Pflaumen

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Pflaumen

Pflaumen

Paul Magallas

Die beiden Pflaumenbäume im Garten trugen in diesem Jahr besonders gut. Überall die violetten Früchte, die angenehm in der Hand lagen, als ich sie pflückte. Ich weiß auch nicht, warum: Bei jeder Frucht, die ich da in die Finger bekam, musste ich an „die Pflaumen“ unten, die „Eier“, „balls“ - oder wie auch immer man sie nennen will - denken. Dadurch erhielt meine Pflück-Aktion zusätzlichen Reiz. Ich dachte in erotischen Zusammenhängen. Das machte besonderen Spaß, das machte mich an. Intensiv wie selten war ich in diesen Regionen und stellte mir allerlei vor, was man dort anstellen könnte.
Ich erinnerte mich an unvergessliche Momente der Pflaumen-Pflege:
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Wenn eine kundige Hand nicht nur den Schwanz entdeckt und verwöhnt. Wenn sie weite wandert und Millimeter für Millimeter das Gelände hier erkundet: Durch gepflegten Wildwuchs am Schaft nach unten auf der Suche nach zwei Fundstücken, sehr empfindlich, aber empfänglich für jede Art von Zärtlichkeit und Verwöhnung. Wunderbar die einfühlsamen Glieder, die die Zwillings-Kugeln durch die Finger gleiten lassen, dann wieder vorsichtig in die Hand nehmen, sanft oder vorsichtig drücken, sie pendeln lassen. Sie versetzen das Unterteil meines ‚Gehänges‘ in Schwingungen, die durch und durch gehen. Manchmal wandern die Finger weiter, über den empfindlichen Damm zum Hintereingang, um sich dort auszutoben: Indem sie die Hinterbacken kneten oder durch Schläge aufwecken, indem sie am Muskelring die richtigen Stellen kennen und drücken. Schon das reicht manchmal aus, dass mein Unterleib in Aufregung gerät. Wenn sie im Ring streicheln, den Eingang suchen und reizen und bei ‚geöffneter Tür‘ neugierig darauf sind, was sich tief im Inneren verbergen mag. Wenn sie dann von ihren Ausflügen zurückkehren, um sich den Pflaumen wieder ähnlich zu widmen – einfach herrlich!
Das Ganze geht natürlich auch mit dem Mund: Wenn Lippen sich nicht nur über Eichel und Schwanz stülpen, wenn die Zunge nicht nur dem Schaft entlang leckt, sondern die empfindliche Rille, das ‚dritte Auge‘ an der Vorderseite oder den Schlitz des Harnleiters zu verwöhnen versteht. Wunderbar die Lippen, die‘s weiter zieht, die sich von Bewuchs nicht aufhalten lassen, im Gegenteil, die auf Oster-Eier-Suche im Gestrüpp gehen. Wenn sie fündig wurden, geben sie das Gefundene erst einmal nicht mehr preis. Sie drehen und wenden die Pflaumen in der Mundhöhle, saugen sie ein, knabbern daran, haben Lust, mit ihnen zu spielen. Auch die Lippen wandern weiter auf den bekannten Pfaden. Gibt es Schöneres, als auch um und direkt am Anus geleckt zu werden? Die Rückseite kann aus meiner Sicht nicht genug Aufmerksamkeit erfahren. Wer sie zu verwöhnen versteht, ist mir willkommen. Auch dann immer wieder der Abstecher zurück, der sich um die Pflaumen kümmert, dafür sorgt, dass sie nicht vereinsamen und sich vernachlässigt fühlen.

Besondere Reize entstehen, wenn ich im Vierfüßler-Stand aufgebaut bin. Von oben schiebt sich ein lustvoller Körper mit dem Gesicht voraus zwischen die Beine und nimmt alles in den Mund, was da unten zu fassen ist. Ob Finger, Lippen oder Zunge: Ein Zuviel gibt’s da für mich nicht. Wenn dann sich noch Finger, Zungen, Lippen einer anderen Person von hinten nähern und die Rückseite lecken, küssen, mit der Zunge durchpflügen und auf Bohrung gehen – was will man mehr.

Seit sich mir der Blick für diese Region neu erschlossen hat, schaue ich immer genau hin: Was bei mir geschieht oder möglich wäre, was mir Pornos zeigen, die sich manchmal auffallend ausführlich ‚da unten‘ aufhalten, was ich bei anderen beobachte, wenn ich zum Voyeur werde: am Stand hinter den Dünen, am Baggersee, wo sich manche hinter Büschen unbeobachtet wähnen oder es erst recht genießen, wenn einer wie ich ihnen zuschaut.
Ich fasse auch selbst häufiger als früher nach unten, um mit meinen Pflaumen zu spielen. Der Vorteil: Sie haben nicht nur ein paar Wochen Saison, fallen nicht ab oder schrumpeln ein. Ganzjährig stehen sie mir und allen, die sie mit mir teilen wollen, zur Verfügung.

Die Pflaumen im Garten haben mir die Augen neu geöffnet und Appetit gemacht auf mehr. Ich weiß auch nicht, warum: Durch jede Frucht am Baum wächst meine Liebe zu den Früchten am eigenen Stamm.

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