Beim nächsten Besuch brachte er das Geld mit und Anita erzählte ihm nun auch den Rest der Geschichte. Das Abschiedsessen zu bestellen war kein Problem, der Metzger und Voodoo-Priester war der örtliche Mann für alles, Arzt, Priester, Apotheker, Standesbeamter, Bestatter, je nachdem, was gerade gebraucht wurde. Er inszenierte eine Art Hochzeit, besser gesagt eine Verlobung. In diesem Glauben waren auch ihre Eltern und die Anwesenden geblieben, deswegen ihre große Freude und ihre Glückwünsche. Ohne diesen Trick hätte sie im Übrigen nie erreicht, dass sie beide im Schlafzimmer ihrer Eltern übernachten durften. Es wäre für ihre Eltern eine Sünde gewesen, wenn ihre Tochter mit einem fremden Mann dort geschlafen hätte, aber als Verlobte war es natürlich kein Problem. Im Gegenteil, die Eltern waren überzeugt, dass dieser Ort eine magische Wirkung auf das junge Paar habe, denn sie selbst hatten fast ein Dutzend Kinder dort gezeugt, die aber nicht alle überlebt hatten. Dieser magische Zauber würde zweifellos auf ihre Tochter übergehen, auch wenn sie, zum Leidwesen ihrer Eltern keine Jungfrau mehr war, aber sie waren etwas beruhigt, als sie ihnen versichert hatte, dass ihr Verlobter sie entjungfert hatte und dass er der einzige Mann war, mit dem sie schon ein paar Mal geschlafen habe, die Sitten im Ausland seien eben ein bisschen anders als in der Heimat. Dass ihr Verlobter wesentlich älter war, als sie selbst, habe wiederum keine Rolle gespielt, das war für afrikanische Verhältnisse normal. Viel wichtiger war, dass er steinreich war und das habe er ja deutlich gezeigt, als er ihre Reise bezahlt und den Eltern Geld für das Festmahl gegeben habe. Er war in den Augen ihrer Eltern der ideale Ehemann. Der Voodoo-Priester habe für seine Dienste natürlich einen guten Lohn bekommen, nicht nur den Ziegenkopf und er habe ihr auch das Wort genannt, mit dem sie den Bann wieder lösen könne. Da brauche er sich wirklich keine Gedanken machen, das funktioniere, das habe sie schon einmal ausprobiert, bei ihrem geschiedenen Mann, der in eine ähnliche Situation geraten war, als er für seine Kinder nichts bezahlen wollte. Er habe auch einen Sex-Bann erhalten, und als er bezahlt habe, sei er wieder erlöst worden, das funktioniere hervorragend.
Nachdem sie die Geschichte zu Ende erzählt hatte, meinte Sie, dass sie jetzt den Bann lösen würde, aber dazu müssten sie sich ausziehen. Als sie nackt nebeneinanderstanden, murmelte sie eine Menge unverständlicher Worte, fuhr mit ihren Händen beschwörend auf seinem Körper herum und er merkte richtig, wie sich ein Kloß in ihm löste, wie eine große Erleichterung sich wieder breitmachte. Zum Schluss ihrer Beschwörung, ging Anita an das Waschbecken, nahm einen großen Schluck Wasser und sprühte das Wasser über seinen ganzen Körper. Dann sagte sie nur, komm und sie legten sich auf das Bett und es war fast wieder, wie im Hotel Etoile. Angela gab ihr bestes, er erlebte noch einmal die ganze Palette an Tricks und Gefühlen, die sie zu bieten hatte. Es war bis in die frühen Morgenstunden phantastisch. Sie gab ihm bereitwillige viele Küsse und unter Tränen, bat sie ihn um Verzeihung, aber sie habe das für sich und ihre Kinder so machen müssen. Er meinte, es gäbe nichts zu verzeihen, es sei nur schade, dass sie jetzt wieder weg sei, nachdem sie sich zum wiederholten Mal aneinander gewöhnt hatte. Als er ging, war die Sonne schon aufgegangen. Er hatte ein sehr befreiendes Gefühl und war sich sicher, dass der Fluch nicht mehr auf ihm lastete.
Sie müssen sich anmelden, um Kommentare hinzuzufügen.