Ich lass mich fallen, so tief hinein ins Spaltgedunkel. Ich pralle auf ganz weich, rutsche an Hautauffleisch so Weicheinheiten tiefer, einfach tiefer. Ich bin der Penismann, das Traummännlein der Frauen. Ich komme nachts, wenn die Träume tief und feucht sind und die Schenkel weit geöffnet und ohne jede Wehr. Ich bin der einzige Garant für willenlose Willigkeit in dieser Welt. Ich darf Alles machen. Für mich braucht Keine eine Hand, ich dringe auch so viel tiefer. Ich unterliege allein der Herrschaft der Gedanken, bin fügsam, regsam, der laute Pulsschlag eines schlafenden Herzens, gehorche selbst dem ungehörten Wort.
Ich bin der Penismann, das Traummännlein der Frauen, ich komme aus den tiefsten Tiefen ihrer Seelen. Mit mir kann man über Alles reden, ich bin der einzige richtige Mann weit und breit in ihrem Leben. Und wenn sie es denn wollen, dann bin ich wie tausend Streichelhände, eine Daisy Cutter auf der Tora-Bora von einem Berg von Fleisch und Haut. Ich bin der Penismann, der in den weichen Weiblichkeiten eine Explosion sein kann. Ich bin der Sklave eines heißen Traums. Ich bin die verschwiegene Niedlichkeit von erträumter Länge, meine Dicke passt sich allen Wünschen an.
Ich bin das Traummännlein, das verfließen machende Urgefühl der Dunkelheit, der kleine Adam aus dem Noch- und Wiederparadies, der sich im Spaltgedunkel oben oder unten, oder sich sogar über Fleischesweiten winden kann, oder wie die Schlange so bös und garstig mit ihrer gespaltenen Zischerzunge, die sich an glitschigen Nässen verschleckend entgegen den Schuppenwuchs der Nacht für ewiges Feuer in der Hölle sorgen kann.
Ich bin der Penismann, der sich wie das warme Fell der Katzen um deinen Nacken legt und schnurrt. Ich bin das Traummännlein, das leben lässt, wenn es sonst nichts mehr zum Leben gibt. Ich bin die Angst in den Herzen der Männer, dass es da noch einen Anderen gibt. Ich bin das wilde Tier in dir, das kommt, und dich in deinem Traum vom Leben sanft umhätschelt und wie der Flatterflug von rauen Fingerkuppen deine empfindlichsten Stellen bereist und dich der Welt entzittert.
Und wenn du nach langen Streichelfesten deinen letzten Wunsch veräußerst und mir befiehlst, dass ich mich in dir bewege, dann schnappe ich nicht verzweifelt nach der Luft, ich brauche keine. Ich bin der tiefste Wunsch, deine Überallsozartberührung. Und wäre ich ein Mann, dann gäbe es kein Weinen in der Welt und Alles wäre okay.
Aber ich bin nur der Penismann, nur das Traummännlein der Frauen, die kurze Auszeit von der Welt, der den Morgen wieder lebbar macht. Ich bin der Weichmacher, tue keiner Fliege was zu leide. Ich bin so unsichtbar und selbst unter Frauen ein Tabu. Über mich spricht man nicht, ich bin der letzte Ort der Flucht. Und es gibt kein Zeugnis, das meine Existenz belegt. Wer nach mir frägt, bekommt zur Antwort: sei nicht blöd, den gibt es nicht.
Doch bin ich morgens wieder weg, bleibt von mir nur mein feuchter Fleck in deinem Bett.
In Memoriam to Charles Bukowski. Wer ihn gut kennt, weiß, welche spezielle seiner Geschichten ich meine und welche Aussagen in der meinen Anspielung sind auf Aussagen in der seinen.
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