Und er stieß sofort hart in sie und sie bekräftigte sein fast rücksichtsloses Verhalten mit brünstigem Stöhnen und scherte sich nicht drum, wie dick oder dünn die Wände waren. Eine wilde Vereinigung war das, kein Liebesspiel und kein Liebesgeflüster begleiteten sie. Gierig, fordernd, grob gingen sie miteinander um und suchten sich darin zu übertreffen. Mehr Bisse als Küsse erkundeten ihre Körper und er leckte alles an ihr, alles. Es war ihm egal, dass ihr Arsch nur gewischt und nicht gewaschen war, es machte ihn nur noch geiler. Und als er schließlich dem Erguss zustrebte, hämmerte er in sie ohne irgendeine Rücksicht, nur stoßen und spritzen und stoßen und spritzen im gröbsten Fick seines Lebens. Charlotte keuchte unter seinem schweren Körper und seinen matten Versuch einer abschließenden, mehr höflichen als liebevollen Zärtlichkeit schob sie mit ihm zur Seite. Sie stand auf, zog sich das wenige an, das sie abgelegt hatte, kramte noch einen Slip aus dem Schrank und stieg hinein. Es ist Zeit, sagte sie nur, wir kommen zu spät zum Nachmittagsunterricht.
In der Kaffeepause sagte sie beiläufig zu ihm, mit sachlicher Miene, so als kommentierte sie den Inhalt des Stoffes der letzten beiden Stunden: dein Sperma läuft mir ins Höschen. Ich werde jetzt in mein Zimmer gehen, mich auf die Toilette setzen und mit meinem Finger durch meinen Schlitz fahren. Ich werde deinen Saft aufnehmen und ihn ganz sauber ablecken, bevor ich pisse. Und eigentlich erwarte ich, dass du mir folgst und ordentlich von deiner Sahne nachpumpst, damit dieser klebrige Strom aus meinem Fötzchen nicht versiegt. Wie sonst soll ich diese langweiligen Vorträge überstehen? fragte sie mit leiser, dunkler Stimme und ihr Augenaufschlag war angesichts seiner ernsten Strenge nur ihm als sinnliche Einladung zu deuten. Er folgte ihr unauffällig wie schon mittags und fickte sie von hinten vor dem GarderobenspiegeI. Charlotte hatte nur den Mini hoch- und den Slip runtergezogen und die Bluse geöffnet, so dass er im Spiegel vor ihnen diese kleinen festen Pfirsichhälften tatsächlich hüpfen sehen konnte mit jedem Stoß, den er in sie rammte. Ein wenig verlangsamte er seine triebhafte Begattung und massierte Charlottes Klit. Sie wehrte ihn nicht ab und schnell verkrampften sich all ihr Muskeln und noch mit seinem Schwanz in ihrer Möse kam sie in heftigen Zuckungen. Währenddessen hatte er sich nur auf die Fertigkeit seiner Finger konzentriert und nur wenig gestoßen, mit dem Glied in ihr die Konvulsionen ihrer Vagina genossen. Doch mit dem Kleinen Tod ermattete sogar Charlotte und ließ sich nun einfach willenlos ficken, und er kam schnell und intensiv und ergoss all das, was er noch verfügbar hatte, tief in sie. In den Tagen und Nächten dieser Seminarwoche wuchs er in seiner Manneskraft über sich hinaus und sie fickten und fickten morgens, mittags und abends und in der Nacht und er begriff gar nicht, wie er das leisten konnte. An der vorgeblich geliebten Ficksahne kam nicht mehr viel, aber Charlottes gnädig herrisches Begehren erregte ihn in nie gekannter Weise. Er begattete sie im Stehen von hinten, in der Wiener Auster mit ihren Schenkeln über seinen Schultern und wieder und wieder leckte er alles an ihr, alles. Und sie ließ es zu und scherte sich nicht um seine schmutzigen Küsse, wenn er seiner Gier gefrönt hatte, nachdem sie mit weit geöffneten Schenkeln vor ihm gepisst hatte. Er erlag der Versuchung nicht, Charlotte irgendetwas von seinem Kummer mit Ines zu offenbaren. Eine selbstbewusste Frau, die unbekümmert wilden Sex suchte, war schwerlich geeignet als Kummertante für männliche Identitätskrisen. Weder hatte sie irgendetwas von sich offenbart noch auch nur ansatzweise Interesse an seinem Liebes- und Eheleben gezeigt.
Instinktiv hatte er sich dieser Raubkatze angepasst, war aggressiver, fordernder, gierig nach dem tabulosen Exzess und nicht der intimen seelisch-sinnlichen Symbiose der Erotik. Egal war ihm nun, ob er sich ihr gegenüber vielleicht übergriffig benahm. Sie hatte es begonnen und er würde sie nie wiedersehen, was sollten also Vorsicht, Zögern und Bedenken? Charlotte schmolz nicht dahin, aber sie entsprach seiner erwachenden Wildheit und fand so mit ihm einen gemeinsamen Rhythmus im Exzess. Seine Gier nach ihr konnte seine Leistungsfähigkeit aber nicht endlos vermehren und so wollte sein Körper schließlich nicht so wie er. Wider Erwarten übergoss Charlotte ihn nicht mit Häme oder herablassendem Spott. Sie setzte sich wortlos auf sein Gesicht, rieb ihren Anus unendlich lange auf seinem gierigen Mund, drückte ihr Becken ins Kreuz, so dass ihr Schlitz über seinen Mund glitt und er ihre Perle lecken konnte, um dann unverzüglich wieder ihr Poloch auf seinem Gesicht zu reiben. Das war kein Abspulen gängiger bizarrer Praktiken, nur spontane Provokation, genussvoll gierige Tabuverletzung. Es machte ihr sichtlich Spaß und ihr After wie ihre Möse muteten ihm einiges zu bis sie sich endlich von seinem grob saugenden Mund in ihren soundsovielten Orgasmus lecken ließ.
Natürlich hatte Charlotte nicht das geringste Interesse an ihm als Person. Sie hatte nur ein untrügliches Gespür dafür, wie viel angestaute, ungestillte Lust und Leidenschaft in ihm verborgen war und wie sie diesen Überdruck entfesseln konnte für ein paar Tage und Nächte für ein Feuerwerk an hemmungslosem Sex. So würde sie ihn wohl sehen. Er selbst war sich da gar nicht so sicher, hatte eher das Gefühl, er habe sich ihrer Erwartung angepasst, einfach um die Gelegenheit zu nutzen, wieder irgendetwas an Verlangen nach ihm zu empfinden. Eigentlich machte ihn ihre kalte Gier nach ihm, seiner reinen Funktion traurig. Denn nie hatte er einfach nur animalischen Sex gesucht. Dieser war vielmehr die Erfüllung einer wirklichen intimen Nähe gewesen, und das war am allermeisten Geschehen in seinem Leben mit Ines. Ines, die sich so unverständlich zurückgezogen hatte von ihm und ihm vor allem das Zarte versagte und mit dem noch viel mehr. Drum war Charlottes rein auf den Exzess gerichtetes Verlangen eben doch eine, wenn auch ohne beglückenden Ausblick auf das Mehr, uneingeschränkte Bejahung seiner Person in ihrer sinnlichen Existenz gewesen. Es hatte ihm gutgetan, begehrt zu werden mit Haut und Haar und Schweiß und Körpergeruch und seiner Begeisterung für alles an der Frau, oben und unten herum. Das, ja das hatte ihm wirklich sehr gutgetan. Ihr wohl auch, sonst hätte sie nicht unablässig die Fortsetzung betrieben. Einmal hatte er, als sie gerade auf ihm ritt und aus ihrem Becken wirklich heftig nach vorne stieß, gefragt: Warum ich? Sie warf den Kopf in den Nacken und knurrte nur: Warum nicht? Das war kein Einstieg in eine einfühlsame Erörterung seiner verwirrten Gefühle, das hieß einfach: halt die Klappe!
Wie gesagt, Charlotte interessierte sich eigentlich nicht für ihn. Und so war das auch, als es Zeit wurde abzureisen. Und jetzt gehst du wieder zurück zu deinem kuscheligen Frauchen, versuchte Charlotte ihn mit einem wohlwollend spöttischen Grinsen aufzumuntern, ihre sanfteste Regung in all diesen Tagen der wilden, aggressiven, lustvollen Gier. Er schwieg und ihre Miene wurde unverzüglich wieder ernst. Jetzt stell dich nicht so an! wies sie ihn ohne irgendeine Kenntnis seiner wahren Verhältnisse mürrisch zurecht. Ihr Männer genießt eine unabhängige, lüsterne Frau in vollen Zügen und lasst so richtig die Sau raus, wenn ihr unbewacht fern der Heimat seid. Aber keiner von euch Wehe-wenn-sie-Iosgelassen-Typen will und kann an der Seite einer ungezähmten Frau wie mir leben. Schmerz beiseite! verwarf sie seinen Versuch einer Antwort noch vor dem ersten Wort. Ich fahre ja auch zurück zu meinem Mann, der seine Sekretärin in dieser Woche nicht nur in mühsam ergeizten Stunden heimlich vögeln konnte, sondern wohl jetzt auch abends bei Kerzenlicht und feinem Diner den unglücklich verheirateten Ehemann mimen musste, der sicher bald mit mir, seiner Ehefrau eine Klärung herbeiführen würde. Ich lach mich jetzt schon tot! Der wird mich nie verlassen! Und selbst wenn er von meinen Eskapaden wüsste, die ich wesentlich geschickter lebe als er die seinen, hätte er nicht den Mumm dazu. Eine wie mich findet er nie wieder!
Grinsen, Küsschen, das war's.
*
Er konnte Ines nichts sagen davon, schämte sich, zog sich zurück von ihr – und sie nahm das gar nicht zur Kenntnis. Er wagte nicht, auf safer sex zu bestehen, zog sich zurück und rannte mehrmals zum HIV- Test, bis er sich endlich sicher war, sich nichts geholt zu haben. Ines fragte nicht einmal, was los sei, schien die Sexpause gar nicht zu bemerken – oder gar im Stillen zu genießen. Und dann war alles wieder wie vorher: begeisterungslose Gnadenficks ohne Liebesspiel und -geflüster, schnörkellos direkte Resttriebbefriedigung. Ganz verzichten will ich darauf nicht, hatte sie ja schon kleinlaut eingeräumt. Aber fast ganz eben schon.
Er saß auf dem Sofa im Wintergarten und hörte Little Big Town's "Tornado". Ja, Charlotte war über ihn hinweggerauscht wie ein Wirbelsturm und ihre ungezügelte Geilheit hatte ihn ergriffen, solange er andauerte. Aber nun fühlte er nur die absolute Ruhe nach dem Sturm und zwei ganz andere Songs vereint auf ein und demselben Album, berührten ihn im Innersten. „Sober", diese unfassbar glückselige Hymne auf das Lieben und „Your Side oft the Bed", der traurige Abgesang auf den unabänderlichen Verlust ebendieser Leichtigkeit. Diese beiden Lieder beschrieben alles, wirklich alles der Jahre seiner seelisch-sinnlichen Beziehung mit Ines und er konnte nicht sagen, welches der beiden ihm mehr Tränen in die Augen trieb. Ihre Liebe, auch ihre sinnliche, war nicht einfach nur er und Ines. Diese Liebe war immer auch Paula. Diese prächtige junge Dame war gezeugt im Taumel zartester Gefühle und wildester Vereinigung, ein Paar eng umschlungen Haut auf Haut, nichts und niemand auf dieser Welt konnte je zwischen sie gelangen, wenn sie sich einander in liebendem Begehren zuwandten. Und dieses kleine Leben entsprach, noch bevor es die Welt erblickte in allem dem, was diese Frau und dieser Mann füreinander empfanden. Und diese Empfindungen verhießen mit diesem kleinen Leben, dass sie ein Leben andauern würden. Etwas anderes schien nie und niemals möglich, weil es nie und niemals möglich sein könnte, Paula nicht zu lieben! Und genau das ist auch niemals geschehen. Nur die Liebe zueinander hatte sich bei denen, die ihr das Leben schenkten, still und heimlich, ganz leise davongestohlen, bei einer mehr, beim anderen viel weniger, so als wäre sie nicht mehr nötig, weil Paula längst auf eigenen Füßen zu stehen lernte.
Daddy, ich pass schon auf mich auf! beschwichtigte Paulas stets augenzwinkernd, noch bevor er seine Sorgen zu äußern wagte. Er hatte nicht mal Angst, dass Paula ihm bei einer Trennung von Ines entgleiten würde. Viel wahrscheinlicher war, dass sie bei ihm wohnen würde, nach dem, wie sie sich fortwährend mit ihrer Mutter fetzte. Doch nicht einmal das war ihm Trost. Denn Paula gab es immer nur mit Ines, der nach wie vor Geliebten und Begehrten. Paula, ersehnt, geliebt, willkommen schon vor dem Augenblick ihrer Zeugung, war der Inbegriff aller Liebe, Lust und Leidenschaft, all dessen, was ihn und ihre Mutter zueinander finden ließ. Sie war die Ewigkeit ihrer flüchtigen innigsten Momente und alles, das wuchs mit und in ihr.
*
Ich fahr jetzt in die Kleiderkammer! rief Ines vom Flur zu ihm herein. Hast du noch was, das ich mitnehmen soll? Nein, danke rief er zurück, ohne aufzustehen und sich von ihr zu verabschieden und schon gar nicht, um mit ihr in Verhandlungen zu treten über das von ihr nicht mehr geschätzte Kleidungsstück, mit dem er doch so viele liebevolle Erinnerungen verband.
Paula war die Verkörperung der Liebe des Lebens zu sich selbst, jeden Tag der lebendige Beweis, dass nichts von dem Guten, Wunderschönen, das er so schmerzlich vermisste, nur eine Verklärung seiner nostalgischen Melancholie sei. Alles, wirklich alles, was er mit ihr erinnerte, war nichts als die wahre Wirklichkeit ihrer Liebe.
Was war dagegen schon eine alte Lederjacke?
Die Reliquie einer unwiederbringlich vergangenen Zeit.
Mehr nicht.
Paula und die schwarze Lederjacke
Geschichten vom Anfang des Liebens
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