Private Eyes - Kapitel 4

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Private Eyes - Kapitel 4

Private Eyes - Kapitel 4

Gero Hard

Seine Stöße wurden nicht schneller, aber noch kraftvoller und tiefer. Drückte mit seiner Hüfte nochmal nach, wenn ich dachte, er wäre schon komplett in mir. Was für ein Abflug. Das lang ersehnte Zittern in meinem Unterleib setzte ein. Endlich, jetzt würde es nicht mehr lange dauern, bis das Ziel erreicht war.
Meine Hände lagen auf seinem Hintern, gaben den Takt vor, verrieten ihm, dass er ruhig noch nachlegen konnte. Und das tat er, jetzt schneller werdend. Sein Gesicht verzerrte sich zu einer lustvollen Fratze und dann füllte er mich. Strahl um Strahl fühlte ich trotz Gummi gegen meine Gebärmutter klatschen. Das Gefühl des spritzenden Kobolds war die Initialzündung für mich und schubste mich in die Parallelwelt, in der ich völlig entrückt um mich schlug, wohl auch laut wurde, flehte, dass er doch unbedingt weitermachen möge, ja nicht aufhören dürfte, sonst … drohte ich ihm. Jedenfalls verriet er mir das später.
Meine Enge, die durch den Höhepunkt noch um einiges enger wurde, dazu seine Größe, die mich eh schon über die Maßen hinaus aufspannte, ließen keinen Platz für die Millionen von Spermien, die unaufhörlich aus ihm strömten. Dachte ich noch, blauäugig wie ich da noch war, es könnte nach seinem Erguss am Strand -und ich schwöre, das war ein mächtiger Erguss-, nichts mehr in ihm geblieben sein konnte, wurde ich jetzt eines Besseren belehrt.
Und so strömte es zwischen seinem Steifen und dem Gummi, nicht zuletzt auch aus mir heraus, lief warm durch meine Arschritze und ließ mich vorkommen, wie ein Baby in einer nassen Windel.
Wie liebte ich diesen Mann, der in Begriff war, mit schwach gewordener Lende auf mir zusammen zu brechen. Mein Herz hämmerte in meiner Brust vor Anstrengung, aber wohl auch angetrieben von eben genau dieser innigen Liebe, die ich für ihn empfand.

Es störte uns nicht, dass wir in der Nässe badeten, die er als Beweis unserer Leidenschaft hinterlassen hatte, als wir eng umschlungen zur Seite fielen und die Nachwehen unserer Höhepunkte in uns wirken ließen.
Ich konnte nachempfinden, warum seine Exfreundinnen schlecht mit diesen beängstigend anmutenden Ejakulationen umgehen konnten, aber verstehen konnte ich sie nicht wirklich. Für mich waren sie natürlich ebenso ungewöhnlich, wie für sie, aber ich nahm sie als das, was sie waren, nämlich das Beste, was ein Mann einer Frau geben konnte. Neben seiner Liebe natürlich, klar.
Einzig der Gedanke, diese reichlich fließenden Säfte noch durch meine eigenen nassen Abgänge zu bereichern, so, wie ich es den Abend erlebt hatte, als ich gewürgt und geschlagen wurde, machte mir selbst Angst.
Warum hatte ich diesen Mann nur so lange von mir ferngehalten? Ein wirklich dummer Fehler, den ich gerade noch rechtzeitig berichtigt hatte. Soviel sei vorweggenommen, das Drama der letzten Monate war nie wieder Thema im Hause Wendt/Arndt. Oder hörte sich Arndt/Wendt besser an? Am besten gefiel mir die Aussicht auf nur Arndt oder nur Wendt, denn ein Doppelname kam für mich nicht in Frage, es hörte sich so oder so einfach fürchterlich an.

Wie’s weiter ging: Peters Laune wurde in den nächsten Wochen immer schlechter. Er behauptete zwar, es wäre nichts, aber seine immer häufiger werdenden kleinen Ausraster sprachen eine andere Sprache. Anfangs unternahmen wir noch viel zusammen und das Geschäft lief auch ganz passabel. Ich vermutete, Peter fühlte sich schnell wie das sprichwörtliche fünfte Rad am Wagen, dabei waren wir doch nur drei Zahnräder im Getriebe. Nur bei seinem Rad schienen einige Zacken abgebrochen zu sein.

Irgendwann fing er an sich abends abzuseilen. Angeblich, weil er sich unser Gestöhne und das Quietschen des Bettes nicht mehr anhören wollte. Ein bisschen tat er mir auch leid, Basti und ich lebten unsere Lust regelmäßig aus und ihm blieb meist nur Fräulein Faust oder eine von den massenhaft vorhandenen Nutten, die er gelegentlich anschleppte.
Seine nächtlichen Ausflüge wurden sukzessive immer mehr. Anfangs verschwand er einfach ohne was zu sagen und kam erst am nächsten Morgen zurück, später blieb er ein oder zwei volle Tage weg, bis er uns irgendwann eröffnete, dass er wieder nach D zurück wollte.
Alle Diskussionen brachten nichts. Unsere Gegenargumente verdampften in der schwülen Luft Thailands. Dagegen konnten wir irgendwann nichts mehr sagen und gaben auf.
Für uns blieb nur zu überlegen, ob und wie wir weitermachen würden, oder ob wir damit auch unser Projekt für beendet erklären sollten. Uns war klar, dass sich mit Peters Abflug einiges ändern würde. Aber wir wussten, als Team konnten wir funktionieren und auch ohne ihn zurechtkommen. Ich hatte in den wenigen Wochen genug gelernt, um Basti bei allem ein guter Partner zu sein.
Als Basti mit dem Boot zurückkam, nachdem er Peter auf’s Festland gebracht hatte, hingen wir als erstes das Schild „Closed“ nach draußen, rissen uns noch in der Strandbar die Kleider vom Leib und fickten, bis wir beide wund waren. Himmel, war das eine kraftraubende Runde. Meine Orgasmen kamen in immer kürzeren Abständen, bis ich das Gefühl hatte, ständig auf dem Gipfel zu schweben.
Dabei passierte, was ich schon befürchtet hatte: Basti brachte mich zum Abspritzen. In hohem Bogen schoss der Saft aus mir heraus, wobei ich vorübergehend die Kontrolle über meinen Körper verlor. Die Muskeln in meinem Unterleib pressten die Flüssigkeit stoßweise aus mir heraus.
Basti stand mit seinem Standrohr neben mir, wichsend, drückte dabei meine Hand und beobachtete entgeistert das ihm gebotene Schauspiel, bis es vorbei war. Für uns beide vorbei war, denn als ich wieder klar denken konnte sah ich, dass er auf mir gekommen war. Seine Milch bildete große Pfützen zwischen meinen Brüsten und auf meinem Bauch, oder war am Hals entlang von mir heruntergelaufen.
Mein Abspritzen hatte vielleicht zwei oder drei Sekunden gedauert, mich aber an der Rand der völligen Erschöpfung gebracht. Basti nahm mich in die Arme und gab mir den Halt, den ich jetzt brauchte und nahm ihn dankbar an.
Wir sahen uns an und uns dann um. Das war schon eine ordentliche Sauerei, die wir in unserer Ekstase hinterlassen hatten. Laut lachend nahmen wir uns in die Arme und besiegelten den Neuanfang zu zweit mit einem endlos langen Kuss.

****

Die Wochen zogen ins Land und bei uns schlich sich so etwas wie Routine ein. Das Leben hier auf der Insel war normal geworden. Das, was mich bei meiner Ankunft noch faszinierte, nahm ich jetzt nur noch am Rande wahr. Nicht, dass es schlecht war, nein, nichts worüber ich mich jemals beklagen würde. Das Leben hier in Thailand hatte trotz der immer gleichen Tagesabläufe nichts von seiner Leichtigkeit verloren.
Wir schliefen wann wir wollten, standen auf, wenn das Sonnenlicht uns weckte, fickten uns die Seele aus dem Leib und genossen unser ‚hier sein‘.
„Ich glaub, ich muss kotzen!“, stöhnte ich eines sehr frühen Morgens und schob mich aus dem Bett.
Bastian drehte sich einfach auf die Seite und schnarchte unbeirrt weiter. Ich hing kurze Zeit später über unserer Kloschüssel und ließ mir die kläglichen Reste der letzten Nahrung wieder durch den Kopf gehen. Doch am Essen konnte es nicht gelegen haben, dessen war ich mir sicher. Blieb nur noch …
Aber wie konnte das gehen, wir hatten immer verhütet, peinlich genau darauf geachtet, dass er ein Kondom nutzte, weil ich meine Pille aufgebraucht hatte. Ich war Frau genug und horchte in meinen Körper hinein, deutete die Zeichen, zählte eins und eins zusammen und diagnostizierte treffsicher eine Schwangerschaft.
In Gedanken zählte ich die Wochen seit der letzten Periode und kam auf sechs. So sehr hatten wir uns in unserer Routine bewegt, dass ich die Überfälligkeit meiner Regel nicht bemerkte.
Aber jetzt, wo ich mir die letzten Bissen hochwürgte, machte alles plötzlich Sinn. Meine Oberteile, einige schienen vom Waschen eingelaufen zu sein, Ausfluss hinterließ schleimige Spuren in meinen Slips und ich war tatsächlich noch ein wenig geiler geworden. Basti machte gedanklich brav Striche über dem Bett für jede erfolgreiche Liebessession.
„Ich glaub, ich bin schwanger.“, flüsterte ich, als ich ins Bett zurück kam.
„Ok.“, murmelte er schläfrig, drehte sich um und schlief weiter … dachte ich jedenfalls, denn plötzlich, als hätten ihn Federn hochschnellen lassen saß er senkrecht im Bett und starrte mich ungläubig an.
„Wa, wa, was hast du eben gesagt?“ und klopfte sich gegen das Ohr, als würde er sich einen Pfropfen rausschlagen wollen.
„Ich bin schwanger.“, wiederholte ich lächelnd.
„Seit wann … wieso … wie konnte das … was machen wir denn jetzt?“
Auf all die angefangenen Fragen hatte ich auch keine Antworten, nur Vermutungen. Ich musste zu lachen anfangen, weil mich sein blöder Gesichtsausdruck einfach dazu brachte.
Bastian sprang auf und rannte raus. Neugierig geworden, ging ich ihm hinterher und beobachtete, lässig an einen Stützpfeiler angelehnt, diesen offensichtlich verrückt gewordenen Mann. Er rannte einfach Richtung Wasser, ließ sich plötzlich auf die Knie fallen, riss die Arme hoch, den Kopf in den Nacken und schrie so laut er konnte:
„ICH WERDE VATER!!!“
Dann schlug er die Hände vors Gesicht, sprang mit einem Satz auf und rannte auf mich zu. Zwischendurch umrundete er zweimal eine Tischgruppe und vollführte abwechselnd auf einem Bein hüpfend so etwas wie einen Regentanz.
Mir und wohl auch den umherstehenden Touristen, war völlig schleierhaft, wo er so schnell die glücklich machenden Pilze herbekommen hatte, die er offensichtlich reichlich eingeworfen haben musste. Einige Leuten dachten wohl, sie würden eine neunköpfige Medusa sehen, jedenfalls deutete ich ihre verwunderte Blicke so.
Basti hatte alles um sich herum ausgeblendet und als wäre seine Vorstellung noch nicht genug, zog er mich an meiner Hand vom Pfeiler weg in den Sand, drückte mich fest an seinen Körper und drehte uns so lange im Kreis, bis wir lachend zusammen in den Sand fielen.
Zu der Zeit war noch nicht viel los, aber die, die uns dabei beobachtet hatten, klatschten Beifall und riefen uns Glückwünsche zu. Auch denen, die seinen sehr deutschen, sehr lauten Aufschrei nicht verstanden hatten begriffen schnell, dass hier gerade ein Moment vollendeten Glücks stattgefunden hatte.
Bastian strich mir die Haare aus dem Gesicht, die nun wirr und voller Sand meinen Kopf rahmten, sah mich voller Liebe an und sagte mir das auch.
„Anni“, sagte er, „du machst mich zum glücklichsten Mann an diesem Strand. Ich liebe dich so sehr.“
Dann sah er zwischen uns nach unten und legte seine Hand auf meinen Bauch. Ich weiß bis heute nicht, wie er das schaffte, aber er konnte anscheinend seine Liebe in Wärme umwandeln, die plötzlich durch meine Bauchdecke hindurch in meine Gebärmutter strömte. Besser hätte kein Wort, keine Geste ausdrücken können, was mein Schatz in diesem Moment für mich empfand.
Wir blieben einfach liegen, nackt wie Gott uns geschaffen hatte und es kümmerte uns einen Dreck, dass wir wie das achte Weltwunder angegafft wurden. In dieser Sekunde wurde Bastian ganz ruhig und still, so, als hätte man ihm den Stecker gezogen. Leichte Falten bildeten sich auf seiner Stirn, die seine Augenbrauen in der Mitte zusammenzogen.
„Was machen wir jetzt?“, fragte er mich leise und seine Stimme unterstrich die Sorgenfalten.
„Wir werden es bekommen, was sonst. Oder willst du es nicht?“
„Spinnst du? Natürlich will ich es. Es ist nur … es kommt überraschend. Wir haben nie darüber gesprochen, verstehst du?“
„Vom Reden wird man auch nicht schwanger. Ist auch egal, wann es passiert ist, oder was, wann schief gelaufen ist. Ich freue mich riesig auf das Wesen.“
„Ich auch, glaub mir. Aber es ändert alles.“
„Klingt, als käme es dir ungelegen. Du nimmst mich nicht mehr in den Arm, grübelst und laberst Schwachsinn. Ich glaub dir das alles nicht, du willst es nicht. Es passt dir nicht in den Kram, sei doch ehrlich.“
„Nein, nein Schatz, du verstehst das falsch! Wir werden hier weg müssen, zurück nach D., müssen es deinen Eltern sagen und sowas macht man nicht am Telefon, müssen heiraten … ach scheisse, willst du das überhaupt? Darüber haben wir auch noch nicht gesprochen. Und überhaupt … ich möchte nicht, dass meine Kinder in dieser Wildnis aufwachsen. Ich möchte, dass sie behütet und sicher aufwachsen, mit guten Ärzten, Kindergarten, Großeltern und dem ganzen Kram.“
Es war eigenartig, wie er von himmhochjauchzend auf rational denkend umstellen konnte. Selbstverständlich mussten wir über diese Dinge nachdenken, keine Frage. Aber Herrgott nochmal, ich hatte noch nicht mal einen Test gemacht. Es war bisher nur meine persönliche Auswertung dessen, was mein Körper mir zugeflüstert hatte.
Nichtsdestotrotz war das, was er wie aus der Hüfte geschossen sagte, wunderschön. Mir zeigte es, dass er ein guter, verantwortungsvoller Vater werden würde und seinem Kind nur das Beste angedeihen lassen wollte.
„Du bist echt süß Schatz.“, küsste ich ihn auf die Nase, „aber wir müssen doch erst noch wenigstens einen, besser zwei Tests machen, um wirklich sicher zu sein, findest du nicht auch?“

****

Wie zu erwarten war, hatten die Tests meinen Verdacht bestätigt. Aufgeregt saßen wir mucksmäuschenstill, die Köpfe dicht aneinander, vor dem Teststreifen und starrten gespannt wie Flitzebögen auf die Testfläche. Warum wir dabei nichts sagten, weiß ich bis heute nicht genau, aber vielleicht dachten wir in dieser für uns geschichtsträchtigen Wartezeit, dass sich das Ergebnis durch unsere Stimmen verändern könnte. Was natürlich Blödsinn war, weil es einfach der Anspannung anzulasten war, die uns beide gleichermaßen erfasst hatte.
Basti veränderte sich danach sichtlich. Er umsorgte mich, als wäre ich mit einem Schlag schwerkrank geworden und damit unfähig, Dinge zu tragen und selbst einfachste Arbeiten nicht mehr ausführen zu können.
Erwähnenswert finde ich, dass Basti zu keiner Zeit die Vaterschaft in Frage gestellt hatte. Ich hätte von ihm angebrachte Zweifel sogar verstanden, denn schließlich hatten wir immer mit Kondom verhütet. Es war also wirklich nicht zwingend logisch, wie ich von ihm schwanger geworden sein konnte. Abgesehen davon, gab es genug Zeiten, in denen ich allein und oft auch oben ohne in der Strandbar war. Gelegenheiten und schöne Männer hätte es mehr als genug gegeben. Ergo war es an mir, ihn darauf anzusprechen, ob ihn solche Ideen schon gekommen waren. Vielleicht war es nicht klug, aber ich wollte es unbedingt wissen. Die Frage konnte ich dann eines Abends nicht mehr zurückhalten.
„Basti?“
„Hhmm.“
„Ich muss dich mal was fragen.“
„Hhmm.“
„Hast du Angst, das Kind könnte nicht von dir sein? Wir haben doch immer mit Kondom ...“
„Ne.“
„Aber …!“, wollte ich gerade noch einwenden. Es gelang nicht, denn zwei weiche Lippen legten sich fest auf meinen Mund und verhinderten jedes weitere Wort.
„Du bist mir sicher nicht fremdgegangen, dafür liebst du mich zu sehr. Und ich weiß, dir fehlt nichts bei unserem Sex. Außerdem bin ich mir sicher, dass du das, was wir haben, für einen flüchtigen Fick niemals auf’s Spiel setzt und schon gar nicht ungeschützt. Dafür haben wir am Anfang zu sehr gelitten. Den Fehler machst du kein zweites Mal, dafür bist du zu klug. Es wird einfach etwas von dem, was aus der Tüte lief, in dich hinein gekommen sein, oder vielleicht hatte auch eines von den billigen Dingern ein Loch. Keine Ahnung.“
Damit war das Thema für ihn abgehakt. Für mich auch, denn er lag mit allem Gesagten zu 100% richtig.
Ein paar Tage später hielt ich es nicht mehr aus und rief bei meiner Mutter an. Die geriet natürlich völlig aus dem Häuschen, wollte gleich den nächsten Flieger nehmen und uns besuchen, faselte was von Geschenken und glücklich sein und so Zeugs. Ich hatte ziemliche Mühe sie zu beruhigen und sie von dem Plan, hier aufzukreuzen, abzubringen.
Wir selbst flogen, als es auch in Thailand etwas kühler wurde und die Touris weniger, für zwei Wochen nach Berlin zurück. Wir schliefen bei Bastis Eltern, die ich bei der Gelegenheit gleich kennenlernte und mit meinen Eltern zusammenführte. Familienzusammenführung war das Zauberwort.
Erst war die Stimmung angespannt, weil es sechs Menschen im Raum gab, die sich in verschiedenen Konstellationen noch nie gesehen hatten. Dennoch wurde es schnell lockerer und gemütlich.
Die Abstände, in denen wir uns besuchten, wurden mit fortschreitender Schwangerschaft kürzer. Als ich im achten Monat war, entschlossen wir uns, dass ich in Berlin bleiben würde und dort unser Kind, von dem wir mittlerweile wussten, dass es ein Mädchen werden würde und Zoe heißen sollte, auf die Welt zu bringen.
Wir hielten es für das Beste, die hervorragende medizinische Versorgung zu nutzen. Abgesehen davon war das für beide Großelternpaare ihr persönlicher Memorial Day.
Nebenbei, das passierte noch ein zweites Mal 28 Monate später. Zoe schiss noch regelmäßig ihre Windeln voll, als sich Stargast Nummer zwei mit einer neuen Kotzattacke ankündigte. Im Unterschied zu dem Unfall, bei dem unsere kleine Tochter entstand, hatten wir jetzt bewusst scharf geschossen.
Es war auch nach den vielen Monaten noch berauschend, wenn er mit steifem Golfschläger unter dem frisch gemähten Rasen nach einem Loch suchte. Hatte er eines gefunden, egal welches von den beiden die zur Wahl standen, spielte es keine Rolle mehr, welches Eisen er brauchte, um die Bälle einzulochen, seiner passte und war immer der Richtige.
Es hatte etwas Befreiendes, ungeschützt miteinander zu schlafen. So nahm ich die Reibung seiner Stöße, das Pulsieren seiner Adern am Schaft und vor allem seine Höhepunkte, die ja nicht nur qualitativ hochwertig, sondern auch quantitativ überragend waren, viel intensiver wahr. Wir nahmen es wie es kam, machten uns keinen Stress und freuten uns wie Schneekönige, als die Tests sogar die Anzahl der bereits hinter mir liegenden Schwangerschaftswochen anzeigte.

****

Trotz Kind und mit späterer, neuer Schwangerschaft, fühlten wir uns weiterhin wohl in Thailand, kamen aber zu dem Entschluss, uns nach Verstärkung umzusehen. Die fanden wir in einem Rentner, der seinen wohlverdienten Ruhestand in abgeschiedener Ruhe ausleben wollte. Wolfgang, war es dann auch, der sich immer mehr um unseren Laden kümmerte, weil wir nun doch wieder öfter nach D flogen. Zoe freute sich jedes Mal wie ein kleiner Welpe, wenn sie von den Oma’s und Opa’s betüddelt wurde. Und wenn ich ehrlich bin, gefiel es mir zuzusehen, wie gut die kleine Motte mit der Umstellung zwischen Thailand und Deutschland zurechtkam.
Für Zoe war es aber auch das Größte, unbeschwert im traumhaften Sand zu spielen. Überhaupt war sie unser Marketingvorteil, zog wie magisch die Touris an, die sie liebend gern bespaßten. Meine Mutterrolle bestand neben der Hygiene vorwiegend darin aufzupassen, dass nicht perverse Typen ekelige Spielchen mit ihr veranstalteten. Ich musste Gott lob nicht oft eingreifen, sei am Rande erwähnt.
Zoe war mit zweieinhalb Jahren in einem Alter, wo wir sie gern in zivilisierte Gepflogenheiten eingeschleust hätten. Das reale Leben spielte sich eben nicht wirklich in Thailand ab, auch, wenn sie keine Schwierigkeiten mit dem Lebenswandel hatte, schließlich war sie damit aufgewachsen.
Basti und mir bereitete die Zukunft Sorge. Zoe noch klein, aber im Begriff ein Vorschulkind zu werden und ich mit neuer kleiner Kugel, in der ein weiteres Mitglied unserer Familie heranwuchs.
Oft sah ich Basti im Gespräch mit Wolfgang, meist in den Pausen oder wenn das Wetter keine längeren Boots- oder Tauchtouren zuließen. Die Gesichter der Männer verrieten mir, dass es wohl ernste Themen zu besprechen gab, denn Wolfgang nickte gelegentlich, oft sehr nachdenklich. Bis es dann irgendwann ich war, die von Bastian an die Seite genommen wurde.
„Ich will das alles nicht mehr!“, setzte er mich in Kenntnis.

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