Seit 3 Monaten traf ich mich mit C. zwei Mal in der Woche in einem Hotel an der Ausfallstraße und wir liebten uns bis zum Wahnsinn.
Sie, die durchgestylte Karrierefrau und ich, der durchgeknallte Penner.
In der kleinen Stadt konnten wir uns unmöglich aus dem Wege gehen. Auch wenn wir uns in dieser ganzen Zeit schon 6 Mal gefetzt und getrennt hatten, verstand es das kleine Luder immer wieder, mir „unbeabsichtigt„ über den Weg zu laufen.
Jedes Mal wenn ich sie sah, pochte der Puls augenblicklich in meinen Schläfen und ein hämmerndes Gefühl der Sehnsucht drohte mir die Schädeldecke wegzusprengen.
Da wir beide gebunden waren und ich nach jedem Treffen mit ihr das beschissene Gefühl hatte, ein ausgebufftes, kaltschnäuziges, kleines Arschloch zu sein, machte das die ganze Situation nur noch vertrackter und dennoch immer prickelnder. Ich konnte weder ohne sie, noch mit ihr!
Unsere „zufälligen„ Begegnungen im Supermarkt, wo sie sich von hinten mit ihren prallen Brüsten fordernd gegen meinen Rücken drängte, um nach der selben Pizza zu greifen wie ich, oder, wenn sie in meinen PC-Laden kam und sich zum 200ten Mal eine neue Software erklären ließ, um mir hinter dem Regal mit fester Hand in den Schritt zu greifen, machten mich komplett kirre.
Immer war ihr Mann auch irgendwie nicht weit in dem kleinen Ort und ich Schwein hatte es sogar schon fertig gebracht, mit ihm in der Kneipe locker am Tresen zu stehen und ein Bier zu trinken.
In dem kleinen Hotel kannte man uns inzwischen schon, weil wir die Einzigen waren, die sich in der Mittagszeit - zwischen 12 und 15 Uhr – einnisteten und danach gemeinsam wieder verschwanden.
Die Sache war brandgefährlich und hatte trotzdem etwas Erheiterndes, was mir erst klar wurde, als ich beim letzten Mal etwas länger blieb, weil sie vorzeitig zu einem Meeting musste. Ich bestellte mir unten in der kleinen Gastwirtschaft im Hotel einen Salat und ein Bier und die Bedienung rauschte mit einem süßlichen Lächeln und einem herausfordernden Blick an meinen Tisch.
„Ich glaube, die Stärkung brauchen Sie jetzt!„, flüsterte sie vertraulich und ließ den Teller schwungvoll auf den Tisch gleiten, bis er tänzelnd vor mir zur Ruhe kam.
Meine Ohren glühten schlagartig und ich konnte mir dennoch ein breites Grinsen von einem Ohr zum anderen nicht verkneifen. Von dem Tag an wusste ich, dass wir für unsere Liebesakte immer das Zimmer direkt über der Küche bekommen hatten und ich musste mit einem wollüstigen Schauder an die stöhnenden Schreie von C. denken.
Die nächste Woche würde ich sie nicht sehen können, weil sie zu einem Kongress nach London musste. Aber mir war klar, wir brauchten in Zukunft ein anderes Hotel oder ich musste auswandern, um ihr zu entkommen!
Aber ich spürte ihr Brandzeichen auf meiner Seele, die verzehrende Flamme der Begierde und mein vegetatives Nervensystem tanzte Samba auf meinem Zwerchfell.
Da war er wieder – der Puls der Leidenschaft, das Spiel mit ihrem sinnlichen Feuer und die Flüchtigkeit des erotischen Augenblicks in irgend einem von diesen namenlosen Hotels...
Puls der Leidenschaft
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