Das perverse Stück

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Das perverse Stück

Das perverse Stück

Vera Stein

Das ist meine Phantasie zu einem Schauspiel der besonderen Art

Die Stimme am Telefon sagt, es sei ein Schauspiel der besonderen Art, einer ganz außergewöhnlichen Art, als ich wegen der merkwürdigen Theaterkarten bei der angegebenen Rufnummer nachfrage, weil ich nichts damit anzufangen weiß. Ja, ein Geschenk zum Geburtstag von IHM, der mir damit eine Freude machen wolle, meint die Stimme.
Heute Morgen lag neben meinem Blumenstrauß ein schwarzes Kuvert und als ich es öffnete fand ich darin zwei Theaterkarten und ein, allem Anschein nach, selbstgefertigtes Programm mit dem Titel des Stückes, aber die Namen der Darsteller oder von wem es stammte, fand ich nicht. Ich konnte nur lesen, daß es ein Stück wäre, welches bisher noch nie in dieser Weise und nur an diesem Abend, meinem Geburtstag, aufgeführt werde. Mehr nicht!
Gegen Abend, als ER von der Arbeit kommt, wir gemeinsam am Tisch sitzen und essen, verliert ER kein Wort über SEIN Geschenk. ER fragt nicht einmal, ob es mir auch gefiele.
Die Blumen ganz gewiß!
ER ist lieb und nett wie immer, reicht mir das Brot, den Wein und schenkt mir immer wieder SEIN wundervolles Lächeln.
Laufend schaue ich zur Uhr, bin unruhig, denn wenn ich an diese Karten denke und an das Stück, läuft mir ein kalter Schauer über den Rücken.
Das perverse Stück!
Zwei Stunden später sitzen wir in einem Wagen, der uns extra für die Vorstellung abholt. Die Fenster sind verdunkelt, daß wir nicht sehen können, wohin die Fahrt wohl gehen möge. 'Man hätte mir genauso gut die Augen verbinden können!', geht es mir durch den Kopf.
Der Wagen hält irgendwann in einer mir fremden Gegend und wir werden bereits von einem ebenso fremden Herren erwartet. Ich gehe neben IHM dem Fremdem nach, der uns den Weg durch die Dunkelheit dieser Nacht weist. Nach ein paar Minuten öffnet sich uns eine Tür, wir steigen eine Treppe herab, die in einem kleinen dunklen Raum endet, welcher nur durch ein kleines Licht erhellt wird und in dem sich nur ein Sessel und ein Stuhl befinden. Der Herr bittet IHN, sich zu setzen und nimmt selber auf dem harten Stuhl Platz.

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