Pizza auf der Piazza von Ovada

Geschichten vom Anfang der Träume

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Pizza auf der Piazza von Ovada

Pizza auf der Piazza von Ovada

Stayhungry

Auf dem langen Weg in den Süden Frankreichs hatten sie sich eine Zwischenstation in Italien ausgesucht, die günstig nahe der Autobahn gelegen war und in keinem Reiseführer empfohlen wurde – zu Unrecht. Ovada war von grünen Hügeln umgeben und der morbide Charme seiner Altstadt spiegelte ihre ihr eigene Schönheit. Nur war die Gegend, zugehörig zum Piemont, nicht so spektakulär wie das berühmte Hauptland und so von Touristen weitgehend links liegen gelassen.
Der angenehme Abendbummel drohte unerquicklich zu verlaufen, weil keinem der wenigen Restaurants auf Anhieb zu erliegen war. K. wollte lieber draußen sitzen, wenn das schon einmal möglich war, seine Ehegöttin hingegen gehobene Küche genießen, dafür auch drinnen speisen, jedoch kein Vermögen investieren, was angesichts fehlender Preisaushänge schwer einzuschätzen war. So drehten sie die soundsovielte Runde, um sich schließlich etwas ratlos an einem der Tische der Trattoria und Pizzeria auf der Piazza niederzulassen.
Die Liebste, Schönste, Beste war der Meinung, ihm damit einen Gefallen getan zu haben, was zutraf, aber auch ein klein wenig den unausgesprochenen Vorwurf beinhaltete, ihr wäre anderes genehmer gewesen.
Dennoch entwickelte sich ein entspanntes Gespräch und mit der Entscheidung war dann auch Ruhe eingekehrt.

Es war wie so oft.
Als erste Gäste eines Lokals in einer fremden Stadt hat man eben keinen Eindruck von dessen Ruf. Denn bald nachdem sie aus der durchaus interessanten Karte gewählt hatten, füllten sich die Tische schnell mit Familien, Paaren, Gruppen und es wäre ohne Reservierung nur schwerlich noch ein freier Platz zu ergattern gewesen. Das Essen wie der empfohlene Wein mundeten vorzüglich.
Die Bestellung, bodenständige Pizza für ihn, raffinierte Pastakomposition für sie und eine Auswahl regionaler Vorspeisen für beide, hatte die Chefin aufgenommen, eine junge, untypisch blasse Dame mit Sommersprossen und sehr kurzen, lockigen, feuerroten Haaren, herzlich mit kessem Augenaufschlag und abschließendem Kommentar in akzentlastigem Deutsch, überraschend, erheiternd für alle.
K. drangen diese großen Augen tief ins Innerste und wieder einmal hoffte er, seine Liebste würde es nicht bemerken, denn sie hatten ihn berührt. Ihr Blick war mehr als der einer freundlichen Bedienung. Er war dieses kurze heftige intime Spiel, ein Augen-Blick, in dem die Luft brennt zwischen denen, die sich für einen ebensolchen ineinander verlieren.

Es war wie immer.
Der Wein stieg der Liebsten zu Kopf und an intime Freuden am schönen Abend eines anstrengenden Reisetages war ohnehin nicht zu denken. In fremden Bädern und fremden Betten fühlte sie sich selten so wohl, dass der Garten der Lüste seine Tore mehr als den üblichen engen Spalt öffnen würde.
Was zu Hause der Stress des Alltags sabotierte, machten andernorts anstrengende, intensive Urlaubsaktivitäten, gutes Essen und Trinken mit tiefer Befriedigung über die Schönheit des Erlebten überflüssig. Um nicht stets der Friedensstörer zu sein, hatte er sich in sein Schicksal ergeben und war zufrieden damit, in charmanter Begleitung die schönen Seiten des Lebens zu genießen - und bei zurückhaltender Vergewisserung seines nach wie vor bestehenden Interesses gelegentlich und unverhofft auch deren leidenschaftliche.
Bald drängte sie zu Bett. Natürlich war ihr bewusst, dass es dafür eigentlich noch viel zu früh war an einem derart wunderbaren, milden Frühsommerabend und so bat sie ihn nur um den Schlüssel und ermunterte ihn, noch zu bleiben. Sie ließe die Zimmertür unverschlossen und die Haustür des nahen Hotels sei ja noch bis Mitternacht geöffnet.

Ein wenig wehmütig sah er sie gehen, die ihm noch ein Küsschen zurück über die Schulter zuwarf. Dann hing sein Blick an den anmutig schwingenden Backen ihres Pos im luftigen Sommerkleid, wie sie auf hohen Sandaletten über die Piazza schritt und in der gegenüberliegenden Gasse verschwand.
Ja, er begehrte sie wie am ersten Tag und das Ziehen in Brust und Schritt würde er mit etwas mehr Wein besänftigen, als gut war für die morgige Fahrt - egal, sollte sie die ersten Stunden fahren, ausgeschlafen würde sie sicherlich sein.
Er bestellte also beim vorbeihuschenden Ober noch eine kleine Karaffe und gab sich dem melancholischen, zeitlosen Genuss des Beobachtens fremder Menschen hin, wie sie lachten, diskutierten, über den Platz flanierten. Das war der Süden, eben einer dieser sprichwörtlichen italienischen Momente im Leben.

Hat Ihrer Frau das Essen nicht geschmeckt? schreckte ihn die Stimme der Wirtin auf aus seinen Gedanken. Weil sie schon gegangen ist? erklärte sie ihre Frage, als sie ihm den Wein nachschenkte .
Nein, nein, antwortete er schnell, sie ist nur schon sehr müde, die Fahrt war anstrengend und sie möchte morgen fit sein für die Weiterreise.
Oh, ich verstehe. Und Sie, sind Sie noch nicht müde?
Das schon, aber ich genieße das Leben hier auf der Piazza, es macht mich wohl ruhiger als ein frühes zu Bett gehen.
Sie sah ihn aus ihren großen Augen lange an, dann wagte sie die Aussage: Sie sehen traurig aus.
Ein wenig erschrak er über die sehr persönliche Ansprache, und doch hatte er das Gefühl, eine seit langer Zeit Vertraute spräche ihn an auf etwas in seinem Inneren, das Seelenverwandte lesen können, andere jedoch nicht.
Er lächelte. Ja, in gewisser Weise trifft das zu, gestand er und löste sich unsicher von ihrem Blick.

Die Familien hatten sich allmählich schon verlaufen und es waren nur einige wenige Freundeskreise bei Wein und Kaffee zurückgeblieben. Der Trubel hatte sich gelegt, das Personal kam ohne seine Chefin zu Recht.
Sie setzte sich ohne zu fragen, winkte den Ober herbei und orderte auch für sich. Nun saß sie ihm gegenüber und ihren Blick zu meiden wäre unhöflich gewesen, aber das wollte er gar nicht. Dieses fröhliche, stets lächelnde Gesicht war eine Freude. Sie insistierte nicht, fragte mehr allgemein nach dem woher und wohin und daraus entspann sich ein Gespräch über Gott und die Welt.

Was ist mit ihr? kam sie auf ihre eingangs gestellte Frage nach seinem Gemütszustand zu sprechen.
Und er, die Zunge vom Wein gelockert und für Bedenken nicht mehr empfänglich, erzählte ihr vom Schwinden ihrer Lust mit dem Lauf der Jahre, von den Krisen, seinen verzweifelten Versuchen, ihr vor Augen zu führen, was sie zu verlieren im Begriff waren und zu erfahren, dass nur er dies als Verlust empfand, von seinen vergeblichen Versuchen, sie wieder zu entflammen. Er erzählte ihr von der Beständigkeit der Liebe und der Treue in wahrhaft schwieriger Not mit dem Elend von Leid und Tod in der Familie, von der bitteren Erkenntnis der Vergeblichkeit des Mühens, von Verzweiflung, Aufbegehren, Wut, Enttäuschung, und von der Rückkehr liebevoller Gefühle trotz verschlossenem Weg zurück, von der Erkenntnis, einander lieben heißt einander lassen.
Es zieht noch immer in der Brust, wenn ich sie ansehe, bekannte er. Beim Blick in ihre Augen geht das Herz geht immer noch auf, nur die Wildheit der Gefühle findet keine Entsprechung mehr. Die Sehnsucht, diese bittersüße Melancholie, empfindet sie nicht mehr, ich aber begehre sie wie am ersten Tag.
Aus traurigen Augen sah sie ihn an, hatte ihn nicht ein einziges Mal unterbrochen. Alles, alles schien sie verstanden zu haben, wie er es fühlte.
Seit langem schon war er so einsam mit seiner Not und schwieg doch allen Freunden und Bekannten gegenüber, wollte seine aufrichtig geliebte Gattin nicht bloßstellen, und schon gar anschwärzen in niveauloser Herrenrunde. Und nun schüttete er einer Fremden in einem fremden Land in fremder Sprache sein Herz aus.

Kühl war es geworden und sie bat ihn nach drinnen an die Bar. In der Küche wurde gerade die Endreinigung abgeschlossen. Die Angestellten verabschiedeten sich und nun waren sie allein.
Und Du? fragte er. Hast Du keinen Mann?
Certamente ho un amico, ma lui non guardami piu come tu – natürlich habe ich einen Freund, aber der sieht mich nicht mehr an wie Du! hauchte sie, einen Kopf kleiner als er, in sein Gesicht hinauf, fast, als wollte sie ihn küssen, weich, sanft, feucht, zwischen seine Lippen, tief in seinen Mund.
Ihr Atem war nicht makellos nach einem langen Arbeitstag, aber sinnlich, nah, erregend wie der Duft ihres kurzen Haars, ihres verschwitzen Körpers, ihres Verlangens und schon phantasierte er den unverfälschten Geruch, Geschmack ihres Geschlechts, ihren Nacken zu küssen und mit Bissen zu liebkosen.
Wild pochte es in seiner Brust, die Hitze stieg ihm in den Kopf und kalte Schauer jagten über seinen Rücken. Wie unendlich schön wäre es, dem Geschenk des Augenblicks zu entsprechen und in elender Verzweiflung fühlte er seine tiefe Zerrissenheit. Die Angebetete, weil vertraut, war niemals mehr so in Begehren entflammt wie diese Fremde, die sein Gefühl schon ein Leben lang zu kennen vorgab.

Lange sah sie hinauf in seine Augen und er hielt ihrem Blick stand, unfähig zu handeln sie beide. Dann wandte .sie sich ab, goss Wein nach, setzte sich in einen Sessel und lud ihn ein, es ihr gleichzutun.
Mein Freund macht mir den Hof, aber er interessiert sich nicht wirklich für mein Lokal, das mir so viel bedeutet. Während ich arbeite, treibt er sich rum, flirtet mit anderen Frauen und ich bin sicher, er ist nicht treu. Er kommt und geht, wann er will, tut mir schön und schert sich doch nicht um meine Gefühle. Ich werde ihm den Laufpass geben.

Es war wie so oft.
Eine Frau, die sicherlich fast jeden haben konnte, nur eben nicht wollte, interessierte sich für ihn, gerade weil er keine Flirtattacke gestartet hatte, wohl aber dem Blick ihrer Augen unverzüglich erlegen war.
Dieses Interesse hatte eindeutig und absolut erotische Motive im Sinne der seelisch-sinnlichen Anziehung, aber es war gerade deswegen eben nicht eingeschränkt auf eine sexuelle Dimension, eine schnelle Gelegenheit einer spontanen Regung zu folgen, sondern es galt einvernehmlich und gegenseitig der Person des anderen.
Es war kein Spiel mit dem Feuer – ein Tanz auf dem Vulkan war das, denn solche Momente konnten das Leben verändern.

Was liebst Du an ihr?
Ich liebe ihre Haut, ihren Duft, ihr Lachen und ihre Löcher.
Rotschopf prustete los. Du bist so romantisch und so versaut, ich könnte mich in Dich verlieben.
K. erschrak – ein wenig. Eine wundervolle Frau interessierte sich für ihn, machte ihm aufrichtige Komplimente und bezähmte nur mühsam ihr Begehren. Auf all das musste er schon lange verzichten. Er wusste um den Wert des Beständigen, das den Platz des Werbens und Verführens eingenommen hatte. Aber es verletzte ihn, dass die geliebte Ehegöttin das langsame Verschwinden dieses Liebes-Spiels nicht als schmerzlich empfunden, ihm nichts entgegengesetzt, es tatsächlich als verzichtbar, als unnötigen Aufwand im Ehealltag eingeordnet hatte. Und andere, Fremde waren bereit, ihm dies zu schenken.

Doch wäre ihr Weg nicht genauso vorgezeichnet?
Mochten andere in solchen Momenten schwach werden, und vielleicht vollkommen zu Recht eine überbordende Wertschätzung als Balsam ihrer verwundeten Seele einfach genießen im Wissen um die Vergänglichkeit des Lebens, das mit jedem Tag schwindet. Er selbst hatte unter der Untreue seiner ersten Frau gelitten, unter ihrer Unaufrichtigkeit und ihrer Hinterlist, denn ihm gegenüber war sie eifersüchtig, obwohl sie sich nahm, was sie ihm nicht einmal in Gedanken zugestand.

Seiner großen Liebe würde er immer den ersten, einzigen Platz einräumen, sie war das Maß aller Dinge.
Ich bin bei Dir, aber Du bist gerade weit weg. Damit konnte man die Schwierigkeit beschreiben. Das Band zwischen ihnen war bei all dem stark und bewährte sich stets von Neuem, auch wenn die nicht minder starken Kräfte der Versuchungen daran zerrten. Ein solcher Sturm der Gefühle ging niemals folgenlos vorüber, wenngleich das Gefühl, den heimatlichen Hafen letztlich unbeschadet zu erreichen, stets beglückend war.

Rotschopf merkte, wie sich seine Miene verfinstert gatte. Sie fragte, ob sie etwas falsch gemacht hätte. Er gestand ihr seine Gedanken, den Reiz ihres Wesens, ihres Körpers, ihrer Seele.
Ihre Augen waren traurig, doch sie lächelte. Es ist doch deine Liebe zu ihr, die Dich so schön und anziehend macht. Und wenn man Euch zusammen sieht, spürt man, dass auch sie das fühlt, mag sie sich mit dem Älterwerden auch verändern.

Sie hatte Recht.
Sie, die Fleisch gewordene Versuchung, war seine Retterin.
Nur: ganz so leicht wollte sie es ihm nicht machen.

Was tust Du eigentlich, das sie nicht wissen darf?
Nun, ich liebe den Geruch und den Geschmack der erregten Scham. Weil sie mir dies zu genießen nicht mehr gern anbietet, rieche ich heimlich ihren Höschen, die sie nach dem Sport achtlos auf den Schlafzimmerboden wirft.
Ihre Augen weiteten sich. Wieso mag sie Dein Interesse für ihren Unterleib nicht mehr?
Früh hat sie ihre Menopause bekommen und seither ist alles anders. Ihr Begehren ist ermattet und hat auch keine Regelmäßigkeit mehr.

Wie war es denn früher?
Solange sie noch ihren Eisprung hatte, war sie um seine Zeit herum sehr empfänglich für meine Lippen, meine Zunge und immer, immer ist sie mit heftigem Zucken ihres Beckens gekommen, mühsam hatte sie ihr Stöhnen unterdrückt. Natürlich gab es auch eine Kehrseite dieses heftigen Verlangens. In den Tagen vor den Tagen litt sie am prämenstruellen Syndrom, war aggressiv, stets Streit suchend, und der Sex war hart, wild, ohne Zärtlichkeit und ohne orale Liebkosung.
Jetzt will sie, wenn überhaupt, nur noch einen schnellen, harten Fick, schnörkellos, direkt ohne Umwege und eine klitorale Stimulierung, die ich doch als so beglückend für mein sinnliches Erleben empfinde, ist ihr nun unangenehm.
Zwar habe ich durchgesetzt, sie rein für mein Begehren kurz zu lecken und zu saugen, bevor ich in sie eindringe, aber sie mag dann meinen Kuss nicht mehr. Nur gelegentlich, wenn meine harten Stöße sie hochtreiben und sie noch unter mir liegt, züngelt sie dann aufgegeilt in meinem Mund, den sie vorher verschmäht hat. Aber meist bettelt sie schon früh, sich umdrehen zu dürfen, damit ich sie hart von hinten stoßen kann. Ich genieße den Blick auf ihre Arschbacken und ihren Anus, den ich leider nicht mehr ficken darf.

Du hast sie in den Arsch gefickt?
Ja, sie hatte zunächst Angst davor, aber ich habe sie sanft dahin geführt. Und nachdem ich das erste Mal durch den Künstlereingang gekommen war, wollte sie nächtelang nur in den Arsch gefickt werden, immer heftiger.
Rotschopf atmete schon schwer. Und jetzt, will sie es nicht mehr?
Nein, aber ich lecke ihr Poloch, wenn sie sich umdreht. Und sie will sich, nachdem ich zunächst auf ihr liege, immer umdrehen. Das ist meine Chance. Nur wenn sie nicht sauber ist, lasse ich ihre Gegenwehr zu, nicht aber, wenn sie geduscht hat.

Du fickst sie immer von hinten?
Ja, dabei kommt sie immer schnell und mehrmals hintereinander.
Reitet sie nicht auf Dir?
Sie mag nicht oben sein. Aber so selten ist das nicht. Als ich ein junger Mann war, war es ein Zeichen der Emanzipation, dass Frauen oben sind und jede wollte auf den Männern rumhopsen. Dann haben sie gemerkt, dass uns das Spaß macht und das schnell wieder eingestellt, denn wir Männer haben den Service zu erbringen. Hart von hinten mögen heute viele selbstbewusste Frauen, habe ich gelernt.

Ich mag alles, hauchte Rotschopf, hob ihren Po an und zog ihr Höschen aus.
Dann öffnete sie ihr vorne geknöpftes Kleid und legte ihre Beine auf die Sessellehnen. Ihre Nippel waren hart und der Schopf auf ihrem Venushügel war so feurig wie der auf ihrem Kopf. Unruhig, ohne es so recht zu wollen, war er mit seinem Sessel näher gerutscht.
Mit den gespreizten Beinen lag ihr Geschlecht offen vor ihm, duftete nach ihrer Erregung.

Bist Du erregt? fragte sie mit siegesgewissem Lächeln. Ja, gab er zu.
Begehrst Du mich? Er atmete schwer, litt unter widerstreitenden Gefühlen, dem Wunsch treu zu bleiben, wiewohl sie ihn nie mehr so begehren würde wie diese schon ach so vertraute Fremde. Ja, keuchte er verhalten.
Würdest Du gerne meine feuchten Lippen berühren, sie streicheln, sie liebkosen mit Deinem Mund? Eindringen zwischen sie in meinen heißen Leib, mich stoßen, sanft, dann intensiver und schließlich hart, tief, hemmungslos? Abspritzen in meinem Schoß - oder lieber in meinem Mund?
Ja, das möchte ich, mehr als alles sonst, am liebsten in Deinem Kätzchen und in Deinem Mund.
Dann komm, küss mich, leck mich, fick mich.

Heiß war ihm, glühend heiß. Nein, stieß er energisch hervor.
Du wirst sie nicht betrügen? Nein.
Sie führte ihre rechte Hand in den Schoß, begann sich zu streicheln, sanft, dann intensiver.
Ich möchte dass du mich berührst, mich erregst, mir Befriedigung schenkst.
Wie das Kaninchen vor der Schlange starrte er auf ihr Vulva und die kundigen Finger, die sie massierten. Was ist anders, wenn ich Dich berühre anstatt Du Dich selbst? keuchte er.
Ich weiß genau, was ich fühle, spüre, brauche, tun werde, allein bin ich immer ich allein, auch wenn ich phantasiere.
Deine Hand schenkt Glück, wenn ich mich darauf einlasse, es überrascht mich wenn Du im richtigen Moment die richtige Bewegung machst in der richtigen Intensität. Dann bin ich nicht allein, denn wenn Du mit meinem Fühlen harmonierst, bist Du ganz bei mir, tief in meiner Seele.
Das gehört nur ihr, antwortete er bitter.

Tränen liefen über ihre Wangen. Ich weiß, sagte sie trotzig, aber ich will nicht, dass Du gehst und in irgendeinem Bagno oder Gabinetto Deiner unerfüllten Sehnsucht Hand anlegst. Ich will jetzt kommen und dabei in Deine Augen sehen und ich will sehen, wie Du kommst und Deinen Samen spüren auf meinem Bauch, meinen Brüsten, meinem Schoß. Du kannst nicht sagen, dass das nur ihr gehört. Ich bin sicher, Du warst im Geiste schon bei unzähligen Frauen, wenn Du allein Dein Glück bestimmt hast.

Ja, gab er zu, das stimmt.
Dann komm, bespritz mich, stöhnte sie und massierte heftiger.
Er stand auf, ließ seine Hosen herunter und stützte sich über sie. Mit festem Griff schuf er Gleichklang mit ihrer Erregung und als sie zuckend kam von ihrer eigenen Hand und ihre Lust hinaus wimmerte, da erreichte er im Stakkato seiner kräftigen Hand seinen Höhepunkt.
Sein klebriges Sperma schoss in mehreren Strängen auf ihren Bauch, ihre Brüste ihren Schoß. Im Abklingen ihres Orgasmus verrieb sie es auf ihrer Haut, kostete von ihren Fingern und bestrich zuletzt ihre Klitoris damit.
Nah war ihr Gesicht dem seinen und beide rangen mit sich, den Kuss, das nahe liegendste von allem, zu vermeiden.
Resigniert, traurig, bitter sank er zurück in seinen Sessel und zog sich an. Wortlos starte er auf ihren Körper, in ihr Gesicht. Sie zuckte mit den Achseln, knöpfte ihr Kleid wieder zu, ohne den Erguss vorher abzuwischen und stieg wieder in ihr Höschen.

Kommst Du wieder? Zu einer Pizza auf der Piazza von Ovada? Ihr Lächeln war wieder milde geworden.
Wenn mein Weg mich wieder hierher führt, werde ich zu Dir kommen, um mich von den von Dir offerierten Genüssen erfreuen zu lassen.
Ein breites Lachen zierte ihr Gesicht, als sie ihm zum Abschied nachwinkte.

Es war wie damals, vor mehr als einem Jahrzehnt, als er weit entfernt in Aquitanien mit einer ebenso begehrenswerten Frau genau dies alles schon einmal erörtert hatte.
Und es war wie damals: er kannte nicht mal ihren Namen.

Es war wie immer. Seine Liebste schlief tief, murmelte irgendetwas Unverständliches, griff nach ihm ohne zu erwachen.
Er lag noch eine Zeit lang wach und ließ den Tag und vor allem den Abend Revue passieren, unschlüssig, was bleiben würde, die Wehmut über die nicht verwirklichte Chance, endlich einmal wieder begehrt zu werden mit Leib und Seele, die Freude über eben dieses Geschenk einer erotischen Begegnung als aufwühlende seelisch-sinnliche Erfahrung schon vor jeder Berührung, die Trauer über die Unwiederbringlichkeit dessen in ihrer eigenen Liebe, die Zufriedenheit über das Band zwischen ihnen, das sich auch in schwierigen Zeiten als unendlich stark erwiesen hatte und das sich seiner unbekannten Freundin schon in der Beobachtung erschlossen hatte.
Bei aller Melancholie erwies sich letzteres als bestimmendes Gefühl und er schlief zufrieden ein.

Oh, ich habe geschlafen wie ein Stein! Ich habe gar nicht gehört, wie Du gekommen bist. Warst Du noch lange fort?
Nein, beruhigte er sie, ich war praktisch die ganze Zeit bei Dir, ohne die Zweideutigkeit seiner Antwort dazulegen.
Das ist gut. Wenn Du nicht bei mir bist, bin ich nicht glücklich, murmelte sie, kuschelte sich an seine Seite, und schloss noch einmal die Augen, sie, die Unerreichbare. Nah, zu nah, sollte er nicht sein, nur in der Nähe.
Aber das war, wie er inzwischen gelernt hatte, auch schon ein nicht zu unterschätzender Wert.

Versonnen blickte sie aus dem Autofenster zurück auf die Stadt und die umliegenden grünen Hügel. Wenn wir wieder hier vorbeikommen, bleiben wir ein paar Tage. Diese kleine Stadt hat einen nicht gleich erkennbaren Reiz, der sich erst heute Morgen so richtig offenbart, weshalb es mir leidtut abzufahren.
Nichts lieber als das, antwortete er.

Und was sonst blieb K. als allgemeine Erkenntnis?
Sich mit den Sprachen naher Urlaubsländer intensiver zu beschäftigen, war immer ein Gewinn.

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