Pornografie. Ein nicht besonders schönes Wort.
Aber auch die Definition ist nicht sonderlich erbauend:
"Pornografie - [griechisch] - Darstellung sexueller Vorgänge in Literatur, bildender Kunst, Film, elektronischen Medien in grob aufdringlicher Weise unter Ausklammerung aller sonstigen menschlichen Bezüge." ( www.wissen.de )
Interessant ist, dass diese Definition nicht sachlich, also abgeleitet aus dem Ursprung des Begriffs oder dessen Geschichte, begründet ist, sondern juristisch. Etwas ausführlicher, aber in etwa mit gleichem Inhalt wird Pornografie vom BGH definiert ((vgl. BGH 23,44;37,55), zitiert in "Pornografiebegriff"; Freistaat Thüringen, Landeskriminalamt"Pornografiebegriff"; Freistaat Thüringen, Landeskriminalamt).
Aber - gibt es überhaupt eine Möglichkeit, Pornografie sachlich zu erfassen?
Für die einen - ich erinnere an die PorNO-Debatte die durch die Zeitschrift Emma initiiert wurde - ist es Ausdruck männlicher Macht und Sexualität. Für andere einfach eine Form, Lust zu erleben. Männliche wie auch weibliche Lust. Und Macht und Lust lassen sich nur schwer sachlich begründen. Jetzt stellt sich die Leserin (der Leser?) die Frage - wo gehört Hans hin?
Pornografie gehört zu unserem - meinem - Alltag. Genau wie (männliche) Macht. Es liegt an den männlichen und weiblichen Nutzern von Pornografie, ob Beides synonym gebraucht wird oder hier differenziert werden kann. Wenn ich Pornografie konsumiere muss ich hiermit keine Macht ausüben. Ich kann sie - wenn sie "gut" gemacht ist genießen, ohne damit Jemandes Würde zu verletzen oder sie / ihn in anderer Form unter Druck zu setzen. Ich kann sie aber auch missbrauchen.
Pornografie wirkt oft abstoßend. Von Kinderpornografie abgesehen, über die ich nicht diskutieren werde - es dürfte sie einfach nicht geben - ist es oft eine Frage des persönlichen Geschmacks. Pornografie, bei denen die Darsteller und Darstellerinnen lustlos wirken, turnt ab. Auch in Hochglanz. Pornografie, die privat aufgenommen wurde, unvollkommen, aber lustvoll, kann oft sehr anregend wirken. Dies gilt auch für kommerzielle Pornografie.
Auch Pornografie ist nur eine Ware. Wie ein Buch, ein Film, eine CD. Es gibt gute und schlechte Ware. Eins haben diese Waren gemeinsam: sie können Lust bereiten. In der einen oder anderen Form. Lust für den Kopf, die Augen, die Ohren - oder Lust für Pimmel und Muschi, Schwanz und Möse. Ach ja - und der Kopf spielt hier auch noch eine Rolle.
Und zu guter Letzt: das Wort polarisiert nicht nur - es reizt auch. Zum Klicken.
Oder warum bist DU hierher gekommen?
In diesem Sinne - ein lustvolles Wochenende. Mit oder ohne Pornografie.
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