ihren Körpern herab, die eng aneinandergepresst waren, ihr schmaler, glatter, schwarzer Leib an seinem, weißen, faltigen Wanst. Mit der anderen Hand verteilte sie Shampoo in seinen Haaren. Sie selbst hatte sich vorsichtshalber eine Plastikhaube aufgesetzt. „Because of my artificial hair, you know.“ Sie musste sich auf die Zehenspitzen stellen und beide Arme ziemlich hochrecken. Er half ihr, indem er ihre Taille mit beiden Händen umklammerte und sie ab und an ein paar Zentimeter hochhob. Sie lachte jedes Mal laut auf. „Was sie an mir nur findet“, fragte er sich, während er diese seltsame Situation durchaus genoss. „Sie will bestimmt Geld. Die beiden sind sicher freischaffende Huren oder verdienen sich auf diese Weise ein Zubrot.“ Er schaute sich im Bad um, als ob er einen Hinweis für seine Vermutung finden könnte. Die Ablage des Waschbeckens war voll mit Tuben, Flaschen, Deos, Kämmen und all solchem Kram. Weiberkram, dachte er, alles überflüssig, das was man im Bad braucht, sind eine Zahnbürste, ein Stück Seife und als Mann noch einen Rasierapparat. „Aber bisher hat sie nur einmal von Geld geredet, im Supermarkt, sonst hat sie das Wort überhaupt nicht in den Mund genommen.“ Nachdem die Haare gesäubert waren, sagte sie, „wait a moment“, stieg aus der Wanne und verließ das Bad. Als sie wieder kam, schwenkte sie verheißungsvoll die Schachtel mit den Parisern, die er von dem Couching her schon kannte. Sie riss eine Packung auf und zog den Gummi heraus, musste aber, ehe sie ihn überstreifen konnte, erst einmal ziemlich handgreiflich werden. Ihre Hände, schlank mit gepflegten Nägeln, arbeiteten unermüdlich. „Ob ich das schaffe, so kurz hintereinander,“ ging es ihm durch seinen verwirrten Kopf. „Früher, da hätte ich fünfmal am Tag ...“. Doch dann war es so weit, er stand und sie liebten sich noch einmal, diesmal im Stehen, in der Badewanne, während das lauwarme Wasser weiter über ihre Körper rann. Er hielt ihren schmalen Po mit seinen Händen umfasst und hatte sie so weit hochgehoben, bis sie in der bestmöglichen Position war. Sie umklammerte ihn mit Armen und Beinen und bewegte ihren Unterleib rhythmisch hin und her, erst langsam, dann immer schneller. Sie musste heftig arbeiten, denn die Stellung, ja der ganze Akt war eine reichlich mühsame Sache. Es dauerte lange, bis er endlich, grunzend und aufseufzend, kam und das Geschiebe und Gestoße ein Ende hatte und Jessica zu seiner Verwunderung fröhlich „Gott sei Dank“ rief. Er sagte aufatmend „Sofa ist doch besser“. Sie lachte und antwortete „muss man alles mal gemacht haben, new experience, you know,“ dabei säuberte sie nun auch seinen restlichen Leib und voller Inbrunst nun auch sein „most privat part“, wie sie seinen Schwanz liebevoll bezeichnete, der nun wieder zur Normalgröße geschrumpft war.
Nachdem sie sich abgetrocknet hatten, gingen sie zurück in das Wohnzimmer und zogen sich an, sie schlüpfte in ein knappes, sehr buntes Kleid und erneut ohne Unterwäsche anzuziehen. Als sie fertig war, warf sie einen Blick auf ihr Handy und sagte hastig und unvermittelt, er müsse jetzt gehen, es sei Zeit wegen der Freundin. Sie würde ihm ihre Telefonnummer geben und er solle sie doch mal anrufen, es sei schön mit ihm gewesen, „it was nice with you, let’s meet again.“ Sie suchte in den Taschen ihrer Jeans, die noch immer auf dem Fußboden lagen, den Kassenzettel vom Supermarkt und schrieb die Nummer auf. Er wunderte sich, dass sie ihn so offensichtlich und so plötzlich hinauskomplimentierte, nachdem sie gerade beteuert hatte, welch schöne Zeit sie miteinander verbracht hatten. Letztlich hatte er aber nichts dagegen zu gehen, denn auch für ihn wurde es langsam Zeit. Als er ihr zum Abschied einen Kuss auf den Mund geben wollte, nach so viel Intimität fühlte er sich dazu berechtigt, bog sie ihren Kopf zur Seite und küsste ihn dafür flüchtig auf die Wange. „Kusse auf Mund, nicht gut.“ Es war, als ob er mit dieser versuchten Zärtlichkeit ein Tabu verletzt habe, denn auf einmal schaute sie ihn gar nicht mehr freundlich an und drängte ihn ziemlich ungeduldig in Richtung Wohnungstür. Wegen all der Eile hätte er beinahe noch seine Einkaufstasche in der Küche vergessen, mit den Joghurts, dem Kefir und dem Rotwein. Als er schon in der Flurtür stand und ihr die Hand reichte, behielt sie diese länger als nötig in der ihren, druckste verlegen herum und schaute ihn dabei genauso an, wie sie ihn am Weinregal angeschaut hatte. „Hast du ein paar Euro für mich? For the nice afternoon. Ich ziemlich blank.“ Er wunderte sich, dass sie die Ausdrücke „ziemlich“ und „blank“ kannte, und kramte noch einmal in seiner Hosentasche. „Habe ich doch recht gehabt“, sagte er zu sich, als er auf den Aufzug wartete. Zugleich musste er sich aber eingestehen, dass er sehr zufrieden, ja fast schon glücklich war.

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Ähhh… Verständnisfrage:

schreibt erikzion

Wer hält denn beim Fick den Duschschlauch hoch?

Gedichte auf den Leib geschrieben