Poolparty

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Poolparty

Poolparty

Ann Phey

Es war eine dieser Partys mit Kleidungszwang. Die Herren der Schöpfung in Smoking und Fliege, die Damen in ihren neusten Fummeln aus Mailand, Paris oder Rom. Die Party fand im Haus und um den Pool herum statt. Ich schlenderte gelangweilt durch die Reihen der Partygäste, die in kleineren Gruppen hier und da beisammen standen, lächelte hier, grüßte da, nippte an meinem Glas Sekt. Ließ schließlich die Party hinter mir um in den hinteren Teil des Gartens zu gelangen. Ein betörender Duft nach Rosen empfing mich und ich setzte mich auf eine Bank. Schloss die Augen, hörte leise die Musik in der Ferne und versank in Gedanken.
Ich weiß nicht, wie lange ich geschlafen hatte, als ich erschrocken hoch fuhr. War die Party schon zu Ende? Ich hörte keinen Laut. Ich ging zurück in Richtung Pool. Es war niemand zu sehen. Welch amüsante Vorstellung, die Party verschlafen zu haben.
Ich setzte mich an den Pool, ließ die Füße im Wasser baumeln und blickte mich suchend um. Niemand zu sehen. Also ließ ich mich samt Kleid ins Wasser gleiten. Was für eine herrliche Abkühlung. Ich tauchte hinab auf den Grund des Pools um in dessen Mitte wieder aufzutauchen. Wieder versuchte ich in der Dunkelheit jemanden auszumachen. Aber ich war allein und das beleuchtete Wasser, die einzigste Lichtquelle. Ich schwamm ein paar Bahnen und bemerkte wie mühsam dies mit meinem Kleid doch war. Also zog ich es samt Unterwäsche aus, legte es an den Poolrand und hoffte, dass es wieder getrocknet sein würde, wenn ich genug vom Schwimmen hatte. Die Zeit verging wie im Flug.
Ich genoss das kühle Nass an meiner nackten Haut. Doch alles Schöne hat einmal ein Ende und ich schwamm zur Leiter. Hielt mich am Geländer fest und setzte einen Fuß auf die erste Stufe, als ich ein Handtuch vor meinem Gesicht erblickte.
Zu Tode erschrocken ließ ich mich zurückfallen und schwamm in die Mitte des Pools. An die Leiter gelehnt stand ein mir unbekannter Mann, der süffisant lächelnd ein Handtuch in der Hand hielt. Ich brachte vor Schreck und vor Scham keinen Ton heraus und starrte ihn nur aus schreckgeweiteten Augen an. Trat mit den Füßen, um nicht auch noch vor ihm zu ertrinken. Wobei mir dieser Gedanke, in Anbetracht meiner peinlichen Lage, gar nicht so unangenehm war. Er rief mir zu, wie lange ich denn noch im Pool bleiben wollte, worauf ich erwiderte, solange, wie er dort stehen würde. Er lachte schallend und meinte, er hätte viel Zeit.
Und ich dachte mir, dass er nicht nur sehr frech ist, sondern auch verdammt gut aussieht. Irgendwie musste ich mich ja nun aus dieser delikaten Situation befreien und so schwamm ich mit giftigem Blick erneut auf die Leiter zu. Ich streckte meine Hand nach dem Handtuch aus, doch stattdessen ergriff der Fremde meinen Arm. überrascht stieß ich mich ab und zog ihn samt Smoking in den Pool. Was war das nur für eine Nacht? Nicht nur, dass ich nackt in einem Swimmingpool festsaß, nein, jetzt hatte sich unfreiwillig? auch noch ein fremder Mann zu mir gesellt. Die Komik der Situation besiegte meine Scham und ich musste laut lachen.
In respektvollem Abstand umkreiste ich den Fremden, der mit seinem Smoking kämpfte, welcher durch das Wasser so schwer geworden war, dass es ihn Mühe kostete, über Wasser zu bleiben. Alle Vorsicht vergessend, sah ich ihn hintergründig an und sagte - Ausziehen!
Er musterte mich mit einem Blick, der mir Schauer über den Rücken trieb und fing an, sich zu entkleiden. Wie hypnotisiert starrte ich auf seine Kleidungsstücke, die eins nach dem anderen auf der Wasseroberfläche trieben. Er sah mich mit einem spöttischen Lächeln an und fragte mich, was ich nun von ihm verlangen würde. Dabei schwamm er langsam auf mich zu. Ich ließ mich auf dem Rücken in Richtung Beckenrand treiben. Und er folgte mir wie ein Raubtier auf der Jagd, welches weiß, dass sein Opfer nicht entkommen kann. Ich spürte den Beckenrand an meinem Rücken, drehte mich um, im Begriff mich hochziehen, doch seine Hände umfassten meine Hüften und zogen mich unerbittlich zurück ins Wasser. Starr, die Hände am Rand, wartete ich, was geschehen würde.
Er drehte mich zu sich herum und ich war nur einige handbreit von seinem Körper entfernt. Ich bewegte meine Arme und Beine leicht, um nicht unterzugehen und betrachtete ihn. Sah sein Gesicht vor meinem, seine Augen, in denen sich, dunkel seine Erregung wiederspiegelte. Konnte mich seinem Bann nicht wiedersetzen. Er schob mich gegen den Poolrand, schob seine Arme unter meine und hielt sich fest. Jetzt musste ich nicht mehr gegen das Untertauchen ankämpfen. Welcher Kampf würde folgen? Er flüsterte, dass er schon immer mal im Pool küssen wollte und sein Mund näherte sich langsam meinem. Mein Herz begann zu rasen und ich spürte, wie seine Lippen sanft über meine fuhren, seine Zunge meinen Mund erforschte. Wohlige Schauer durchzogen meinen Leib und ich erwiderte seine Küsse. Legte eine Hand auf seinen Nacken und fuhr mit den Fingern durch sein Haar. Er ließ sich an meinem Körper hinabgleiten. Liebkoste mit seinen Händen und seinen Lippen meine Haut. Ich hielt mich krampfhaft am Beckenrand fest und legte meinen Kopf in den Nacken. Umgeben von Wasser, stand ich in Flammen.
Ich wollte ihn, wollte, dass er das Feuer in mir löscht.
Und das tat er dann auch...

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