Da Oliver wusste, wie sehr sie diese Form der Zuneigung schätzte, schlüpfte er bereitwillig unter ihre Decke. Er rückte so nah an sie heran, dass sich ihre Körper vom Kopf bis zu den Füßen aneinanderschmiegten. Doch die Schlafhöhle war erst perfekt, als er seine Arme unter ihren Achseln hindurchgeschoben und ihre Brüste in die warme Obhut seiner Hände genommen hatte.
„Schlaf gut.“ flüsterte er leise und küsste sie zärtlich auf die Schulter.
Silke liebte es über alles, in Olivers Armen einzuschlafen. Sie entspannte sich dann sofort – allerdings gerne nach einer Umarmung leidenschaftlicherer Art. Verstohlen versuchte sie, durch leichtes Bewegen ihres Pos etwas über den Zustand seines Organs in Erfahrung zu bringen. Die Härte unter seinen Shorts fühlte sich vielversprechend an. Doch die gleichmäßigen Atemzüge und die schlaffen Hände, die von ihren Rundungen gerutscht waren, zeugten davon, dass Oliver fest eingeschlummert war. Behutsam, um ihn nicht zu wecken, ließ sie eine Hand in ihr Höschen gleiten. Mit den Fingern verschaffte sie sich wenigstens eine bescheidene Befriedigung. Dann schlief sie ein.
*
Am nächsten Morgen saßen sie wie gewöhnlich gemeinsam am Frühstückstisch, sie im Pyjama, er bereits angezogen. Bei Milchkaffee und Marmeladenbrötchen stimmten sie die wichtigsten Tagesordnungspunkte ab. Oliver trank gerade seine Tasse aus, als Silke sich auf die verschränkten Unterarme stützend weit über den Tisch beugte.
„Was gibt´s denn noch, mein Schatz?“ wollte er wissen und warf einen Blick in ihr üppiges Dekolleté.
„Weißt du, was am Freitag ist?“
„Freitag, sagst du?“ wiederholte er und ließ Zeige- und Mittelfinger seiner rechten Hand am Ausschnitt ihrer Pyjamajacke nach unten gleiten. Damit ihn nichts vom Nachdenken ablenken konnte, verwehrte sie ihm weitere Einblicke, indem sie den Kragen zusammenraffte.
„Ja, am Freitag dieser Woche.“ bestätigte sie.
Oliver bemühte sein Termingedächtnis, fand jedoch nichts Verwertbares.
„Tut mir leid. Sag du es mir.“
„Der kommende Freitag ist der 19. Mai. Und an eben jenem Tag sind wir den Bund der Ehe eingegangen. Erinnerst du dich? Kap Arkona? Das Standesamt im alten Leuchtturm? Das Hochzeitsessen im Spyker?“
„Ja, natürlich, wie konnte ich das nur vergessen!“ gab sich Oliver zerknirscht. „Warte mal, dann ist das ja unser zehnter Hochzeitstag!“
„Korrekt ermittelt.“ kommentierte Silke trocken. „Man kann auch Rosenhochzeit dazu sagen.“
„Meine Güte, wie die Zeit vergeht! Was hältst du davon, wenn wir das ganz schick bei einem exquisiten Essen feiern? Und vorher gehen wir ins Kino…nein, ins Theater!“ sprudelte es vor lauter Eifer aus ihm heraus. „Meine Güte, es ist ja schon Dienstag! Ich reserviere gleich heute Plätze und Karten.“
„Das wäre famos, Schatz. Und ich werde bei meinen oder bei deinen Eltern anrufen, ob sie Jasmin an diesem Abend nehmen können.“
„So machen wir´s. Aber jetzt muss ich wirklich weg.“
Oliver griff nach seiner Aktentasche und gab ihr im Hinausgehen einen Kuss.
„Gib ihn an Jasmin weiter!“
Dann war er auch schon verschwunden.
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