Rosenhochzeit

Auszug

19 47-71 Minuten 0 Kommentare
Rosenhochzeit

Rosenhochzeit

Leif Larsson

„Gleich, Olli.“ meinte sie besänftigend und erhob sich aus dem Sessel. „Gib mir noch zehn Minuten, ja?“ bat sie ihren ungeduldigen Ehemann, der so scharf auf seine Frau war wie lange nicht mehr.
„Aber keine Sekunde länger!“ ermahnte er sie.
„Keine Sorge... Delilah, komm bitte.“
Folgsam hielt die Libanesin in ihrem lustvollen Spiel inne und erhob sich. Gemeinsam gingen die beiden Frauen zu dem durch den Vorhang verborgenen Durchgang.
„Wenn du dir den Schluss des Filmes anschaust,.“ rief Silke Oliver zu. „versprich mir, dir keinen ´runterzuholen. Ich möchte dabei sein, wenn du explodierst.“
Ergeben schenkte er sich von dem Wein ein und setzte sich wieder. Auf dem Bildschirm kündigte sich gerade der letzte Akt an.

Tosender Beifall erscholl aus der Runde der Zuschauer. Die Männer riefen anerkennende Kommentare, die Frauen klatschten in die zierlichen Hände und warfen ihren Begleitern schmachtende Blicke zu. Alle warteten begierig auf das Zeichen des Prinzen, die allgemeine Vereinigung zu vollziehen. Während der Darbietung seiner Zwillingsschwester hatte sich sein Szepter wieder erholt und für weitere Taten gerüstet. Als er sich der nächstbesten Gespielin zuwandte und ihre spitzen Brüste mit Küssen bedeckte, gab es für die Gäste kein Halten mehr. Auf den Diwanen, Sofas und Polsterliegen, ja selbst auf den dicken Teppichen, die den Boden bedeckten, tummelten sich schöne, nackte Leiber liegend, sitzend und stehend in leidenschaftlicher Umarmung. Wohin das Auge auch blickte, überall gewahrte es stoßende Hüften, bebende Brüste und stöhnende Münder, die wie in einem ekstatischen Strudel dem göttlichsten aller sinnlichen Erfüllungen zustrebten…

Oliver wurde das alles zuviel. Er angelte sich die Fernbedienung und schaltete die Massenbegattung kurzerhand ab. Er lehnte sich in die Polster zurück und versuchte sich zu entspannen. Der erzwungene Triebstau verursachte ihm körperliche Schmerzen. Als er sein Glas gelehrt hatte und gerade nachsehen wollte, wo Silke so lange bliebe, wurde der Vorhang zur Seite geschoben und die heiß ersehnte betrat den Raum. Oliver traute seinen Augen nicht. Silke tänzelte in einem atemberaubenden Aufzug auf ihn zu. Das Kleid und der BH waren verschwunden, auch die glänzenden Strümpfe hatte sie abgelegt. Stattdessen umspannte ein über der Brust gekreuzter und im Nacken geknoteter Schal aus hauchdünnem, nahezu durchsichtigem Tüll ihre Formen. Um ihre Hüften hatte sie ein Tuch aus dem gleichen Material geknotet. Ihre Handgelenke und Fesseln zierten silberne Kettchen, die bei jedem Schritt leise klirrten. Auch Delilah trug ihr Cape nun ebenfalls wie ein Strandtuch um die Hüften. Sowohl der Schlitz als auch die Transparenz der Tücher ließ Oliver nicht im Unklaren, dass sich die Frauen ihrer Tangas entledigt hatten. Durch ihre temperamentvollen Bewegungen gelang es ihm leider nicht, einen Blick in Silkes Schritt zu werfen, doch es war ihm, als habe sie nicht nur ihr Haupthaar einer radikalen Kürzung unterworfen.

Delilah betätigte an einer Konsole rasch einen Schalter. Aus verborgenen Lautsprechern ertönten orientalische Klänge. Beschwingt begannen sich die Frauen im Rhythmus der Musik zu bewegen. Während ihrer gemeinsamen Zeit in Tunis, in der er Arabisch gelernt hatte, war Silke in eine Bauchtanzschule gegangen. Sie hatte ihre Lektionen gut gelernt, fand er, denn ihr Hüftschwung war fast so gekonnt wie der von Delilah. Kraftvoll und doch graziös bewegte sie Arme und Beine zum Takt der Musik. Ihre vom zarten Tüll nur sehr unzureichend gebändigten Brüste entwickelten zu dem heißen Rhythmus ein sehenswertes Eigenleben. Hatte Oliver zunächst geglaubt, die tänzerische Einlage würde für ihn veranstaltet, gewann er mehr und mehr den Eindruck, dass die beiden Hübschen nur noch füreinander tanzten. Sie fassten sich bei den Händen, berührten sich umeinander wirbelnd an den Hüften, am Po und schienen nur noch Blicke für sich zu haben. Als ein fulminanter Trommelwirbel den Höhepunkt und den Schluss des Tanzes ankündigte, lagen sich Silke und Delilah in den Armen und küssten sich mit einer Laszivität, die Oliver den Atem raubte. Die Lippen aneinander gepresst und die Augen geschlossen stolperten sie zum Bett und ließen sich engumschlungen zwischen die Polsterkissen fallen.

Klicke auf das Herz, wenn
Dir die Geschichte gefällt
Zugriffe gesamt: 10527

Sie müssen sich anmelden, um Kommentare hinzuzufügen.

Gedichte auf den Leib geschrieben