Rekapitulation

Manchmal kommt es anders als erwartet

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Rekapitulation

Rekapitulation

Jo Diarist

Augen zu und bei dem fiktiven Geschehen dreht sich Lilly um. Sie reckt dem Fremden stehend ihren Po entgegen. Beugt sich nach vorn und stützt sich mit den Händen auf dem Boden ab. Perfekt präsentiert sie dem Mann ihr Lustzentrum. Der lässt sich nicht bitten und drück ihr seinen Schwanz mit einem Ruck hinein.
Ich stöhne auf, als wäre ich es, der das tut, und spritze ein zweites Mal ab. Auch dieser Abgang ist unglaublich heftig, nur die Menge Sperma nicht mehr so groß.

Ernüchterung! Ich bin befriedigt und komme wieder zu Sinnen. Was ist nur mit mir los? Warum machen mich solche Gedanken auf einmal so an?
Meine Frau, mein heißgeliebtes Weib, einen anderen Mann zu überlassen und mich dabei zu befriedigen, hat mich geiler gemacht als jeder Sex in den letzten Jahren.
Gut, dass jetzt gerade war nur fiktiv, aber heute Morgen, das Abgreifen geschah wirklich und hätte ich meinen Schwanz da rausgeholt, das Ergebnis wäre ähnlich wie jetzt gewesen. Wie konnte es nur so weit kommen?
Ja wie konnte es? Ich krame das Tagebuch, was ich vor Wochen angelegt habe aus der Schreibtischschublade und schlage die ersten Einträge auf.

Kein befriedigender Sex mehr …
Die Selbstbefriedigung zu Bildern und Videos gibt mir mehr als der Sex mit meiner Frau …
Ich habe ein Erotik-Forum entdeckt und mich dort angemeldet …
Interessanten Thread gefunden …
Wie bringe ich meine Frau dazu sich fremdficken zu lassen?
Der Wunsch des anderen Mannes macht mich sofort geil …
Ich stelle mir vor, wie das wäre und hole mir einen runter …
Danach habe ich immer noch diesen Wunsch und lese mir alle Kommentare im Thread durch …
Wie viele Männer es doch gibt, die den gleichen Wunsch haben …
Wie viele es schon erlebt haben und davon schwärmen …
Ich will das auch!
Meinen ersten Kommentar erstelle ich genau in diesem Thread …
Ich befinde mich jetzt in einem intensiven Austausch mit Gleichgesinnten …
Ich bekomme Bilder und Videos von Wifesharing und Cuckolding …
Ich werde immer geiler bei diesen Fantasien und will das auch haben …

So begann es und so habe ich mich immer weiter hineingesteigert. Die begeisterten Kommentare einiger User haben mich mitgerissen und eines Tages habe ich mich durchgerungen und mit Lilly gesprochen. Ich wollte sie nicht austricksen, wie einige vorschlugen. Sie sollte es auch wollen war mein Wunsch. Aber oje … Beim ersten Gespräch diesbezüglich, hätte sie mir fast ein paar gescheuert.
Es gab weitere Diskussionen, oder besser handfeste Auseinandersetzungen, bei denen ich nicht gut wegkam. Mit der Zeit wurden die Gespräche sachlicher. Sie lehnte nicht mehr alles sofort vehement ab, machte aber auch keine Zusagen in der gewünschten Richtung.
Schließlich, nachdem sie bei einem weiteren Gesprächsabend einige Gläser Wein getrunken hatte, einigten wir uns auf einen Dreistufenplan.
Wunsch eins meinerseits, war das Abgreifen lassen von einem fremden Mann.
Wunsch zwei, dass sie einem anderen Mann den Schwanz lutscht.
Wunsch drei der Fremdfick.
Jeder Folgewunsch nur, wenn sie es nach dem vorher erlebten noch in Erwägung ziehen würden, weiterzugehen.
Noch einige Diskussionen folgten bevor ich sie so weit hatte, dass ich Aktfotos von ihr machen durfte, um sie dann im Forum zu präsentieren. Danach wollten wir gemeinsam aus denen, die sich sicher bewerben würden, einen für Wunsch eins auswählen.
Tja, der erste Schritt ist getan. Schneller als erwartet ging es in Erfüllung und ich bin hin und her gerissen mit meinen Gefühlen. Wie soll das erst werden, wenn Schritt zwei und drei getan werden?

An diesem Punkt meiner Analyse angekommen, schlage ich den letzten Eintrag im Tagebuch auf setze meine Notizen fort:
Heute haben wir Aktfotos gemacht …
Richtig gute Bilder, die jedes Männerherz höher schlagen lassen …
Zufällig kam ein fremder Mann vorbei und Lilly hat spontan den ersten Schritt getan …
Es war geil, aber ich war auch unglaublich eifersüchtig …

Zum ersten Mal schreibe ich auch einen längeren Text im Tagebuch. Detailliert beschreibe ich den Ablauf und meine Gefühle und sie durchziehen mich beim Schreiben ein weiteres Mal.
Anschließend logge ich mich im Forum ein, suche den Thread und schreibe:
Heute war es so weit. Durch Zufall hat es sich ergeben, dass meine Frau den ersten Schritt getan hat …

Ich beschreibe den Ablauf noch ein bisschen und sende den Kommentar ab. Nur Sekunden später in der Nacht um 03:10 Uhr, kommt die erste begeisterte Antwort.
Eine angeregte Diskussion mit weiteren Usern – was machen die eigentlich mitten in der Nacht im Forum? – folgt, aus der ich mich erst gegen 05:00 Uhr ausklinke.

Bevor ich mich im Forum eingeloggt habe nach meiner Selbstbefriedigung, hatten Eifersucht und Ernüchterung gesiegt. Ich gedachte es bei dieser Erfahrung zu belassen und dafür wieder intensiver auf Lilly einzugehen. Die euphorischen Kommentare der User haben diesen Entschluss gekippt.
Ich will den eingeschlagenen Weg weiter gehen. Möchte erleben, wovon manche User schwärmen und den wenigen Zweiflern zeigen, dass es bei uns klappt. Ich werde Lilly bitten die Fotos posten zu dürfen, inclusive der vom Abgreifen.
Mit diesem Entschluss gehe ich ins Bett, um vielleicht doch noch ein wenig Schlaf zu finden.

Als ich munter werde, ist es schon 09:20 Uhr, aber das ist nicht so schlimm, denn es ist Sonntag. Lillys Bett ist leer und kalt, also ist sie schon länger munter.
Ich finde sie in der Küche, wo sie gerade ihr Frühstück beendet hat. Sie blickt mich an, gießt mir Kaffee ein und sagt:
„Du siehst nicht gut aus Andree. Hast du wohl wenig Schlaf gefunden?“
Es ist mehr eine Feststellung als eine Frage. Sie bringt es eben immer gleich auf den Punkt. Kurz und knapp, ohne etwas zu beschönigen.
„Naja, das von gestern Morgen beschäftigt mich eben. Dazu noch deine Andeutung bevor du ins Bett gegangen bist … Kannst du mir jetzt sagen, was du damit gemeint hast?“, frage ich mit bangen Herzen.
Lilly setzt sich wieder und nimmt einen Schluck Kaffee bevor sie antwortet:
„Hör zu. Wir können es bei dieser Erfahrung belassen und uns wieder auf uns selbst konzentrieren. Wenn wir uns unsere Wünsche und Sehnsüchte nicht mehr verheimlichen. Wir darüber reden und aufeinander eingehen, könnte das ein wunderbarer Neuanfang sein. Das Gespräch gestern Abend war schon ein Anfang, auf den wir aufbauen können.
Wenn nicht, wenn du immer noch deine Wünsche erfüllt haben möchtest, dann … hmm … naja …“
Dieser unbeendete Satz ... Er weckte Befürchtungen und ich fragte vorsichtig:
„Was dann? Was meinst du damit?“
„Dann gibt es kein Zurück mehr und du must damit klarkommen. Ich denke nicht, dass ich deine Zweifel nicht bemerkt habe. Ja, es hat dich ganz offensichtlich geil gemacht, aber es gab da auch Eifersucht, das habe ich deutlich gesehen.
Wenn du jetzt sagst, wir gehen den Weg weiter, bin ich dir nicht böse, dessen kannst du dir sicher sein. Ich liebe dich deswegen trotzdem noch, auch wenn ich es nicht ganz verstehen kann und schade finde, dass wir nicht mit uns zufrieden sein können.
Bleibst du dabei, erfülle ich dir deinen zweiten Wunsch und wenn es sich daraus ergibt, auch den dritten. Es muss dir aber klar sein, dass ich mich nicht zurücknehme. Ich lebe das dann mit allen Sinnen aus, zu diesem Schluss bin ich bei meinen Überlegungen gekommen.“
Lilly macht eine kleine Pause und als ich nicht gleich antworte, setzt sie hinzu:
„Dazu gehört auch das Küssen. Sex ist bei mir unweigerlich damit verbunden. Es gehört für mich einfach dazu. Und damit meine ich keine kleine Küsschen, sondern intensives Knutschen mit Zunge. Wild und leidenschaftlich, weil das meine Lust erst richtig weckt und ich weiß, wie sehr es dich früher gestört hat, wenn ich einem guten Freund ein Küsschen auf die Wange gab. Das muss dir klar sein! Also wäge deine Antwort mit Bedacht ab.“
Phhuuu, harter Tobak. Ungeschönt hat Lilly ihren Standpunkt klar gemacht und in mir tobt ein Kampf der Gefühle.
Die Angst sie zu verlieren und die Eifersucht, raten mir zur Vernunft. Es wäre klug ihren ersten Vorschlag anzunehmen und uns neu zu entdecken, ist das Resultat aus diesen Gedanken.
Dann gibt es aber auch noch diese ungestillte Sehnsucht nach dem neuen unbekannten. Das, wovon die anderen User im Thread so schwärmen und was ich mir so unglaublich ersehne. Ich hatte mich eigentlich schon entschlossen diesen Weg weiter zu verfolgen, aber jetzt hat Lilly wieder Zweifel in mir gesät und innerlich zerrissen starre ich auf meine Kaffeetasse.
Als ich den Blick hebe, erkenne ich, dass mich Lilly die ganze Zeit gebannt beobachtet und wieder bringt sie es ungeschönt auf den Punkt:
„Du bist dir unsicher wie noch nie, stimmt’s?“
Ich nicke nur leicht.
„Soll ich für dich eine Entscheidung treffen? Könntest du damit leben?“
Es ist mir sofort klar, dass sie ihren ersten Vorschlag damit meint und ich weiß, dass ich dann auch nie wieder mit solchen Wünschen kommen darf.
Vermutlich ist ihr in diesem Augenblick nicht bewusst, dass sie meine Entscheidung in die andere Richtung gedrückt hat.
„Nein sollst du nicht!“, antworte ich deshalb bestimmt. „Wenn du den eingeschlagenen Weg ohne Zorn auf mich fortsetzen kannst, möchte ich ihn gerne mit dir weitergehen.“
Es ist gesagt. Ich kann nicht mehr zurück, dass weiß ich und ich sehe für einen kurzen Moment die Enttäuschung in Lillys Gesicht. Das währt aber nur so kurz, dass ich mir im nächsten Augenblick schon nicht mehr sicher bin, ob es so war.
„Gut“ sagt sie mit entschlossenem Unterton. „Dann sieh zu, dass du herausbekommst, wer der Mann gestern war, denn ich will mich angemessen für den schönen Orgasmus bedanken, den er mir beschert hat.“
Für einen Augenblick bleibt mir die Spucke weg und ich frage verstört:
„Wie soll ich das denn machen? Ich hab doch gesagt ich kenne ihn nicht.“
„Lass dir was einfallen. Geh wieder dorthin. Vielleicht geht er des Öfteren mit seinem Hund dort lang. Das ist dein Problem. Ach so, und die Bilder kannst du von mir aus ins Forum setzen. Vielleicht ergibt sich auch von dort was. Ich werde mir die Kommentare und Männer zu gegebener Zeit mal ansehen.“
Mit diesen Worten verlässt sie die Küche und lässt mich verwirrter den je zurück.

Was ich erst viel später erfahre, sie ist zu diesem Zeitpunkt selbst so unentschlossen wie noch nie. Einerseits hat es ihr gefallen, andererseits gehofft, ich sage wir besinnen uns auf uns selbst.
Während ich frühstücke und in mir Geilheit und Verstand aufeinander einprügeln, hat sie sich ins Schlafzimmer verzogen und heult Rotz und Wasser. Ihre entschlossene Fassade fällt dort in sich zusammen, doch wie gesagt, das gesteht mir Lilly erst Wochen danach.

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