Ein Schlafzimmer. Das Bett ist zerwühlt, am Boden liegen achtlos weggeworfenen oder fallengelassenen Kleidungsstücke. Ein Hemd, ein Socken, eine Bluse, ein Seidenschaal, eine Krawatte, eine Strumpfhose, noch ein Socken, ein Gürtel, ein Rock, ein BH - weiße Spitze -, ein Herrenslip, ein Höschen. Im Höschen klebt noch die Slipeinlage. Rote Spuren auf ihr Zeugen von der Gebährfähigkeit ihrer Besitzerin. Das Nachtkästchen - Ein halb zusammengeknülltes Taschentuch. Darin: ein gebrauchtes, zugeknotetes Kondom. Es ist gut gefüllt, außen noch klebrig und rot gespränkelt. Die Fenster sind angelaufen. Draussen ist es kalt. Es ist Winter. Die Bäme sind von einer dicken Schneeschicht bedeckt. Es plätschert nebenan - jemand erleichtert sich. Man hört Wasser fliessen - jemand wäscht sich.
Der Wald. Es duftet nach Moos. Die Sonne wird durch das Blätterdach gefiltert und zeichnet Figuren auf den Boden. Irgendwo sucht ein Specht nach Nahrung. Im Unterholz raschelt es - ein Reh? - ein Fuchs? Da ist noch etwas. Ein vertrauter Geruch. Ein Geruch, den man nicht gerade hier vermuten würde - angenehm. Sein Ursprung steht nicht weit entfernt. Vielleicht einen Meter. Er hat seine rechte Hand erhoben und betrachtet sie andächtig; schaut zu, wie sein Sperma auf den Waldboden tropft - vergebens. Neues Leben wird es dort nicht zeugen.
Ein Arbeitszimmer - mein Arbeitszimmer. Der Schein des Monitors taucht mich in ein gedämpftes Licht. Ich habe es mir bequem gemacht. Kerzen brennen, eine Tasse Tee dampft neben der Tastatur.
Die Kabine einer Toilette - Damentoiletten. Eine Frau im dunklen Kostüm - Karrierefrau oder nur ambitionierte Sekretärin? Die dunklen Haare streng nach hinten zu einem Knoten frisiert. Den Rock über ihren Po geschoben hockt - nein kauert - sie in ihrer Zelle. Sie saugt den Duft ihres Urins in sich auf. Vor allem morgens kann sie sich kaum von dem zugleich abstoßenden aber auf sonderbare Weise beruhigenden und erregenden Duft losreißen. Ihre Finger streichen über die glatte Haut - sie spürt kein einziges Haar - neben ihren Schamlippen. Sie sind geschwollen - öffnen sich und geben den weiteren Weg frei. Geschickt dringt sie in sich ein. Ein kurzer, nicht zu unterdrückender aber doch gedämpfter, spitzer Schrei - ihre Lust ist für den Augenblick abgeschwächt. Sie verläßt die Kabine - ohne zu spülen, denn sie hinterlasst gerne Duftmarken. Eine zufällige Beobachterin betrachtet sie - wie lange mag sie wohl schon da sein? Im vollen Bewusstsein beobachtet zu werden schleckt sie den Finger, mit dem sie sich gerade noch Lust verschaffte ab. Der Beobachterin treibt es die Schaamesröte ins Gesicht. Sie wendet den Blick ab. Das glatte Innenfutter in ihrem Rock liebkost sanft ihren rasierten Venushügel. Auf in die Welt, in der sie sich wieder so fühlen kann, als ob jeder Blick sie vollständig auszieht.
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