Reisende

6 3-5 Minuten 0 Kommentare
Reisende

Reisende

Victoria Hugo

Es ist früher Abend, die Sonne beginnt zu sinken und schickt die letzten warmen Strahlen über den Vorplatz des Bahnhofes. Die junge Frau beschleunigt ihre Schritte, der Rock flattert um ihre schlanken Beine während die Absätze ihrer Stiefel in gleichmäßigem Stakkato den Asphalt berühren. Im Schatten der Bahnhofshalle ist es kalt, sie zieht ihre Jacke enger um sich und sieht sich um. Es ist nicht viel los, an diesem Sonntag. Ziellos schlendert sie durch die verschiedenen Läden und schaut sich die Auslagen an. In dem Buchladen kauft sie sich eine Zeitschrift, um sich später im Zug die Zeit zu vertrieben. Ein Blick auf die Uhr. Es wird Zeit das Ticket zu lösen und zum Bahnsteig zu gehen. Auf dem Weg dorthin kauft sie noch eine Tüte Süßigkeiten, dann läuft sie die Stufen hinauf. In ein paar Minuten soll der Zug einlaufen. Sie setzt sich auf eine freie Bank und ist sich der Blicke bewusst, mit der die Männer auf dem Bahnsteig sie mustern. Langsam streckt sie ihre Beine von sich, der kurze Rock rutscht ein paar Zentimeter höher. Der Wind hat nachgelassen und sie öffnet ihre Jacke. Ohne hinzusehen kennt sie die Reaktion der Männer, als sie sehen, wie die weiße Bluse an ihren Brüsten spannt. Ohne eine Reaktion darauf zu zeigen steht sie auf, als der Zug kommt. Zusammen mit anderen Reisenden steigt sie ein und setzt sich in ein leeres Abteil. Der Zug setzt sich in Bewegung und verlässt langsam den Bahnhof. Nach ein paar Minuten kommt ein junger Mann ins Abteil und setzt sich ihr gegenüber. Er holt ein Buch aus seiner Tasche und beginnt zu lesen. Sie beginnt, die Jacke aus zu ziehen. Die Sonne scheint durch die Fenster in das Abteil und wärmt sie. Mit den Fingern fährt sie sich durch die Haare und beginnt eine der roten Strähnen um den Finger zu zwirbeln. Ihre Gesellschaft wirft einen Blick über den Rand des Buches, doch als er sieht, wie sie ihn beobachtet senkt er schnell wieder den Blick und versucht, sich weiter aufs Lesen zu konzentrieren. Schnell dreht sie ihre Haare zu einem Knoten und bietet ihren langen Hals seinen Blicken feil. Wieder senkt er den Blick, als er ihre Augen auf sich Ruhen spürt. Doch immer wieder wirft er ihr unter seinen Lidern Blicke zu, will beobachten, was sie als nächstes tut. Es verschlägt ihm fast den Atem. Sie beginnt, mit ihren schmalen Händen ihren Hals hinunter zu fahren. Am Schlüsselbein hält sie inne und beobachtet seine Reaktion. Er hält den Atem an. Würde sie noch weiter gehen? Ihre Hand wandert hinauf zu ihrem Nacken, sie hebt ihre Harre an und von dort gehen sie wieder auf Wanderschaft. An ihrer Bluse angekommen stößt er die Luft wieder aus. Sie öffnet den oberen Knopf und er kann den Ansatz ihres weißen SpitzenBH’s erkennen.

Klicke auf das Herz, wenn
Dir die Geschichte gefällt
Zugriffe gesamt: 3725

Sie müssen sich anmelden, um Kommentare hinzuzufügen.

Gedichte auf den Leib geschrieben