Paula und die schwarze Lederjacke

Geschichten vom Anfang des Liebens

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Paula und die schwarze Lederjacke

Paula und die schwarze Lederjacke

Stayhungry

Die geb' ich in die Sammlung! verkündete Ines beim Ausräumen ihres Kleiderschrankes. Ich hab' sie ja eh so gut wie nie getragen! Motorradjacke light steht mir einfach nicht! Das versetzte ihm einen Stich, der mehr schmerzte als die üblichen Folgen des Mangels an Feingefühl, den sich seine Gattin zugelegt hatte. Eine feine Lederjacke stehe ihr nicht? Das stimmte seiner Meinung nach nicht einmal gegenwärtig, so schlank und sportlich wie sie immer noch war. Er jedenfalls hatte da ganz andere Erinnerungen, in denen sie gerade diese Jacke mit Begeisterung getragen hatte. Er hatte sie ihr einst geschenkt und dafür damals sein letztes Bares eingesetzt. Und ganz im Gegensatz zu dieser mürrischen Feststellung, die ihr wohl dazu dienen sollte, sich zur Trennung von diesem Kleidungsstück zu entschließen, hatte sie sich damals sehr gefreut. Aber das war es nicht. Mit dieser Lederjacke verband er viel mehr als ein Geschenk von Herzen. Diese Lederjacke war Symbol und Begleiter all dessen, was ihn und Ines so innig verbunden hatte.

*

Breitbeinig stand sie in der Tür zum Wohn- und Essbereich ihres netten Appartements und blickte ihn frech herausfordernd an, Ines, ein frecher Blondschopf in Stiefeletten und ebendieser Lederjacke. Unter der war sie nackt und untenrum vollkommen frei. Auf ihrem Venushügel wies ein sehr schmaler Streifen dorthin, wo wirklich eine Spalte war, ihre süße glatte Pflaume, über der ihr Klitorispiercing hervorragte. Mit ausladenden Schritten kam sie auf ihn zu, setzte sich mit gespreizten Beinen auf seinen Schoß, küsste ihn gierig in den Mund, zerwühlte sein Haar und biss ihn in den Hals. Komm, fick mich! lautete ihr wunderschöner, gehauchter Befehl, dessen es gar nicht bedurft hätte. Er griff unter ihre Beine, hob sie hoch, als er vom Küchenstuhl aufstand, legte sie auf den Küchentisch und kniete sich zwischen ihre weit geöffneten Schenkel. Während er gierig an ihrer Klit saugte und sie stöhnen ließ, fummelte er noch in seiner Jeans nach einem Gummi. Lassen wir's drauf ankommen! keuchte Ines, ich hätte gern ein Kind mit dir! Dieser Wunsch ging ihm durch und durch. Mit dir, nicht von dir hatte sie gesagt! Sie sehnte sich nicht einfach nach einem Kind, sie wollte ein ganzes Leben mit ihm und diesem neuen Leben, das es in ihr zu erwecken galt. Noch fast angezogen drang er in sie ein, ohne sich noch um ihren Höhepunkt vor dem Akt zu kümmern, und sie umfing ihn mit ihren Beinen und zog sein Becken auf ihren Schoß, als solle er gar nicht mehr stoßen, sondern sich nur schnell und gleich tief in ihr ergießen. Aber er stieß und stieß sie in eine Lust, die mehr war als die triebhaft die Vereinigung suchende. Wild umschlungen suchten sie einander zu durchdringen und endlich, endlich hatte er seinen Höhepunkt in ihr und all sein Erguss floss allen Wünschen entsprechend tief in sie.

An diesem Abend wurde Paula gezeugt, auf diesem Küchentisch, dessen war er sich sicher. Gut, es mochte auch in der Nacht oder am Morgen oder irgendwann im Verlauf der nächsten Tage geschehen sein, im Bad, auf der Couch, in der Garderobe, wo sie es trieben und trieben, unersättlich, lüstern, hingebungsvoll. Fast jedes Mal nutzte Ines Lederjacke und Boots, um ihn mit vergnügtem frechem Blick in die sinnliche Begegnung einzuladen. Aber dieser Liebesrausch, der mehr war als ihrer beider Lust aufeinander, sondern die auf einen neuen Menschen aus ihnen beiden, hatte in jenem Augenblick seinen Anfang genommen.

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Paula war ein Papakind, schon immer. Ines und ihre Tochter rieben sich aneinander, als im Kind die Frau erwachte und bald kein Kind mehr war und noch keine Frau. Es flogen die Fetzen zwischen den beiden, die sich in vielem ähnlich waren, aber doch nicht glichen. Und weil er viel sanfter war als ihre Mutter, kam sie zu ihm, um sich auszuweinen und nicht zu ihr. Und dabei dachte sie nicht nur über sich und sie nach. Warum lässt du dich nur so behandeln von ihr? hatte sie ihn schon gefragt. Paula hatte also bemerkt, dass ihre Mutter sich eine herrische Art zugelegt hatte, unter der nicht nur sie litt. Er mühte sich, versöhnlich zu erklären, was ihn daran festhalten ließ, nicht alles nur zu Ines Nachteil auszulegen, und er tat dies aus ehrlichem Herzen. Und was nicht für die Seele eines Kindes an der Schwelle zum Erwachsenwerden bestimmt war, behielt er für sich.

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Ines hatte sich, zunächst fast unmerklich von ihm zurückgezogen und niemals bekam er klare Antworten, warum das so sei und vor allem nicht, warum das so sein müsse. Sie warb nicht mehr um ihn und sein Werben verkam zur würdelosen Bettelei. Die half so wenig wie ein forsches Einfordern der selbstverständlichen Intimität vergangener Zeiten. Ines mochte die Penetration nicht mehr so gerne. Sie erklärte nicht, ob sie Schmerzen hatte, zuckte nur die Schultern. Läge es an der Stellung, am Winkel des Eindringens, irgendetwas hätte man vielleicht machen können, versuchte er ihr Schweigen zu durchbrechen. Früher war doch auch alles so einfach zu klären gewesen. Nun ja, das stimmte nicht ganz. Früher war der Sex zwischen ihnen einfach ein Selbstläufer gewesen, da gab es nichts zu klären, nur begierig geäußerte Wünsche und deren begeisterte lustvolle Erfüllung. Nun gab es sukzessive dies und das, was er nicht mehr durfte. Das war zunächst sie hinten zu lecken, denn das war plötzlich nicht mehr wollüstig und tabulos, sondern unfein, obwohl er dies doch nur begehrte, nachdem sie aus der Dusche gestiegen war. Und dem folgte ein erotisches Detail nach dem anderen.

Natürlich wusste Ines um seinen Schmerz über den Verlust und für das, was sie nicht mochte, bot sie reizvollen Ersatz und was an Wildheit verloren ging, wurde durch liebevolle Nähe ersetzt. Mochte sie schon nicht das, was sie so lange gierig eingefordert hatte, die unkomplizierte, wilde und zahllos wiederholte Vereinigung, so lag sie doch gerne neben ihm, Haut an Haut und verwöhnte sein Glied in anderer Weise. Zart massierte sie, lutschte, mochte nicht, dass er ihr in den Mund spritzt. Aber sie kannte jede kleinste Regung seines Körpers und damit auch seines Unterleibes und deshalb kam auch nichts Unerwünschtes in ihren Mund. Sie lenkte sein Glied in Richtung seiner oder ihrer Brust und zog mit sanftem und doch kräftigem Griff seinen Erguss ab. Und so sehr er sich wünschte, endlich einmal wieder ihren Schoß, ihr Rektum oder Zunge und Lippen im Erguss, um sein Glied zu spüren, so sehr genoss er ihre zarte, uneingeschränkt aufmerksame Bemühung um seine Lust. Ja, er mochte es sogar, wenn sein harter Schaft auf ihn selbst spuckte. Noch im Abschwellen seines Gliedes gab Ines es nicht aus der Hand, massierte und streichelte weiter, bis es ganz erledigt war von so viel Zuwendung. Dann verrieb sie mit ihren Fingerspitzen sein Sperma auf seiner Brust und ein klein wenig davon auf ihren beiden Nippeln. Die durfte er dann lecken und ein wenig noch an ihrem Schoß, aber nicht zu intensiv, denn klitoral kommen wollte sie auch nicht mehr. Doch wenn er so vollkommen verspritzt war, dann war auch seine Gier verloschen. Den Geschmack ihrer Möse genoss er ohne jede Gier wie ein besonderes Geschenk.

So wie Ines jetzt war, erinnerte sie ihn an seine erste Liebe in Teenagertagen, Natalie, ein zartes bleiches Wesen mit wunderbaren, langen roten Haaren, die lange davor zurückschreckte, mit ihm den letzten Schritt zu wagen, wo sie doch längst so weit war.

Doch Ines war nicht nur zarte Begleiterin in der Not der schwindenden Leidenschaft. Manchmal machte sie sich frecher Weise einen Spaß aus seiner Not und half ihm, über sich selbst zu lachen. Als sie ihn beimarmseligen Wichsen vor dem Computer entdeckte, zog sie vergnügt einen Stuhl heran, ihre Jeans nach unten und führte ihre Hand in ihren Schritt. Sie lobte die athletische Figur des Stechers und natürlich vor allem seinen prächtigen, harten Schaft, der in der nicht weniger attraktiven jungen Dame ordentlich rumackerte – ausgerechnet sie, die doch mittlerweile dies so überwiegend ablehnte. Natürlich kam sie schnell von eigener Hand, schneller als er, erhob sich, zog die Hose nach oben, klopfte ihm aufmunternd auf die Schulter und wünschte ihm noch viel Spaß, anstatt ihre Hände und Lippen zur kundigen Unterstützung auf dem Weg zum Höhepunkt einzusetzen. Ein Biest war sie, immer schon gewesen und seine Lust auf sie wuchs mit seiner Sehnsucht nach ihr, ihrer Haut, ihrem Haar, ihren Löchern.

Das war alles Blödsinn, Blödsinn, den er sich zusammenphantasierte in seinem verzweifelten Suchen nach irgendetwas, das ihnen wieder einen Weg zueinander ebnen könnte. Ganz will ich nicht darauf verzichten, hatte Ines für ihre Verhältnisse fast kleinlaut bekannt. Das war's aber dann auch. Sie wurde bei seinen zunehmend angstbesetzten Annäherungsversuchen mürrisch statt empfänglich und gab sich meist desinteressiert. Ging's dann zur Sache, gab es kein Liebesgeflüster und was einst eine zu Nähe und Intimität verlockende Neckerei war, bewegte sich zunehmend an der Grenze zu Häme und Spott. Mehr und mehr quälte er sich damit, gegen den Verlust der sinnlichen Beziehung anzukämpfen. Vorwürfe und schlechte Laune gebaren Streit und zerschlugen Porzellan, das nur noch gekittet werden konnte. Er mühte sich zu verstehen, war er immer nur Hase war und nie Igel. Ja, irgendwann war er einfach nur noch der Mann, der sie glücklich machen wollte.

*

Ich lass die Tür offen, sagte Charlotte mit leiser, dunkler Stimme und ihre Stirn lag in ernsten Falten. Das war keine irgendwie geartete Aufforderung, doch ihr ernster Blick ließ keinen Zweifel daran, dass er sich zu entscheiden hatte. Weiche Knie hatte er von einem Moment auf den anderen, heiß wurde ihm, sein Herz raste. In ihm rangen Teufel und Engel um seine Aufrichtigkeit und Treue. Nie hatte er Ines betrogen und all seine sehnsüchtige Blicke, die er anderen Frauen schenkte, suchten eigentlich nur eine Hoffnung, dass nicht alles, wonach er sich sehnte, auf ewig verloren wäre. Die Lust der anderen war nur der Beweis, dass etwas zwischen ihnen beiden verloren ging, um das zu kämpfen selbstverständlich sein müsste. Charlotte war nicht der Typ Frau, der sich üblicherweise für ihn erwärmte, und er träumte sich nicht an ihre Seite. Streng, nüchtern, selten ein Lächeln, aber viel Herausforderung selbst in banalem Smalltalk - sie genoss ihre Macht über Männer, biederte sich nicht an, warb nicht, ja sie lud nicht einmal ein, um sie zu werben. Einen ebenbürtigen Gegner im sinnlichen Exzess schien sie zu suchen, und wen sie in voller Absicht derart in ihren Bann schlug, der verzehrte sich nach ihr ohne jegliche Hoffnung auf Glück, so wie nach der Gottesanbeterin, die nach der Paarung nur den Tod verheißen kann. Wie gesagt, er fühlte sich nicht als kongenialer Partner solch lockender Sirenen ohne Liebesverheißungen. Aber auf dieser ungeliebten Schulung, der er sich nicht hatte entziehen können und während der Ines weder Zeit noch Interesse an langen Telefonaten oder gar sinnlicher Befeuerung hatte, war er wohl von Charlotte ausgewählt worden als Versuchskaninchen, ob so ein zurückhaltender, freundlicher Flirtverweigerer nicht doch zu knacken sei. An den baggernden Sofort-Seitenspringern hatte sie offensichtlich kein Interesse.

Sehr gute Entscheidung! kommentierte Charlotte sein wortloses Eintreten in ihr Zimmer und kein Anflug eines Lächelns huschte über ihr Gesicht. Sie sah ihm tief in die Augen, öffnete den Reißverschluss ihres Rocks und ließ ihn zu Boden gleiten, knöpfte ihre Bluse auf und warf sie achtlos zur Seite. BH und Slip trug sie ohnehin nicht und die hohen Schuhe ließ sie an. Lange braune Haare, schmales Gesicht, die Figur schlank, fast ein wenig mager, kleine feste Brüste mit erregten Nippeln und Beine bis zum Hals, ein Model stand vor ihm, verwechselbar, aber wirklich atemberaubend, und blickte ihn herausfordernd an, stumm, ohne irgendeine heitere Lockung, die es ihm hätte leicht machen können. Zögerlich trat er näher, ohne recht zu wissen, was er wollen sollte. Nur nichts wollen, wollte er nicht. Lassen wir die guten Sitten! raunte sie fast ein wenig verächtlich und wild fuhr ihre Zunge in seinen Mund. Kein Glücksgefühl überkam ihn, aber wilde Gier und kraftvolle Zügellosigkeit. Sie wollte das und er wollte sich einfach einmal nicht bezähmen wie so unendlich lange schon in seinem Leben. In diesen bitteren Moment des unumkehrbaren Treuebruchs hinein gab er seine ganze Lust und Leidenschaft, eine lustvolle Frau zu spüren und mit ihr der Ekstase zuzueilen. Sie zog ihn aufs Bett, öffnete seine Hose und griff mit fester Hand in seinen Schritt und seine Hand rieb schon zwischen ihren Schenkeln in ihrer duftenden Feuchte. Sie und er rissen seine Kleidung vom Leib und als er bekannte, kein Präservativ bei sich zu führen, zischte sie nur: Scheiß auf den Gummi! No risk, no fun! und zog ihn auf und in sich.

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